DE2048596C3 - Verfahren und Vorrichtung zum zweistufigen Anformen einer zweischichtigen Sohle aus Gummi an einen Schuhschaft - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum zweistufigen Anformen einer zweischichtigen Sohle aus Gummi an einen SchuhschaftInfo
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Description
bekannt, das überschüssiges Material durch einen dünnen Spalt in einer Ringnut zu sammeln, so daß der
Austrieb durch eine dünne Materialschicht mit dem Formkörper verbunden ist. Dadurch wird es möglich,
nach dem Entformen den Austrieb von dem Formkörper leicht abzureißen, so daß nur noch ggfs. eine geringe
Bearbeitung zur Beseitigung des stehenbleibenden Grates notwendig ist (vgl. US-PS 21 48 079). Beim
Ausformen von vorgefertigten Gummisohlen ist es bekannt, den Austrieb in einer unmittelbar an den
Formhohlraum angrenzenden Nut zu sammeln. Die Nut ist aufgerauht, um den Austrieb beim Öffnen der Form
im Formdeckel zu halten, während das Formwerkstück in dem anderen Formteil verbleibt, so daß sich beim
Öffnen der Form der Austrieb automatisch von dem Formwerkstück trennt Hier muß jedoch besondere
Aufmerksamkeit dafür aufgewendet werden, daß die Haftung des Austriebes am Deckel einerseits und die
Haftung des Fonnstückes am anderen Formteil andererseits auch zuverlässig und stets Ki der gewünschten
Weise gewährleistet ist (US-PS 16 54 001).
Um das Anspritzen einer zweischichtig zusammengesetzten Sohle aus Gummi direkt an einen Schuhschaft
ohne zu hohe Druckanwendung zu ermöglichen, ist in dem nicht vorveröffentlichten deutschen Patent
19 14 484 vorgeschlagen worden (vgl. DE-PS 19 14 484), die unterschiedlichen Gummimassen für die beiden
Sohlen jeweils in den Formhohlraum einzuspritzen, und zwar in einer vorbestimmten, gegenüber dem Formhohlraum
volumenmäßig kleineren Menge und von einem Ende der Form her derart, daß sich der Gummi
von der Spitze der Form her fortschreitend auf der Sohlenplatte niederlegt, worauf durch Verschieben des
Bodenstempels in Richtung auf den Schuhschaft der eingespritzte Gummi jeweils zu einer Zwischensohle
bzw. einer Laufsohle geformt wird. Der Bodenstempel wird dabei in dem ständig geschlossenen zweiteiligen
Formrahmen mil leichtem Spiel zuverlässig geführt. Dabei hat si«-h gezeigt, daß es bei dieser Art des
Verfahrens außerordentlich schwierig ist. genau definierte
Grenzen zwischen der Zwischensohle und der Laufsohle einzuhalten. Diese Schwierigkeiten beruhen
u. a. darauf, daß Teile des zuerst eingespritzten Gummis für die Zwischensohle leicht in ungewünschtem Maße in
der Gummimasse für die Laufsohle eingeschlossen werden. Dieses Einschließen von Teilchen ergibt sich im
wesentlichen daraus, daß bei der Verarbeitung von Gummimassen diese gemäß dem älteren Vorschlag von
einem Ende des Formnhmens her direkt in den jeweiligen Formhohlraum eingespritzt werden muß.
