DE334044C

DE334044C - Vorrichtung zur Annahme und Abgabe der Flugpost waehrend des Fluges

Info

Publication number: DE334044C
Application number: DE1919334044D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-05-07
Filing date: 1919-05-07
Publication date: 1921-03-09

Description

Die zum Austausch von Postsäcken zwischen Eisenbahnwagen und festen Fangstationen dienenden Vorrichtungen eignen sich nicht zur Annahme und Abgabe der Flugpost, weil einem Flugzeug im Gegensatz zu einem Eisenbahnwagen kein bestimmter Weg, beispielsweise durch Schienen oder Seile vorgeschrieben ist. Bei Austausch der Luftpost muß der Postsack auch dann noch mit Sicherheit von der stationären Annahmevorrichtung angenommen und von der stationären-Abgabevorrichtung abgegeben werden, wenn das Flugzeug nicht genau auf die Mitte des Standortes der Annahme- oder Abgabevorrichtung auftrifft.

Dies zu erreichen, ist Zweck der gegenwärtigen Einrichtung, die durch eine am Flugzeug und der Austauschstelle befestigte, aus einem zwischen nachgiebigen Stützen gespannten Draht oder einem ähnlichen Bügel bestehende Tragvorrichtung gekennzeichnet ist. Auf dieser Tragvorrichtung sind als Träger des Postsackes dienende Fangorgane so aufgehängt, daß beim Überfliegen der Austauschstelle der Tragbügel derselben das Fangorgan des Flugzeuges samt dem Postsack abnimmt, der Tragbügel des Flugzeuges dagegen das Fangorgan der Austauschstelle mit seinem Postsack aufgreift.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt, und zwar veranschaulicht

Fig. ι die Vorrichtung schematisch in Seitenansicht kurz vor der Abgabe des am Flugzeug aufgehängten Postsackes an die Erdstation, wobei links deren Annahme- und rechts deren Abgabevorrichtung dargestellt ist.

Fig. 2 zeigt das Annahme- und Abgabegestänge der Erdstation und des Flugzeuges in , Stirnansicht.

; Die- Fig. 3. und 4 veranschaulichen in etwas größerem Maßstabe das den Postsack tragende Fangorgan in Seitenansicht, wenn es an dem Abgabekabel des Flugzeuges hängt oder von der Abgabestange der Erdstation getragen wird. Fig. 5 veranschaulicht den oberen Teil der Abgabestange in Vorderansicht.

Auf dem Anflugplatz sind auf einer um den festen Zapfen 1 in jede Lage zur Windrichtung einstellbaren Grundplatte zwei Tragstützen 2^a schwingbar befestigt, die an ihrem oberen Ende zwischen zwei Schraubenfedern c den Draht 3 > tragen. Die zweckmäßig in ihrem unteren Teil 2 aus Stahlrohr hergestellten, möglichst weit ausragendcn Ausleger aus biegsamem Holz sind gegen unbeabsichtigtes Kippen durch Anschläge gesichert und werden durch Federn 4 in der in Fig. 1 dargestellten Lage so gehalten, daß sie einem anfliegenden Flugzeug wohl, federnd nachgeben, nach Aufhören des Gegen_T druckes jedoch sofort wieder in ihre ursprüngliehe Stellung zurückkehren.

; Am Flugzeug ist ein ähnliches bügelartiges : Gestänge 2* mit zwischen Federn gespanntem Draht 3° an der Fahrgestellachse 5 drehbar befestigt, dar. bei Nichtgebrauch mittels des Zugmittels 6 gegen den Flugzeugrumpf hochgezogen werden kann.

In einiger Entfernung von dem Annahmegestänge 2 der Erdstation befindet sich in gleicher Weise wie dieses, drehbar und federnd mit dem Boden verbunden, eine Abgabestange g, deren oberes gegabeltes Ende einen Querbolzen x¹ besitzt, der in eine Rast des nach-

stehend beschriebenen Fangorgans 9 eingreifen kann.

Das Fangorgan 9 wird von einem karabinerhakenartigen Bügel gebildet, der an "seiner flachen Seite eine federnde Zunge 10 und neben dem freien Ende derselben eine Anschlagnfise η aufweist. Die beiden Enden des Bügels 9 sind zu Ösen 11 und 12 ausgebildet, in die der Postsack s mit seiner Verschlußschnur d abwechselnd eingehängt werden kann. An dem einen Ende besitzt der Bügel 9 außerdem noch eine Rast, welche durch zwei kräftig gegeneinanderfedernde Zungen ~ abgeschlossen wird, mit denen der Bügel in den Draht 3^a des Flugzeuges eingehängt wird (s. Fig. 1, 2 und 3).

Beim Abgeben der Flugpost vom Flugzeug an die Erdstation hängt der Postsack in der öse 11 des Fangorgans, und dieses hängt mit seinen federnden Zungen ζ auf dem Draht 3" ao des Flugzeugtragbügels z^b, der kurz vor Ankunft auf 4er Station durch'den Führer mittels des Zugmittels 6 in die aus Fig. 1 ersichtliche Lage herabgelassen worden ist. Trifft nun der Tragbügel des Flugzeuges während des Anas fluges den Bügel 3 der Erdstation, so gleitet er an diesem' bis zur Nase η des Fangorganes 9 entlang, wobei dessen federnde Zunge 10 nach innen gedrückt wird. Nach dem Wiederschließen der Zunge 10 wird das Fangorgan 9 samt Postsack s von dem Draht 3^a des sich weiterbewegenden Flugzeuges unter gewaltsamem Voneinanderbewegen der federnden Zungen ζ getrennt und bleibt auf dem Bügeldraht 3 der Erdstation hängen.

Bei Weiterbewegung des Flugzeuges trifft dessen Tragbügeldraht 3'¹ die Abgabestange g (Fig. 1), gleitet an dieser nach oben bis zur Nase η. des Fangorganes 9 und tritt durch Öffnen der federnden Zunge 10 in dieses ein. Weil nun das Fangorgan 9, wie Fig. 4 und 5 zeigen, mit dem in diesem Falle in seiner Öse 12 hängenden Postsack s mittels der Rast χ lose auf dem Querbolzen x¹ der Abgabestange g hängt, -. wird durch die Fortbewegung des Flugzeuges das Fangorgan samt Postsack von der Abgabestange g abgezogen, wobei die federnden Zungen ζ den Querbolzen x¹ nach unten hindurchtreten lassen. Die Flugpost hängt jetzt auf dem Bügeldraht 3^ des Flugzeuges und wird hierauf von dem Flugzeugführer nach Anheben des Gestänges z^b abgenommen. Alsdann wird das Fangorgan in die aus Fig. 3 ersichtliche Verbindung mit dem Draht 3^a gebracht, um an der nächsten Erdstation mit dem Postsack in gleicher Weise, wie bereits beschrieben, abgegeben zu werden.

Die Propeller des Flugzeuges sind nach unten hin gegen Berührung mit der Erdstation mit einer Schutzvorrichtung y versehen.

Die beschriebene Vorrichtung kann zwecks Austausch oder Weitergabe der Luftpost ohne wesentliche Abänderung bei gleich guter Wirkung auch für bewegte Stationen, z. B. Eisenbahnfahrzeuge, Schiffe, Automobile u. dgl., aber auch zwecks Austausch der Luftpost zwischen Luftschiffen Anwendung finden.

Claims

Patent- Ansprü che:

1. Vorrichtung zur Annahme und Abgabe der Flugpost während des Fluges, gekennzeichnet durch eine am Flugzeug und der Austauschstelle befestigte, aus einem zwischen nachgiebigen Stützen gespannten Draht oder einem ähnlichen Bügel bestehende Tragvorrichtung, auf welcher als Träger des Postsackes dienende Fangorgane (9) so aufgehängt sind, daß der Tragbügel der Austauschstelle beim Überfliegen derselben das Fangorgan des Flugzeuges samt dem Postsack abnimmt, der Tragbügel des Flugzeuges dagegen das Fangorgan der Austauschstelle mit seinem Postsack aufgreift.

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fangorgan die Form eines karabinerhakenartigen Bügels (9) besitzt, der an dem einen Ende mit einer von Federzungen (z) begrenzten Rast zur Aufnahme des Tragbügeldrahtes, beiderseits mit Ösen (li, 12) zum Aufhängen des Postsackes, und am Ende der Bügelzunge (10) mit einer Anschlagnase versehen ist, welche den Draht der Annahme- oder Abgabevorrichtung in den Karabinerhaken hineinzwängt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,