DE3341624A1 - Wasserundurchlaessige fussbekleidung und verfahren zur herstellung derselben - Google Patents
Wasserundurchlaessige fussbekleidung und verfahren zur herstellung derselbenInfo
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Description
— ο —
Wasserundurchlässige Fußbekleidung und Verfahren zur Herstellung derselben
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von wasserundurchlässiger Fußbekleidung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Spritzgießen elastomerer Stoffe zur Herstellung
von wasserundurchlässiger Fußbekleidung und die damit hergestellte wasserundurchlässige Fußbekleidung sowie ein
Verfahren, das ein Dreifarb-Spritzgießen einer derartigen Fußbekleidung ermöglicht.
Es sind zur Zeit verschiedene Verfahren zum mechanischen Formen von wasserundurchlässiger Fußbekleidung bekannt.
Zu. diesen Verfahren gehören unter anderem das Spritzgießen und das Hohlkörpergießen (slush molding). Das Hohlkörpergießen
erfordert eine Form, deren Innenfläche derart ausgebildet ist, daß sie die Außenoberfläche des fertiggestellten
Teiles erzeugt. Die Form wird mit einer einen elastomeren Stoff enthaltenden Flüssigkeit gefüllt und selektiv
erwärmt, um eine Gelschicht von der Flüssigkeit gegen die Innenwände der Form zu bilden. Das ungelierte Material wird
entfernt und die Form zum Schmelzen der Gelschicht erwärmt, wonach die Form gekühlt wird und die geschmolzene gelierte
Schicht von der Form abgezogen wird.
Beim Spritzgießen wird durch ein Modellformverfahren eine
Form erzeugt, die dem Innenraum des fertigen Schuhes, beispielsweise
dem Ort, an dem der Fuß im Schuh plaziert ist, entspricht. Diese Fußform wird als "Leisten" bezeichnet.
Danach wird der Leisten durch eine üblicherweise aus zwei Hälften bestehende Form umgeben. Die Hälften der Form stellen
die entsprechende linke und rechte Seite des Fußes dar und stoßen etwa an der vertikalen Linie der Längsachse des
Fußes aneinander. Beim Spritzgießen wird typischerweise ein Fuß-/Beinbereich (im folgenden "Schale" genannt) und ein
Sohlen-/Gegenbereich (im folgenden "Sohle" genannt) in jeweils einem Schritt geformt. Die Schale wird hergestellt,
indem eine Form um einen Leisten angeordnet und der Zwischenraum gefüllt wird. Die Sohle wird typischerweise mittels
einer Form in einem getrennten Arbeitsgang hergestellt.
Die Unterseite der Form bildet die Lauffläche, während die Oberseite der Form die Oberfläche bildet, an der die Schale
mit der Sohle verbunden werden wird. In einem weiteren Arbeitsgang werden die Sohle und die Schale durch Wärmeeinwirkung
und/oder mittels eines Klebers von Hand verbunden.
Damit erfordert dieses Verfahren zumindest zwei verschiedene Formen, zwei Form-Arbeitsgänge und einen abschließenden
Arbeitsgang zum Zusammensetzen. Die Verwendung zweier verschiedener Formen erlaubt jedoch die Verwendung verschiedener
Farben, was im Hinblick auf das Design und die Mode einen erheblichen Vorteil für den Hersteller darstellt. Die
Verwendung der mit Metall auf Metall dicht aneinanderliegenden Formen ergibt eine "Trennlinie" beim geformten Produkt.
Die Trennlinie ist besonders auffallend bei zweifarbigen Formartikeln an der Verbindungsstelle von Sohle und
Schale.
Ein normales Verfahren beim zweifarbigen Spritzgießen von
Schuhwerk umfaßt entweder eine ortsbewegliche Sohlenplatte oder eine Blindsohlenplatte zum Erzeugen einer Trennlinie
zwischen den beiden Farben des verwendeten Materials - eine Farbe für die Schale und die andere für die Sohle.
