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Kondensatorenanlage mit einem oder mehreren Kondensatoren oder Teilkondensatoren
und mit zwei oder mehr Wasserstrahlluftpumpen. Sind für eine Turbinenanlage ein
Doppelkondensator oder geteilter Kondensator vorgesehen, von denen jeder Kondensator
bzw. Kondensatorhälfte mit einer besonderen, durch Wasser betriebenen Luftpumpe,
z. B. einem Wasserstrahlapparat, versehen ist, ist es notwendig, daß jede der beiden
Luftpumpen für den Fall, daß ein Kondensator oder eine Kondensatorhälfte zwecks
Vornahme einer Reinigung außer Betrieb gesetzt wird, oder falls die eine Luftpumpe
nachgesehen werden muß, für die Herstellung des notwendigen Vakuums der ganzen Turbinenanlage
ausreicht.
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Für den normalen Betrieb hat die Anordnung dieser beiden Pumpen den
Vorteil, daß beim Anfahren infolge der großen- Gesamtleistung beider Pumpen schnell
das notwendige Vakuum erreicht wird und während des Betriebes jede Luftpumpe nur
noch die halbe Leistung abzugeben braucht. Diese geringe Leistung jeder Luftpumpe
setzt jedoch deren Wirkungsgrad herab, und man könnte daher zu dem Ausweg greifen,
bei normalem Betriebe nur eine Luftpumpe laufen zu lassen und die andere mit ihrer
zugehörigen Kreiselpumpe abzuschalten. Dies ist jedoch nicht zulässig, weil man
bei plötzlicher Verringerung des Vakuums in der Lage sein muß, die zweite Luftpumpe
sofort zuzuschalten, was bei gemeinsamem Antrieb der beiden Luftpumpen jedoch erst
dann möglich ist, wenn auch die erste Luftpumpe stillgesetzt wurde. Infolge der
hohen Umdrehungszahlen kann nämlich sonst die Kupplung für die zweite Pumpe nicht
eingeschaltet werden. Dürch das Stillsetzen beider Pumpen wird aber das Vakuum,
wenn auch nur für kurze Zeit, noch schlechter, so daß dieser Ausweg nicht beschritten
-werden kann. Die Detriebsbereitschaft erfordert vielmehr, daß auch die Kreiselpumpe
der zweiten Strahlpumpe ständig mitläuft.
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Die Erfindung bezweckt nun, die Anforderungen des Betriebes mit einer
wirtschaftlichen Ausnutzung der Luftpumpe dadurch zu vereinen, daß während des normalen
Betriebes der Turbine zwar nur eine Luftpumpe tatsächlich die Luft aus dem Kondensator
absaugt und dadurch voll ausgenutzt -wird, während das Wasser der zweiten ständig
in Betrieb zu haltenden Kreiselpumpe dem Druckrohr der Kühlwasserpumpe zugeleitet
wird.
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Da bei Verwendung einer Wasserstrahlpumpe die zugehörige Kreiselpumpe
auf höheren Druck fördern muß- als die Kühlwasserpumpe des Kondensators, wodurch
auch die bereits vorgeschlagene Abzweigung eines Druckrohrs für die Wasserstrahlpumpe
vom Druckrohr der Kühlwasserpumpe unausführbar ist, wenn man nicht das Kühlwasser
mit
unnötig hohem Druck durch den Kondensator schicken will, so
muß ein Teil des von der Wasserstrahlkreiselpumpe gefördertenDruckes bei dieser
Schaltung abgedrosselt werden. Dieser Drosselverlust ist aber geringer, als wenn
jede Luftpumpe nur mit halber Last laufen würde oder die Kreiselpumpe des in Betrieb
befindlichen Strahlapparates leer mitlaufen würde, da ja durch die nunmehr deri
Kondensator durchlaufende größere Wassermenge das Vakuum der Turbinenanlage verbessert
wird.
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Die Abbildung zeigt eine beispielsweise Ausführung der Erfindung.
Es bedeutet hierin a die Turbine, b und c die beiden Teilkondensatoren,
d und e die von der gleichen Antriebsmaschine f bzw. f' angetriebenen
Kreiselpumpen mit den zugehörigen Wasserstrahlltiftpumpen g und h. Von diesen reicht
jede allein aus, das ganze Vakuum aufrechtzuerhalten, falls die eine Kondensatorhälfte
oder eine Wasserstrahlpumpe aus irgendeinem Grunde außer Betrieb gesetzt ist. i
ist die Kondensatorenkühlwasserpumpe, derenDruckrohr k mit dem Druckrohr der Leiden
Kreiselpumpen d und e derart verbunden ist, daß jede der beiden Kreiselpumpen d
und e unter Ausschaltung der zugehörigen Strahlapparate g und h mit dein Druckrohr
k in Verbindung gesetzt werden kann.
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Außerdem i'st jede der beiden Strahlpumpen g und h mit jedem der beiden
Teilkondensatoren b und c durch die Rohre L, m und n abschaltbar verbunden.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei Inbetriebsetzung der Turbine a
arbeiten beide Strahlpumpen, so daß schnell ein größeres Vakuum erzielt wird. Während
des normalen Betriebes der Turbine arbeitet jedoch nur eine der beiden Strahlpumpen,
die dann mit beiden Kondensatoren in Verbindung steht.
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Um jederzeit auch die zweite Luftpumpe bei plötzlicher Verschlechterung
des Vakuums in Betrieb setzen zu können, muß die Kreiselpumpe des zweiten Strahlapparates
hierbei ständig mitlaufen. Sie ist jedoch hierbei von ihrem zugehörigen Strahlapparat
abgeschaltet und mit der Druckleitung k der Kühlwasserpumpe verbunden, so daß ihr
gefördertes Druckwasser allerdings unter Verlust einer gewissen Druckhöhe - weil
der Strahlapparat eine größere Druckhöhe erfordert, als die Kühlwasserpumpe zu fördern
braucht - zusammen mit dem geförderten Kühlwasser das Kondensatorrohr durchfließt,
wodurch das Vakuum des Kondensators verbessert wird. Da ein Wasserstrahlapparat
für die volle 1_eistung ausreicht, so kann auch bei Außer-Letriebsetzung eines der
beiden Kondensatoren b oder c oder einer der beiden Wasserstrahlpumpen durch Herstellung
der geeigneten Verbindung zwischen der noch in Betrieb befindlichen Wasserstrahlpumpe
und dem nicht abgeschalteten Kondensator der Betrieb in vollem Umfange aufrechterhalten
werden.
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Durch die Anordnung wird nicht nur die Herstellung von Wiederinstandsetzungsarbeiten
an den Kondensatoren und Strahlpumpen während des Betriebes ermöglicht, sondern
auch bei ständiger Betriebsbereitschaft der zweiten Wasserstrahlpumpe die viel Kraft
erfordernde Leerlaufarbeit derselben vermieden, da die von dieser Pumpe erzeugte
Arbeit zum allergrößten Teil für die Verbesserung des Vakuums durch Vermehrung der
durch den Kondensator fließenden Kühlwassermenge wieder nutzbar gemacht wird.
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Unter Umständen können auch die Kreiselpumpen zweier oder mehrerer
Luftpumpen in eine einzige Kreiselpumpe mit entsprechend großer Leistung vereinigt
werden. Dies wird besonders dann möglich sein, trenn es sich nicht um eine Turbine,
sondern um eine Anlage mit mehreren Turbinen handelt, so daß also Leim Stillsetzen
der Kreiselpumpe die betreffende Turbine auf einen anderen Kondensator umgeschaltet
werden kann. Es ist auch nicht notwendig, geteilte oder Doppelkondensatoren für
jede Turbine anzuwenden. Die einzelnen Kondensatoren können vielmehr auch verschiedenen
Turbinen angehören.
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Der Erfindungsgegenstand wird auch nicht geändert, wenn statt mehrerer
Kondensatoren nur ein Kondensator vorgesehen ist, falls derselbe mit mehreren Luftpumpen
mit gemeinsamem Antrieb ausgerüstet ist.