DE3329715A1 - Keramischer kondensator - Google Patents
Keramischer kondensatorInfo
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- H01G4/018—Dielectrics
- H01G4/06—Solid dielectrics
- H01G4/08—Inorganic dielectrics
- H01G4/12—Ceramic dielectrics
Description
20 Die Erfindung bezieht sich auf einen polykristallinen keramischen
Kondensator von kompakter Größe, hoher Kapazität und hoher Zuverlässigkeit bzw. Betriebssicherheit.
Man hat sich in jüngerer Zeit bemüht, die Stärke oder Dicke eines keramischen dielektrischen Materials eines geschichteten
keramischen Kondensators auf weniger als 30 um und vorzugsweise auf weniger als 20 \im herabzusetzen, um die
Kapazität pro Volumeneinheit zu verbessern, die Zahl der Elektroden zu vermindern und die Größe des Kondensators zu
verringern. Wenn die Dicke des dielektrischen Materials herabgesetzt wird, dann wird jedoch demzufolge die Durchschlagspannung
erniedrigt und die Lebensdauer verkürzt. Insofern konnte ein hoch zuverlässiger, betriebssicherer
Kondensator nicht erhalten werden.
■r-u-
In diesem Zusammenhang wird auf die Partikelgröße des dielektrischen
Materials im folgenden bis in Einzelheiten eingegangen.
Bei einem keramischen Kondensator nach dem Stand der Technik wird ein in einer Festkörperreaktion erzeugtes Material, wie
beispielsweise durch Naßaufbereiten (Naßmischen) von Barium karbonat und Titanoxid, Entwässern sowie Trocknen der Mischung
bei 1000° bis 12000C, Sintern und Naßvermahlen der
Mischung gewonnenes Material, als das dielektrische Material verwendet. Ein derartiges Material hat eine große Partikelgröße,
wie 1 bis 3 pm, und die Partikelgröße streut in weitem Bereich. Die Partikelgröße des dielektrischen Materials
des durch Formen des oben genannten Materials unter Druck und Sintern hergestellten keramischen Kondensators ist viel
größer als 3 pm und beträgt 6 μηι oder mehr, wobei auch die
Schwankung in der Partikelgröße wegen des örtlichen Kornwachstums des Kristalls im Sinterprozeß aufgrund von Unreinheiten
und ungleichmäßiger Partikelgröße groß ist. Wenn an einen solchen keramischen Kondensator, der aus einem Material
von ungleichförmiger Partikelgröße gefertigt ist, eine Spannung angelegt wird, dann wird ein elektrisches
Feld an Partikeln erheblicher Größe konzentriert und die Durchschlagspannung wird erniedrigt, wobei eine Kurve der
Verteilungsfunktion sich zu einem Bereich niedriger Spannung
erstreckt. Damit wird die Lebensdauer verkürzt, die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs ist groß und die Betriebszuverlässigkeit
ist gering. Wenn nun ein solches keramisches dielektrisches Material bei einem Kondensator mit verminderter
Stärke (Dicke) verwendet wird, dann wird demzufolge die Durchschlagspannung noch weiter herabgesetzt, die Lebensdauer
wird bemerkenswert verkürzt, und es wird eine Vielzahl von Problemen und/oder Schwierigkeiten auftreten.
Im Hinblick auf die geschilderten Umstände wurden Untersuchungen
in bezug auf eine Wirkung und einen Einfluß einer Beziehung zwischen der Partikelgröße des keramischen dielektrischen
Materials und dessen Dicke auf die Leistungsfähigkeit sowie das Betriebsverhalten des keramischen Kondensators
angestellt, die in der Entwicklung eines neuartigen keramischen Kondensators gipfelten, der von den oben
angeführten Nachteilen frei ist.
Der Erfindungsgegenstand wird im einzelnen erläutert.
Der keramische Kondensator gemäß der Erfindung weist ein polykristallines keramisches dielektrisches Material und
eine Mehrzahl von Elektroden aus leitendem Werkstoff auf.