Vom mechanischen Standpunkt aus führt das Erfordernis der eng anliegenden Metall-Metall-Verbindung zu einem arbeitsintensiven
Verfahren der Herstellung einer Form für einen besonderen Schuhwerkartikel. Zusätzlich verschleißen die
Formen an diesen Verbindungsstellen schnell und müssen häufig ausgewechselt werden. Andernfalls tritt ein Lecken auf,
was zu Ausschuß oder kostspieligen Reparaturen (beispielsweise ein durch Lecken verursachtes Nacharbeiten von Fugen
von Hand).
Beim Versuch, die Ungleichförmigkeiten an der Linie, wo die Sohle auf das "Oberteil" (oder Schale) trifft, wie sie
bei einem Handarbeits-Autoklav-Verfahren auftreten, durch Herstellen einer Form der Teile eines wasserundurchlässigen
Gummischuhes nachzumachen, wird es faktisch unmöglich und sicherlich nicht praktizierbar, Formen herzustellen, bei
denen die männlichen und weiblichen Teile in unregelmäßiger Anordnung sauber zusammenpassen, und darüber hinaus würde
eine derartige Form aufgrund von Verschleiß nur eine kurze Lebensdauer aufweisen.
Fußbekleidung mit Leinwand- oder StoffOberteilen sind durch
Formen des Oberteiles und darauffolgendes Anformen einer Sohle an das Oberteil hergestellt worden. Wasserundurchlässige
Fußbekleidung, insbesondere solche mit einer sehr unregelmäßigen Verbindungslinie, sind jedoch auf diese Weise
nicht hergestellt worden.
Vom Aussehen her ist das Vorliegen der Trennlinie an der
Stelle, wo die Sohle mit dem Oberteil verbunden ist, für den Verbraucher nicht akzeptabel. Daher wurde Handarbeit
verwendet, um die Sohle an die Schale anzupassen, wodurch die Trennlinie zwar eliminiert, der Herstellungspreis aber
erhöht wurde.
Zu Beginn der 50er-Jahre wurde ferner die Kombination einer hohlkörpergegossenen Schale mit einer spritzgegossenen
Sohle versucht. Jedoch führte die Unmöglichkeit, mit dem Hohlkörpergießverfahren eine gleichförmige und genaue Dicke
an der Siegel- oder Sohlenverbindungslinie zu erzeugen, zu Undichtigkeit und Produkten mit geringer Qualität. Daher
war diese Kombination einer hohlkörpergegossenen Schale und einer spritzgegossenen Sohle unbefriedigend und das Verfahren
würde nicht weitergeführt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Spritzgießen
von wasserundurchlässiger Fußbekleidung zu schaffen, das die bei von Hand hergestellter Fußbekleidung auftretenden
Unregelmäßigkeiten an der Sohlenverbindungslinie aufweist, jedoch nicht eine Trennlinie besitzt und/oder hohe
Formkosten bedingt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art gelöst, das gemäß der Erfindung gekennzeichnet ist
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches
Damit wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung von wasserundurchlässiger Fußbekleidung mit solchen Eigenschaften
geschaffen, die denjenigen vergleichbar sind, welche
bei von Hand mittels des Autoklav-Ve rf ahrens hergestellter
Fußbekleidung zu beobachten sind. Die Erfindung schafft ein schnelles und zuverlässiges Verfahren zum Herstellen von
qualitativ hochwertiger wasserundurchlässiger Fußbekleidung aus elastomeren Stoffen ohne die hohen Kosten einer Handarbeit.