während andererseits bei de Ausbildung der Zwischensohle
an deren Umfang durch Überschußgummi ein unterschiedlicher Gral aus der ersten Gummimasse
entsteht, der beim .weilen F-inspritzvorgang von der
zweiten Gummimasse eingeschlossen werden kann. Auch können beim ersien Ausformvoigang Anteile der
ersten Gummimasse in den F.inspritzkanal für die zweite
Gummimasse eindringen. Auch dies führt zu einem Einschließen von Teilchen der ersten in die zweite
Gummimasse. Schließlich haben s,ieh beim Ausformen der Laufsohle Schwierigkeiten dadurch ergeben, daß die
zuletzt eingespritzte Gummimasse zu leicht zwischen Sohlenplatte und Formrahmen entweichen kann, so daß
eine genaue Ausformung unter dem erforderlichen Druck erschwert wird.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß eine genau definierte Grenze zwischen den Schichten der Sohle aus unterschiedlicher Gummimasse
am fertigen Gegensiand gewährleistet wird, eir. Einschließen von Teilchen der ersten Masse in der
zweiten Masse während des zweiten Ausformungsvorganges ausgeschaltet sowie eine hinreichende Abdichtung
des Formhohlraumes während des zweiten Ausformvorganges erreicht wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
ίο Während bei dem Einspritzen von Kunststoffmassen
durch am Umfang der Sohlenplatte und/oder des Formrahmens verlaufende offene Nuten, welche über
senkrecht zur Formoberfläche der Sohlenplatte verlaufende kurze Verbindungskanäle mit dem Formhohlraum
in Verbindung stehen, weder eine relative Bewegung zwischen dem aufgeleisteten Schuhoberteil und der
Sohlenplatten oder Bodenplatte noch ein solcher Druck auftritt, daß die eingespritzte Masse einen in den Spalt
zwischen Bodenstempel und Formrahmen eindringenden Grat bilden kann, liegen die 'Verhältnisse beim
Einspritzen und nachträglichen Ausformen von Gummimassen gemäß dem älteren Vorschlag, von dem die
Erfindung ausgeht wesentlich anders. Bei diesem Verfahren tritt eine Relativbewegung zwischen Bodenstempel
^nd aufgeleistetem Schuhoberteil während der
Ausformung der einzelnen Gummimassen auf. Der dabei erforderliche Druck führt automatisch dazu, daß
Überschußmasse in den Spalt zwischen dem sich bewegenden Bodenstempel und dem feststehenden
Formrahmen eindringen kann. Erst dadurch tritt das Problem der Vermischung der Materialien während des
Ausformens der Außensohle auf.
Dieses Problem wird nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zuverlässig überwunden, indem nicht nur der
Überschußgummi in einem im Abstand von dem Formhohlraum liegenden Ringwulst gesammelt wird,
sondern der Ringwulst auch während der Relativbewegungen zwischen dem Bodenstempel und den übngen
Teilen der Form zuverlässig in einer relativen Lage zu
w dem Bodenstempel gehalten wird, so daß sich der Wulst
zuverlässig mit dem Bodenstempel bewegt. Dadurch erfolgt eine automatische Abscherung des Überschußgummis
an einer vorbestimmten Stelle und entlang einer vorbestimmten Linie, weiche eine sauber e Trennung der
4i beiden Sohlen ermöglicht. Gleichzeitig wird dabei
erreicht, daß der zweite Formhohlraum für die Ausformung der Außensohle durch den Überschußgummi
aus dem ersten Formvorgang zuverlässig abgedichtet wird, so daß der für die Ausformung notwendige
Druck aufgebracht werden kann, ohne daß die Gummimasse aus dem Formhohlraum durch den Spal'
zwischen Bodenstempel und Formrahmen austreten karn.
Zum Ausführen dieses Verfahrens geht die Erfindung von einer Vorrichtung aus, bei der ein längsgeteilter
Rahmen vorgesehen ist. der in seiner Schließlage die seitliche Begrenzung eines Formhohlraumes bildet,
wobei dieser Hohlraum auf einer Seite mittels eines auf einem Leisten aufgenommenen Schuhschaftes und auf
ω der anderen Seite mittels eines Bodenstempels verschließbar
ist, der innerhalb des sich in der Schließlage befindenden Rahmens mittels einer Antriebseinrichtung
in Richtung auf den Schuhschaft und von diesem weg bewegbar geführt ist und bei der der Rahmen zwei
ti übereirtanderliegende und direkt in den Formhohlraum
mündende Einspritzöffnungen aufweist, durch die zwei unterschiedliche Gummimassen einspritzbar sind.