Hierbei ist die Dicke des keramischen dielektrischen Materials, das zwischen wenigstens einem Paar von gegenüberliegenden
Elektroden angeordnet ist, nicht größer als 30 um und die PartikelgröBe des keramischen dielektrischen Materials
ist nicht größer als ein Fünftel seiner Dicke.
Die Dicke des keramischen dielektrischen Materials wird nicht größer als 30 gm gewählt, weil die Realisierung eines
solchen keramischen Kondensators ein aktuelles Problem ist, das gelöst werden soll. Die maximale Partikelgröße wird so,
wie oben angegeben wurde, gewählt, weil es bei dem dünnen dielektrischen Keramikmaterial von nicht mehr als 30 pm
Stärke notwendig ist, daß die maximale Partikelgröße des keramischen dielektrischen Materials nicht mehr als ein
Fünftel der Dicke des dielektrischen Materials beträgt, um praktisch eine ausreichende Durchschlagspannung sowie Lebensdauer
zu erreichen, wie aus der Diskussion der verschiedenen Messungen bei noch zu beschreibenden Ausführungsbeispielen
deutlich werden wird.
Das keramische dielektrische Material des Keramikkondensators
gemäß der Erfindung wird aus streng ausgewähltem feinen und gleichförmigen Material, dessen Kornverteilung
*» ν ί. ν / ι ν
so eng wie möglich ist, gewonnen, und es wird in einem
extrem geregelten Sinterprozeß erzeugt.
Ein derartiges Material kann durch stöchiometrisches Synthetisieren
von gleichförmigem Bariumtitanat, bei Bildung
und Mitfällung von Additiven in Lösungsreaktion, beispielsweise eine thermische Zersetzung von Bariumtitanoxidoxalat
(Bariumtitanyloxälat), ein synthetisierendes Verfahren von
Bariumnitrat und Titantetrachlorid oder eine Hydrolyse von Titan und Bariumalkoholat (-alkoxid) erzeugt werden. Es wird
ein Material mit einer Partikelgröße von nicht mehr als 0,1 um, von sehr enger Kornverteilung und mit einem geringen
Anteil an Alkalimetalloxid, wie Natrium oder Kalium,
an Alkaliardmetalloxid - ausgenommen Barium -, wie Kalzium
oder Strontium, Si 1 iziumoxi.d, Aluminiumoxid und Schwefelsäureverbindung
verwendet.
Für keramische Kondensatoren mit 20 Schichten des keramischen dielektrischen Materials mit der Dicke von 30 um nach dem
Brennen (Beispiel 1), 20 um (Beispiel 2) und 10 pm (Beispiel
3) wurden die Partikelgrößen als nicht mehr als ein Fünftel der Dicken der jeweiligen dielektrischen Materialien
gewählt, und es wurden die Durchschlagspannungen sowie die Standzeiten (Lebensdauer) unter Hochtemperaturbelastung
gemessen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1, 2 und 3
wiedergegeben.
Die Probennummern 1 bis 5, 8 bis 10 sowie 13 und 14 in den Tabellen beziehen sich auf Kondensatoren gemäß der Erfindung,
während die Probennummern 6, 7, 11, 12 und 15 Vergleichsbeispiele betreffen, die außerhalb des Rahmens der
Erfindung liegen.
Die Brennbedingungen (Temperatur und Zeit) sind in den Tabellen angegeben. Das Herstellungsverfahren für das Material
wird später erläutert. Das Herstellungsverfahren des geschichteten
Kondensators ist gleich dem bisher benutzten Verfahren.