Das Zweistufen-Spritzgießverfahren ermöglicht ohne
weiteres zweifarbige Fußbekleidung und die Verwendung einer Zweifarb-Spritzgießmaschine im zweiten Schritt ermöglicht
problemlos die Herstellung von dreifarbiger Fußbekleidung.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Artikel
zeigen den gewünschten Effekt, daß sie wie ein handgearbeiteter Schuh aussehen. Das erfindungsgemäße Verfahren
das die Schale als Dichtung beim anschließenden Formen der Sohle verwendet, schafft die Möglichkeit, eine große Vielzahl
von Unregelmäßigkeiten an der Verbindungslinie, d.h. an der Linie, wo die Sohle an der Seite der Schale anschließt oder
endet, auszubilden. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ferner zweifarbiges Formen von Fußbekleidung, ohne
eine wahrnehmbare Quetschlinie zu hinterlassen. Es verringert ferner die Formherstellungskosten durch Eliminieren
des arbeitsintensiven Verfahrens der Herstellung von sehr unregelmäßigen Metall-Metall-Verbindungen.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen der
Erfindung im Zusammenhang mit den Figuren. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß hergestelltes wasserundurchlässiges Schuhwerkprodukt;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Schuhwerk-Produktes nach
Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht von unten auf die in Fig. 1 dargestellte Sohle;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Teil des in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Schuhwerks entlang der Linie
4-4 in Fig. 1 mit eingesetztem Leisten;
Fig. 5 einen Schnitt durch das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Schuhwerk-Produkt entlang der Linie 5-5 in
Fig. 1;
Fig. 6 einen Schnitt durch das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Schuhwerk-Produkt entlang der Linie 6-6 in
Fig. 1;
Fig. 7 einen Schnitt durch das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Schuhwerk-Produkt entlang der Linie 7-7 in
Fig. 1;
Fig. 8 eine geschnittene Seitenansicht der bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Schuhwerk-Produkt verwendeten
Fuß-/Beinschale mit dem Schnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 1;
Fig. 9 eine Seitenansicht des Sohlenbereiches des in Fig.2
dargestellten Schuhwerk-Produktes, die die Beziehung zur Fuß-/Beinschale näher illustriert;
Fig.10 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
eines erfindungsgemäß hergestellten Schuhwerk-Produktes
zur Darstellung einer anderen Ausbildung der Sohle und Verbindungslinie; und
Fig.11 eine geschnittene Teilseitenansicht eines weiteren
erfindungsgemäß hergestellten Schuhwerk-Produktes zur Darstellung einer weiteren Ausbildung der Sohle
und der Verbindungslinie.
Erfindungsgemäß wird bei einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Spritzgießen von wasserundurchlässiger Fußbekleidung
eine Schale gegossen, die Schale um einen Leisten angeordnet und diese Leisten-/Schale-Kombination als Ver-Schlußdichtung
verwendet, wenn die Sohle an die Schale geformt wird. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird beim ersten Gießschritt eine Socke über einen Leisten gezogen und zum Bilden einer Schale, die die Fuß-
und Beinbereiche (d.h. die Fuß-/Beinschale) der Fußbekleidung aufweist, ein elastomeres Material über die Socke eingespritzt.
Die Schale wird daraufhin als Verschlußdichtung zum Spritzgußformen der Sohle verwendet. Vorzugsweise wird
die Schale so ausgebildet, daß sie an der Verschlußstelle, d.h. der Schalen-Sohlen-Formtrennstelle, eine erhebliche
Dicke aufweist, um einen verschlossenen Raum zu schaffen, in den das elastomere Material für die Sohle eingespritzt
wird.
