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Zündstromverteiler für elektrische Zündvorrichtungen. Es ist oft erwünscht,
den Hochspannungsverteiler eines magnetelektrischen Zündapparats mit Kurbelwellengeschwindigkeit
anzutreiben und dabei die Hochspannung führenden Kontakte aus Einbaurücksichten
und anderen G:ünden auf bestimmte Stellen des Apparates zusammenzudrängen. Ein solcher
Fall tritt z. B. ein bei den sogenannten Schwungradmagneten; bei diesen lassen der
Anker und der Unterbrecher mit dem Kondensator innerhalb des von den Polschuhen
umschriebenen Kreises nur einen sehr beschränkten Raum mit der Grundrißform eines
Krem segments übrig, in dem der Verteiler untergebracht werden muß, wenn nicht seinetwegen
die Baulänge des Schwungradmagneten verhältnismäßig stark vergrößert werden soll.
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Die Schwierigkeit, einen richtig arbe-tenden Verteiler in diesem beschränkten
Raum von ungeeigneter Gr undrißform unterzubringen, wird dadurch gelöst, daß gemäß
der Erfindung beiderseits von jedem von zwei ruhenden, an die beiden Enden der Hochspannungswicklung
angeschlossenen isolierten Kontakten (Hochspannungspolen) je ein weiterer ruhender
Kontakt isoliert so angeordnet ist, daß durch zwei um x8o° gegeneinander versetzte
Paare isolierter, mit Kurbelwellengeschwindigkeit umlaufender Kontakte während einer
Umdrehung abwechselnd die im Umlaufsinn vor und hinter den Hochspannungspolen liegenden
ruhenden Kontakte mit diesen verbunden werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen
Vierzylinderzweitaktmotor mit paarweise gegenüberliegenden Zylindern dargestellt.
a ist ein Schwungradmagnet mit den gegenüberliegenden Polen N und S und den zugehörigen
Polschuhen b, b. Dieser Schwungradmagnet läuft um den feststehenden Anker
c mit der aus Nieder- und Hochspannungswindungen bestehenden Wicklung
d, d. Auf der rechten Seite des Ankers ist in dem zwischen il.m und dem Polschuh
verbleibenden Raum der Unterbrecher e für die Niederspannungswicklung und der zugehörige
Kondensator f untergebracht. In dem entsprechend auf der linken Seite verbleibenden
Raum sind auf einem Kreisbogen angeordnet: zwei ruhende Kontakte g1 und g, die an
die Enden hl bzw. h2 der Hochspannungswicklung angeschlossen sind, und beiderseits
von diesen Kontakten gl und g2 je ein ruhender Kontakt il und i3 bzw. i2 und i.4;
an diese vier Kontakte i, bis i4 sind in passender Folge die Zündkerzen ml bis m4
angeschlossen. An der Reihe ruhender Kontakte bewegen sich zwei Paar umlaufende
Kontakte k1, k3 und k2, k4 vorbei, die durch Isolierklötze l isoliert am umlaufenden
Teil des Schwungradmagneten befestigt sind. Die Kontakte k können mit den
Kontakten i bzw. g unmittelbare schleifende Berührung haben oder auch ohne
Berührung in solchem Abstand an ihnen sich vorbeibewegen, daß der Zündstrom seinen
Weg durch Überschlagen findet.
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An dem Vierzylindermotor liegen sich die Zylinder I und II bzw. III
und IV gegenüber; die Kurbeln der gegenüberliegenden Zylinder sind um o°, die der
nebeneinanderliegenden Zylinderpaare um i8o° versetzt. Bei dem hier gegebenen Beispiel
eines Zweitaktmotors müssen also gleichzeitig die Kerzen ml und m4
der
Zylinder 1 und IV und nach 18o° Kurbelweg die Kerzen nag und m3 der Zylinder 1I
und III Zündstrom erhalten.
