-
Münzzählwerk für einen Selbstverkäufer
-
Die Erfindung betrifft ein Münzzählwerk für einen Selbstverkäufer
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei einem bekannten Münzzählwerk dieser Art (DE-OS 29 11 634) sind
die Hemmorgane mit Hemmankern zusammenwirkende Hemmräder.
-
Die Ausbildung der Hemmorgane als Hemmräder mit Hemmankern hat den
Nachteil, daß jedem zu verarbeitenden Münzwert eine nicht veränderbare Hemmeinrichtung
zugeordnet ist. Wenn der gewünschte Münzwert verändert werden soll , hat dies die
Folge, daß ein komplizierter Austausch von Getriebeteilen erforderlich ist, der
nur von Fachleuten und nur mit erheblichem Aufwand durchzuführen ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Münzzählwerk der bekannten
Art so auszubilden, daß es in sehr einfacner Weise auf unterschiedliche Münzwerte
verstellbar ist.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils
von Anspruch 1.
-
Die Ausbildung der Hemmorgane als Zahnstangen, die von den münzbetätigten
Auslösehebeln in und außer Eingriff mit einem
Zahnrad gebracht werden,
erlaubt es, den Verschiebeweg in äußerst einfacher Weise über Anschläge verstellbar
zu machen. Der Verschiebeweg der Zahnstangen ist proportional jeweils zu dem Wert
der Münze, die den entsprechenden Auslösehebel betätigt. Der Verschiebeweg, der
einer 5-DM-Münze entspricht, beträgt also das fünffache des Verschiebewegs der 1-DM-Münze,
der Verschiebeweg für eine 2-DM-Münze das doppelte. Die Anschläge können auf einem
Exzenterstück vorgesehen sein, so daß eine Verstellung durch ein einfaches Verdrehen
des Exzenters möglich ist.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
-
Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform weist das Münzzählwerk
mindestens zwei Summiereinrichtungen auf, deren erste zum Aufsummieren von Münzen
einer ersten Wertklasse und deren zweite zum Aufsummieren von Münzen einer zweiten
Wertklasse ausgebildet ist. Am Beispiel der deutschen Währung erläutert, bedeutet
dies, daß die erste Summiereinrichtung die Marksbeträge aufsummiert, während die
zweite Münzeinrichtung die Groschenbeträge aufsummiert. Wenn beispielsweise das
Münzzählwerk einen Gesamtbetrag von DM 20,-- zählen kann, wird es möglich, jeden
Betrag zwischen 0,10 DM und 20,-DM in 10-Pfennigs-Abständen zu zählen. Der Selbstverkäufer
kann also in 10-Pfennig-Sprüngen für jeden Verkaufspreis zwischen 0,10 DM und 20,--
DM eingestellt werden. Dabei können innerhalb der gleichen Wertklasse auch unterschiedliche
Münzen der gleichen Wertklasse angenommen werden. Bei einer bevorzugten, genauer
beschriebenen Ausführungsform ist es möglich, 1-DM- und 2-DM-Münzen, also Münzen
der ersten Wertklasse entgegenzunehmen, sowie 10-Pfennig-Stücke und 50-Pfennig-Stücke,
also Münzen der zweiten Wertklasse. Es ist ohne weiteres möglich, auch eine dritte
Summiereinrichtung vorzusehen, die es dann erlauben würde, jeden Preis zwischen
0,01 DM und 20,-- DM einzustellen.
-
Nachstehend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand
der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es zeigen: Figur 1 - eine schematische Darstellung
einer ersten Ausführungsform mit einer Summiereinrichtung im unbetätigten Zustand,
Figur 2 - die Ausführung gemäß Figur 1 im betätigten Zustand, Figur 3 - eine zu
Figur 1 analoge Darstellung einer zweiten Ausführungsform mit zwei Summiereinrichtungen,
Figur 4 - eine Draufsicht gemäß Figur 3 in Richtung des Pfeils IV.
-
In den Zeichnungen sind gleiche Teile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Gleichartige Teile unterscheiden sich voneinander durch die Anzahl der
Hochstriche.