Die Fuß-/Beinschale sollte im Verschluß- bzw. Dichtbereich von ausreichender Dicke sein, so daß das elastomere Material
zu etwa zwischen 30% und 70% vorzugsweise zwischen 35% und 60% seiner normalen Dicke (d.h. im nicht zusammengedrückten
Zustand) zusammengedrückt wird, wenn die Schale zum Verschließen der zum Spritzgießen der Sohle verwendeten Form
verwendet wird. Typischerweise beträgt die Dicke der Schale im Verschlußbereich, wo die Verbindungs- oder Quetschlinie
gebildet wird, etwa 1,5 bis 8 mm und diese Dicke wird bei der Verwendung zum Verschließen der Sohlenform auf etwas
1 bis 4 mm zusammengedrückt. In anderen Bereichen besitzt die Fuß-/Beinschale eine Dicke entsprechend der Art des gewünschten
Produktes und dem vom Träger gewünschten Komfort. Typischerweise sind die anderen Bereiche der Schale dünner
ausgebildet. Vorzugsweise wird jedoch etwa die Hälfte der fertigen Hackendicke in der Form für die Schale angesetzt.
Dieser Aufbau, etwa die Hälfte der maximalen Hackendicke, verringert die zum Abkühlen der Schale erforderliche Zeit
erheblich.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine nach einer Ausführungsform der Erfindung hergestellte wasserundurchlässige Fußbekleidung
50. Diese weist eine (in Fig. 8 gezeigte) Schale 20 und eine (in Fig. 9 gezeigte) Sohle 40 auf. Die Schale 20 besitzt
vorzugsweise eine Auskleidung oder Socke 21, die die Innenseite der elastomeren Schale 22 im wesentlichen bedeckt.
Die mit den Bezugszeichen 23, 26, 27, 28 und 29 in den Zeichnungen bezeichneten Bereiche der Schale 20 bilden
das Schalenoberteil und die Bezugszeichen 24, 25 und 33 bilden eine Zwischensohle und Hacke der Schale, die einen
rückwärtigen Bereich 23, der im wesentlichen mit dem senkrechten Bereich der darin eingesetzten Hacke bzw. Ferse
übereinstimmt und durch die Verbindung der rechten bzw. linken Seitenbereiche 28 und 29 gebildet ist, ein aus dem elastomeren
Material geformtes Hackenpolster 24, einen Unterfußbereich 25, einen Zehenbereich 26, einen Überfußbereich
27, einen rechten Seitenbereich 28 und einen linken Seitenbereich 29, einen Sohlenkontaktbereich 33 und eine Öffnung
30 zum Einsetzen des Leistens oder des Fußes des Trägers, wie in Fig. 1 gezeigt ist, aufweisen. Diese Bereiche umgeben
einen Innenraum der Schale 20, der Leistenraum 11 genannt wird, in dem der Leisten vor dem Formen der Schale
positioniert wird. Zusätzlich besitzt die Schale 20 einen Siegel- bzw. Dichtbereich um die Siegellinie (oder Verbindungslinie)
32, die die sichtbare Demarkationslinie zwischen der Schale 20 und der Sohle 40 darstellt. Damit umschreiben
die Siegellinie 32 und der Siegelbereich die Schale 20 in Höhe der Lippe 41 der Sohle 40, die sehr unregelmäßig sein
kann.
Der in Fig. 4 in seiner in das Schuhwerk eingesetzten Stellung
gezeigte Leisten 10 füllt im wesentlichen den Leistenraum 11 aus und schafft eine Stütze zum Formen der Schale 20
und der Sohle 40. Der Leisten 10 besitzt einen Fersenbereich 12, einen Wölbungsbereich 13, einen Ballenbereich 14, einen
Zehenbereich 15 und einen Knöchelbereich 16.
Die im einzelnen in den Fig. 2, 3 und 9 gezeigte Sohle 40 besitzt eine Sohlenlippe 41, die während des Sohlengießverfahrens
geformt wird und die Lage der Siegel- oder Quetschlinie 32 angibt. Zusätzlich besitzt die Sohle 40 einen rückwärtigen
Bereich 42, einen Hackenbereich 43, einen Wölbungsbereich 44, einen Unterfuß- oder Laufflächenbereich 45,
einen Zehenbereich 46 und einen Schaleneinsatzraum 47 sowie eine Schalenberührungsgrenzfläche 48.
