DE1485628C - Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen BodenInfo
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Description
I 485 628
1 2
,Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Her- Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht, die
stellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen verschäumbare Laufsohlenmischung — in einer
Boden, bestehend aus einer Laufsohle und einer zweiten Spritzstufe ■— zur Ausbildung der Laufsohle
Füllsohle aus Filz od. dgl., wobei diese Sohlen durch eingespritzt und schließlich der Bodenstempel in an
einen sie umfassenden, rundum verlaufenden Rand- 5 sich bekannter Weise in die der Endstärke des Schuhstreifen
aus massivem Kunststoff mit dem Schaft bodens entsprechende Stellung unter gleichzeitigem
verbunden sind, in einer üblichen Spritzgießform Aufschäumen der eingespritzten Sohlenmischung abmit
höhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem gesenkt und in dieser Stellung bis zur Verfestigung
Seitenrahmen und einem Leisten, des Laufsohlenwerkstoffs belassen wird.
Es ist bekannt und üblich, an Schuhschäfte aus io Gemäß einer wichtigen-Alternative der Erfindung
den verschiedensten Materialien, z. B. aus Leder, wird vorgeschlagen, daß der aufgeleistete Schuh-Gewebe,
Kunststoff od. dgl., Sohlen in einer Spritz- schaft mit eingenähter Brandsohle und unter dieser
gießform, bestehend aus Bodenstempel, Seiten- angebrachter Füllsohle in bekannter Weise auf den
rahmen und Leisten zur Aufnahme des Schuhschaftes Seitenrahmen der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann
anzuspritzen. Die Sohle kann hierbei bekannterweise 15 — in einer ersten Spritzstufe — der massive Randauch
mehrschichtig ausgebildet sein. Es ist weiterhin streifen bei bis zur Unterseite der Füllsohle hochbekannt, an Schuhschäfte Sohlen aus aufgeschäum- gefahrenem Bodenstempel eingespritzt, der Bodentem
elastischem Werkstoff, sogenannte Porosohlen, stempel sodann in eine der Endstärke des Schuhanzuformen.
Bei der Anformung derartiger Poro- bodens entsprechende Stellung abgesenkt und in
sohlen wird zur Herstellung einer ausreichend halt- 20 dieser Stellung des Bodenstempels — in der zweiten
baren Verbindung zwischen Sohle und Schaft sowie Spritzstufe —· eine vorgeschäumte Laufsohlenzur
Erzielung einer abriebfesten Laufschicht vor mischung auf Kunststoffbasis in die Form einge-
und nach dem Aufblähen des Materials Druck auf spritzt wird.
das Sohlenmaterial durch den Bodenstempel aus- Mit Hilfe dieser Verfahren, insbesondere nach
geübt. 25 der voranstehenden Variante, ist es in technisch
" Es ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung überraschender Weise möglich, ein Schuhwerk mit
von spezifisch leichten Gummisohlen (deutsche Kunststoffsohlen in sehr kurzer Zeit und auf äußerst
Auslegeschrift 1 116 891) bei gleichzeitiger An- rationelle Weise herzustellen, wobei die Sohlen in
Vulkanisation an den Schuhschaft bekannt, bei dem Verbund mit dem Schaft und dem Randstreifen auch
in Abhängigkeit von der verwendeten Gummi- 30 eine hohe Festigkeit aufweisen,
mischung zunächst für eine bestimmte Zeit in der Weitere Einzelheiten werden nachfolgend an
Preßform eine Teilviilkanisation unter Druck vor- Hand der Zeichnungen erläutert,
genommen wird und hierauf sodann unter Bei- Fig. 1 bis 3 zeigen verschiedene Stufen des Ver-
behaltung der äußeren Sohlenform eine weitgehende fahrens.
