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Spulenhalter.
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Die Erfindung betrifft einen Spulenhalter mit einem schwenkbar gelagerten
Spulenrahmen und je einem an dessen beiden Tragarmen frei drehbar gelagerten Hülsenteller,
von denen der eine einen die Spulenhülse aufnehmenden Zentrieransatz, axial neben
diesem mindestens eine Fadenfangeinrichtung und einen einen Lagerzapfen konzentrisch
umgebenden, zum Tragarm hin vorspringenden Lageransatz aufweist, der auf einem Teil
seiner axialen Länge von einem am Tragarm orgesehenen hülsenartigen Teil konzentrisch
umschlossen ist.
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Bei einem derartigen bekannten Spulenhalter (DE-OS 29 23 320) weist
der Hülsenteller neben dem Zentrieransatz einen Flansch auf, der mit mehreren Fangkerben
versehen ist. Die Ränder dieser Fangkerben sind messerartig zugespitzt. Am Beginn
des Wickelvorganges wird der aufzuwickelnde Faden an einem seitlich des Spulenrahmens
angeordneten, stationären Fadenführer eingehängt, wodurch er über einen der Hülsenteller
verläuft.
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Von dem stationären Fadenführer aus läuft der Faden dann zu einer
Saugdüse. Wird nun die Spulenhülse durch die Friktionswalze und damit auch der Hülsenteller
in Drehung versetzt, so wird der Faden durch eine der Fangkerben erfaßt und über
einen Teil der Drehbewegung des Hülsentellers mitgenommen.
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Wenn hierdurch die Fadenspannung zwischen dem stationären Fadenführer
und dem Hülsenteller einen gewissen Wert über steigt, so soll der Faden durch die
messerartige Ausgestaltung der Ränder der Fangkerben abgeschnitten werden. Das abgeschnittene
Fadenende wird'dann durch die Saugdüse entfernt. Voraussetzung dafür, daß diese
Vorrichtung überhaupt funktioniert'ist also, daß an jeder Spulstelle eine Saugdüse
vorhanden ist. Nach dem Durchtrennen des Fadens wird Jedoch das auf dem Hülsenteller
bzw. der Hülse befindliche Ende des Fadens nicht mit ausreichender Sicherheit gehalten,
denn es umschlingt den Hülsenteller bzw. die Hülse nur auf einem Teil ihres Umfanges.
Diese mangelnde Umschlingung macht sich hauptsächlich auch dann bemerkbar, wenn
auf der
Hülse schon eine größere Menge Faden aufgewickelt ist.
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Da der Fadenanfang auf dem Hülsenteller bzw. der Hülse nicht sicher
gehalten wird, kann er sich losen und es ist deshalb erforderlich, den Anspulvorgang
zu wiederholen. Außerdem kann es vorkommen, daß der Faden nicht wie vorgesehen,
durch die messerartige Ausgestaltung der Ränder der Fangkerben durchtrennt wird,
sondern durch erhöhte Fadenspannung an irgendeiner Stelle zwischen der Saugdüse
und dem Hülsenteller reißt. In diesem Falle ist dann ein längeres Fadenende vorhanden,
welches über den Hülsenteller hinausragt und sich bei der Drehbewegung desselben
um das hülsenförmige Teil am Tragarm wickelt.
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Der dort gebildete Fadenwickel muß von Hand wieder mühsam entfernt
werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spulenhalter der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, der es ermöglicht, den Faden unabhängig vom Aufwickeldurchmesser
der Spule, also bei leerer oder teilweise umwickelter Spulenhülse während der Drehung
der Spule weitgehend automatisch und mit Sicherheit so zu erfassen, daß beim Abnehmen
der Spule auch ein ausreichendes Fadenende an der Stirnseite der Spule vorhanden
ist und daß ferner Fadenwickel an der Lagerung des Hülsentellers vermieden werden.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der Lageransatz
in seinem von dem hülsenartigen Teil nicht umschlossenen Bereich mit einer Umfangsnut
zum Aufwickeln des von der Fadenfangeinrichtung nicht erfaßten, überhängenden freien
Endes versehen ist.
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Die Erfindung geht dabei von dem Gedanken aus, das von der Fangeinrichtung
nicht erfaßte und über die Fangeinrichtung hinaushängende freie Fadenende nicht
etwa abzuschneiden, sondern am Hülsenteller zu belassen und an
dessen
Lageransatz aufzuwickeln. Hierdurch wird erreicht, daß das Fadenende bei jedem Aufwickeldurchmesser,
also sowohl bei leerer Spulenhülse als auch bei teilweise oder fast vollständig
bewickelter Spulenhülse sicher am Hülsenteller festgelegt wird. Hierzu muß lediglich
das Fadenende von Hand oder automatisch schräg über den sich drehenden Hülsenteller
gebracht werden, wobei es gleichgültig ist, wie weit das Fadenende über den Hülsenteller
vorsteht.