In den Fig. 1 und 2 ist das Fußbekleidungs-Produkt 50 mit
den verschiedensten Designs gezeigt, die zum Muster der Form für die Schale 20 hinzugefügt werden können. Zu diesen Ausführungen
gehören eine erhöhte äußere senkrechte Verstärkungsrippe 51, ein Hackenverstärkungsbereich 52, ein Zehenverstärkungsbereich
53, erhöhte Verstärkungsrippen 54, ein Knöchelverstärkungsbereich 55 und ein Bereich 56 zum Anbringen
eines Firmenzeichens.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft eine Möglichkeit zum
Spritzgießen von wasserundurchlässiger Fußbekleidung, die wie handgefertigt aussieht. Das Verfahren schafft zuver-
lässige Mittel zum Verbinden der Sohle 40 mit der Schale
20 mit vielen Variationsmöglichkeiten für die Verbindungslinie, was zuvor nur mittels des Hand-Autoklav-Verfahrens
. zufriedenstellend erreicht werden konnte, bei verringerten Kosten für Arbeit und das Herstellen der Form. Zusätzlich
erleichtert das Zwei-Stufen-Verfahren die Variabilität bei der Färbverwendung bei der Schale 20 und der Sohle 40.
Die zur Verstärkung der Fuß-/Beinschale verwendete Socke
21 ist typischerweise aus einem leichten Stoff oder Gewebe aus synthetischen und/oder natürlichen Materialien hergestellt,
beispielsweise Baumwolle, Wolle usw., wie dies typischerweise zu diesem Zweck in der Fußbekleidungsindustrie
verwendet wird. Die Socke muß einer Verformung und Abnutzung widerstehen, jedoch eine ausgeprägte Irritation der das Produkt
tragenden Person vermeiden. Sie kann gewebt, geformt oder in jeder bekannten Art gebildet sein. Sie kann ebenfalls
zur Erhöhung des Komforts und der Isolation mit einer Schicht aus Urethan-Schaum kombiniert sein.
Die Schale 20, die die Auskleidung 21, die elastomere Schale 22, den rückwärtigen Bereich 23, einen Hackenpolster 24,
einen Unterfußbereich 25, einen Zehenbereich 26, einen Überfußbereich 27, einen rechten Seitenbereich 28, einen linken
Seitenbereich 29, einen Leisteneinsetzraum 30, einen Fußkontaktbereich 31, einen Sohlenkontaktbereich 33 und eine
Grenzlinie 32 aufweist, ist aus jedem beliebigen elastomeren Material oder thermoplastischen elastomeren Masse hergestellt,
die typischerweise zum Spritzgießen von wasserundurchlässiger Fußbekleidung verwendet wird, wie beispielsweise
Naturgummi, thermoplastischem Gummi und Polyvinyl-Chloriden usw.
Bevorzugte Materialien für die Schale sind lineare oder verzweigte Polymere mit einem Molekulargewicht im Bereich
von 150.000 zu 250.000 Dalton, vorzugweise zwischen 200.000 und 220.000 Dalton. Beispiele für derartige elastomere Materialien
zur Anwendung dieser Erfindung sind Kraton 4240 und 4141, von Shell Chemical erhältliche Butadien-Styrol-Blockcopolymere.
Füllmittel, Stabilisiermittel, Farbstoffe und Weichmacher können dem Material vor dem Formen zugegeben
werden. Es können ebenfalls Quellmittel zum Ausdehnen des Materials um 20 bis 25 % und damit Einsparungen bei den Materialkosten
zugegeben werden.
