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Verfahren zur Herstellung von Schuhsohlen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schuhen, insbesondere
ein Verfahren zur Herstellung einer Schuhsohle.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Erzeugen einer zweischichtigen Schuhsohle zu schaffen, bei welcher Sohle ein Teil
der einen Schicht durch die andere Schicht der Sohle hindurchragt. Insbesondere
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Erzeugen einer zweifarbigen
Schuhsohle zu schaffen, wobei die eine Farbe durch die andere Farbe der Sohle an
mindestens einer Stelle hindurchschaut. Bei der Herstellung von Schuhsohlen, die
einen oder mehrere Wörter, Buchstaben, ein Warenzeichen oder ein anderes Muster
tragen, war es bisher üblich, in die der Herstellung der Sohle dienende Höhlung
der Form einen Einsatz einzufügen, so daß der Einsatz das in die Sohle mit einzugießende
Muster od. dergl. trägt. Oder
es war ebenfalls bekannt, nach dem
Formen der Sohle ein Schild auf die Sohle aufzukleben. Beide Verfahren sind etwas
schwierig und arbeitsintensiv.
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In der am 19.12.1978 für die Anmelderin ausgegebenen kanadischen Patentschrift
1,044,410 ist ein Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Schuhsohle beschrieben,
wobei an ein in einem ersten Formungsvorgang hergestelltes Sohlenteil Vorsprünge
mit angeformt werden, welche Vorsprünge nach außen durch das in einem zweiten Formungsvorgang
geformte Sohlenteil hindurchdringen. Solch ein Verfahren kann benutzt werden, um
eine Schuhsohle mit Wörtern, Buchstaben, einem Warenzeichen oder einem anderen Muster
in einer Farbe herzustellen, die sich durch ein Sohlenteil, das eine andere Farbe
hat, hindurch erstreckt. Jedoch erfordert dieses Verfahren eine komplizierte Gestaltung
der Form, welche in der Herstellung teuer ist.
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Es ist deshalb erwünscht, ein weniger teures Verfahren zur Herstellung
einer zweischichtigen Schuhsohle zu schaffen, bei der ein Teil der einen Schicht
durch die andere Sohlenschicht hindurchragt. Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung,
ein relativ einfaches Verfahren zur Herstellung einer solchen zweischichtigen Sohle
zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Anspruch 1 angegebene
Verfahren gelöst.
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Dieses Verfahren läßt sich relativ einfach und auch mit verhältnismäßig
einfachen Formen kostengünstig durchführen und ergibt eine zweischichtige Schuhsohle,
bei der der mindestens eine Vorsprung des die eine Schicht bildenden zweiten Sohlenteiles
durch das die andere Sohlenschicht bildende erste Sohlenteil hindurchragt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß der Vorsprung
des zweiten Sohlenteiles sich über die von ihm abgewendete Seite des ersten Sohlenteiles
hinaus erstreckt, um den Bereich des ersten Sohlenteiles, der den Vorsprung stirnseitig
überdeckt, nach auswärts zu zwingen, um so das Entfernen dieses Bereiches zur Sichtbarmachung
der Stirnseite des Vorsprunges des zweiten Sohlenteiles zu erleichtern, wobei ggfs.
auch die Stirnseite des Vorsprunges etwas mit abgetragen werden kann zur Fluchtung
mit der angrenzenden Fläche des ersten Sohlenteiles.
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Das Formen des ersten und/oder zweiten Sohlenteiles kann vorzugsweise
durch Spritzgießen oder Gießen erfolgen.
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Auch anderes Formen mindestens eines Sohlenteiles ist denkbar, bspw.
Spritzpressen.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Die
Zeichnung erläutert die Herstellung eines
Schuhes mittels eines
bevorzugten Ausführungsbeispieles einer mehrteiligen Form. Es zeigen: Fig. 1 einen
Längsteilschnitt einer Form zum Formen eines ersten Sohlenteiles; Fig. 2 einen Schnitt
durch Fig. 1; Fig. 3 einen Längsteilschnitt durch eine Form zum Gießen eines zweiten
Sohlenteiles; Fig. 4 den in Fig. 3 eingekreisten Ausschnitt in vergrößerter Darstellung;
Fig. 5 einen Querschnitt durch Fig. 3, gesehen entlang der Schnittlinie V-V.
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Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel kann
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Form vorgesehen sein,-die
eine erste Formhöhlung 1 (Fig. 1 und 2) aufweist,die durch ein oberes Formenteil
2 und ein unteres Formenteil 3, von denen das obere Formenteil oder das untere Formenteil
ein vertikal beweglicher Formkolben sein kann, gebildet -wird. Eine zweite herstellbare
Formhöhlung ist durch die Seitenteile 4 und eine Leiste 5 mit einem auf sie aufgeformten
Schaft 6 (Schuhoberteil, brit.: upper) mit begrenzt
(Fig. 3-5).
Der Schaft 6 dieses Ausführungsbeispieles ist in Fig. 3 in näheren Einzelheiten
ersichtlich und er umfaßt die Schuhferse, die Schuhspitze und die Schuhseitenteile.