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Die Fangeinrichtung erfaßt dann den Faden, so daß der von der Spinn-
oder Zwirnstelle kommende Faden zunächst auf dem Hülsenteller und dann auf der Hülse
bzw. der Spule aufgewickelt wird. Da dieser Faden immer mit dem über den Hülsenteller
vorstehenden Fadenende verbunden bleibt und letzteres um den Lageransatz gewickelt
wird, ist auch sichergestellt, daß der Faden immer einwandfrei am Hülsenteller festgelegt
wird. Der sich mit dem Hülsenteller drehende Lageransatz und die dort vorgesehene
Nut bildet eine gewollte Aufwickelvorrichtung für das überhängende freie Fadenende.
Hiermit wird verhindert, daß sich das freie Fadenende über irgendwelche Lagerteile
oder sonstige Teile des Spulenrahmens wickelt. Wird die voll bewickelte Spulenhülse
vom Spulenrahmen abgenommen, so wickelt sich auch das auf dem Lageransatz aufgewickelte
Fadenende selbsttätig wieder von dem Lageransatz ab, da der Hülsenteller leicht
drehbar im Spulenrahmen gelagert ist. Ein eigener Arbeitsgang der Entfernung eines
Fadenwickels entfällt damit und außerdem bildet das vom Lageransatz abgewickelte
Fadenende mit Sicherheit ein genügend langes über die Stirnseite der Spule vorstehendes
Fadenende.
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Wichtig ist auch, daß bei jeder beliebigen Drehzahl der Spulenhülse
bzw. Spule der Faden automatisch von dem Hülsen teller erfaßt und an diesem festgelegt
wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine Seitenansicht
des Spulenhalters, Figur 2 eine Vorderansicht des Spulenhalters, Figur 3 einen Axialschnitt
durch ein erstes Ausführungsbeispiel des Hülsentellers, Figur 4 ein zweites Ausführungsbeispiel
in Seitenansicht, Figur 5 einen Schnitt nach der Linie U-U der Figur 4, Figur 6
und 7 Axialschnitte eines dritten Ausführungsbeispieles in zwei verschiedenen Stellungen.
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Der Spulenhalter 1 weist einen schwenkbar gelagerten Spulenrahmen
2 mit zwei Tragarmen 3a, 3b auf. An dem einen Tragarm 3b ist ein herkömmlicher Hülsenteller
4 frei drehbar gelagert, der lediglich einen Zentrieransatz zum Aufstecken und Zentrieren
der Spulenhülse 5 aufweist.
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Während des Aufwickelvorganges stützt sich die Spulenhülse 5 bzw.
die Spule auf einer Nutentrommel 6 oder einer Friktionsantriebswalze ab.
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Der am Tragarm 3a gelagerte Hülsenteller 7 (8,9) ist in besonderer
Weise ausgestaltet. Jeder der in den Figuren 3 - 7 näher dargestellten Hülsenteller
7, 8, 9 weist an seiner einen Stirnseite einen Zentrieransatz 10 und an seiner anderen
Stirnseite einen Lageransatz 11 auf. Dazwischen ist jeweils eine Fadenfangeinrichtung
12, 13, 14 vorgesehen, die bei den drei verschiedenen Ausführungsbeispielen unterschiedlich
ausgestaltet ist. Allen Ausführungsbeispielen gemeinsam ist jedoch die spezielle
Ausgestaltung des Lageransatzes 11, der auf einem Teil seiner Länge von einem am
Tragarm 3a vorgesehenen hülsenartigen Teil 15 umschlossen wird. In demjenigen Bereich,
in welchem der Lageransatz 11 von dem hülsenartigen Teil
15 nicht
umschlossen ist, weist der Lageransatz 11 eine Umfangsnut 16 auf. Hieran schließt
sich an seinem freien Ende ein von dem hülsenartigen Teil 15 mit geringem radialen
Abstand umschlossener Flansch 17 an. In den Lageransatz 11 greift ferner ein mit
dem Tragarm 3a verbundener Lagerzapfen 18 ein.
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Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Fangeinrichtung
12 aus einer am Hülsenteller 7 axial neben dem Zentrieransatz 10 vorgesehenen, im
wesentlichen zylindrischen Fläche 19 mit erhöhter Oberflächenrauhigkeit und/oder
erhöhtem Haftvermögen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die zylindrische
Fläche 19 von einem Klettenband 20 umschlossen ist.
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Am Anfang des Aufwickelvorganges wird die Spulenhülse 5 auf den Zentrieransatz
10 des Hülsentellers 7 und auf den entsprechenden Zentrieransatz des Hülsentellers
4 aufgesteckt. Dann wird der Spulenrahmen 2 nach unten geschwenkt, so daß sich die
Spulenhülse 5 auf der Nutentrommel 6 abstutzt und von dieser in Drehung gesetzt
wird.
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Die Spulenhülse versetzt ihrerseits auch den Hülsenteller 7 in Drehung.
Der Faden F wird von einer Bedienungsperson oder auch automatisch schräg über den
sich drehenden Hülsenteller 7 gehalten, so daß er, wie auch aus Figur 1 ersichtlich
ist, am Hülsenteller 7 anliegt. Die Längenbemessung des über den Hülsenteller 7
vorstehenden Faden endes FE ist dabei, insbesondere bei hohen Fadenlieferungen,
durch die Bedienungsperson nicht exakt möglich.