Die Schale 20 kann um einen Leisten mit jeder beliebigen geeigneten
Abmessung, mit oder ohne eine Socke, mit jeder beliebigen herkömmlichen Spritzgußvorrichtung, die typischerweise
für Fußbekleidungen verwendet wird, beispielsweise eine Maschine mit gesteuerter Spritzung, im Spritzgußverfahren
hergestellt werden. Die Schale 20 wird genügend genau derart hergestellt, daß eine Abmessung von im wesentlichen
gleichförmiger Dicke aller der Bereiche der Schale erhalten wird, die die Dichtung mit der Sohlenform bilden. Wie oben
erwähnt, beträgt diese Dicke an der Siegel- oder Quetschlinie 32 typischerweise etwa 1,5 bis 8 mm, vorzugsweise 2
bis 6 mm und gemäß einer besonders bevorzugten Form etwa 2 bis 4 mm. Die spezielle Dicke hängt jedoch von dem verwendeten
Material, seiner Härte und der speziellen Sohlenausbildung ab. Da die Schale 20 als Verschlußdichtung für
die Sohlenform verwendet wird, muß der Sohlenkontaktbereich 31 der Schale 20 eine solche Geschmeidigkeit, Dicke und
Stärke besitzen, die ausreicht, dem durch das eingespritzte Sohlenelastomer ausgeübten Druck zu widerstehen und doch
eine enge Abdichtung mit der Sohlenform an der Siegel- bzw.
Dichtlinie 32 ohne irreversible Verformung aufgrund des Druckes oder der Wärmebedingung beim Spritzgießen der Sohle
aufrecht zu erhalten. Vorzugsweise wird beim Formen der Schale 20 an der Siegel- oder Quetschlinie 32 um die Schale
20 herum eine gleichförmige Dicke erzeugt, vorzugsweise mit einem Betrag, der etwa dem Doppelten des Abstandes zwischen
dem Leisten 10 und der Lippe 41 oder der Dichtkante der Sohlenform, wenn die Sohlenform und der Leisten in der Normalstellung
zum Formen der Sohle sind, entspricht. Schwankungen der Dicke können jedoch solange toleriert werden,
als die Kompression des Schalenmaterials ausreichend ist, um ein Lecken zu verhindern, ohne daß entlang der Siegellinie
eine irreversible Deformation erfolgt. Die optimale Dicke hängt von der Elastizität des für die Schale verwendeten
Materials ab.
Die Sohle 40, die die Sohlenlippe 41, einen rückwärtigen Bereich 42, einen Hackenbereich 43, einen Wölbungsbereich
44, einen Laufflächenbereich 45, einen Zehenbereich 46, einen Schaleneinsatzraum 47 und eine Schalenberührungsgrenzfläche
48, die die innere Oberfläche der Sohle darstellt, aufweist, wird typischerweise aus jedem beliebigen elastomeren
Material jeder beliebigen geeigneten Farbe hergestellt, wie es typischerweise zum Spritzgießen von Fußbekleidung
wie oben beschrieben verwendet wird und das bei Verwendung unter den Wärme- und Druckbedingungen beim Spritzgießen erlaubt,
daß die Schalenberührungsgrenzfläche 48 der Sohle 40 an dem Sohlenkontaktbereich 33 der Schale 20 befestigt bzw.
mit diesem verbunden wird. Damit entfällt durch Verwendung von kompatiblem elastomerem Material das Erfordernis, getrennte
Sohlen und Schalen von Hand mittels Kleber, Wärme, usw. zu verbinden, und damit werden die Herstellungskosten
verringert.
In den Fig. 10 und 11 sind alternative Ausführungsformen von mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Fußbekleidungen dargestellt, wobei die gleiche Schale 20 an einer von der Sohle 40 verschieden ausgebildeten Sohle
60 befestigt ist. Diese Sohle 60 wird typischerweise entsprechend den oben angeführten Erfordernissen hergestellt
und zeigt eine gleichmäßigere Grenzlinie 61. Die Gleichmäßigkeit der Oberfläche an der Lippe 62 ist jedoch nicht
Voraussetzung für eine erfolgreiche Verwendung dieses Verfahrens, wie das anhand der in den Fig. 1 bis 9 dargestellten
wellenförmigen Lippe 41 der Sohle 40 ersichtlich ist, da die Lippe 41 nur ein Teil der Sohlenausbildung von der
Sohlenform ist. Eine Abdichtung erfolgt zwischen der Schale 20 und der Sohlenform an der Stelle der Grenzlinie 32 und
ebenfalls der Grenzlinie 61 nach Fig. 11. Andere Ausbildungen können leicht vom Durchschnittsfachmann geschaffen werden.
