DE3331069A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufheben der verblockung gestanzter beutelstapel - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum aufheben der verblockung gestanzter beutelstapelInfo
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Description
29.08.1983 34 234 G-die
Windmöller $ Hölscher, 4540 Lengerich
Verfahren und Vorrichtung zum Aufheben der Verblockung gestanzter Beutelstapel
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufheben der durch Stanzen von Stapeln aus flachliegenden Werkstücken aus thermoplastischem
Kunststoff, vorzugsweise Kunststoffbeuteln, bewirkten Verblockungen der Schnittkanten sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Sogenannte Hemdchenbeutel werden beispielsweise in der aus der DE-OS 29 15 689 bekannten Weise dadurch hergestellt, daß aus
Stapeln von mit Seitenfalten versehenen Schlauchabschnitten,
die endseitig mit Querschweißnähten versehen sind, die Hemdchenausschnitte
ausgestanzt werden. Die Praxis hat gezeigt, daß bei den entsprechenden Stanzschnitten die einzelnen Beutel in dem
Stapel miteinander und/oder untereinander im Bereich der Schnittkanten verblocken. Diese Verblockung macht sich bei der Entnahme
der Beutel von dem Stapel und auch beim Öffnen der einzelnen Beutel störend bemerkbar. Unerwünschte Verblockungen von gestapelten
Kunststoffbeuteln können auch dann entstehen, wenn diese beispielsweise im Stapel mit Grifflochausstanzungen versehen
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Verblockungen von im Stapel gestanzten Werkstücken aus thermoplastischem Kunststoff nach
dem Stanzen in einfacher Weise wieder aufzuheben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs
angegebenen Art dadurch gelöst, daß die Stapel an ihren vorderen Enden erfaßt und nach dem Stanzen zumindest über ihren
hinteren, mit den Ausstanzungen versehenen Bereichen unter fortschreitender Durchbiegung über mindestens eine Stützkante gezogen
werden. Aufgrund des sich mit zunehmendem Abstand von der Stützkante vergrößernden Krümmungsradius der einzelnen Beutel erfahren
diese in dem Stapel eine Relativverschiebung zueinander, die unterstützt durch die fortschreitende Durchbiegung des Stapels
erzeugte Walkwirkung zu einer Aufhebung der Verblockung der Schnittkanten führt.
Eine beispielsweise aus der DE-OS 29 15 689 bekannte Vorrichtung wird erfindungsgemäß zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in der Weise weitergebildet, daß die Fördereinrichtung aus einem Wagen mit den jeweils zu stanzenden Stapel festklemmenden
Klemmbacken besteht, der zwischen seiner die Stapel aufnehmenden und diese abgebenden Stellung verfahrbar ist, und daß
in Förderrichtung des Wagens hinter dem Stanzwerkzeug unterhalb
der Förderebene quer zur Förderrichtung zwei Stangen angeordnet sind, zwischen die eine heb- und absenkbare, die Förderebene
durchsetzende Stange einfahrbar ist. Wird nach dem Stanzen die heb- und absenkbare Stange zwischen die gestellfesten Stangen
abgesenkt, wird der gestanzte Beutelblock von dem Wagen doppel-S-förmig zwischen den durch die Stangen gebildeten Umlenkkanten
hindurchgezogen, so daß verblockte Schnittkanten durch entsprechendes Durchwalken des Stapels und die sich dabei ergebenden
Relativverschiebungen der einzelnen Lagen in dem Stapel lösen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Einrichtung
unmittelbar vor dem Stanzvorgang und
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung nach dem Stanzvorgang und aus dem
Stanzbereich herausgezogenen Beutelstapel,
Die Vorrichtung besteht aus zwei mit Abstand zueinander parallel angeordneten Seitengestellen 1, von denen nur das hintere dargestellt
ist. Zwischen den beiden Seitengestellen 1 sind die beiden endseitigen Umlenkwalzen 2 und 3 eines Zuführförderbandes
4 gelagert, durch das ein Beutelstapel zugeführt werden kann. Der unteren Umlenkwalze 2 benachbart ist eine Welle 5 vorgesehen,
die beidendig je ein Zahnriemenrad 6 trägt. Um diese beiden Zahnriemenräder 6 sind zwei Zahnriemen 7 gelegt, die neben den
Zahnriemenrädern 6 zwei Zahnriemenräder 7' umschlingen, die auf die Enden einer weiteren Welle 8 aufgesetzt sind. Eine der
Wellen 5 oder 8 ist auf nicht dargestellte Weise antreibbar gelagert.
Mit dem Obertrum des Zahnriemens 7 ist ein Wagen 9 befestigt,
dessen Laufrollen 10 in seitlichen Führungsschlitzen 11 der Seitengestelle 1 verfahrbar gelagert sind. Zwischen den beiden
Zahnriemen ist in der Nähe der Umlenkwalzen 2, 3 des Zuführbandes 4 eine Stanzeinrichtung 12 vorgesehen, die aus einem unteren
festen Gegenmesser 13 und einem oberen, von einer Kolbenzylindereinheit 14 betätigbaren Stempel 15 besteht. Bei angehobenem Stempel
15 kann der Wagen 9 zwischen Stempel 15 und Gegenmesser 13 hindurchgefahren werden.
