DE3309558C2 - Bedruckstoffbahnfangvorrichtung - Google Patents

Bedruckstoffbahnfangvorrichtung

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Abstract

Die Papierbahnfangvorrichtung umfaßt zwei vorzugsweise hinter dem letzten Druckwerk angeordnete Fangwalzen, die beim Einsatz in einer Schön- und Widerdruckmaschine beide den gleichen Durchmesser wie die Druckwerkzylinder aufweisen. Beide als Fangwalzen dienende Zylinder sind mit einem Gummituch versehen und werden etwa mit Maschinengeschwindigkeit angetrieben. Sie stehen ständig in Kontakt mit der Druckträgerbahn. Während des Normalbetriebes erfolgt durch die Zylinder der Fangvorrichtung eine Veredelung des Druckes, insbesondere der Farbe des letzten Druckwerkes, und beim Bahnriß wird die Bahn um einen der federnd gegeneinander angestellten Zylinder aufgewickelt.

Description

30
Die Erfindung betrifft eine Bedruckstoffbahnfangvorrichtung zum Verhindern von Drutkwerksschäden bei Bedruckstoffbahnrissen innerhalb einer Rollenrotationsdruckmaschine, bestehend aus Zv/ei vorzugsweise hinter dem letzten Druckwerk der Rollenrotationsdruckmaschine, beiderseits der Bedruckstoffbahn angeordneten, mit etwa Maschinengeschwindigkeit angetriebenen Fangwalzen, wobei die beiden Fangwalzen beim Aufwickeln der gerissenen Bedruckstoffbahn federnd gegeneinander angestellt sind.
Aus der DE-PS 21 56 505 ist bereits eine Vorrichtung der vorangehend definierten Gattung bekannt. Bei dieser werden zwei hinter dem letzten Druckwerk beiderseits der Bedruckstoffbahn im Abstand von dieser mit etwa Maschinengeschwindigkeit angetriebene Fangwalzen verwendet. Beim Auftreten eines Bedruckstoffbahnrisses werden diese Fangwalzen federnd gegeneinander angestellt, so daß sich die gerissene Bedruckstoffbahn um eine der Fangwalzen wickeln kann. Dadurch wird verhindert, daß sich die gerissene Bedruckstoffbahn um einen Druckwerkzylinder aufwickelt, was zu schwerwiegenden Beschädigungen von Zylinder und Lagern führen würde. Der Nachteil dieser bekannten Bedruckstoffbahnfangvorrichtung liegt darin, daß eine gewisse Ansprechzeit zwischen dem Feststellen eines Bedruckstoffbahnrisses und dem Erfassen der gerissenen Bahn durch die Fangwalzen vergeht, da die Fangwalzen zusammengefahren, d. h. aneinander angestellt werden müssen, was naturgemäß eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Hinzu kommt, daß die Fangwalzen im störungsfreien Betrieb (Normalbetrieb) auseinandergefahren sind, um das unerwünschte Abschmieren der frisch bedruckten Bedruckstoffbahn zu vermeiden, was aber wiederum den weiteren Nachteil hat, daß während des Normalbetriebes diese Fangwalzen keinerlei Funktion ausüben können.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs definierten Gattung so weiterzubilden, daß Fangwalzen beim Auftreten eines Bedruckstoffbahnrisses ohne jegliche Verzögerung sofort wirksam werden und daß diese während des störungsfreien Betriebes zusätzlich Funktionen übernehmen können, wobei störendes Abschmieren der frisch bedruckten Bedruckstoffbahn nicht auftreten splL
Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
Aus der DE-PS 5 58 071 ist zwar bereits eine Papierbahnfangvorrichtung bekannt, bei der die Fangwalzen ständig an der Bahn anliegen. Jedoch werden diese Fangwalzen nur durch Friktion über die Bahn mitgenommen. Ein Abschmieren frischer Farbe auf die Walzen ist hier unvermeidlich.
Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Bedruckstoffbahnfangvorrichtung liegen darin, daß durch das ständige Anliegen der mit Gummitüchern überzogenen Fangwalzen- bzw. -Zylinder diese während des- Normalbetriebes eine Druckveredelungsfunktion ausüben, da sich nach einigen Umdrehungen die Gummitücher entsprechend dem Druckbild einfärben, so daß eine Rückspaltung der Farbe entsprechend der Druckbilder von den «Gummitüchern der Fangwalzen auf die Bedruckstoffbahn möglich ist Dadurch werden Ungleichmäßigkeiten in der Farbdeckung bei aufeinanderfolgenden Zylinderumdrehungen, die in den Druckwerken entstehen können, durch die Fangwalzen bzw. durch mit Gummitüchern versehene Zylinder ausgeglichen, d. h. vergleichmäßigt Außerdem ergibt sich ein verbessertes Aufwickeln der gerissenen Bedruckstoffbahn um eine der Fangwalzen, da diese, wie bereits erwähnt, nach einigen Umdrehungen eingefärbt sind und somit die Druckfarbe die gerissene Bahn anzieht bzw. letztere an einem Gummituch anklebt, wodurch ein sicheres Aufwickeln erfolgt In diesem Fall wirken die Fangwalzen auch als »Ausziehwerk« im Gegensatz zu dem allgemein bekannten »Einziehwerk«. Ein störendes Abschmieren der frischen Druckfarbe auf einer oder beiden Fangwalzen entsteht nicht, da stets eine passergerechte Rückspaltung des Druckbildes von den gummituchtragenden Fangwalzen auf die Bedruckstoffbahn erfolgt