-
Eine Münze 1 fällt in Richtung des Pfeils 15 durch den Münzschacht
2 auf einen münzbetätigten Auslösehebel 4, der gelenkig im Schwenkpunkt 4c gelagert
ist. Der münzbetätigte Auslösehebel ist ein Winkelhebel, dessen einer Schenkel an
der Rückseite 6c einer schwenkbar gelagerten Zahnstange 6 anliegt. Die Zahnstange
6 wird durch die Rückstellfeder 13 in der in Figur 1 dargestellten Lage gehalten.
Die Zahnstange 6 besitzt einen Führungsschlitz 6b, der einen ortsfesten Lagerstift
7 umgreift.
-
Unter dem Gewicht der Münze 1 verschwenkt der Auslösehebel 4 in die
in Figur 2 dargestellte Lage. Der in Figur 1 vertikale Schenkel des Auslösehebels
4 drückt mit der Kante 4a gegen die glatte Rückseite der Zahnstange 6 und drückt
die Zahnstange 6 unter Überwindung der Kraft der Rückstellfeder 13 in Eingriff mit
dem Zahnrad 8. Das Zahnrad 8 ist über ein Zwischenrad 10 mit dem Zahnrad der schematisch
angedeuteten Summiereinrichtung verbunden. Die Summiereinrichtung 11 und damit deren
Zahnbereich ist vorgespannt. Im Zustand gemäß Figur 1 wird das Zahnrad dadurch an
einer Drehbewegung gehindert,
daß eine Klinke 5 mit ihrer Nase 5c
in ein Klinkenrad 9 eingefallen ist. Das Klinkenrad 9 ist drehfest mit dem Zahnrad
8 verbunden.
-
Im verschwenkten Zustand gemäß Figur 2 rückt der Auslösehebel 4 nicht
lediglich mit der Kante 4a die Zahnstange 6 in Eingriff mit dem Zahnrad 8, sondern
nach dem ersten Teil der Verschwenkbewegung und-nachdem die Zahnstange im Eingriff
mit dem Zahnrad 8 liegt, drückt die Kante 4b des Auslösehebels 4 gegen den Ansatz
5a der schwenkbar um die Achse 5b gelagerten Klinke 5. Bei einer weiteren Abwärtsbewegung
der Münze 1 gibt die Nase 5c das Klinkenrad 9 frei mit der Folge, daß nun das Zahnrad
8 unter dem Einfluß der vorgespannten Summiereinrichtung die Zahnstange nach oben
bis zur Anlage an dem Anschlag 3b bewegt. Der Anschlag 3b ist an einem schwenkbar
um die Drehachse 3a gelagerten Anschlagstück vorgesehen.
-
Außer diesem Anschlag 3b sind noch die Anschlagbereiche 3c und 3d
vorgesehen, die unterschiedlich weite Verschiebewege der Zahnstange 6 erlauben.
In Figur 1 ist die Zuordnung der verschiedenen Münzwerte zu den unterschiedlichen
Anschlägen angedeutet. Für l=DM-münzen ist der Verschiebeweg am geringsten er endet
am Anschlag 3d, für 2-DM-Münzen ist der Verschiebewegen doppelt so groß, er endet
am Anschlag 3c. Für 5-DM-Münzen ist der Verschiebeweg fünfmal so groß wie für 1-DM-Münzen
und endet am Anschlag 3b.
-
Nach dem Einfallen der Münze 1 in die nicht dargestellte Zwischenkasse
wird der Auslösehebel 4 unter der Wirkung der Rückstellfeder 12 von der Klinke 5
bzw. deren Ansatz 5a wie der .}Ln die in Figur 1 dargeetellte Lage gezogen. Die
Klinke 5 wird von der Rückstellfeder 12 so weit zurückgezogen, daß die Nase 5c in
die zugdlörige Ausnehmung des Klinkenrades 9 einfällt.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform entspricht die Zahl der Klinken
9a auf dem Klinkenrad der Zahl der Zähne auf dem Zahnrad 8.
