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Die Erfindung bezieht sich auf einen stapelbaren Einkaufswagen
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mit Bremsvorrichtung, bei dem ein die Ware aufnehmender Korb in einem
Abstand zum Fahrgestell angeordnet ist, wobei am rückwärtigen Korbende ein Handgriff
vorgesehen ist, der über wenigstens eine Hebelanordnung mit einem Bremsgestänge
in Verbindung steht, welches beim Bewegen des Handgriffes e- iie Bremsung der hiiiteren
Rollen des Einkaufswageris ermöglicht ulldd der aul' einen im Stapelverbund vorausbe-findlichen
gleichen Einkaufswagen über einen Anschlagmechanismus derart einwirkt, daß die Bremsen
des vorausbefindlichen Einkauf'swagens gelöst sind.
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Einkaufswagen dieser Art werden dann bevorzugt verwendet, wenn mit
ihnen unebenes Gelände, etwa Parkplätze befahren werden sollen. Die Bremsen verhindern
dabei 1 daß s-i ch abgestellte leere Einkaufswagen selbstständig machen, wegrollen
und möglicherweise geparkte Autos beschädigen.
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Durch die DE-PS 30 45 302 ist ein Einkaufswagen bekannt, dessen Handgriff
mit einer unter Federkraft stehenden Hebelanordnung und mit einem Bremsgestänge
verbunden ist. Will man diesen Einkaufswagen bewegen, muß der Handgriff nach unten
gedrückt werden.
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Läßt man den Handgriff los, bewegt sich der Griff von selbst nach
oben; die Bremseinrichtung wird wirksam und der Einkaufswagen bleibt auch auf geneigtem
Gelände stehen. In gewissem Sinne als nachteilig kann bei diesem Einkaufswagen angeführt
werden, daß für die Dauer des Fahrens der Handgriff nach unten gedrückt werden muß.
Dies kann bei den Wagen schiebenden Person zu Ermündungserscheinungen
führen
oder ganz einfach als lastig empfunden werden.
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Der in der US-PS 3,500,965 beschriebene Einkaufswagen vermeidet den
erw-ihntell Nachteil. Bei diesen Einkaufswagen ist dem Ilandgriff ein separates
Bremsbedienungsgestänge zugeordnet, welches um eine waagrechte Achse aus einer die
Bremsen beaufschlagenden Lage in eine die hinteren Rollen nicht bremsenden Lage
bewegbar ist. Als unzweckmäßig ist hier zu vermerken, daß außer dem obligator ischen
Brernsges tänge ein zusätzliches Bremsbedienungsgestänge notwendig ist Den eben
beschriebenerl Einkaufswagen haftet ferner der Nachteil an, daß man mit ihnen entweder
nur ohne Bremseinwirkung fahren kann, oder daß sie nur i total gebremstem Zustand
stehen gelassen werden können.
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Das DE-Gm 78 22 236 beschreibt ferner e-ine Einrichtung, die es erlaubt,
Einkaufswagen, wie sie eingangs gemäß der DE-PS 30 45 302 beschrieben sind, auch
im Stapelverbund zu bewegen. - In zusammengeschobenem Zustand hebt der jeweils rückwärtige
Einkaufswagen das Bremsgestänge des jeweils vorderen Einkaufswa,gens an, so daß
die Bremsen gelöst sind und eine Person, die e irren Stapel solcher Einkaufswagen
bewegen will., nur den Griff des hintersten Einkaufswagens nach unten drücken muß,
um den Stapel rangieren zu können.