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen beschrieben, wobei Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen genommen wird, kl diesen zeigt:
F i g. 1 in schematischer Darstellung eine Vierfarben-Offsetrotationsdruckmaschine für Schön- und Widerdruck mit der erfindungsgemäßen Bedruckstoffbahnfangvorrichtung und
Fig.2 eine vergrößerte Darstellung der Bedruckstoffbahnfangvorrichtung.
Die in F i g. 1 dargestellte Offsetrotationsdruckmaschine umfaßt vier Druckwerke 1. 2, 3 und 4 der sogenannten »Gummizylinder — gegen — Gummizylinder-Bauweise« (Schön- und Widerdruck) mit jeweils zwei Gummizylindern 5 und zwei Plattenzylindern 6, einem Rollenstern 7 sowie einem den Druckwerken 1 bis 4 nachgeschalteten Trockner 8, einem Kühlwerk 9 und einer Bahnspannungsüberwachungseinrichtung 10. Dem Kühlwerk 9 ist ein Falzapparat 11 nachgeordnet.
Hinter dem letzten Druckwerk 4, aber vor dem Trockner 8, ist vorzugsweise die erfindungsgemäßc Bcdruckstoffbahnfangvorrichtung 12 angeordnet.
Die Bedruckstoffbahnfangvorrichtung 12 umfaßt
3 4
zwei beiderseits der Bedruckstoffbahn 13 angeordnete macht wenn die Bedrackstoffbahnfangvorrichtung in Fangwalzen 14,15. Die Fangwalzen 14,15 sind jeweils Hochdruckmaschinen verwendet wird, und der Anhemit einem farbannehmenden Oberzug 16,17, z. B. einem bung, d. h. Verbesserung bzw. VergleichmäBigung der Gummituch, versehen, die in ähnlicher Weise wie die in Bahnspannung, was sich besonders dann auswirkt, wenn Offsetmaschinen verwendeten Gummitücher mit Hilfe 5 die Bedruckstoffbahnfangvorrichtung hinter dem letzvon in Gruben angeordneten Spannmitteln auf diesen ten Druckwerk eingesetzt wird.
aufgespannt sind. Somit können die Fangwalzen 14,15 Sowohl die Gummizylinder der Druckwerke 1 bis 4
den gleichen Aufbau und die gleiche Größe aufweisen als auch die Fangwalzen 14, 15 sollten in der Praxis wie die in den Druckwerken verwendeten Gummizylin- abweichend von der Vertikalen angeordnet sein, so daß der 5. 10 sich eine leichte Umschlingung der Zylinder durch die
Die Fangwalzen 14,15 stehen ständig in Kontakt mit Bahn ergibt.
der Bedruckstoffbahn 13, Sie sind federnd gegeneinan- Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 1 wird die Be-
der angestellt Vorzugsweise sollte die Oberflächenge- druckstoffbahn 13 beidseitig bedruckt In diesem Fall schwindigkeit der Fangwdzen 14,15 etwas größer im müssen beide Fangwalzen 14,15 mit farbannehmenden Promillebereich als die Oberflächengeschwindigkeit der 15 Oberzügen 16, 17 versehen werden. Wird die erfin-Druckwerkzylinder 5 bzw. 4i sein, wodurch zusätzlich dungsgemäße Bedruckstoffbahnfangvorrichtung in Mawährend des Normalbetriebes von den Fangwalzen 14, schinen verwendet, in denen eine Bedruckstoffbahn nur 15 eine Zugwirkung auf die Bedruckstoffbahn 13 ausge- auf einer Seite bedruckt werden kann, so ist es ausreiübt werden kann, was zur Erhöhung in diesem Bereich chend, wenn nur die mit der bedruckten Seite der Be- und somit zu einer Vergleichmäßigung der Papierspan- 20 druckstoffoahn in Berührung kommende Fangwalze mit & nung in der gesamten Druckmaschine beiträgt Dies ist einem Gummituch bespannt wird. U diesem Fall muß H beispielsweise durch eine entsprechende Unterlage un- auch nur diese Fangwalze etwa den gleichen Durchmes-Il ter den farbannehmenden Oberzügen 16,17 möglich, so ser wie die Druckwerkzylinder aufweisen. Des weiteren f\ daß der effektive Durchmesser derselben größer wird kann die erfindungsgemäße Bedruckstoffbahnfasgvor- |; oder durch eine geringfügig erhöhte Antriebsgeschwin- 25 richtung sowohl in Druckmaschinen für indirekten l| digkeit Selbstverständlich muß die etwas erhöhte Ober- Druck ^Offsetdruck oder indirekter Hochdruck), als ff flächengeschwindigkeit der Fangwalzen 14, 15 so fest- auch in Maschinen für direkten Druck (Hochdruck, FIe-μ gelegt werden, daß kein sichtbares Verschmieren infol- xodruck, Tiefdruck) verwendet werden. k ge des dadurch auftretenden Schlupfes auf der Bedruck- Es liegt im Rahmen der Erfindung, gewünschtenfalls