-
In Figuren 1 und 2 sind die Verhältnisse lediglich für einen Auslösehebel
dargestellt. In der Praxis sind jedoch mehrere Auslösehebel 4 in nebeneinander angeordneten
Münzschächten 2 vorgesehen, wie dies beispielsweise für die zweite Ausführungsform
gemäß Figur 4 dargestellt ist. Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 1 und 2 sind
sämtliche Münzschächte und Auslösehebel zur Aufnahme von Münzen der gleichen Wertklasse,
also beispielsweise zur Aufnahme von unterschiedlichen Markswerten, z. B. 1-DM-Stücken,
2-DM-Stücken und 5-DM-Stücken ausgebildet.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 3 und 4, die in ihrem prinzipiellen
Aufbau und in ihrer prinzipiellen Wirkungsweise dem vorerwähnten Ausführungsbeispiel
entsprechen, sind zwei getrennte Summiereinrichtungen vorgesehen, nämlich eine erste
Summiereinrichtung 11' und eine zweite Summiereinrichtung 11". Durch das Vorsehen
unterschiedlicher Summiereinrichtungen ist es möglich, Münzen unterschiedlicher
Wertklasse zu zählen, also beispielsweise Münzen in DM-Werten und Groschen. sowie
50-Pfennig-Stücken.
-
Bei dieser Ausführungsform greifen die von den unterschiedlichen münzbetätigten
Auslösehebeln 4 betätigten Zahnstangen 6 jeweils in die Verzahnung von gleichachsig
und frei drehbar angeordneten Zahnrädern 14. Die Zahnräder 14 stehen entweder über
das Zwischenrad 16, mit dem Zahnrad 17 und dem Zahnradbereich 19 des ersten Münzzählers
11' im Eingriff oder über das Zwischenrad 16', das Zahnrad 17' mit dem Zahnradbereich
19' der zweiten Summiereinrichtung 11".
-
Das Zahnrad 17 ist mit dem Klinkenrad 18 verbunden. Die
Zahl
der Klinken 18a des Klinkenrades 18 entspricht der Zahl der Zähne auf dem Zahnrad
17. Das Klinkenrad 18 wirkt mit der Klinke 5' zusammen, während das Xlinkenrad 18'
mit der Klinke5" zusammenwirkt.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel dienen die mit 1 und 3 bezeichneten
Auslösehebel zur Betätigung der Summiereinrichtung 11' für die Markswerte, während
diemit 2 und 4 bezeichneten Auslösehebel zur Betätigung der Summiereinrichtung 11'
für die Groschenwerte dienen.
-
Die zweite Ausführungsform ist universell einsetzbar. Sie erlaubt
ohne weiteres eine Umstellung auf unterschiedliche Münzprüfer, bei denen zwar die
Austrittsöffnungen für die Münzen jeweils an der gleichen Stelle, jedoch in anderer
als der zunächst eingestellten Reihenfolge liegen. Außerdem kann bei der zweiten
Ausführungsform der Wert, der jedem Münzkanal zugeordnet ist, ohne Schwierigkeiten
verstellt werden. So könnten beispielsweise alle vier Kanäle für Markswerte verwendet
werden. Ebenso ist es möglich, drei Münzkanäle zur Aufnahme von Münzen im Wert von
1 DM, 2 DM und 5 DM einzustellen und den vierten Kanal zur Aufnahme von Groschen
oder 50-Pfennig-Stücken. Es sind dabei sämtliche denkbaren Kombinationen möglich.
Hierzu genügt es, die jedem Münzkanal zugeordneten Anschläge 3 entsprechend zu verdrehen.
Außerdem werden die Zwischenräder 16 wahlweise auf die obere Lagerstelle gesteckt
mit der Folge, daß die Summiereinrichtung 11' betätigt wird, oder auf die untere
Lagerstelle für 16', mit der Folge, daß die untere Summiereinrichtung 11' betätigt
wird.
-
Dabei müssen auch die Klinken 5 den AuslösehebeSn zugeordnet werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Figuren 3 und 4 sind auf den nicht näher dargestellten
Klinken 5 keine festen Ansätze analog 5a vorgesehen, sondern verstellbare Anschläge.
Diese verstellbaren Anschlge erlauben es, daß sie wahlweise mit
den
Kanten 4a des daruntcr befindlichen Auslösehebels 4 zum Eingriff kommen oder nicht.
Der verstellbare Anschlag erlaubt einen wahlweisen Eingriff der Auslösehebel mit
Klinke 5' oder 5".
-
Die beschriebenen Umbaumaßnahmen lassen sich ohne Fachkenntnisse in
kürzester Zeit am Aufstellungsort des Selbstverkäufers durchführen.
-
- Leerseite -