DE335065C

DE335065C - Schiffsmaschinenanlage mit Abdampfturbine

Info

Publication number: DE335065C
Application number: DE1918335065D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1918-04-28
Filing date: 1918-04-28
Publication date: 1921-03-24

Description

Die Erfindung betrifft eine Schiffsmaschinenanlage, bei welcher eine Kolbenmaschine und eine Abdampfturbine auf eine gemeinsame Schraubenwelle arbeiten, und besteht darin, daß die Abdampfturbine zum Betriebe der Anlage erforderliche Hilfsmaschinen antreibt und sowohl die von der Abdampfturbine angetriebenen Hilfsmaschinen, als auch die Abdampfturbine selbst wechselseitig abschaltbar angeordnet sind und ferner die Hilfsmaschinen in Ringschaltung sowohl mit. der Abdampfturbine als auch mit der Kolbenmaschine verbunden sind, so daß sie je nach Bed'arf mit der Kolbenmaschine oder mit der Abdampfturbine oder aber mit beiden gekuppelt werden können. Dabei können die von der Turbine angetriebenen Hilfsmaschinen den von der Kolbenmaschine angetriebenen Hilfsmaschinen ganz oder teilweise zugeschaltet werden, und umgekehrt. Um eine Leistungserhöhung der Abdampfturbine zu ermöglichen, ist derselben ein Curtisrad vorgeschaltet, und dementsprechend eine besondere Frischdampfzuleitung vorgesehen, so daß z. B. bei Havarie der Kolbenmaschine oder bei Revierfahrten die Leistung der Kolbenmaschine durch diejenige der Abdampfturbine ersetzt bzw. die: Anlage durch die Abdampfturbine allein betrieben werden kann. Auf beiliegender Zeichnung ist beispielsweise eine Schiffsanlage gemäß vorliegender Erfindung schematisch dargestellt. Die Kolbenmaschine ι, die Abdampfturbine 2, das Rädergetriebe 3 und der Kondensator 4 sind mit den Hilfsmaschinen nach dem in der Zeichnung dargestellten AusführungsbeispieJ auf einer gemeinsamen Grundplatte 5 vereinigt. Durch eine kurze Überströmleitung 6 kann der Dampf mittels eines geeigneten Ventils, z. B. eines Wechselventils, von der 4u stehend angeordneten Kolbenmaschine 1 entweder zu der in das Gestell derselben eingebauten Abdampfturbine 2 oder dem unterhalb der Turbine befindlichen Kondensator 4 übergeleitet werden. Zwischen der Abdampfturbine 2 und dem Zahnradgetriebe 3 ist zweckmäßig eine an sich bekannte elastische Kupplung' 7 und zwischen Kolbenmaschine 1 und dem Zahnradgetriebe ist ebenfalls eine beliebige Kupplung 8 eingeschaltet.

Durch die Welle 9 der Kolbenmaschine werden mittels eines entsprechenden Zahnräderübersetzungsgetriebes die ■ schnellaufenden und von der Turbinenwelle 10 die langsam laufenden Hilfsmaschinen angetrieben, und zwar nach dem gezeichneten Ausführungsbeispiel von der Kolbenmaschinenwelle 9 die Speisepumpe und von der Turbinenwelle 10 ein Elektrogenerator 12 und eine Luftpumpe 13.

Die Zahnradgetriebe für die Hilfsmaschinen sind derart gelagert, daß sämtliche Hilfsmaschinen wechselseitig sowohl die langsam laufenden, wie die schnell laufenden, entweder von der Kolbenmaschinenwelle oder von der Welle der Abdampfturbine mit Hilfe von selbsttätigen oder nicht selbsttätigen Kupplungen 7, 8, 15, 16 _ durch gegenseitige Zuschaltung angetrieben werden können. Ist z. B. die Abdampfturbine abgeschaltet, so kann der Antrieb des Elektrogenerators 12 und der Luftpumpe 13 von der KoI-

benmaschinenwelle 9 aus über das Zahnradgetriebe 14 der Speisepumpe 11 durch Zu·· schaltung mittels der Kupplung 15 erfolgen. In gleicher Weise kann der Antrieb der Speisepumpe 11 durch die Turbinenwelle 10 über das Zahnradgetriebe 17 erfolgen.

Hierdurch ist erreicht, daß bei Alleinbetrieb der Kolbenmaschine 1 oder der Abdampfturbine die sämtlichen Hilfsmaschinen in Betrieb ίο bleiben können. Die Zahnräder sind hierbei in solcher Übersetzung angeordnet, daß die Drehzahl der Hilfsmaschinen bei ihrer Zuschaltung nach der einen oder anderen Seite durch den Antriebswechsel nicht verändert wird.

In der beschriebenen Art können selbstverständlich auch noch andere Hilfsmaschinen, wie z. B. Ölpumpen, Kondensatpumpen und sonstige Manövrierhilfsmaschinen angeschlossen sein und mit angetrieben werden. Soll bei Havarie der Kolbenmaschine oder z. B. bei Revierfahrt im Hafen allenfalls unter Benutzung der elastischen Kupplung für Rückwärtsfahrt die Abdampfturbine die volle Leistung der Kolbenmaschine ersetzen, so kann die Turbine durch eine besondere an ein vorgeschaltetes Curtisrad 19 angeschlossene ' Frischdampfleitung 18 gespeist werden, so daß die Leistung der Abdampfturbine in besonderen Fällen auf das erforderliche Maß erhöht werden kann.

Diese Anordnung der Haupt- und Hilfsmaschinen sowie die wechselweisen Zu- und Abschaltungsmöglichkeiten ergeben eine gesteigerte Manövrierfähigkeit der Gesamtanlage.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Schiffsmaschinenanlage, bei welcher eine Kolbenmaschine und eine Abdampfturbine auf eine gemeinsame Welle arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Betriebe der Anlage nötigen Hilfsmaschinen sowohl mit der Kolbenmaschine, als auch mit der Abdampfturbine inRmgverbindung stehen.
2. Schiffsmaschinenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdampfturbine die schnell laufenden und 50 die Kolbenmaschine die langsam laufenden Hilfsmas'chineii antreiben.
3. Schiffsmaschinenanlage nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Betrieb mit den Hilfsmaschinen durch die Kolbenmaschine oder die Abdampfturbine allein wechselseitig aufrechterhalten werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.