Da die dicht anliegende Metall-Metall-Trennlinie einer normalen Form entfällt, gibt es vom mechanischen oder vom Formstandpunkt
aus keine Beschränkung dafür, wo die zweite Farbe der Sohle 40 (60) an die Schale 20 anschließt. Obwohl es
möglich ist, dieses Verfahren auf einer Zweifarb-Spritzgußmaschine zu verwenden, werden vorzugsweise zur Erhöhung der
Produktivität zwei Spritzgußmaschinen verwendet. Vorzugsweise haben die Maschinen jeweils mindestens sechs Stationen
und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform jeweils zehn bis zwölf Stationen. Die erste Maschine ist vorzugsweise
eine Einfarb-Spritzgußmaschine zum Erzeugen der Schale
20 und eine oder zwei Bedienungspersonen betreiben die Ma-
schine in einem 10- oder 12-Sekunden-Zyklus, abhängig von
der Schuhhöhe und der Auskleidungsart.
Beim ersten Spritzgußbetrieb wird eine Sockenauskleidung 21 über einen Leisten/gezogen, eine elastomere Schale 22
über die Socke 21 geformt, das Produkt beim Schalten des Maschinenkarussells gekühlt und danach die stoffausgekleidete
elastomere Schale 20 entfernt. Damit werden etwa 120 Paare von Schalen 20 pro Stunde hergestellt oder etwa 3.000
Paare von Schalen auf einer 24-Stunden-Basis.
Die zum Formen der Sohle verwendete zweite Spritzgußmaschine ist vorzugsweise eine Zweifarben-Maschine, so daß das fertige
Produkt gewünschtenfalls drei Farben aufweisen kann.
Der zweite Spritzgußschritt kann mit lediglich einer Bedienungsperson durchgeführt werden, die die vorher geformte
Schale über einen Leisten 10 schiebt, das Karussell in den Sohlenformschritt dreht und den fertigen zwei- oder dreifarbigen
geformten Artikel von seinem Leisten 10 entfernt. Dieses Herstellungsverfahren besitzt einen dem ersten Formbetrieb
vergleichbaren Zyklus und kann etwa 3.000 Paare von fertigen Schuhen in 24 Stunden erzeugen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist,
daß zum Erzeugen einer anderen Ausführung nur die Sohlenform geändert werden muß. Die Fußformen ändern sich, wenn überhaupt,
über die Jahre nur unwesentlich, wogegen sich die Sohlenarten schnell mit dem Modetrend ändern. Daher können
die verschiedensten Sohlenausführungen mit dem gleichen Fußoder der gleichen Schalenform und dem gleichen Leisten verwendet
werden, um einige verschiedene Ausführungen von Fußbekleidung mit einem Leisten zu erreichen. Daher kann die
Sohlenausbildung zu erheblich geringeren Kosten als beim Erwerben einer völlig neuen Form mit männlichen und weiblichen
zusammenpassenden Teilen anstelle von nur einer neuen Sohlenform gemäß der vorliegenden Erfindung geändert werden.
Da die dichtanliegende Metall-Metall-Trennlinie einer normalen Form entfällt, gibt es vom mechanischen oder vom
Formstandpunkt aus keine Beschränkung dafür, wo die zweite Farbe der Sohle an den oberen Bereiche des Schuhes oder
Stiefels anschließt.