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Der erste Formungsschritt umfaßt die Bildung der Formhöhlung 1 durch
Schließen des unteren Formenteiles 3 durch das obere Formenteil 2, dessen untenseitige
Fläche eine Gestalt ähnlich der unteren Fläche einer Brandsohle oder Einlegesohle
aufweist. DurchEinspritzen von Kunststoffmasse od. dergl. in die Formhöhlung 1 wird
ein erstes Sohlenteil 7 gespritzt, d.h. durch Einspritzen von Kunststoff geformt.
Die untere Oberfläche des oberen Formenteiles 2 weist Vorsprünge 8 auf, die ein
Zeichen oder Muster -definieren,bspw. mindestens ein Wort, Buchstaben, ein Warenzeichen
oder ein sonstiges Muster od. dergl. Den Vorsprüngen 8 gegenüber befinden sich hohle
Ausnehmungen 10 im unteren Formenteil 3. Wenn diese in Fig. 1 und 2 dargestellte
Form geschlossen ist, um den ersten Sohlenteil 7 durch Einspritzen von Kunststoff
od. dergl. zu formen, sind die Spalten zwischen den Vorsprüngen 8 und den Böden
der Ausnehmungen 10 ganz schmal. Folglich weisen die durch das Einspritzen des Kunststoffes
in die Formhöhlung 1 in dem ersten Sohlenteil 7 durch die Vorsprünge 8 des oberen
Formenteiles 2 gebildeten Ausnehmungen dünne Scheiben (Häutchen) 12 als Böden auf
Diese Böden sind also durch Ausfüllen der Spalte zwischen den Vorsprüngen 8 und
den Böden der Ausnehmungen 10 beim Spritzen des unteren
Sohlenteiles
7 erzeugt worden.
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Nach dem Formen des ersten Sohlenteiles 7 wird die erste Formhöhlung
1 geöffnet, wobei jedoch das erste Sohlenteil 7 auf dem unteren Formenteil 3 verbleibt.
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Die zweite Formhöhlung wird dann erzeugt durch Ersetzen des oberen
Formenteiles 2 durch die Leiste 5 mit dem auf sie aufgeformten Schaft 6 und Seitenformenteile
4, wobei das untere Formenteil 3 mit dem ersten Sohlenteil 7 die zweite Formhöhlung
untenseitig begrenzt.
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In diese zweite Formhöhlung wird dann Kunststoffmasse oder dergl.
eingespritzt, um den zweiten oder inneren Sohlenteil 1 3 zu bilden. Dieser zweite
Sohlenteil 1 3 bedeckt den ersten (äußeren) Sohlenteil 7 und verbindet letzteren
mit dem Schaft 6. Die zwei Sohlenteile 7 und 13 haben unterschiedliche Farben und
können aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Sie sind fest miteinander
verbunden.
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Um das am zweiten inneren Sohlenteil 13 vorhandene Muster (Buchstaben,
Wort, Warenzeichen od. dergl.) freizulegen, nachdem die so zweischichtig hergestellte
Sohle aus der Form genommen wurde, werden die Scheiben oder Häutchen 12 durch Abschleifen
oder Fräsen entfernt, um so begrenzte Flächen des zweiten Sohlenteiles 13 an der
Unterseite der zweischichtigen Sohle 7,13 freizulegen. Wenn der zweite Sohlenteil
13 durch Einspritzen von Kunststoff in die zweite Formhöhlung auf das erste Sohlenteil
7 aufgespritzt wird, füllen Materialvorsprünge 15 die genannten Ausnehmungen in
dem ersten Sohlenteil 7 aus. Die unteren Oberflächen der Vorsprünge 15, d.h. die
Stirnflächen 16 des zweiten
Sohlenteiles 13 sind bündig mit der
Boden- oder Lauffläche des ersten Sohlenteiles 7 (Fig. 4), so daß es nur notwendig
ist, die Scheiben oder Häutchen 12 zum Freilegen der Stirnseiten der Vorsprünge
15 zu entfernen. Damit ist das durch diese Vorsprünge 15 gebildete Muster (Buchstaben,
Wort oder Wörter, Warenzeichen od. dergl.) in der durch das zweite Sohlenteil 13
bestimmten Farbe auf der die Lauffläche des Schuhes bildenden Unterseite des unteren
Sohlenteiles 7 bündig mit diesem Sohlenteil 7 sichtbar und hebt sich gegen dieses
Sohlenteil 7 durch dessen andere Farbgebung ab.
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Wenn der bei diesem beschriebenen Herstellungsverfahren benutzte Kunststoff
Polyurethan ist, kann eine Ausdehnungshöhlung 17 im unteren Formenteil 3 vorgesehen
sein. Diese Höhlung 17 erstreckt sich rund um den äußeren Rand der Formhöhlung 1.
Während des Formens des ersten Sohlenteiles 7 dehnt sich das Polyurethan durch einen
engen Durchlaß 18 in die Höhlung 17 aus. Der diese Höhlung 1 7 füllende Polyurethanring
19 und der dünne Steg 20 aus Polyurethan, der den Ring 19 mit dem äußeren Sohlenteil
7 verbindet, verbleibt an dem unteren Formenteil 3 während des Gießens des inneren
Sohlenteiles 13, um Eindringen des Polyurethans des zweiten Sohlenteiles 13 in den
Raum zwischen dem Umfang des ersten Sohlenteiles 17 und der Seite der Formhöhlung
in den unteren Formenteil 3 zu verhindern. Der Ring 19 und der Steg 20 werden entfernt,
nachdem die vollständige Sohle aus der Form herausgenommen wurde.
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