Maschinenanlage mit Kolbenmaschine und Abdampfturbine. Es ist bekannt, dass durch die Nach schaltung einer Abdampfturbine zu einer Kolbenmaschine eine Ersparnis von etwa 25% erreicht wird, da die Kolbenmaschine für die Ausnützung hoher Vakua nicht ge eignet ist. Die vorliegende Erfindung besteht darin, die Nachschaltung einer solchen Ab dampfturbine und, damit die durch die Ausnüt- zung von hohen Vakua erreichbare Verbesse-' rung des Wirkungsgrades auch auf die Hilfsmaschinen auszudehnen, ohne dass hier zu eine weitere besondere Maschine erforder lich wird, indem die für die Hauptkolben maschine vorhandene Abdampfturbine gleich zeitig auch als Abdampfturbine für die Hilfs maschinen oder einen Teil derselben benutzt wird.
Da die Hilfsmaschinen, einerlei, ob sie Kolbenmaschinen- oder Turbinenantrieb ha ben, stets mit einem noch erheblich geringeren Wirkungsgrade arbeiten als die Haupt- kolbenmasehine für sich allein, so ist der in iesem Falle durch die Nachschaltung einer Abdampfturbine erreichte Gewinn bei die- sen Hilfsmaschinen prozentual auch noch ent sprechend grösser als bei der Hauptmaschine. Da nun zum Beispiel die gesamte für die Hilfsmaschinen eines Schiffes benötigte Dampfmenge etwa 12 bis 25 % von derjeni gen der Hauptmaschine beträgt, und der Ab dampf dieser Maschinen nur teilweise für Vorwärmezwecke ausgenützt werden kann.
so wird durch die wesentlich bessere Aus- nützung dieses Hilfsmaschinendampfes ge mäss der vorliegenden Erfindung eine Er sparnis von etwa 3 bis 6 %, bezogen auf den Gesamtbrennstoffverbrauch, erreicht.
Die für diese Verbesserung aufzuwen denden Mittel bestehen dabei lediglich in einer geringen Vergrösserung der bereits für die Hauptmaschine vorhandenen Abdampf turbine, entsprechend der vergrösserten Ab dampfmenge.
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine An lage gemäss der vorliegenden Erfindung. ca ist die Kolbenmaschine, die in diesem Beispiel unmittelbar mit der Propellerwelle h gekuppelt ist, aber natürlich auch als Schnell- läufer gebaut werden und die Propellerwelle über ein Getriebe antreiben kann. c ist die Abdampfturbine, die als gemeinsame Ab dampfturbine sowohl für den Abdampf der Kolbenmaschine a, wie auch der Hilfs maschinen d dient. e ist ein Umschaltorgan, durch welches der Abdampf von der Kolben maschine entweder nach der Abdampf turbine c oder unmittelbar in den Konden sator f geleitet wird.
g ist ein gleiches Um schaltorgan in der Hilfsmaschinen-Abdampf leitung nach der Abdampfturbine c und dient dazu, den Abdampf der Hilfsmaschinen bei abgeschalteter Abdampfturbine unmittel bar in den Kondensator f zu leiten.
Die Umschaltung dieser beiden Organe e und g kann in bekannter Weise zwangsweise von der Umsteuervorrichtung der Haupt maschine, des Maschinentelegraphen oder von sonst einem Teil der Hauptmaschine aus er folgen. h ist ein zwischen der Abdampf turbine und der Propellerwelle eingeschal tetes Getriebe irgend einer bekannten Art. In dem dargestellten Beispiel ist ein doppel tes Getriebe gewählt; doch kann auch unter Umständen ein einfaches genügen. i ist eine Kupplung, die fest, elastisch und eventuell lösbar ausgeführt sein kann. Diese Kupp lung i kann auch mit einer Stufe des Ge triebes vereinigt werden. k ist die Frisch dampfleitung von den Kesseln nach der Kolbenmaschine, l die Frischdampfleitung nach den Hilfsmaschinen d und m eine Zu satzfrischdampfleitung nach der Abdampf turbine c.
