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Titel: Bärführung eines Schmiedehammers
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur verstellbaren
Führung des Bären eines Schmiedehammers, bei der an einem Ständer des Schmiedehammers
ein mit Führungsbahn versehener Führungsträger rechtwinkelig zur Bärbewegung verstellbar
geführt ist, bei der mit Stelleinrichtung versehene Zugstangen den Führungsträger
am Ständer halten und diesen in Verstellrichtung durchdringen und bei der zwischen
Führungsträger und Ständer und/oder zwischen Führungsträger und die Führungsbahnen
bildenden, mittels Zugstangen gehaltenen Führungsleisten eine Zwischenlage änderbarer
Dicke vorgesehen ist.
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Bei einer bekannten (US-PS 14 05 799) Vorrichtung dieser Art ist die
Zwischenlage von zwei massiven Keilen zwischen Ständer und Führungsträger gebildet,
die rechtwinkelig zur Bärbewegung und zur Führungsträger-Verstellung mittels Schraube
verschiebbar sind, und greift jede Zugstange an einem Keilklotz an, der an einem
der beiden Enden des Führungsträgers angreift. Um das Führungsspiel des Bären zwischen
den Führungsbahnen der Führungsträger zu verstellen, müssen die Schrauben der beiden
Keile und Schrauben zweier Zugstangen betätigt werden, um den
Führungsträger
zu verstellen. Diese umständliche und zeitraubende Betätigung muß auch erfolgen,
wenn es nur darum geht, die Führung am unteren Ende des Führungsträgers, im Bereich
des Bäraufschlages zu verstellen. Ist der Bär beim Schmiedenmit sehr kleinen Toleranzen
verklemmt, dann ist die Lösung der Bärverklemmung zeitraubend und umständlich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die unter Wahrung der Feinfühligkeit der Verstellung-eine
beachtiich rachere Verstellung zuläßt, d.h. den für die Verstellung nötigen Zeitaufwand
verringert. Die Erfindung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenlage elastisch zusammendrückbar ist und die Zugstangen am Führungsträger
angreifend die Zwischenlage unter Vorspannung halten.
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Wenn das Bärspiel verringer-t werden sqll, werden die Zugstangen mittels
der Stelleinrichtung nachgelassen. Um das Bärspii zu vergrößern oder eine Bärverklemmung
zu beseitigen, werden die Zugstangen mittels der Stelleinrichtungt angezogen. Die
erfindungsgemäße Gestaltung ist nicht nur in der Bedienung zeitsparender, sondern
auch in der Hers-l;ellung einfacher und wird wegen der einfachen Beseitigung ein
tärverk1e'mmung insbesondere bei Schmiedehämmern mit einteiligem Hammergestell angewendet.
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Die elastische Zwischenlage ist z.B..unter den Führungsschenen vorgesehen,
deren "Zugstangen" als Schrauben ausgebildet sind. Da diese Schrauben bei festgefressenem'Bär.nicht
zugänglich sind, ist es besser, die elastische Zwischenlage unter den Führungsträgern
vorzusehen.
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Die elastische Zwischenlage ist z.B. als hydraulisches Kissen
ausgebildet.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Zwischenlage eine gelochte
Gummiplatte ist.
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Die Gummiplatte ist am Ständer und am Führungsträger flächig abgestützt
und arbeitet nicht an deren Material.
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Es ist denkbar, als elastische Zwischenlage Tellerfedern vorzusehen,
die sich nicht mit der Zeit setzen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es
jedoch, wenn die Zwischenlage eine gewellte Blattfeder ist. Die gewellten Blattfedern
ergeben bei einfacher Ausbildung eine Vielzahl von Auflagestellen am Ständer und
am Führungsträger, ohne an deren Material allzuviel zu arbeiten. Sie setzen sich
auch nicht mit der Zeit.
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Es ist denkbar-, die Zwischenlage balkenartig dick zu gestalten. Besonders
zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch., wenn die elastische Zwischenlage flach
gestaltet ist. Eine Dicke, die gegenüber der Länge und Breite der Zwischenlage gering
ist, genügt, da es nur darum geht, die Feineinstellung des Führungsspieles durchzuführen.
Die Dicke der Zwischenlage beträgt z.B. 8 - 10 mm.
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Auch bei der erfindungsgemäßen Gestaltung kann der FUhrungsträger
in einer Tasche bzw. Ausnehmung des Ständers angeordnet sein, welche die Verstellführung
bildet. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn die elastische
Zwischenlage
beiderseits einer mittig zum Führungsträger angeordneten
Verstellführung vorgesehen ist, bei der ein Ineinandergreifen von Führungsträger
und Ständer-mittels Vorsprung und Ausnehmung vorgesehen ist. Der Ständer ist nicht
durch'eine große Tasche geschwächt und der Führungsträger ist entlang seinen beiden
Längsseiten frei von Führungsgebilden.
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Die elastische Zwischenlage wird z.B. unter einer Vorspannung von
100 kNewton gehalten und ist z.B. nur in einem oberen Bereich und in einem unteren
Bereich des Führungsträgers vorgesehen. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist
es jedoch, wenn die elastische Zwischenlage über die Länge des Führungsträgers verteilt
vorgesehen ist. Hierbei werden starke Biegebeanspruchungen des Führungsträgers vermieden.