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Die Fangeinrichtung 12,- nämlich das Klettenband 20 erfaßt den angelegten
Faden und nimmt diesen mit. Er wird zunächst in einigen Windungen auf dem Klettenband
20 aufgewickelt und dann auf der Spulenhülse 5. Das ursprünglich über den Hülsenteller
7 überhängende Fadenende FE wird durch den Tragarm 3a abgelenkt und wickelt sich,
wie beabsichtigt, in der Umfangsnut 16 des Lageransatzes 11 auf.
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Sollte während des Aufwickelvorganges ein Fadenbruch eintreten, so
kann der Anspulvorgang unabhängig von dem jeweiligen Aufwickeldurchmesser der Spule,
wie es in Figur 1 dargestellt ist, wiederholt werden, wobei der Faden F stets in
der gleichen Weise schräg über den Hülsenteller 7 gehalten wird und dann von dessenFangeinrichtung
erfaßt wird. Nach einigen Umschlingungen des Klettenbandes 12 wickelt sich der Faden
dann jedoch nicht auf der Spulenhülse, sondern auf der vorher bereits gebildeten
Spule auf. Ist die Spule voll, so wird der Spulenrahmen 2 hochgeschwenkt und geöffnet.
Beim Abziehen der Spule von dem Hülsenteller 7 wird zunächst das auf dem Klettenband
12 aufgewickelte Fadenstück automatisch abgewickelt, was leicht erfolgen kann, da
der Hülsenteller 7 frei drehbar gelagert ist. Weiterhin wickelt sich dann aber auch
das in der Umfangsnut 16 befindliche Fadenstück durch freie Drehung des Hülsentellers
selbsttätig ab.
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Die spezielle Ausgestaltung des Lageransatzes 11 verhindert gleichzeitig,
daß sich das überhängende Fadenende um irgendwelche stationären Teile des Spulenhalters
1 wickelt. Die neue Ausgestaltung des Hülsentellers 7 stellt gleichzeitig sicher,
daß der Faden nach dem Anlegevorgang automatisch von der Nutentrommel 6 bzw. auch
einem nicht dargestellten Changierfadenführer erfaßt wird.
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Die Wirkungsweise der in den Figuren 4, 5 und 6, 7 dargestellten beiden
Ausführungsbeispiele ist im wesentlichen die gleiche wie des vorhergehend beschriebenen
Ausführungsbeispieles. Die zwei nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele unterscheiden
sich lediglich in der Ausgestaltung der Fangeinrichtung 13 bzw. 14.
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Bei dem in Figur 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der
Hülsenteller 8 als Fangeinrichtung 13 an einem über den Zentrieransatz 10 vorspringenden
Flansch 13a mindestens eine Fangkerbe 13b auf. Während der Drehbewegung
des
Hülsentellers 8 wird der schräg über den Flansch 13a verlaufende Faden F von einer
dieser Fangkerben 13b erfaßt und in der Fangkerbe festgeklemmt. Die Aufwicklung
des überhängenden Fadenendes FE erfolgt wiederum in der Umfangsnut 16 des Lageransatzes
11.
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Bei dem in Figur 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
der Hülsentelelr 9 im wesentlichen aus zwei axial begrenzt gegeneinander verschiebbaren
Scheiben 9a und 9b, zwischen deren einander zugekehrten Stirnflächen als Fangeinrichtung
14 eine Umfangsrille 14a mit V-förmigem Querschnitt ausgebildet ist. Der Spitzenwinkel
dieser Umfangsrille 14a muß dabei verhältnismäßig klein sein, damit der Faden mit
Sicherheit in der Umfangsrille 14a geklemmt wird. Die eine Scheibe 9a weist den
Zentrieransatz 10 und die andere Scheibe 9b den Lageransatz 11 auf.
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Wird die Spulenhülse 5 in den Spulenrahmen 2 eingesetzt, so drückt
dessen Feder die Spulenhülse 5 gegen die Scheibe 9a und letztere gegen die Scheibe
9b. Der über den Hülsenteller 9 angelegte Faden wird bei sich drehendem Hülsenteller
in die Umfangsrille 14 eingezogen und automatisch in dieser geklemmt. Das überhängende
Fadenende wird wiederum in der Umfangswelle 16 aufgewickelt.
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Beim Abnehmen der vollen Spule wird die Scheibe 9a von der Scheibe
9b weggezagen, wodurch sich die Umfangsrille 14a, wie-es in Figur 6 gezeigt ist,
erweitert. Hierdurch wird die Klemmwirkung der Umfangsrille 14a aufgehoben und das
Abwickeln des Fadens erleichtert.
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Damit der Faden beim Anspulen bzw. auch beim Abwickeln nicht zu weit
zwischen die beiden Scheiben 9a und 9b eingezogen wird, ist zweckmäßig eine der
beiden Scheiben, nämlich die Scheibe 9b,am Grund der Umfangsrille 14a mit einem
zylindrischen Ansatz 21 versehen, der in eine
zylindrische Ausnehmung
22 der anderen Scheibe 9a hineinragt.
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