Druckentlastung der im Vulkanisationsvorgang be- 35 Das erfindungsgemäße Verfahren, das mit einer
findlichen Gummimasse zur Porenbildung und die im Prinzip bekannten Spritzgießform durchgeführt
endgültige Ausvulkanisation erfolgt. Dieses Ver- wird, die aus einem höhenverschieblichen Bodenfahren
soll sich dabei nicht nur auf Anvulkanisieren Stempel 10, einem auf den Bodenstempel 10 absenkvon
Gummi, sondern ebenso auf ein Schuhwerk mit baren Leisten 11 mit aufgezogenem Schaft und einem
Sohlen aus aufschäumbaren Stoffen, insbesondere 40 horizontal beweglichen, vorzugsweise zweigeteilten
auf Polyurethanbasis, beziehen. Der Nachteil dieses Rahmen 13 besteht, wird in den Fig. 1 bis 3 an
Verfahrens, insbesondere für Kunststoff material, be- Hand eines Schuhwerks beschrieben, das einen
steht darin, daß die so hergestellten Sohlen am Schuhschaft 12, ζ. B. aus Leder, eine mit dem Schaft
Schuhwerk keine genügende Festigkeit aufweisen, da durch eine Steppnaht 14 verbundene Brandsohle 15,
Schuhwerke mit Porosohlen insbesondere gegen 45 eine Zwischensohle 16 aus Filz od. dgl. und eine
Stöße am Sohlenrand empfindlich sind, so daß leicht Laufsohle 17 aus aufgeschäumtem elastischem Werkdie
Gefahr besteht, daß Teile der verhältnismäßig stoff, insbesondere Kunststoff, aufweist,
weichen Porosohle herausgerissen werden; zum Die gesamte Sohle ist durch einen rings um anderen nimmt der gesamte Herstellungsprozeß den Schuh herumlaufenden Randstreifen 18 eingezuviel Zeit in Anspruch. 50 faßt, der aus nicht aufgeschäumtem, homogenem,
weichen Porosohle herausgerissen werden; zum Die gesamte Sohle ist durch einen rings um anderen nimmt der gesamte Herstellungsprozeß den Schuh herumlaufenden Randstreifen 18 eingezuviel Zeit in Anspruch. 50 faßt, der aus nicht aufgeschäumtem, homogenem,
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein elastischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, be-Verfahren
zum Herstellen eines Schuhes mit einem steht. Dieser Randstreifen gibt dem Schuh, insbemehrschichtigen
Boden der eingangs erwähnten Art sondere der Sohle, im äußeren, besonders gefährzu
schaffen, das eine besondere Festigkeit der Sohlen deten Bereich eine gute Widerstandsfähigkeit gegenaus
Kunststoff garantiert, das insbesondere einen 55 über mechanischen Belastungen, außerdem ein entfesten
Verband von Randstreifen und Sohle gewähr- sprechendes Aussehen.
leistet und mit Hilfe'dessen Schuhwerk in einfacher Die Zwischensohle 16 aus FiJz od. dgl. ist zweck-
Ärt und Weise und innerhalb kürzester Zeit her- mäßigerweise so dimensioniert, daß sie im Bereich
gestellt werden kann. der Brandsohle liegt, damit die Steppnaht 14 in dem
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- 60. angespritzten Randstreifen 18 eingebettet ist. Dieser
löst, daß der aufgeleistete Schuhschaft mit einge- Randstreifen 18 ist dabei'verhältnismäßig weit an
nähter Brandsohle und unter dieser angebrachter den Schuhschaft 12 hochgeführt, um eine möglichst
Füllsohle in bekannter Weise auf den Rahmen der große und damit haltbare Verbindungsfläche zu er-Spritzgießform
aufgesetzt, alsdann — in einer ersten geben. Im Rahmen 13 der Form ist eine ringsherum
Spritzstufe — der massive Randstreifen bei bis zur 65 laufende Ausnehmung 19 vorgesehen, die zur AufUnterseite
der Füllsohle hochgefahrenem Boden- nähme eines Teils des einzuspritzenden Randstempel
eingespritzt, der Bodenstempel sodann in Streifens 18 dient,
eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Es wird nun folgendermaßen verfahren: Der auf-
eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Es wird nun folgendermaßen verfahren: Der auf-
geleistete Schuhschaft 12 mit eingenähter Brandsohle 15 und unter dieser angebrachter Füllsohle 16
wird, wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, auf den Rahmen 13 der Spritzgießform aufgesetzt, in der Art, daß
der Rahmen 13 dichtend an dem Schuhschaft 12 anliegt. Sodann wird in einer ersten Spritzstufe über
einen nicht gezeigten Einspritzkanal im Rahmen 13 der massive Randstreifen 18, nachdem der Bodenstempel
10 hochgefahren wurde, eingespritzt.
Nach ausreichender Verfestigung des Rand-Streifens 18 wird der Bodenstempel 10 sodann in
eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht und
danach die verschäumbare Laufsohlenmischung über einen zweiten im Rahmen vorgesehenen Einspritzkanal
und über einen mit diesem Einspritzkanal fluchtenden Einspritzkanal 20 mit an der Oberfläche
des Bodenstempels 10 mündender Verzweigung 21 zur Ausbildung der Laufsohle 17 eingespritzt. Der
Bodenstempel bleibt eine Weile in dieser Stellung, damit sich an der Unterseite der Laufsohle
17 eine feste, abriebsichere Schicht 22 ausbilden kann.