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Die Zwischenlage ist in der Regel weder am Führungsträger noch am
Ständer befestigt und ist in der Regel in eine Ausnehmung bzw. Vertiefung im Führungsträger
eingesetzt. Der Führungsträger ist z.B. mit Gleitschienen bestückt, die-die Führungsbahnen
bilden, oder bildet die Führungsbahnen selbst.
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Die Stelleinrichtung der Zugstange kann eine Kolben-Zylinder-Einrichtung
sein, ist aber in der Regel eine Verschraubung.
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Pro Führungsträger sind in der Regel -nur zwei Zugstangen vorgesehen,
von denen eine beim oberen Ende und die andere beim unteren Ende des Führungsträgers
angeordnet ist; es sind un-Ler Urnstanderl auch drei Zugstangen pro Führungstrager
deiikbar.
Es'ist möglich, die Zugstangen in den Führungsträger zu
schrauben und die Verstellung durch diese Verschraubung zu bewirken. Häufig sind
die Zugstangen aber auch an dem Fühnzypträger starr befestigt.
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In der Zeichnung sind zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt und zeigt Fig. 1 einen yertikalen Schnitt einer Bärführung eines Sciniedehammers,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen vertikalen Schnitt
einer weiteren Bärführung eines Schmiedehammers, Fig. 4 einen Schnitt gemäß Linie
IV-IV in Fig. 3 und Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer Zwischenlage der Bärführung
gemäß Fig. 1 oder 3.
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Die beiden Bärführungen gemäß Fig. 1 oder Fig. 3 sind jeweils an einem
Ständer 1 eines nicht näher gezeigten Schmiedehammers vorgesehen, der auf einem
Amboß 2 zwei derartige Ständer aufweist. Die beiden Ständer und der Amboß bilden
ein einstückiges, gegossenes Gestell und zwischen den beiden Ständern ist ein Bär
auf und ab bewegbar geführt. Die Bärführung ist in der unteren Hälfte des Ständers
vorgesehen, der sich im Querschnitt vom Hammerinneren nach außen hin verbreitert.
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Die beiden Bärführungen weisen jeweils einen länglichen Führungsträger
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auf, der an der Innenseite des Ständers.vorgesehen ist und sich von innen nach außen
im Querschnitt verbreitert. Der Führungsträger 3 ist nach innen gerichtet mit zwei
Führungsleisten 4 bestückt, die angeschraubt sind. Zwischen den Führungsleisten
4 und dem Führungsträger sind in nicht näher gezeigter Weise Stahlfolien zur Grobeinstellung
des Führungsspieles bei der Montage vorgesehen.
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Der Führungsträger 3 ist relativ zum Ständer 1 nur rechtwinkelig zur
Längserstreckung in Richtung zum Hammerinneren hin und her verstellbar, nicht aber
in Längserstreckung. Hierzu ist er in seinem mittleren Bereich mit Ausnehmung 5
versehen, in die ein vom Ständer herkommender Vorsprung 6 ragt. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 erstrecken sich Ausnehmung 5 und Vorsprung 6 als Nut und Feder über
die Länge des Führungs'-trägers und ist der Vorsprung vom Ständer 1 gebildet. Bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist im oberen Bereich des Führungsträgers eine
Ausnehmung 5 und im unteren Bereich eine Ausnehmung gebildet, in denen jeweils als
Vorsprung eine Buchse sitzt, die anderenends in eine Ausnehmung des Ständers ragt.
Die ersterwähnte Ausführungsform schwächt den Ständer weniger und ist einfacher
herzustellen.
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In der nach außen gerichteten Seite des Führungsträgers 3 ist beiderseits
der führenden Ausnehmung 5 jeweils eine flache Vertiefung 7 vorgesehen, in der eine
elastisch zusammendrückbare
Zwischenlage 8 sitzt, die aus der
Vertiefung 7 herausragt und an der nach innen gewendeten Seite des Ständers 1 anliegt.
Die dünne Zwischenlage 8 erstreckt sich im wesentlichen über die Länge des Führungsträgers
3 und ist gemäß Fig. 5 eine gewellte Blattfeder. Die Blattfeder bildet an jedem
Wellenkamm einen über seine Breite planen bzw. ebenen Auflagestreifen 9 und es ist
etwa alle 100 mm solch ein Auflagestreifen vorgesehen.
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Bei beiden Bärführungen ist im oberen Bereich und im unteren Bereich
des Führungsträgers 3 jeweils eine Zugstange 10 in Form einer Schraube vorgesehen,
die eine Bohrung des Ständers 1 durchdringt. Der Kopf der Schraube ist an der Außenseite
des Ständers zur Betätigung zugänglich und das Ende der Schraube ist in den Führungsträger
3 geschraubt. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 durchdringt die Zugstange 10
auch die Buchse, die als führender Vorsprung 6 dient. Es genügt häufig schon, nur
die untere Zugstange 10 nachzustellen, um das erwünschte Bärspiel einzustellen.
Die in der Praxis erforderliche Nachstellung liegt bei maximal ca. 0,) mm je Führungsträger.
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