Aus den Figuren wird deutlich, daß der Wagen 9 aus einem Grundrahmen
16 besteht, der eine obere Trägerplatte 17 aufweist. Mit dieser Trägerplatte 17 ist ein Halter 18 verschweißt, dessen
oberes Ende mit der Kolbenstange 19 einer Kolbenzylindereinheit 20 gelenkig verbunden ist. Der Zylinder 21 dieser Kolbenzylindereinheit
20 ist vermittels einer Lasche 22 mit einer Konsole 23 verbunden, die mit der Trägerplatte 17 verschweißt ist. An der
Lasche 22 sind zwei im Abstand zueinander angeordnete Hebel 24 befestigt, die eine Quertraverse 25 tragen. In diese Quertraverse
25 sind mehrere nach unten ragende Klemmzapfen 26 eingeschraubt. Diese Klemmzapfen stützen sich in der mit vollen
Linien dargestellten Stellung an einem Gegenhalter 27 ab, der mit dem Rahmen 16 des Wagens 9 fest verbunden ist.
Wird die Kolbenzylindereinheit 20 mit Druck beaufschlagt, bewegen
sich die Klemmzapfen 26 in die mit gestrichelten Linien dargestellte angehobene Position. Wird nun vom Zuführband 4 ein
Beutelstapel herantransportiert, fährt der Wagen 19 zwischen dem angehobenen Stempel 15 und dem festen Gegenmesser 13 hindurch
nach links bis kurz vor das Ende des Zuführbandes 4. Nach dem Anheben der Klemmzapfen 26 wird dann das herangeführte Beutelpaket
vom Zuführband 4 mit seinem vorderen Bereich zwischen Gegenhalter 27 und Klemmzapfen 26 gefahren und danach die Klemmzapfen
26 geschlossen.
Danach fährt der Wagen 9 in die in Fig. 1 dargestellte Lage, so daß das hintere Ende des Beutelstapels 28 zwischen dem festen
Gegenmesser 13 und dem Stempel 15 liegt. Der Abstand zwischen dem festen Gegenmesser 13 und dem auslaufseitigen Ende des Förderbandes
4 ist durch einen Stütztisch 29 überbrückt, der um die Achse 30 drehbar gelagert ist und sich mit seinem anderen Ende
auf einer Feder 31 abstützt. Das der Achse 30 entgegengesetzt liegende Ende des Stütztisches 29 umgreift bereichsweise das
Gegenmesser 13 und dient nach dem Stanzvorgang als Auswerfer.
In der in Fig. 2 dargestellten Lage wird der Beutelstapel 28 zwischen dem Wagen 9 und der Stanzeinrichtung 12 noch durch
einen festen Tisch 32 und einen gegen Federkraft absenkbaren Tisch 33 abgestützt. Zwischen den beiden Tischen 32 und 33 sind
zwei mit Abstand, aber parallel zueinander vorgesehene Rundprofile 34, 35 vorgesehen, die mit den Seitengestellten 1 verbunden
sind. In den von diesen beiden Rundprofilen 34 und 35 gebildeten, quer zur Transportrichtung verlaufenden Spalt ist eine
Druckstange 36 mittels zweier Kolbenzylindereinheiten 37 einfahrbar, so daß der Stapel nach dem Einfahren der Druckstange
in den Spalt die in Fig. 2 dargestellte Lage einnimmt. Nachdem dies geschehen ist, fährt der Wagen aus der in Fig. 2 dargestellten
Lage bis zum Ende des Führungsschlitzes 11 nach rechts, wodurch der Stapel durch die beiden Rundprofile 34 und 35 und
die Druckstange 36 gewalkt ivird. Durch dieses Walken entstehen
zwischen den einzelnen Beuteln des Stapels Relativbewegungen, wodurch die durch den Stanzvorgang erzeugte Kaltverblockung
wieder aufgehoben wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufheben der durch Stanzen von Stapeln aus flachliegenden Werkstücken aus thermoplastischem Kunststoff,
vorzugsweise Kunststoffbeuteln, bewirkten Verblockungen der Schnittkanten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapel an
ihren vorderen Enden erfaßt und nach dem Stanzen zumindest über ihre hinteren, mit den Ausstanzungen versehenen Bereiche
unter fortschreitender Durchbiegung über mindestens eine Stützkante gezogen werden.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer die Stapel zwischen die Stanzwerkzeuge transportierenden
Fördereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung aus einem Wagen (9) oder dergleichen
mit den jeweils zu stanzenden Stapel (28) festklemmenden Klemmbacken (26, 27) besteht, der zwischen seiner die Stapel
(28) aufnehmenden und diese abgebenden Stellung verfahrbar ist, und daß in Förderrichtung des Wagens (9) hinter dem
Stanzwerkzeug (13, 15) unterhalb der Förderebene des Stapels quer zur Förderrichtung zwei Stangen (34, 35) angeordnet
sind, zwischen die eine heb- und absenkbare, die Förderebene durchsetzende Stange (36) einfahrbar ist.
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