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Als aufwendig und deshalb auch in gewisser Weise als nachteilig ist
hierbei anzuführen, daß bei diesen Einkaufswagen Bremslöseeinrichtungen sowohi am
Fahrgestell, als auch am Bremsgestänge vorgesehen sind, daß heißt, es sind Veränderungen
sowohl am Fahrgestell, als auch am Korb erforderlich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darirl, einen Einkaufswagen
der eingangs genannten Art zu schaffen, der <s tinte Ver meidung eines zusätzlichen
Bremsbedienungsgestänges ermöglicht, den Einkaufswagen zu bewegen, ohne daß der
Handgriff während der Fahrt unter Kraftaufwand dauernd in einer die Bremse ge-Lösten
Lage gehalten werden muß, daß es ferner möglich sein soll, den Einkaufswagen während
der Fahrt unterschiedlich stark zu bremsen, ohne daß der Einkaufswagen gleich blockiert
wird und daß der zum automatischen Lösen der Bremsen von im Stapelverbund befindlicher
Einkaufswagen notwendige technische Aufwand gegenüber bisher bekannten Lösungen
verringert wird.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Handgriff
um eine waagrechte Achse verdrehbar gelagert ist Durch diese zweckmäßige Lagerung
des Handgriffes ist es möglich, mittels Drehen des Handgriffes, die mit dem Handgriff
verbundene Ilebelanordnung so zu bewegen, daß die Bremsen entweder nicht auf die
hinteren Rollen wirkeii, oder daß nur leichte Bremskräfte wirksam sind oder aber,
daß durch Drehen des Handgriffes in eine erste Endlage die Rollen durch die Bremsen
so beaufschlagt sind, daß der Einkaufswagen blockiert ist und der Handgriff durch
elasti sche Verspannung zwischen Bremsgestänge und Hebelanordnung von selbst in
dieser Endlage verbleibt. Es tritt also eine gegenseitige Versperrung des gesamten
Bremsmechanismus ein. Durch Zurückdrehen des Handgriffes in die zweite Endlage,
wobei das Zurückdrehen
anfangs durch die Verspannung schnappartig
erfolgt, wird die Bremskraft nach und nach reduziert, bis sie schließlich in der
zweiten Endlage des Handgriffes völlig aufgehoben und der Einkaufswagen mühelos
bewegbar ist. Der Handgriff braucht dabei nicht extra in dieser zweiten Endlage
gehalten zu werden, er verbleibt ebenfalls von selbst in dieser zweiten Endlage.
Der Einkaufswagen läßt sich schieben, als ob der Handgriff starr befestigt wäre.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Einkaufswagens sind klar. Die Bedienperson kann
durch einfaches Drehen des Handgriffes selbst bestimmen, was mit dem Einkaufswagen
geschehen soll.. Sie kann ihii während der Faht erforderlichenfalls bremsen, sie
kann ihn ungebremst bewegen, sie kann den Einkaufswagen auf geneigter Fahrebene
gegen Wegrollen blockierein.
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Ferner bleibt beim erl'indungsgemäßen Einkaufswagen in zweckmäßiger
Weise die Einrichtung zum automatischen Lösen der Bremsen vorausbefindlicher, in
einem Stapelverbund abgestellter Einkaufswagen auf den Korb und die Hebelanordnung
begrenzt. Am Fahrgestell. ist kein Teil angebracht, das zusätzlich benöti gt wurde.
Vi elmehr 1 st. an der Hebelanordnung ein Anschlag vorgesehen; der vom Korb eines
rückwärtig einzuschiebenden Einkaufswagens nach oben gedrückt wird, so daß die Bremsen
des vorausbefindlichen Einkaufswagen gelöst werden.
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Die Erfindung ist anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele durch
die Figuren 1 bis 5 näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt zum besseren Verständnis einen mit einer Bremsvorrichtung
ausgestatteten Einkaufswagen 1. Er besteht in bekannter Weise aus einem konischen
Fahrgestell 2 mit. zwei rückwärtig angeordneten, nach oben ragenden Stützen 3, die
den ebenfalls konischen Korb 4 tragen, so daß mehrere gleiche Einkaufswagen 1 zu
einem Stapelverbund ineinandergeschoben werden können. Am oberen rückwärtigen Korbende
sind beidseitig ebenfalls in bekannter Art zwei zum Korb 4 gehörende Griffhalterungen
7 in Form von Drahtschlaufen vorgesehen, die den üblichen zylinderförmigen Handgriff
5 tragen. Der Handgriff 5 ist mit beiden Enden gelenkig mit je einer Hebelanordnung
10 verbunden, welche wiederum mit einem aus zwei Bremsstangen 12 bestehenden Bremsgestänge
11 gelenkig in Verbindung stehen, wobei das Bremsgestänge 11 zu je einer der beiden
hinteren Rollen 6 führt. Am Ende der beiden Bremsstangen 12 befinden sich Bremsbeläge,
die auf die Rollen 6 wirken.