:| Stoffbahn 13 auftritt 30 während des störungsfreien Betriebes die Fangwalzen
$ In dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die fest zu positionieren und bei Auftreten eines Bedruck-
untere Fangwalze 14 in üblicher Weise stationär gela- Stoffbahnrisses die Verriegelung für diese Positionie- '*: gert sein, beispielsweise in einem herkömmlichen Ex- rung freizugeben.
ii zenterlager, während die obere Fangwalze 15 mittels Die Fangwalzen können auch mit Schmitzringen aus-
Ϊ eines Pneumatikzylinders 18 federnd gegen die untere 35 gestattet sein, um beim Kanaldurchlauf ein Ineinanderf Fangwaize 14 gedrückt wird. Somit kann beim Auftre- fallen der Fangwalzen zu vermeiden, wonach bekannt-ύ ten eines Bahnrisses die gerissene Bedruckstoffbahn 13 Hch beim Aufeinandertreffen der Zylinder unerwünsch- ; sich entweder auf der Fangwalze 14 oder auf der Fang- te Schwingungen entstehen können.
■ walze 15 aufwickeln und durch die infolge des Aufwik-
kelvorgange^ auftretende Vergrößerung des Zylinder- 40 Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
. durchmesse« wird die Fangwalze 15 ausweichen, so daß
keinerlei Schaden an den Fangwalzen 14,15 und deren
•1 Lagern auftreten kann. Die Achszapfen 19 der Fangwalze 15 können z. B. in Gleitstücken 20 gelagert sein, die in
Führungen 21 in den Seitenwänden 22 durch Pneuma- 45
tikzylinder verschiebbar sind.
Beim Auftreten eines Bedruckstoffbahnrisses tritt bei
der erfindungsgemäßen Bedruckstoffbahnfangvorrichtung keinerlei Verzögerung ein, da die Fangwalzen 14,
15 stets aneinander angestellt sind, so daß die gerissene 50
Bedruckstoffbahn sich sofort um eine der Fangwalzen
wickeln kann, was durch die frische Druckfarbe auf den
farbannehmenden Überzügen 16, 17 noch begünstigt
wird. Somit ist die Funktionssicherheit größer als bei
vergleichbaren, bekannten Fangvorrichtungen. 55
Da die mit den farbannehmenden Überzügen 16, 17
bespannten Fangwalzen 14, 15 etwa den gleichen
Durchmesser wie die Zylinder 5, 6 aufv/eisen, erfolgt
eine passergerechte Rückspaltung des Druckbildes von
den Fangwalzen 14,15 bzw. von den farbannehmenden 60
Überzügen 16,17 auf die Bedruckstoffbahn 13, wodurch
eine Qualitätsverbesserung, d. h. Veredelung des Drukkes während des Normalbetriebes, erreicht wird. Die
erfindungsgemäße Bedruckstoffbahnfangvorrichtung
erfüllt somit neben ihrer Fangfunktion beim Auftreten 65
von Bahnrissen beim störungsfreien Betrieb (Normalbetrieb) zwei weitere Funktionen, nämlich eine Verede-Iu ns des Druckes, was sich besonders dann bemerkbar

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Bedruckstoffbahnfangvorrichtung zum Verhindern von Druckwerkssnhäden bei Bedruckstoffbahnrissen innerhalb einer Rollenrotationsdruckmaschine, bestehend aus zwei vorzugsweise hinter dem letzten Druckwerk der RoDenrotationsdruckmaschine, beiderseits der Bedruckstoffbahn angeordneten, mit etwa Maschinengeschwindigkeit angetriebenen Fangwalzen, wobei die beiden Fangwalzen beim Aufwickeln der gerissenen Bedruckstoffbahn federnd gegeneinander angestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der bedruckten Seite der Bedruckstoffbahn (13) in Berührung korn- is mende Fangwalze (14,15) den gleichen Durchmesser wie der das Druckbild tragende Zylinder (5) des vorgeschalteten Druckwerkes (1, 2, 3, 4) aufweist und mit eineis farbannehmenden Oberzug (16, 17) versehen ist, wabei die Fangwalzen (14,15) in an sich bekannter Weise auch während des störungsfreien Betriebes federnd gegeneinander angestellt sind.
2. Bedruckstoffbahnfangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der farbannehmende Oberzug (16,17) für die Fangwalze (14, 15) als Gummituch ausgebildet ist
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