DE869747C

DE869747C - Getriebe fuer Seitenradschiffe

Info

Publication number: DE869747C
Application number: DEZ552D
Authority: DE
Inventors: Walter Poech; Kaspar Schulze-Allen
Original assignee: ZAHNRAEDERFABRIK AUGSBURG
Current assignee: ZAHNRAEDERFABRIK AUGSBURG
Priority date: 1942-08-27
Filing date: 1942-08-27
Publication date: 1953-03-05

Description

Getriebe für Seitenradschiffe Um mehrere Antriebsmaschinen, insbesondere auch solche unterschiedlicher Bauart, wie ,Motoren und Turbinen bzw. Kolbendampfmaschinen, die also auch unterschiedliche Drehzahlen haben, zu einem gemeinsamen Antrieb für Seitenradschiffe zu koppeln, sind Getriebe bekannt, bei denen die Antriebsmaschinen über Kegelradgetriebe auf Ritzel des die Seitenradwelle treibenden großen Rades eines Stirnradgetriebes arbeiten. In allen Fällen erfolgte die Vorwärtsfahrt mit nur einer einzigen Drehzahluntersetzung.
Demgegenüber sollen mit der Erfindung zwei verschiedene Geschwindigkeiten für Vorwärtsfahrt in einem Getriebe für Seitenradschiffeerreicht werden, um ohne Änderung der Drehzahl der Antriebsmaschine oder Antriebsmaschinen die Manövrierfähigkeit der Seitenradschiffe zu erhöhen. Der Anordnung eines Schaltgetriebes stehen gerade bei Seitenradschiffen große räumliche Schwierigkeiten im Weg. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe in sehr einfacher Weise dadurch gelöst, daß von zwei beiderseits des großen Stirnrades mit diesem kämmenden verschieden großen Ritzeln jedes wahlweise über die Kegelradgetriebe mit der oder den Antriebsmaschinen kuppelbar ist. Ein weiteres Kegelrad auf der Antriebswelle ist mit dem Kegelrad auf der Stirnradritzelwelle zur Rückwärtsfahrt kuppelbar. Die Kegelradantriebsweile ist zwischen den beiden Kegelrädern für Vorwärtsfahrt geteilt, und beide Teile sind mittels Zahnkupplungen miteinander verbunden, .um so den Bewegungen des unstarren Schiffskörpers folgen zu können. Für Anlagen mit zwei Antriebsmaschinen ist jedes Stirnradritzel an jedem Ende mit rKegeltrieben versehen, die in an sich bekannter Weise von zwei beiderseits des Stirnrsdgetriebes parallel zueinander angeordneten Antriebswellen -angetrieben werden. Die zweckmäßig als öl-oder druckluftbetätigtenLamellenkupplungen ausgebildeten Kupplungen für die Kegelräder liegen auf deren Außenseite und sind mitsamt den Rädern öldicht im Gehäuse gekapselt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht des Getriebes, während Fig. 2 dessen ,Grundriß mit der Anordnung sämtlicher Räder und Kupplungen wiedergibt.
Sind zwei Motoren vorgesehen, so treiben diese die Wellen -i und 2 an. Auf diesen Wellen sind je zwei Kegelräder 3 und 4 lose angeordnet. Die Wellen i und 2 sind über Zahnkupplungen 5 und 6 mit den Wellen? und 8 gekuppelt: Auf den Wellen? und 8 ist je ein Kegelrad i(o lose angeordnet. Die Kegelräder 3 und 4 stehen mit den Kegelrädern i i im Eingriff, welche fest mit dem Stirnradritzel i2 verbunden sind. Das Kitzel i2 ist mit dem Hauptrad 13 im Eingriff.
Die Kegelräder 14 sind mit .dem Kitzel -r5 verbunden. Dieses Kitzel ist ebenfalls mit dem Rad 13 im Eingriff, hat aber einen kleineren Durchmesser als das Kitzel ,12. Die Kegelräder 3 und 4 sowie die Kegelräder io sind mit einer Lamellenkupplung r6, 17 und 18 auf der Welle i und 2 bzw. 7 und 8 ausgerüstet. Diese Kupplungen können mittels Öl oder Druckluft betätigt werden. Sämtliche Räder und ,Kupplungen sind öldicht in einem Gehäuse i9 verschlossen.
Die Kupplungen 16. sind für die Vorwäxtsfahrt für Gang i, die Kupplung i8 für die Vorwärtsfahrt Gang 2; die Kupplungen 17 sind für die Rückwärtsfahrt eingebaut.
Die Wirkungsweise ist folgende: Die Motoren treiben die Wellen i und 2 an. Die Kegelräder sitzen lose auf den Wellen und. stehen somit still. Erst wenn sich ein Kupplungspaar einschaltet, erfolgt eine Kraftübertragung. Schaltet man die Kupplungen @16 ein, so wird das Drehmoment über die Kegelräder 3 und .1f1 auf das. Kitzel 112, welches fest mit den Kegelrädern i r verbunden ist, übertragen. Das Kitzel -12- ist mit dem Rad 13 im Eingriff. Somit wird die Radwelle 2o; die mit den Schaufelrädern gekuppelt ist, in Drehung versetzt. Das Schiff fährt vorwärts.
. Kommt eine Stromschnelle, so werden die Kupplungen 1(6 aus- und im gleichen Augenblick die Kupplungen 18 eingeschaltet. Nun ist die Kraftübertragung über Kitzel i2 unterbrochen, dagegen das Kitzel 15, welches ebenfalls mit dem Rad -13 im Eingriff stellt, eingeschaltet. Die Übersetzung ist größer, wodurch sich das Rad r3 langsamer dreht. Die Motorleistung bleibt konstant, so daß nun das Drehmoment an der Radwelle 2o entsprechend größer wird. _ Soll das Schiff manövrieren, also rückwärts fahren, so schaltet man die Kupplungen '17 ein. Das Kitzel 12 läuft nun in umgekehrtem Drehsinn, treibt somit auch die Radwelle in entgegengesetztem Drehsinn an, und das Schiff fährt rückwärts. Wenn ein Kupplungspaar eingeschaltet ist, so laufen die übrigen Räderpaare löse (ohne Kraftübertragung) mit.
Um ein leichtes Ein- und Ausbauen der Lamellenkupplüngen zu gewährleisten, sind diese stets an der Außenseite der Kegelräder angeordnet. Da bekanntlich der Schiffsrumpf nicht starr ist, muß zwischen den Antriebswellen i und 2 und den Wellen 7 und 8 eine bewegliche Kupplung eingebaut werden, z. B. eine Zahnkupplung 5 und 6.
Die Kupplungen können mit Drucköl oder auch mit Druckluft betätigt werden. Im vorliegenden Fall sind diese mit Drucköl gesteuert. Die Kupplungen sowie sämtliche Räder sind in einem Gehäuse i9 öl- und staubdicht gekapselt. Das Öl für die Betätigung der L amellenkupplüngen sowie für die Schmierung sämtlicher Zahneingriffe und Lager liefern normale Zahnradölpumpen, die mit den Antriebswellen 7 und 8 gekuppelt sind. Zwischen den Ölpumpen und Lamellenkupplungen ist ein Drehschieber angeordnet, von welchem die einzelnen Ölleitungen zu den Kupplungen und Schmierstellen führen. Der Drohschieber wird mittels Seilzug von der Kommandobrücke oder vorn Maschinenraum aus betätigt.
Wird das Schiff durch nur einen Dieselmotor angetrieben, so fallen die Kegelräder und Kupplungen an einer Seite fort, d. h. die Wellen 2 und 8, je eine Kupplung 16,17 und.i8 sowie die Zahnkupplung 6, auch je ein Kegelrad 3, 4, Il sowie .Kegelrad io werden nicht eingebaut.