In dem Beispiel nach Fig. 2 treibt die gemeinsame Abdampfturbine c einen elek trischen Stromerzeuger n an, der in diesem Falle als Wechselstromgenerator seine Lei stung auf den unmittelbar oder über ein Ge triebe die Propellerwelle b antreibenden No- tor n überträgt. Ausser diesem Wechselstrom generator n treibt die gemeinsame Abdampf turbine nach dieser Ausführung noch über ein Getriebe p eine für allgemeine Bord zwecke dienende Gleichstromdynamo r an. An Stelle des Wechselstromgenerators n und des Wechselstrommotors o kann auch eine Gleichstromdynamo und ein Gleichstrom motor verwendet werden, in welchem Falle die besondere Gleichstromdynamo r in Fort fall kommen kann.
Die Umschaltung der Abdampforgane e und g, sowie des elektri schen Schalters s erfolgt wiederum zweck mässigerweise zwangläufig in Verbindung mit der Umsteuervorrichtung etc.
Die elektrische Abschaltung des Motors und der Dynamo kann auch in Abhängig keit von der Drehzahl erfolgen, sobald eine bestimmte Drehzahl unterschritten wird. Nach Abschaltung des Motors kann die Dynamo r durch die Abdampfturbine c wei ter betrieben werden, um Strom für allge meine Bordzwecke zu liefern, wobei die Ab dampfturbine entweder durch den gemein samen Abdampf der Hauptmaschine und der Hilfsmaschinen, oder durch den Abdampf der Hilfsmaschinen allein angetrieben wird. Im letzteren Falle kann nötigenfalls durch Zusatzfrischdampf eine Leistungssteigerung erfolgen. Ein elektrischer Leistungsregler regelt in diesem Falle die Abdampfzufuhr und eventuell ebenfalls die Frischdampfzu fuhr.
Nach Fig. 3 gibt die gemeinsame Ab dampfturbine c gleichzeitig Leistung über ein mechanisches Getriebe h (an Stelle dessen auch ein hydraulisches Getriebe gewählt wer den kann) an die Hauptwelle b und an eine oder mehrere mit ihr unmittelbar oder über ein Getriebe gekuppelte Dynamo r ab. Die Leistung des oder der Stromerzeuger dient ganz oder teilweise zum Antrieb der Pro pellerwelle oder für sonstige Schiffszwecke. Nach Abschalten der Abdampfturbine von der Hauptmaschine mittelst der Kupplung i oder einer als Kupplung ausgebildeten Über setzungsstufe, welches wiederum zwangs läufig von der Manövriervorrichtung aus etc. erfolgen kann, kann die Abdampfturbine c die Dynamo r ebenfalls weiter antreiben, wie dies oben im Zusammenhang mit Fig. 2 be reits erwähnt ist.
Die gemeinsame Abdampfturbine kann auch mit besonderen Zusatzstufen oder Zu satzdüsen ausgerüstet sein, um für den Ab- dampf der Hilfsmaschinen einen höheren Gegendruck als den von der Hauptmaschine verwenden zu können, beziehungsweise um eine möglichst vorteilhafte Ausnutzung des Frischdampfes zu erreichen. Auch kann bei einer Anlage gemäss der vorliegenden Er findung der Abdampf der Hilfsmaschinen in den Niederdruckzylinder der Haupt maschine geleitet werden, um von hier zu sammen mit dem Dampf der Hauptmaschine in die gemeinsame Abdampfturbine zu strö men. Der Vergrösserung der Dampfmenge für den Niederdruckzylinder kann dadurch Rechnung getragen werden, dass die Füllung entsprechend vergrössert und der Enddruck hinaufgesetzt wird.
Hierdurch wird erreicht., dass der Wirkungsgrad dieses Niederdruck zylinders auch bei dieser vergrösserten Dampfmenge gleich bleibt.
Damit bei abgeschalteter Abdampfturbine c, wenn der Abdampf die Hilfsmaschinen un mittelbar auf den Kondensator f geschaltet ist, der Gegendruck für die Hilfsmaschinen d ungefähr der gleiche bleibt, kann in der Ab dampfleitung t von dem Umschaltorgan g nach dem Kondensator f ein Überdruck ventil u eingeschaltet werden, welches auf den gewünschten, stets gleichbleibenden Ge gendruck eingestellt wird.