Dicke des dielektrischen Materials in einer (1) Schicht 30 um
Zahl der Schichten 20
Probe | Material | Brenn bedingung |
Zeit (h) |
max. Partikel |
max. (V) |
Durchschlagspannung | im Mittel (V) |
Standard abweichung (V) |
mittlere Dicke des dielektr. Materials (kV/mm) |
Lebensdauerprüfg. unter Hochtenp.belastg. |
Feh ler quote |
Nr. | A | Temp. (0C) |
1.5 | größe (um) |
1600 | min. (V) |
1212 | 124 | 40,4 | Zahl der Fehler in 5000 h |
0,4 |
1 | A | 1300 | 2,0 | 2,0 | 1600 | 1000 | 1191 | 132 | 39,7 | 1 | 0.4 |
2 | A | 1300 | 4.0 | 3.2 | 1550 | 9QO | 1137 | 150 | 37.9 | 1 | 0.6 |
3 | B | 1300 | 2.0 | 4.2 | 1500 | 750 | 1Q56. | 167 | 35,2 | 2 | 1.0 |
4 | C | 1330 | 2.0 | 5,1 | 1450 | 650 | 954 | 173 | 31,8 | 4 | 1.2 |
5 | D | 1350 | 1.0 | 6.0 | 1400 | 550 | 855 | 178 | 28,5 | 5 | 1.8 |
6 | D | 1370 | 2.0 | 6.5 | 1300 | 450 | 753 | 183 | 25,1 | 8 | 2.0 |
7 | 1370 | 7,7 | 350 | 9 | |||||||
labeile 2
Dicke des dielektrischen Materials in einer (1) Schicht
Zahl der Schichten
20 μπι 20
Probe Nr. |
Material | Brenn bedingung . |
Zeit (h) |
max. Partikel größe (um) |
Durchschlagspannung | max. (V) |
min. (V) |
im Mittel (V) |
Standard abweichung CV) |
mittlere Dicke des dielektr. Materials (kV/mm) |
Lebensdauerprüfung unter Hxhtenp.belastg, |
Feh- ler- 'quote |
8
9 10 11 12 |
A
A A A B |
Temp. (0C) |
1.5
2.0 3.0 4.0 1.0 |
2,0 3,0 4.0 4.5 5.Ö |
1100
1100 1000 950 900 |
700 650 400 350 250 |
864 788 640 608 542 |
83
106 115 121 127 |
43.2 39.4 32.0 30.4 27.1 |
Zahl der Fehler in 5000 h |
0.8 1.0 1.2 1.8 3.2 |
|
1300
1300 1300 . 1300 1300 |
3 4 5 8 17 |
Tabelle 3 . ; ;
Dicke des dielektrischen Materials in einer {tj Schicht 10 pm
Zahl der Schichten ■■'■■'■ .^:'.'''. 20
Zahl der Schichten ■■'■■'■ .^:'.'''. 20
Probe Nr. |
Material A A A |
Brenn bedingung |
Zeit (h) |
max. Partikel größe (pm) |
max. (V) |
Durchschi | min. (V) |
im Mittel (V) |
agspannung | mittlere Dicke des dielektr. Materials (kV/mm) |
Lebensdauerprüfg. unter Hxhtenp.belastg. |
Feh ler quote |
13 14 15 |
Temp. (0C) |
1,0 1.5 2.0 |
1.6 2,0 2.8 |
65Q 65Q 5.5 Q |
350. 250 100 |
4 6.3 401 298 |
Standard abweichung (V) - |
46.,3 40,1 29,8 |
Zahl der Fehler in 5000 h |
1.2 1 1.8 3.6 |
||
1300 1300 1300 |
57 77 103 |
5 8 19 |
l Für die obigen Tabellen gilt:
a) die maximale Partikelgröße wurde mit einem Metallmikroskop
von 1000-facher Vergrößerung gemessen, nachdem das gebrannte Material poliert worden war, um die Beobachtung
der Rißebene zu ermöglichen, und thermisch geätzt worden war, um die Partikelgröße zu bestimmen;
b) die Durchschlagspannung wurde für 100 Proben durch ein Nishin Denki Modell NS-3150 gemessen;
c) die Lebensdauer wurde unter Belastung bei hoher Temperatür
mit Anwendung von 1OOV Gleichstrom bei 1500C für
20 Proben gemessen;
d) die Fehlerquote wurde berechnet, indem eine Bezugsbedingung von 12,5V und 400C festgesetzt wurde, und die Zahl
der Fehler in 5000 h wurde mit 60% Sicherheitsnormwert und 95% Schätzwert in Übereinstimmung mit der Spannungskubikregel
und der 10°C-Temperaturregel (k = 2) verarbeitet.
Die Materialien A bis D der Tabellen wurden in der folgenden Weise hergestellt.