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Die Wirkungsweise derAnordnung ist folgende In der gezeichneten Stellung
erfolgt beim Umlauf des Magneten entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn eben ein Abriß
des Kraftlinienflusses. Die dabei auftretende Hochspannungswelle kann durch die
Enden hl und lag der Hochspannungswicklung zu den Kontakten gl und g2, über die
umlaufenden Kontakte k1 und k3 zu den im Umlaufsinn vor diesen liegenden Kontakten
il und i4 und über die Zündkerzen na, und m4 zur Masse abfließen.
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Nach i8o° Drehung des Schwungrades sollen die Kerzen m2 bzw. m3 den
Zündstrom erhalten. -Zu - diesem - Zweck muß der umlaufende Kontakt k2 den festen
Kontakten g2 und i2, der umlaufende Kontakt k4 den festen Kontakten g1 und i3 gegenüberstehen.
Daraus ergibt sich für die Lage und Bogenlänge der umlaufenden Kontakte k folgende
Bedingung: Ist a der Bogen zwischen den Kontakten g und i, ß der Bogen, um den der
Kontakt k in der gezeichneten Stellung die Kontakte g und i überdeckt, und
y der Bogen zwischen den benachbarten Kontakten il und i2, so sind folgende
Abstände im Bogenmaß einzuhalten zwischen der im Drehsinn nachlaufenden Kante von
hl und der voraneilenden von k2:180°-2 ß; zwischen voraneilender und nachlaufender
Kante desselben Kontakts k : u. -(- 2 ,ß ;
zwischen der nacheilenden
Kante z. B. des Kontaktes k4 und der voraneilenden des benachbarten Kontakts
k.: y + a - 2,6.
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Das Vorbeistreichen des Kontakts k4 vor den Kontakten i3, g, und il
bzw. des Kontakts k1 vor den Kontakten i2, g2 und i4 stört die Zündung nicht, da
in diesem Augenblick die Spannung nicht genügt, um ein Überspringen von Funken an
den Kerzen hervorzurufen.
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Da man in der Wahl der Winkel a und y nur wenig Einschränkungen unterworfen
ist, kann. man mit einem Verteiler gemäß der Erfindung sich den gegebenen Raumverhältnissen
bequem anpassen.
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Die beschriebene Anordnung läßt sich auch für Vierzylinderviertaktmotoren
mit gegenüberliegenden Zylindern sowie für Zweizylinderzweitakt- und -viertaktmotoren
verwenden.
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Beim Vierzylinderviertaktmotor bleibt sie vollständig ungeändert.
In jedem Zylinder springt dann am Ende des Auspuffhubes ein Funke ungenutzt über.
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Beim Zweizylinderzweitaktmotor mit o° Kurbelversetzung bei gegenüberliegenden
oder i8o° Kurbelversetzung bei nebeneinanderliegenden Zylindern sind die festen
Kontakte i3 und i4 unmittelbar an Masse zu legen. Der Zündstrom verläuft dann für
die gezeichnete Stellung vom Hochspannungspol g1 über k1 nach il und zur Kerze ml;
am Pol g2 fließt die Hochspannung über k3 und i4 zur Masse ab. Nach i8o° Kurbelweg
fließt die Hochspannung vom Pol g1 über k2 und i3 zur Masse ab; vom Pol g2 verläuft
sie über k4 und i2 zur Zündkerze m2, wie gefordert.
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Beim Zweizylinderzweitaktmotor mit i8o° Kurbelversetzung bei gegenüberliegenden
Zylindern ist die Zündkerze ml an il, die Kerze m2 an i4 ünzuschließen. Die Kontakte
i3 und i2 sind an Masse zu legen.
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Beim Zweizylinderviertaktmotor sind die Anschlüsse die gleichen wie
beim Zweitaktmotor entsprechender Bauart; nur fällt hier wieder jede zweite Zündung
ungenutzt in einen Auspuffhub.