Diese Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch
Diese Vorrichtung wird erfindungsgemäß dadurch
weitergebiidet, daß der Bodenstempel im Abstand von seiner den Formhohlraum begrenzenden Formfläche
eine in Umfangsrichtung verlaufende, in sich geschlossene und zum Rahmen hin offene Nut aufweist und
zwischen dieser und der Formfläche eine Umfangslippe aufweist, die mit dem Rahmen einen engen Verbindungsspalt
zwischen Nut und Föfmhohlraum begrenzt. Vorteilhafterweise besitzt der Bodenstempel eine an die
Formfläche angrenzende, zum Verbindungsspalt hin mit der Innenfläche des Rahmens konvergierende umfängliche
Formfläche. Aufgrund dieser Ausbildung wird bei der relativen Bewegung des Formstempels oder
Bodenstempels während des Ausformens der sich ausbildende Wulst aus Überschußgummi in fester
formschlüssiger Verbindung mit dem Bodenstempel gehalten, und zwar durch die der offenen Seite der
Ringnut gegenüberliegende Innenfläche des Formrahmens. Die Umfangslippe gewährleistet außerdem, daß
einerseits der Spalt zwischen Formhohlraum und der Nut außerordentlich klein gewählt werden kann, ohne
die relative Bewegung zwischen Bodenstempel und Formrahmen zu behindern. Außerdem wird durch
diesen engen Spalt gewährleistet, daß die verbleibende Gummischicht zwischen Zwischensohle und Wulst
außerordentlich gering ist und leicht abreißt. Vor allem wird aber durch diese Lippe gewährleistet, daß beim
Absenken des Bodenstempels nach Ausformen der Zwischenschicht die dünne Gummischicht entlang einer
genau vorgegebenen Linie, die durch die Lage der Lippe bestimmt wird, abreißt. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil dieser Lippe ist der, daß nach dem Ausformen der Zwischensohle an dieser ein an der Umfangskante
nach unten ragender kurzer Kragen verbleibt, der eng an der Innenfläche des Formrahmens anliegt und auf
dem beim Auspressen der Gummimasse für die Außensohle ein radial nach außen gerichteter Druck
einwirkt, der gewährleistet, daß sich dieser Kragen nicht von der Innenfläche des Formrahmens abhebt, so daß
keine Gummimasse der Außensohle in den Bereich zwischen den Umfang der ausgeformten Zwischensohle
und der Innenfläche des Formrahmens eindringen kann. Daaurcn wira die Genauigkeit der Trennlinie zwischen
den beiden Sohlen noch wesentlich verbessert. Dieser Vorgang wird durch die Maßnahme des Anspruches 3
noch unterstützt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Vorrichtung
zum Ausführen des neuen Verfahrens,
die Fig. 2 bis 5 jeweils im größeren Maßstab senkrechte Schnitte durch den Bereich der Form, in den
durch den Formrahmen die Einspritzkanäle für die beiden Formmassen ragen, wobei die Figuren unterschiedliche
Phasen des neuen Verfahrens wiedergeben.
Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung weist einen Bodenstempel 24 in Form einer Sohlenplatte auf, in
deren Umfangsfläche 105 eine sich in Umfangsrichtung erstreckende, in sich geschlossene Nut 100 eingearbeitet
ist, die im bevorzugten Ausführungsbeispiel halbkreisförmigen Querschnitt aufweist und nach außen in
Richtung auf die Innenfläche 106 des gestellfesten, zweiteiligen Formrahmens 12 offen ist. Der Bodenstempel
24 gleitet mit engem Spiel in dem Formrahmen, so daß der Bodenstempe! innerhalb des Fonnrahnicns 12
relativ gegenüber einem auf einen Leisten aufgezogenen Schuhoberteil 22 bewegbar ist. In den F i g. 2 bis 5 ist
das Spiel zwischen den sich gegenüberliegenden Flächen 105 und 106 übertrieben dargestellt.