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In Fig. 2 ist entsprechend einem Schnitt "A-A" gemäß Fig. 1 die zum
Korb 4 gehörende Griffhalterung 7, der Handgriff 5, clie Hebelanordnung 10 sowie
ein Teil einer zum Bremsgestänge 11 gehörenden Bremsstange 12 ersichtlich. In dieser
Lage sind die Bremsen gelöst (Stellung A). Die Griffhalterung 7 ist durch einen
L)raht gebildet, der in bekannter Weise vom Korbende nach oben verläuft, nach einer
Knickung flacher ansteigend weiter nach rückwärts geführt und nach einer gewissen
Wegstrecke um 180° umgelenkt ist, so daß eine Schlaufe 8 gebildet ist, dann wieder
nach unten dem Korb 4 zustrebt und mit seinem Ende an
di Cserir
(4) befestigt ist. Der Handgriff 5 ist mit seinen Enden in je einer Griffhalterung
7 in einer nicht näher gezeigten, jedoch ür den Fachmann geläufigen Weise auf je
einer Buchse 9 um seine eigene Achse 14 verdrehbar gelagert. Zumindest an einem
Ende des Handgriffes 5 ist eine Lasche 13 rechtwinklig zur Achse 14 am handgriff
5 befestigt. Einer eine Achse 15, etwa in Form einer Schraube oder Niete ist die
Lasche 13 mit einem Anschlagstück 16 verbunden. Diese Achsen 15 sid auch in den
nachfolgend beschriebenen Gelenken angeordnet. Am. unteren Bereich des Anschlagstückes
16 ist ein rechtwinklig wegstrebender Anschlag 17 vorgesehen, dessen Funktion in
Fig. 3 näher beschrieben wird. Oberhalb des Anschlages 17, jedoch waagrecht nach
außen strebend ist ein weiterer Anschlag 18 am Anschlagstück 16 angeordnet. Dessen
Wirkungsweise wird ebenfalls in Fig. 3 erläutert.
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Das Anschlagstück 16 ist gelenkartig mit einem Schwenkteil 19 verbunden1
das unterhalb des Gelenkes 20 an einer am Korb 11 befestigten Lagerplatte 21 beweglich
gelagert ist. In einem Abstand zum Gelenk 20 ist am Schwenkteil 19 eine Bremsstange
12-ebenfalls gelenkig befestigt. Die eben beschriebene Anordnung ist als ein ebenes
Gelenkviereck ausgebildet, wobei die Lasche 13 die Kurbel 130, das. Anschlagstück
16 die Koppel 160 und das Schwenkteil 19 die Schwinge 190 bildet. Dabei ist die
Kurbel 130 über den Handgriff 5 an der Griffhalterung 7 als erstem festen Lagerpunkt
22 und die Schwinge 190 an der Lagerplatte 21 als zweitem festen Lagerpunkt 23 gelagert.
Dreht man nun den Handgriff 5 um die Achse 14 in Pfeilrichtung nach unten, so wird
das Anschlagstück 16 in der Zeichnung nach links
bewegt. Dies bedeutet,
daß auch das Schwenkteil 19 um die Achse 24 der Lagerplatte 21 nach links bewegt
wird und somit die Bremsstange 12, bzw. das Bremsgestänge 11 ein Stück nach unten
drückt.
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Der Handgriff 5 läßt sich in Pfeilrichtung so weit drehen, bis der
nach außen ragende Anschlag 18 gemäß Fig. 3 am unteren Abschnitt 25 der Griffhalterung
7 anstößt. In dieser mit Stellung B bezeichneten Lage drückt das Bremsgestänge 11
mit seinen Bremsbelägen bereits so fest auf die Rollen 6, daß der Einkaufswagen
l blockiert ist. Durch das Anstoßen des Anschlages i8 an der Griffhalterung einerseits
und durch den durch das Bremsgestänge 11 nach oben wirkenden Gegendruck bleibt der
Handgriff 5 aufgrund der der Hebelanordnung 10 und besonders der des Bremsgestänges
11 eigenen Elastizität in der nach unten gedrehten Lage verspannt.
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Lasche 13 und Anschlagstück 16, also Kurbel 130 und Koppel 160 nehmen
dabei eine Uberstrecklage ein. Will man den Handgriff 5 entgegen der Pfeilrichtung
wieder nach oben drehen, so geschieht dies im ersten Augenblick schnappartig, da
erst die innere, zwischen Handgriff 5 und Rollen 6 bestehende, durch das Bremsgestänge
11 und die Hebelanordnung 10 gebildete Verspannung gelöst wird, während bei weiterer
Fortsetzung der Drehung über die Totpunktiage zwischen Kurbel 130 rind Koppel 160
hinaus, nur noch die Lagerreibung der einzelnen Gelenke Ztr überwinden ist. Der
Handgriff läßt sich nur so weit wieder zurückdrehen, bis die Wand 26 des Anschlagstückes
16 am Handgriff 5 anliegt, vgl. Fig. 2 Der Drehbereich des Handgriffes 5 und damit
die Drehbereiche von
Kurbel 130 und Schwinge 190 sind somit durch
die Stellungen A und B festgelegt.
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In Fig. 3 erkennt man ferner ausschnittweise einen Teil des oberen
Randes 27 eines Korbes 4 mit den senkrechten Gitterstäben 28.
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Dieser Korb 4 gehört einem zweiten Einkaufswagen 1, der von rückwärts
mit einem Korb 4 in den Korb 4 eines vorausbefindlichen Einkaufswagens 1 zur Bildung
eines Stapelverbundes eingeschoben wird. Der obere Rand 27 des Korbes weist dabei
eine Erhöhung 29 auf, die an den Anschlag 17 des Anschlagstückes 16 anstößt und
dieses nach oben drückt. Dadurch wird die Bremse des vorausbefindlichen Einkaufswagens
1 gelöst. Die beiden Einkaufswagen 1 können somit im Stapelverbund bewegt werden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung zeigt Fig. 4 eine abgewandelte
Form der Hebelanordnung 10 in schematischer Weise. Lasche 13 als Kurbel 130 und
Anschlagstück 16 als Koppel 160 bleiben in der bisherigen Form bestehen. Das als
Schwinge 190 bisher vorgesehene Schwenkteil 19 ist in ein Schub- und Zugteil 32
umfunktioniert, das mit einer "biegsamen Welle" 30 verbunden ist, die über ein gekrümmtes
Rohr 31 nach unten führt und am Ende des Rohres 31 mit einer Bremsstange 12 gelenkig
verbunden ist. Aus der Zeichnung ist deutlich erkennbar, daß bei Hin- und Herdrehen
des Handgriffes 5 das Schub- und Zugteil hin- und her- und somit die Bremsstange
12 bzw. das Bremsgestänge 11 auf- und abbewegt wird.
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Will man aus Kostengründen nur an einer Seite eine Hebelanordnurig
10
vorsehen, so ist es gemäß Fig. 5 denkbar, vom unteren Abschnitt, 33 der der Hebelanordnung
10 zugeordneten Bremsstange 12 zwei Streben 34 zur zweiten gegenüberliegenden Bremsstange
12 zu führen und diese mit der ersten Bremsstange 12 starr und verwindungssteif
zu verbinden.
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