DE859863C

DE859863C - Dampfkraftanlage, insbesondere fuer Schiffsantrieb, bestehend aus Kolbenmaschine mitAbdampfturbine und nachtraeglich vorgeschalteter Frischdampfturbine

Info

Publication number: DE859863C
Application number: DEA13985A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr-Ing Schick
Original assignee: Weser AG
Current assignee: Weser AG
Priority date: 1951-09-06
Filing date: 1951-09-06
Publication date: 1952-12-18

Description

Dampfkraftanlage, insbesondere für Schiffsantrieb, bestehend aus Kolbenmaschine mit Abdampfturbine und nachträglich vorgeschalteter Frischdampfturbine Die Erfindung bezieht sich auf eine Dampfkraftanlage, insbesondere zum Antrieb einer Schiffsschraubenwelle, die aus einer mit einer Abdampfturbine ausgerüsteten Kolbendampfmaschine besteht, der nachträglich zur Leistungssteigerung eine Frischdampftnrbine vorgeschaltet ist.
Sie besteht darin; daß der Frischdampf mindestens eines für eine Zusatzleistung ausgelegten Kessels eine Turbine speist, deren Abdampf der Abdampfturbine und von der Anzapfdampf mindestens einer Stufe der Kolbendampfmaschine und/oder Hilfseinrichtungen zuströmt. Die erfindungsgemäße Vereinigung der Dampfwege der Zusatzanlage mit denjenigen der Altanlage gestattet eine ökonomische Auswertung des Wärmegefälles beider Kesselanlagen und erhöht die Anpassungsfähigkeit der Gesamtanlage an die wechselnden Bedingungen an Bord eines Schiffes, die noch dadurch gesteigert werden kann, daß der für die Zusatzleistung ausgelegte Kessel über ein Drosselventil mit der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine verbunden ist. Es ist so beispielsweise möglich, die Antriebsleistung des Schiffes, ausgehend von der vollen Leistung beider Anlagen, d. h. der Alt- und Zusatzanlage, über beliebige Zwischenstufen bis auf die Leistung der Kolbendampfmaschine oder der Anzapfstufe der Frischdampfturbine allein herabzumindern, bei Ausfall von Kesseln der Altanlage den Dampf des Zusatzkessels der Kolbendampfmaschine zuzuspeisen und bei Ausfall des Zusatzkessels die Anzapfstufe der Frischdampfturbine mit Frischdampf aus der Altkesselanlage zu versorgen. Außerdem lassen sich die Hilfsmaschinen im Hafenbetrieb sowohl mit Dampf aus der Altkesselanlage als auch aus dem Zusatzkessel speisen, ein Umstand, der die Reinigung und Alberholung der gesamten Anlage erleichtert.
Die Frischdampf- und unter gewissen Umständen auch die Abdampfturbine lassen sich, insbesondere bei Unterbringungsschwierigkeiten für die ZusatzanlageimMaschinenraum der Altanlage, zur Erzeugung von Hilfsleistung allein verwenden oder aber zur direkten Steigerung der Antriebsleistung. In_ letzteren Fall werden beide Maschinen über je eine Flüssigkeitsströmungskupplung und Rädergetriebe auf die Schraubenwelle geschaltet, Es ist dann ratsam, die Frischdampf- und die Abdampfturbine beim Manövrieren in bekannter Weise durch Entleeren der Flüssigkeitsströmungskupplung von der Kolbendampfmaschine abzuschalten, und zwar zweckmäßig zwangsläufig durch ein Umschaltorgan bekannter Art, das gleichzeitig die Brennstoff- und Luftzufuhr zur Zusatzanlage abstellt.
Ebenso lassen sich auch die verschiedenen von der Erfindung vorgeschlagenen Dampfschaltungsmöglichkeiten durch automatische Schalteinrichtungen einleiten oder unterbrechen.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Beispiel, in dem die Altanla&e in dünneren Strichen gezeichnet ist als die Zusatzanlage.
Die Kessel q. der Altanlage speisen die dreistufige Kolbendampfmaschine i, deren Abdampf über die Leitung 2o zur Abdampfturbine 2 und von dort zum Kondensator 5 geführt ist. Die Abdampfturbine 2 gibt in bekannter Weise ihre Leistung über die Flüssigkeitsströmungskupplung 16 und das Untersetzungsgetriebe 17 an die Schraubenwelle 3 zum Antrieb des Propellers 21 ab. Zur Erhöhung der Antriebsleistung dient der Zusatzkessel 6, der über die Leitung 7 mit der Hochdruckstufe 8 der Frischdampfturbine g verbunden ist, deren Abdampf wiederum über die Leitung ii der Abdampfturbine 2 und von dort dem Kondensator 5 zuströmt. Die Frischdampfturbine g ist, ebenso wie die Abdampfturbine 2, über die Flüssigkeitsströmungskupplung 15 und das Untersetzungsgetriebe 23 mit der Schraubenwelle 3 kraftschlüssig verbunden. Die Anzapfstufe io der Frischdampfturbine g steht über die Leitung 12 mit der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine i und außerdem über die Leitung 22 mit der Turbine 13 in Verbindung, die einen Generator 1q. zur Erzeugung elektrischer Leistung antreibt. Zusätzlich ist der Frischdampfkessel 6 über die Leitung ig, in der das Drosselventil 18 vorgesehen ist, mit der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine x verbunden.
Die vorgesehene Leitungsführung läßt bei entsprechender Bedienung der Sperrventile die nachfolgenden Dampfschaltungen zu _. Frischdampf aus der Altkesselanlage q. kann einmal über die Kolbendampfmaschine i und die Abdampfturbine 2 zum Kondensator 5, zum andern über die Leitung i2 sowohl zur Anzapfstufe io der Frischdampfturbine g als auch zur Hilfsturbine 13 geführt werden.
2. Der Frischdampf aus dem Zusatzkessel 6 wird einmal durch die Leitung 7 der Hochdruckstufe 8 der Frischdampfturbine g, von der Anzapfdampf durch die Leitung i2 der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine i bzw. der Hilfsturbine 13 zuströmt, zum andern über das Drosselventil 18 und die Leitung ig direkt jeweils entweder der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine i oder aber der Anzapfstufe io der Frischdampfturbine g und/oder Hilfsturbine 13 zugeführt.
Der Dampfdruck des Zusatzkessels 6 muß höher liegen als der Dampfdruck in den Altkesselanlagen.