Claims

PATE NTANSPRÜCIIF:. i. Getriebe für Seitenra.dschiffe, beidem eine oder mehrere Antriebsmaschinen über Kegelradgetriebe auf Kitzel des die Seitenradwelle treibenden großen Rades eines Stirnradgetriebes arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei beiderseits des großen Stirnrades (13) mit diesem kämmenden verschieden großen Kitzeln (12, 15) jedes wahlweise über die Kegelradgetriebe (3; 11, 10, , 14) mit der oder den Antriebsmaschinen kuppelbär ist.
2. Getriebe nach Anspruch ,i, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiteres Kegelrad, (4) auf der Antriebswelle (1, 2) mit dem Kegelrad (i i) auf c'ler Stirnradritzelwelle zur Rückwärtsfahrt koppelbar ist.
3. Getriebe nach Anspruch ,i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelradantriebswelle zwischen den beiden Kegelrädern für Vorwärtsfahrt geteilt ist und beide Teile (i, 7; 2, 8) mittels Zahnkupplungen (5, 6) miteinander verbunden sind.
4. Getriebe für Anlagen mit zwei Antriebsmaschinen nach Anspruch i, dadurch Bekennzeichnet, daß jedes Stirnra.dritzel (i2, 15) .an jedem Ende mit Kegeltrieben (3, 11, 10, , 14) versehen ist, die in an sich bekannter `eise von zwei beiderseits des Stirnradgetriebes (12, 13, 15) parallel zueinander angeordneten Antriebswellen (1, 2) angetrieben werden.
5. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweckmäßig als öl- oder druckluftbetätigten Lamellenkupplungen ausgebildeten Kupplungen für die Kegelräder auf deren Außenseite liegen und mitsamt den Rädern öldicht im Gehäuse gekapselt sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. :41q.889; französische Patentschrift Nr. 702 557.