Der Bodenstempel weist an seinem Umfang eine von der Oberseite 26 des Stempels ausgehende und mit der
innenfläche 106 des Formrahmens 12 von der 3 Oberfläche 26 weg konvergierende Formfläche 102 auf,
die nm Umfang des Bodenstempels 24 eine unmittelbar über der Nut 100 liegende Lippe 101 bildet. Der
Neigungswinkel der Formfläche 102 gegenüber der Innenfläche 106 des Formrahmens liegt zwischen 18°
und 70°.
Die Bewegung der Bodenplatte 24 erfolgt über die
Stange 36 des Kolbens 34 eines Druckmitlelzylinders 32.
Im Formrahmen 12 sind nahe dem Hacken des
Schuhes zwei übereinanderliegende Einspritzkanälc 14
und 16 vorgesehen, über die zwei unterschiedliche Gummimassen, die sich z. B. in der Farbe unterscheiden,
mit Hilfe von Spritzdüsen 50 einer Einspritzeinrichtung 46 in den zwischen dem Schuhoberteil 22 und der
Bodenplatte 24 gebildeten Formhohlraum direkt eingespritzt werden können. Außerdem sind für die
Aushärtung in dem Bodenstempel 24 und in dem Formrahmen 12 Kanäle 71 für ein Wärmetauschmittel
vorgesehen.
In den Fig. 1 und 2 ist die Ausformung der Zwischensohle 60 gezeigt. Zum Einspritzen der
Gummimasse für die Zwischensohle 60 befindet sich der Bodenstrmpel 24 in einem vorbestimmten Abstand von
der Unterseite des aufgeleisteten Schuhoberteiles 22, wobei die eingespritzte Gummimasse geringer als das
Volumen des gebildeten Formhohlraumes ist. Nach dem Einspritzen wird der Bodenstempel 24 in Richtung auf
den Schuhoberteil 22 bewegt und zur Ausformung der Zwischensohle 60 die Gummimasse unter einen
vorbestimmten Druck gesetzt. Der Druck ist so gewählt, daß die eingespritzte Gummimasse sich gleichförmig
über den ganzen Formhohlraum verteilt und die gewünschte Form der Zwischensohle annimmt. Unter
dem dazu erforderlichen Druck tritt ein Teil der Gummimasse durch den zwischen der Lippe 101 des
•40 Bodenstempels und der Innenfläche 106 des Formrahmens
12 gebildeten engen Gleitspalt in die Nut 100 ein. Die rvienge der eingespritzten Gummimasse ist so
bemessen, daß aller Oberschußgummi zuverlässig in der Nut 100 gesammelt wird. Die Nut braucht dabei nicht
vollständig mit Gummimasse gefüllt zu werden. Es ist jedoch zweckmäßig, genügend Überschußgummi für
eine hinreichende Füllung der Nut 100 vorzusehen.
Nach dem Ausformen der Zwischensohle 60 wird diese unter Beibehaltung der Stellung des Bodenstempels
24 gemäß F i g. 1 und 2 in einem ausreichenden Maße verfestigt, um ein zuverlässiges Lösen des
Bodenstempels von der Zwischensohle zu gewährleisten und eine feste Verbindung zwischen dem
Schuhoberteil 22 und der Zwischensohle zu erreichen.
Danach wird der Bodenstempel 24 aus der Stellung nach
F i g. 1 und 2 abgesenkt, wie dies F i g. 3 veranschaulicht. Der in der Nut 100 gebildete Gummiwulst 103 bleibt
dabei formschlüssig mit dem Bodenstempel 24 verbunden, da die nach außen offene Nut 100 zuverlässig durch
die Innenfläche 106 des Formrahmens 12 abgedeckt ist. Das bedeutet, daß der Wulst 103 von der Zwischensohle
abreißt Die Abreißlinie ist dabei genau vorgegeben durch die Umfangslippe 101 des Bodenstempels.
Im praktischen Beispiel kann die Breite der Lippe 101
auf die Innenfläche 106 des Formrahmens 12 bis auf einen Abstand von etwa 0,08 bis 0,1 mm. Die sich
zwischen dem Ringwulst 103 und der Zwischensohle 60
erstreckende dünne Gummischicht 104 bildet dabei eine leicht durchreißbare Sollbruchstelle. An der Zwischensohle
60 verblfcibt ein nach unter gerichteter Kragen, der in einer schmalen Kante 107 endet, die entlang einer
genau definierten Linie verläuft.
Der Bodenstempel 24 wird über die Stellung nach Fi^. 3 weiter abgesenkt, bis der zweite tieferliegende
Einsp.itzkanal 16 freigegeben wird. Dabei entsteht ein zweiter Formhohlraum 20, in den die zweite Gummimasse
durch den Kanal 16 direkt eingespritzt wird. Die zweite eingespritzte Gummimasse ist mengenmäßig
kleiner als der durch Absenken des Bodenstempels 24 gebildet*! Formhohlraum. Zum Ausformen der zweiten
Gummimasse wird der Bodenstempel 24 also erneut angehoben, und zwar unter hinreichendem Druck, urn
die zweite Gummimasse über den ganzen Formhohlraum auszubreiten und in die gewünschte Form zu
überführen Die ?weit? GuRiroiTiasse kann rfnrnh den
Spalt zwischen Bodenstempel 24 und Formrahmen 1.2 nicht entweichen, da dieser Spalt durch den Gummiwulst
103 in der Nut 100 des Bodenstempels zuverlässi;* abgedichtet ist. Dadurch entsteht nicht nur zwischen der
Unterseite der Zwischensohle 60 und der Oberseite 2i>
des Formstempels ein senkrecht zu diesen Flächen gerichteter Druck sondern zusätzlich ein radial nach
außen gerichteter Druck, der den Schürzenabschnilt und dessen Kante 107 der Zwischensohle 60 fest an die
Innenseite 106 des Formrahmens 12 preßt. Dadurch wird verhindert, daß sich unter dem Ausformungsdrucl:
Gf Timi der zweiten Masse zwischen den Umfang de' Zwischensohle 60 und die Innenfläche 106 de:i
Formrahmens 12 drängt. Auch ein Ablösen von Gummiteilchen von dem Kragen und ein Vermischen
dieser Gummiteilchen mit der zweiten Gummimassr.
wird dadurch zuverlässig unterbunden.
Der Abstand der Lippe 101 von der Oberseite 26 des Formstempels kann etwa 7 mm betragen. Die Nut 100
kann halbkreisförmigen Querschnitt mit einem Radius von etwa 3,2 mim aufweisen. Wesentlich für die Nut ist,
daß sie Unter Zusammenwirken mit der Innertfläche 106
des Formrahrinens eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Gummiwulst 103 und dem Bodenstempel
24 gewährleistet* Sie kann zu diesem Zweck auch eine andere als die jjezeigte Querschnittsform aufweisen.
Das Wesen der Lippe 101 besteht darin, den Gleitspalt zwischen Bodenstempel und Formrahmen zu bestimmen
und gleichzeitig die Reißlinie zwischen dem Gummiwulst und der Zwischensohle genau festzulegen.
Die Lippe kann eine andere als die gezeigte Form aufweisen, z. B. im Querschnitt halbkreisförmig oder
V-förmig ausgebildet sein.
Narh RRRnrjigijng dps 7WRItRn A ijsfnrm Vorganges
weisen die Teile der Form die relative Lage nach F i g. 4 auf. In dieser Lage wird die Außensohle 68 wenigstens
teilweise verfestigt. Danach wird der Bodenstempel abgesenkt und der zweiteilige Formrahmen in der mit
der Zeichenebene übereinstimmenden Trennebene auseinandergezogen. Dabei erfolgt automatisch eine
Trennung des Wulstes auch von der zweiten Laufsohle. Durch Abschleifen oder dgl. entlang der in Fig.5
gezeigten gestrichelten Linie 107 kann die Herstellung der angeformten Schuhsohle vollendet werden.
Für den Fall, daß zusätzliches Überschußmaterial aus der Nut 100 nach unten dringen sollte, was hauptsächlich
im Bereich der Einspritzkanäle 14 und 16 passieren könnte, kann d'er Bodenstempel 24 in diesem Bereich
eine Hinterschneidung 108 aufweisen.
Hierzu 1 B'att Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum zweistufigen ^formen einer
zweischichtigen, insbesondere zweifarbigen Sohle aus Gummi an einen Schuhschaft, bei dem in einen
Formhohlraum, der von einem längsgeteilten Rahmen, einem in diesem Rahmen beweglich gelegenen
Bodenstempel und einem gegenüber dem Bodenstempel angeordneten, mit einem Schaft versehenen
Leisten oder einer auf diesem aufgebrachten Gummischicht umgeben ist, vom Rahmen her in
zwei aufeinanderfolgenden Stufen Gummi für die jeweilige Sohlenschicht in einer bestimmten, gegenüber
dem jeweiligen Formhohlraum volumenmäßig is
kleineren Menge jeweils direkt in den Formhohlraum eingespritzt wird, der dann jeweils durch
Verschieben des Bodenstempels in Richtung auf den Schuhschaft über die Sohlenfläche ausgebreitet und
zu einer erstsn bzw. einer zweiten Sohlenschicht ausgeformt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Ausformens der ersten Son enschicht der Antrieb überschüssigen Gummis aus dem
Formhohlraum durch einen dünnen Ringspalt unter Bildung einer Schwächungslinie herausgepreßt jnd
in einer Ringnut unterhalb des ilingspaltes gesammelt,
nach wenigstens teilweiser Vulkanisierung des Gummis der ersten Sohlenscbicht durch Mitnahme
beim Absenken des Bodenstempels von der en.ten
Sohlenschicht getrennt und mittels des Rahmens bis nach dem Ausiormen ifer zweiten Sohlenschicht in
fester Verbindung mit d.>m Bot.nstempel gehalten wird, zum Abdichten des unter der zuerst ausgeformten
Sohlenschicht neugebi ielen Formhohlraums während des Einsprit/ens und Ausformens
des zweiten Gummis.
2. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch I. bei der ein längsgeteilter Rahmen
vorgesehen ist, der in seiner .Schließlage die seitliche
Begrenzung eines Formhohlraumes bildet, wobei dieser Hohlraum auf einer Seite mittels eines auf
einem Leisten aufgenommenen Schuhschaftes und auf der anderen Seite mittels eines Bodenstempels
verschließbar ist, der innerhalb des in der SchlieBlage befindlichen Rahmens mittels einer Antriebsein
richtung in Richtung auf den Schuhschaft und von diesem wegbewegbar geführt ist und bei der der
Rahmen zwei übereinanderliegende und direkt in den Formhohlraum mündende Einspritzöffnungen
aufweist, durch welche zwei unterschiedliche Gummimassen einspritzbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bodenstempel (24) im Abstand von seiner den Formhohlraum (20) begrenzenden Formfläche
(26) eine in Umfangsrichtung verlaufende, in sich geschlossene und zum Rahmen (12) hin offene
Nut (100) aufweist und zwischen dieser und der Formfläche (26) eine Umfangslippe (101) aufweist,
die mit dem Rahmen (12) einen engen Verbindung· »palt zwischen Nut und Formhohlraum begrenzt.
J. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn- so zeichnet, daß der Bodenstempel (24) eine an die
Formfläche (26) angrenzende, zum Verbindung spalt hin mit der Innenfläche des Rahmens (12)
konvergierende umfängliche Formfläche (102) aufweist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches I und eine
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Es sind Verfahren bekannt, durch Injektionsgießen Sohlen aus einem einspritzbaren Material, wie Kautschuk
oder Kunststoff an Schuhoberteilen herzustellen. In einem bekannten Fall ist eine Spritzgießform
vorgesehen, mit der zweifarbige Kunststoffsoh'en an Schuhschäfte angespritzt werden können. Dabei kann
eine weichere, elastischere Zwischenschicht und eine andersfarbige härtere Laufschicht vorgesehen sein (vgl.
DE-AS 1186 611). Die Spritzgießform besteht aus einem längsgeteilten Rahmen und einem in diesem
verschiebbaren Bodenstempel. Auf den Rahmen wird von oben der über einen Leisten gezogene Schaft des
Schuhes abdichtend aufgesetzt Der Rahmen weist zwei getrennte, übereinanderliegende Einspritzkanäle für die
verschiedenfarbigen Spritzgußmassen auf. An dem gegenüberliegenden Ende sind in dem Rahmen
Entlüftungsbohrungen vorgesehen. Die Einspritzkanäle und die Entlüftungskanäle liegen in der Trennebene des
Rahmens. Nach dem Aufsetzen des Schuhschaftes wird der Bodenstempel in eine Stellung gebracht, in der der
Formhohlraum volumenmäßig dem Volumen der Zwischensohle entspricht. Danach wird die erste
Spritzgußmasse in der. Formhohlraum eingespritzt und so weit ausgehärtet, daß sich der Bodenstempel von der
Zwischenschicht leicht lösen und nach unten absenken läßt. Dadurch wird zwischen der Zwischensohle und der
Oberfläche des Bodenstempels ein zweiter Formhohlraum begrenzt, der volumenmäßig dem Volumen der
Laufsohlenschicht entspricht. Das Material für die Laufsohle wird in diesen Hohlraum eingespritzt und
ausgehärtet. In beiden Arbeitsgängen wird der Einspritzvorgang solange fortgesetzt, bis sich die .Spritzgußmasse
in den Entlüftungskanälen sichtbar zeigt. Bei der Herstellung von zweischichtigen Sohlen aus Gummi
kann dieses Verfahren nur unter Anwendung außerordentlich hoher, in der Praxis aus ökonomischen
Gründen unerwünschter Drücke verwirklicht v/erden.
IJm die im Zusammenhang mit den notwendigen Eingieß· oder Einspritzkanälen auftretenden Schwierigkeiten
dieses bekannten Verfahrens zu vermeiden, insbesondere um eine raschere und gleichförmigere
Verteilung des eingespritzten Materials in alle Teile des Formhohlraumes sowie eine leichtere Entfernung des in
den Einspritzkanälen befindlichen Materials nach Öffnen des Formrabmens zu ermöglichen, ist dieses
Verfahren dahingehend weiterentwickelt worden, daß man entlang der Umfangsfläche der Sohlenplatte
und/oder des Formrahmens zu der jeweiligen Fläche hin offene und sich in Umfangsrichtung erstreckende
Einspritzkanäle vorgesehen hat. welche in Umfangsrichtung in Abständen mit senkrecht zur Sohle in den
Formhohlraum reichenden Nuten verbunden sind, durch die die Kunststoffmasse an verschiedenen Stellen in den
Formhohlraum eindringen kann. Das Material aus den Eingieß- oder Einspritzkanälen kann nach Beendigung
des Einspritzvorganges und nach dem öffnen des Formrahmens leicht entferni werden, gegebenenfalls
durch Abreißen mittels Relativbewegung der Formteile (vgl. auch BE-PS 6 88 563).
Es ist bei dem Ausformen von Formwerkstücken aus Kunststoff oder Gummi bekannt, überschüssiges Material
in die Form einzugeben und Sammelräume für den Materiaiaustrieb vorzusehen. Zum Beseitigen des
Austriebes kann z. B. eine gesonderte Abschervorrichtung vorgesehen sein (vgl. US'PS 30 31 718). Es ist auch
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