Material A
Bariumisopropoxid und Titanisopropoxid wurden in einem Verhältnis
von 1 : 1 Mol-% gewogen, in Benzol gemischt und bei 700C zur Reaktion gebracht. Dann wurde der Mischung Wasser
zugegeben, um sie zur Erzeugung einer weißen Bariumtitanatfällung zu hydrolisieren. Zerisopropoxid wurde zu Benzol
zugegeben und hierzu wurde Wasser bei 700C zugefügt, um das
Ganze zur.Erzeugung einer gelben Zeroxidfal lung zu hydrolysieren.
Titanisopropoxid wurde zu Benzol zugesetzt, und hierzu wurde Wasser mit 700C zur Erzeugung einer weißen
Titanoxidfällung gegeben. Es wurden 92 Mol-% von Bariumtitanat,
4 Mol-% von Zeroxid und 4 Mol-% von Titanoxid gewogen und in einer Kugelmühle 20 h lang naß aufbereitet (gemischt).
Dann wurde die Mischung entwässert und getrocknet. Das ist das Material A.
1
Material C
Bariumtitanoxidoxalat (Bariumtitanyloxalat) von besonderer
Prüfqualität in der Menge von 92 Mol-% zum Bariumtitanatgehalt, Zeroxalat in der Menge von 4 Mol-% zum Zeroxidgehalt
und Titanoxalat in der Menge von 4 Mol-% zum Titanoxidgehalt wurden, gewogen und in einer Kugelmühle 20 h lang naß gemischt
Die Mischung wurde vermählen, entwässert, getrocknet und für eine Stunde auf 7000C stehengelassen, um sie thermisch
"zu zersetzen. Das sich ergebende Material C hatte eine Partikelgröße
von nicht mehr als 0,1 pm.
Material B
Das Material C wurde zur Erzeugung des feineren Materials . B trocken gemahlen.
Material D
Das Material D wurde mittels einer herkömmlichen Festkörper-
reaktion hergestellt.
Wenngleich bei den obigen Beispielen auf geschichtete Kondensatoren
Bezug genommen worden ist, so ist die Erfindung nicht hierauf beschränkt, sondern es kann auch ein einschichtiger
Kondensator oder ein Kondensatoraufbau aus zwei oder mehr Kondensatoren in einem einzigen Grundmaterial ge-
25 bildet werden.
. Der keramische Kondensator gemäß der Erfindung bietet die
folgenden Vorteile.
Der Kondensator hat eine sehr geringe Dicke im keramischen dielektrischen Material, die nicht größer ist als 30 pm,
und dennoch ist die Durchschlagspannung genügend hoch, während, wie aus den Tabellen zu ersehen ist, ihre Veränderung
klein ist. Das hat zum Ergebnis, daß die Möglichkeit für einen Fehler oder Schaden klein, die Betriebssicherheit
dagegen hoch ist.
10
20 25 30
Demzufolge wird durch die Erfindung ein keramischer Kondensator
geschaffen, der kompakter ist, der eine höhere Kapazität hat und der zuverlässiger sowie betriebssicherer ist
als bekannte Kondensatoren.
Wenn zwei oder mehr Kondensatoren in einem einzigen Grundmaterial gebildet werden, so wird die Herstellung im Vergleich
zur getrennten Herstellung einer Mehrzahl von einzelnen Kondensatoren vereinfacht.
35
Claims (1)
- Patentansprüche2OnJ Keramischer Kondensator aus einem polykristallinen keramischen dielektrischen Material und einer Mehrzahl von Elektroden aus leitendem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß das keramische dielektri sehe Material zwischen wenigstens einem Paar von gegenü-25 berliegenden Elektroden angeordnet ist und eine Dicke, die nicht größer ist als 30pm, sowie eine Partikelgröße hat, die nicht größer ist als ein Fünftel der Dicke des dielektrischen Materials.30 2. Kondensator nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von keramischen dielektrischen Materialien und die Mehrzahl der Elektroden miteinander abwechselnd geschichtet sind.1 3. Kondensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß gleiche oder unterschiedliche Arten von keramischen dielektrischen Materialien zwischen wenigstens einem Paar von Elektroden zur Bildung von wenigstens zwei Kondensatoren angeordnet sind
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |