DE3338375A1

DE3338375A1 - Rumpf fuer eine jacht mit einrichtungen zur aufrechterhaltung der schwimmfaehigkeit bei einer havarie

Info

Publication number: DE3338375A1
Application number: DE19833338375
Authority: DE
Inventors: Lothar 2391 Wees Köhler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-10-21
Filing date: 1983-10-21
Publication date: 1985-05-02

Description

Die Erfindung betrifft einen Rumpf für eine Jacht, insbe-
sondere Segeljacht, mit Einrichtungen zur Aufrechterhaltung der Schwimmfähigkeit bei einer Havarie.
Es hat sich gezeigt, daß die Sicherheit von an Bord von Segeljachten befindlichen Personen bei einer Havarie des Schiffes am besten gewährleistet ist, wenn diese Personen an Bord verbleiben. Voraussetzung hierfür ist naturgemäß, daß das Schiff schwimmfähig bleibt. Aus diesem Grunde sind bereits verschiedene Einrichtungen vorgeschlagen worden, mit denen die Bootskörper von Jachten auch im Falle einer Havarie schwimmfähig gehalten werden sollen. So ist z. B.
vorgeschlagen worden, außenbords aufblasbare um den Rumpf umlaufende schlauchartige Luftkammern anzuordnen, die im Notfall aufgeblasen werden. Dies hat jedoch den Nachteil, daß bei schwerer See durch Einwirkung von Brechern die Luftkammern leicht beschädigt werden können und damit funktionsunfähig werden. Aus diesem Grunde ist auch bereits versucht worden in dem Rumpf flexible Hohlbehälter vorzusehen, die im Havariefall mittels Preßluft aufgeblasen werden2 die in druckfesten Flaschen od. dgl. im Rumpf gelagert ist. Bei üblichen Segeljachten erbringt der Aufbau des Rumpfes etwa 1/3 des zur Schwimmfähigkeit erforderlichen Auftriebs. Zusätzlich zu diesem Eigenauftrieb ist zur Erhaltung der Schwimmfähigkeit ein Zusatzauftrieb durch die aufblasbaren Hohlbehälter zu liefern. Dieses erfordert ein großes Luftvolumen. Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung nur einer oder zweier Preßluftflaschen deren Armaturen beim Ausströmen der zum aufblasen der Hohlkörper erforderlichen Preßluft schnell vereisen und dadurch die Hohlbehälter nicht mehr ausreichend aufgefüllt werden können. Eine Aufteilung des Preßluftvorrates auf verschiedene kleine Flaschen, wodurch dieser Nachteil beseitigt werden könnte, hat sich nicht durchgesetzt, da diese neben Stapelraumproblemen aufgrund des Eigengewichtes der Flaschen einen zu großen Ballast bewirken.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Rumpf so mit einer Einrichtung zur Aufrechterhaltung der Schwimmfähigkeit auszubilden, daß der konstruktiv vorgegebene Aufenthaltsraum nicht beeinträchtigt wird und im Havariefall ein schnelles Aufblasen von antriebserzeugenden Luftkammern ohne die Gefahr einer Störung gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß in in dem Rumpf vorhandenen Hohlräumen faltbare aufblasbare Säcke aus einem elastischen flexiblen Werkstoff gelagert sind, die mittels Verbindungsleitungen mit einem Treibgasbehälter verbunden sind, in dem sich ein Gemisch befindet, das bei Hitzeeinwirkung mit großer Reaktionsgeschwindigkeit zu einem Treibgas großen Volumens reagiert. Weitere Merkmale der Erfindung werden in den Unteransprüchen beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Rumpf in einer schematischen Draufsicht, Fig. 2 eine schematische Darstellung des Treibgasbehälters.
In Fig. 1 ist der Rumpf 1 einer Segeljacht als Einrichtungsplan schematisch dargestellt. Im Vorschiff 2 befinden sich zwei Kojen 9. Mittschiffs ist der Salon 3 und die Pantry lt sowie der Navigationsraum 5 angeordnet. Im Achterschiff 6 befindet sich eine Koje 6. Die Sitzbänke im Salon 3 können zu Kojen 10, 11 umgestaltet werden.
In dem durch jede Koje 7, 8, 9, 10, 11 gebildeten Hohlraum ist ein Sack 12, 13, Ilt, 15, 16 angeordnet, der aus einem elastischen, flexiblen Werkstoff besteht und aufblasbar ist.
Unaufgeblasen können die Säcke 12, 13, 14, 15, 16 zusammengefaltet sein. Jeder Sack weist einen Leitungsanschluß 29 auf, mittels dem er über Verbindungsleitungen 17, 18, 19, 20, 21 mit einem Treibgasbehälter 22 verbunden ist. Im Bereich des Leitungsanschluß 29 ist jeweils ein Rückschlagventil 28 vorgesehen.
In dem Treibgasbehälter 22 ist ein Gemisch 27 befindlich, das bei Hitzeeinwirkung mit großer Reaktionsgeschwindigkeit zu einem Treibgas großen Volumens reagiert. Um die nötige Hitzeeinwirkung zu erzielen, ist in dem Treibgasbehälter 22 eine Zündpatrone 23 vorgesehen, die mittels eines Betätigungsgliedes 24 von außerhalb des Treibgasbehälters 22 geündet werden kann. Die Zündpatrone 23 ist in einer Kammer 25 gelagert, die von dem Gemisch 27 umgeben ist (Fig. 2).
Außenwandseitig ist die Kammer 25 mittels einer Verschlußplatte 30 verschlossen. Die Verschlußplatte 30 ist lösbar mit der äußeren Wand des Treibgasbehälters 22 durch z. B.
Schraubverbindungen verbunden. Hierdurch ist es möglich, die in der Kammer 25 befindliche Zündpatrone 23 von Zeit zu Zeit auszutauschen.
Der Mantel 26- der Kammer 25 besteht aus einem beim Zünden der Zündpatrone 23 zerstörbaren Werkstoff. Das Gemisch 27 ist so zusammengesetzt, daß das beim Zünden der Zündpatrone 23 durch deren Hitzeeinwirkung entstehende Treibgas weder explosiv noch giftig ist. Vorzugsweise wird ein Gemisch 27 verwendet, bei dem als Treibgas eine Stickstoffverbindung entsteht. Die Säcke 12, 13, ilt, 15, 16 sind so angeordnet, daß die Benutzung der im Havariefall besonders wichtigen Pantry lt und des Navigationsraums 5 nicht gefährdet sind.
Die Auslösungsmittel für das Betätigungsglied 24 werden vorzugsweise im Aufenthaltsbereich angeordnet.
Durch die besondere Anordnung der Säcke 12, 13, 1lot, 15, 16 ist gewährleistet, daß bei Auslösung des durch den Treibgasbehälter 22 mit Gemisch 27 und Zündpatrone 23 gebildeten Trockenkompressors der Rumpf 1 innerhalb weniger Sekunden unsinkbar wird, wobei ein Zugriff zu lebensnotwendigen Einrichtungen und Mitteln in der Pantry lt und dem Navigationsraum 5 weiterhin möglich ist. Wenn z. B. für den für die Schwimmfähigkeit des Rumpfes 1 erforderlichen Zusatzauftrieb ca. 7 m3Treibgasvolumen erforderlichen sind,können z. B. 3,5 m3auf das Achterschiff 6, zweimal 3,5 m3auU den Salon 3 und zweimal 2,5 m3 auf das Vorschiff 2 verteilt werden.

Claims

Bez.: Rumpf für eine Jacht mit Einrichtungen zur Aufrechterhaltung der Schwimmfähigkeit bei einer Havarie PATENTANSPRUCHE 1 . Rumpf für eine Jacht, insbesondere Segeljacht, mit Einrichtungen zur Aufrechterhaltung der Schwimmfähigkeit bei einer Havarie, dadurch gekennzeichnet, daß in in dem Rumpf (1) vorhandenen Hohlräumen faltbare aufblasbare Säcke (12, 13, 14, 15, 16) aus einem elastischem flexiblen Werkstoff gelagert sind, die mittels Verbindungsleitungen (17, 18, 19, 20, 21) mit einem Treibgasbehälter (22) verbunden sind, in dem ein Gemisch (27) befindlich ist, das bei Hitzeeinwirkung mit großer Reaktionsgeschwindigkeit zu einem Treibgas großen Volumens reagiert.
2. Rumpf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Treibgasbehälter (22) eine Zündpatrone (23) gelagert ist, die mit einem Betätigungsglied (24) außerhalb des Treibgasbehälters (22) verbunden ist.
3. Rumpf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündpatrone (23) in einer vom Gemisch (27) umgebenen Kammer (25) gelagert ist.
Rumpf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (26) der Kammer (25) aus einem beim Zünden der Zündpatrone (23) zerstörbaren Werkstoff besteht.
5. Rumpf nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch (27) beim Zünden der Zündpatrone (23) ein nichtexplosives und nichtgiftiges Treibgas bildet.
6. Rumpf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Treibgas aus einer Stickstoffverbindung besteht.
7. Rumpf nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Säcke (12, 13, 14, 15, 16) im Vorschiff (2), Achterschiff (6) und mittschiffs außerhalb des Bereichs der Pantry (lot) und des Navigationsraums (5) angeordnet sind.
8. Rumpf nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Leitungsanschluß (29) eines Sackes (12, 13, 14, 15, 16) ein Rückschlagventil (28) angeordnet ist.