Claims

PATENTANSPROCHE: i. Dampfkraftanlage, insbesondere für Schiffsantrieb, die aus einer mit einer Abdampfturbine ausgerüsteten Kolbendampfmaschine besteht, der nachträglich zur Leistungssteigerung eine Frischdampfturbine vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Frischdampf mindestens eines für eine Zusatzleistung, ausgelegten Kessels (6) eine Turbine (g) speist, deren Abdampf der Abdampfturbine (2) und von der Anzapfdampf mindestens einer Stufe der Kolbendampfmaschine (i) und/oder Hilfseinrichtungen (i3) zuströmt.
2. Dampfkraftanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Zusatzleistung ausgelegte Kessel (6) über ein Drosselventil (i8) mit der Hochdruckstufe der Kolbendampfmaschine (i) verbunden ist.
3. Dampfkraftanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzapfstufe (io) der Frischdampfturbine (g) mit Frischdampf aus der _Altkesselanlage (4.) beaufschlagt wird. q.. Dampfkraftanlage nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Frischdampf- (g) als auch die Abdampfturbine (2) über je eine Flüssigkeitsströmungskupplung (i5., 16) und ein mechanisches Untersetzungsgetriebe (i7, 23) mit der Schraubenwelle (3) kraftschlüssig verbunden sind.