Claims (14)
- PATENTANWALT DIPL.-PHYS. LUTZ H. PRÜFER · D-8OOO MÜNCHEN 9ODB 50-2915
P/K/huPickens Footwear Company, Jasper / USAWasserundurchlässige Fußbekleidung und
Verfahren zur Herstellung derselbenPATENTANSPRÜCHEIJ Verfahren zur Herstellung von wasserundurchlässiger Fußbekleidung,gekennzeichnet durch das Formen einer Fuß-/Beinschale aus
einem elastomeren Material in einem ersten Spritzgußschritt und das Formen und Anbringen einer Sohle an der Schale in
einem zweiten Spritzgußschritt, in dem die Schale als Dichtmittel entlang der Pinchlinie der Sohlenform verwendet
wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des Formens der
Schale ein Aufziehen eines Sockens um einen Leisten und
danach das Formen der Schale zwischen dem Leisten und einer Form umfaßt.PATENTANWALT DIPU-PHYS. LUTZ H. PRÜFER ■ D-8OOO MÜNCHEN 9O · WILLROIDERSTR. 8 · TEL. (089)640640_2_ 3341B24 - 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenform eine unregelmäßige Pinchlinie aufweist.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß das zum Formen der Schale verwendete elastomere Material eine von dem zum Formen der Sohle verwendeten Material verschiedene Farbe aufweist.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Material ein thermoplastisches Material ist.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Material Polyvinylchlorid ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Material ein Styrol-Butadien-Blockcopolymer ist.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle mittels einer Zweifarben-Spritzgußmaschine geformt wird.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die im ersten Formschritt geformte Schale eine im wesentlichen gleichförmige Dicke im Bereich der Pinchlinie zum Abdichten der Sohlenform ohne irreversible Verformung des elastomeren Materials an der Pinchlinie aufweist.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Material der Schale auf zwischen etwa 30 bis 70 % seiner normalen Dicke zusammengedrückt wird, wenn es auf einem Leisten plaziert und in abdichtende Berührung mit der Sohlenform zum Formen und Befestigen der Sohle gebracht ist.
- 11. Wasserundurchlässiger Fußbekleidungsartikel, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Formen einer Fuß-/ Beinschale (20) aus einem elastomeren Material in einem ersten Spritzgießschritt und anschließendes Formen und Befestigen einer Sohle (40; 60) an der Schale (20) in einem zweiten Spritzgießschritt, in dem die Schale (20) als Abdichteinrichtung entlang der Pinchlinie der Sohlenform verwendet wird, hergestellt wird.
- 12. Wasserundurchlässiger Fußbekleidungsartikel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pinchlinie unregelmäßig ist. - 13. Im Spritzgußverfahren hergestellte wasserundurchlässige Fußbekleidung mit dem Erscheinungsbild einer qualitativ hochwertigen handgefertigten Fußbekleidung, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserundurchlässige Fußbekleidungeine im Spritzgußverfahren hergestellte Fuß-/Beinschale (20), die aus einem elastomeren Material geformt ist und an der Sohlenverbindungslinie (32) einen Bereich mit im wesentlichen gleichmäßiger Dicke aufweist, und eine auf die Schale (20) zum Bilden einer Sohlenverbindungs-linie (32) in dem Bereich mit im wesentlichen gleichmäßiger Dicke im Spritzgießverfahren geformte Sohle (40; 60) aufweist, wobei die Fußbekleidung an der Verbindungsstelle von Sohle (40; 60) und Schale (20) keine Trennlinie aufweist.
- 14. Im Spritzgießverfahren hergestellte wasserundurchlässige Fußbekleidung nach Anspruch 13,dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des elastomeren Materials in dem Bereich mit im wesentlichen gleichmäßiger Dicke zwischen 1,5 und 8,0 mm liegt.
Applications Claiming Priority (1)
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US53001983A | 1983-09-07 | 1983-09-07 |
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FR (1) | FR2551394A1 (de) |
GB (1) | GB2146282A (de) |
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- 1983-12-12 FR FR8319847A patent/FR2551394A1/fr not_active Withdrawn
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