Anschließend wird der Bodenstempel unter Aufschäumung des Werkstoffs gemäß F i g. 3 abgesenkt,
die der endgültigen Stärke der Sohle entspricht. In dieser Stellung verbleibt der Bodenstempel bis zur
Verfestigung des Materials der Laufsohle 17. Nach einem weiteren, eleganten und zeitsparenden Vorschlag
der Erfindung kann das Schuhwerk auch in der Weise hergestellt werden, daß nach dem Ausbilden
des Randstreifens 18 der Bodenstempel 10 sofort in die Stellung gemäß F i g. 3 abgesenkt wird,
wobei dann aber bereits aufgeschäumter Werkstoff in die Form eingespritzt wird. Dieses vorangehende
Aufschäumen erfolgt in dem Spritzaggregat.
An Stelle der einzulegenden Zwischensohle 16 aus Filz od. dgl. kann auch bei etwa gleicher Stellung
des Bodenstempels 10 (F i g. 1) eine durchgehende Zwischensohle aus dem Material des Randstreifens
18 zusammen mit diesem gespritzt werden.
Das Schuhwerk nach der Erfindung hat das Aussehen des Schuhwerks mit üblicher Kunststoffsohle,
jedoch die vorteilhaften Eigenschaften eines Schuhwerks mit Laufsohle aus aufgeschäumtem Werkstoff,
was sich insbesondere in einem geringeren Eigengewicht auswirkt.
Vorteilhafterweise wird das Verfahren nach der Erfindung so durchgeführt, daß beim fertigen Schuhwerk
(F i g. 3) die aus geschäumtem Werkstoff bestehende Laufsohle 17 etwas über den unteren Rand
des Randstreifens 18 hinausragt, so daß dieser praktisch gegenüber der Lauffläche der Sohle 17 zurückgesetzt
ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden, bestehend aus
einer Laufsohle und einer Füllsohle aus Filz od. dgl., wobei diese Sohlen durch einen sie umfassenden,
rundum verlaufenden Randstreifen aus massivem Kunststoff mit dem Schaft verbunden
sind, in einer üblichen Spritzgießform mit liöhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem
Seitenrahmen und einem Leisten, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeleistete
Schuhschaft (11, 12) mit eingenähter Brandsohle (15) und unter dieser angebrachter
Füllsohle (16) in bekannter Weise auf den Rahmen (13) der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann
— in einer ersten Spritzstufe — der massive Randstreifen (18) bei bis zur Unterseite der Füllsohle
(16) hochgefahrenem Bodenstempel (10) eingespritzt, der Bodenstempel (10) sodann in
eine zur Aufnahme der noch nicht aufgeschäumten Laufsohlenmischung geeignete Stellung gebracht,
die verschäumbare Laufsohlenmischung — in einer zweiten Spritzstufe — zur Ausbildung
der Laufsohle (17) eingespritzt und schließlich der Bodenstempel (10) in an sich bekannter
Weise in die der Endstärke des Schuhbodens (16, 17, 18) entsprechende Stellung unter gleichzeitigem
Aufschäumen der eingespritzten Sohlenmischung abgesenkt und in dieser Stellung bis
zur Verfestigung des Laufsohlenwerkstoffs belassen wird.
2. Verfahren zum Herstellen eines Schuhes mit einem mehrschichtigen Boden, bestehend aus
einer Laufsohle und einer Füllsohle aus Filz od. dgl., wobei diese Sohlen durch einen sie umfassenden,
rundum verlaufenden Randstreifen aus massivem Kunststoff mit dem Schaft verbunden
sind, in einer üblichen Spritzgießform mit höhenverschieblichem Bodenstempel, geteiltem
Seitenrahmen und einem Leisten, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeleistete Schuhschaft (11,12) mit eingenähter Brandsohle
(15) und unter dieser angebrachter Füllsohle (16) in bekannter Weise auf den Seitenrahmen (13)
der Spritzgießform aufgesetzt, alsdann — in einer ersten Spritzstufe — der massive Randstreifen
(18) bei bis zur Unterseite der Füllsohle (16) hochgefahrenem Bodenstempel (10) eingespritzt,
der Bodenstempel (10) sodann in eine der Endstärke des Schuhbodens (16, 17, 18) entsprechende
Stellung abgesenkt und in dieser Stellung des Bodenstempels (10) — in der zweiten Spritzstufe —· eine vorgeschäumte Laufsohlenmischung
auf Kunststoffbasis in die Form eingespritzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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