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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In Druckmaschinen, wie z.B. in Bogendruckmaschinen, wird ein Bedruckstoff, wie z.B. ein Druckbogen, nacheinander durch mehrere hintereinander angeordnete Druckwerke bewegt, wobei vorzugsweise in jedem der Druckwerke ein Teildruckbild in einer speziellen Druckfarbe auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Durch das Übereinanderdrucken mehrerer solcher Teildruckbilder wird letztendlich das gewünschte Druckbild auf dem Bedruckstoff erzeugt. Im Falle des autotypischen Zusammendrucks wird der Bedruckstoff vorzugsweise durch vier hintereinander angeordnete Druckwerke bewegt, wobei in jedem der Druckwerke ein Teildruckbild in den Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Jedes Druckwerk einer Druckmaschine verfügt über ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk. Mit Hilfe des Farbwerks eines jeden Druckwerks wird über mindestens eine Farbauftragwalze des jeweiligen Farbwerks Druckfarbe auf mindestens eine Druckform, die auf einem Formzylinder des jeweiligen Druckwerks angeordnet ist, aufgetragen. Die Druckfarbe wird mit Hilfe eines Übertragungszylinders auf den zu bedruckenden Bedruckstoff aufgetragen.
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Bei Bogendruckmaschinen ist die oder jede Druckform auf dem Formzylinder des jeweiligen Druckwerks in einem Zylinderkanal gespannt, wobei insbesondere dann, wenn die oder jede Farbauftragwalze des Farbwerks den Zylinderkanal des Formzylinders überrollt, die oder jede Farbauftragwalze einer Stoßbelastung ausgesetzt ist. Hierdurch können sich auf dem bedruckten Bedruckstoff die Druckqualität negativ beeinträchtigende Streifen ausbilden.
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Werden beim Zusammendruck mehrerer Teildruckbilder mehrere solcher Streifen übereinander auf den Bedruckstoff gedruckt, so sind die Streifen auf dem Bedruckstoff deutlich sichtbar. Dies ist aus Qualitätsgründen nicht akzeptabel.
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Aus der
DE 10 2006 051 838 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine, insbesondere einer Bogendruckmaschine, wobei ein bogenförmiger Bedruckstoff nacheinander durch mehrere Druckwerke bewegt wird, um auf den Bedruckstoff Teildruckbilder in vorzugsweise unterschiedlichen Druckfarben aufzutragen. Jedes Druckwerk weist ein Farbwerk auf mit Hilfe dessen jedes Druckwerks über mindestens eine Farbauftragwalze des jeweiligen Farbwerks Druckfarbe auf mindestens eine Druckform, die auf einem Formzylinder des jeweiligen Druckwerks angeordnet ist, aufgetragen wird. Zumindest eine Baugruppe des Farbwerks mindestens eines Druckwerks wird gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Farbwerke anderer Druckwerke mit einer abweichenden Geschwindigkeit bzw. Drehzahl betrieben.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde ein neuartiges Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine zu schaffen. Dieses Problem wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird zumindest eine Baugruppe des Farbwerks mindestens eines Druckwerks gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Farbwerke anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben.
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Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass zumindest eine Baugruppe, vorzugsweise die oder jede Farbauftragwalze, des Farbwerks mindestens eines Druckwerks gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Farbwerke anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben wird. Hierdurch wird gewährleistet, dass gegebenenfalls durch Stoßanregungen der oder jeder Farbauftragwalze auf einem Bedruckstoff verursachte Streifen auf dem Bedruckstoff nicht übereinander sondern vielmehr nebeneinander gedruckt werden. Hierdurch wird vermieden, dass sich der durch eine Überlagerung der Drucke solcher Streifen die Druckqualität negativ beeinträchtigende Effekt derselben verstärkt. Hierdurch kann verhindert werden, dass die Druckqualität durch solche Streifen in unzumutbarem Umfang beeinträchtigt wird. Vorzugsweise wird die oder jede Farbauftragwalze des Farbwerks mindestens eines Druckwerks gegenüber den Farbauftragwalzen anderer Farbwerke bzw. Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben, wobei Farbheber aller Farbwerke bzw. Druckwerke mit dergleichen Pendelfrequenz und Verreibungswalzen aller Farbwerke bzw. Druckwerke mit dergleichen Changierfrequenz betrieben werden.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zumindest eine Baugruppe, vorzugsweise die oder jede Feuchtauftragwalze, eines Feuchtwerks mindestens eines Druckwerks gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Feuchtwerke anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Erfindungsgemäß ist gleichzeitiges Reinigen der Farbwalzen von Druckwerken, die nicht am aktuellen Druckprozess beteiligt sind, während der Druckproduktion mit den verbleibenden Druckwerken möglich. Hier ein Beispiel für eine Sechsfarbenmaschine: Die ersten vier Druckwerke werden für den Druckauftrag eingesetzt, während die beiden letzten Farbwerke mit einer geringeren Drehzahl gewaschen werden können. Dabei bleibt die Farbwerktrennung deaktiviert, alle Farbwalzen der zu reinigenden Druckwerke sind also miteinander verbunden. Besonders vorteilhaft für manroland-Bogenmaschinen: Zum Reinigen der Farbwalzen kann optional ein dritter Kreislauf zur Verfügung gestellt werden, mit dessen Hilfe konzentriertes Waschmittel auf die Walzen aufgetragen wird. Dadurch wird die Waschzeit wesentlich verkürzt.
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Kürzere Rüstzeiten, da die Walzenreinigungszeit zumindest einiger Druckwerke in der Zeit des Druckvorgangs der anderen, verbleibenden Druckwerke verschwindet, also auf null reduziert wird Jedoch kann der separate Farbwalzenantrieb auch während der Produktionszeit vorteilhaft eingesetzt werden. Soll zum Beispiel in einem Druckwerk (oder in mehreren Druckwerken) die Farbdichte möglichst schnell erhöht werden, so kann parallel zum bekannten, kurzzeitigen Öffnen der Farbschieber bzw. der Steigerung der Farbduktordrehzahl nun auch die Rotation der Farbwalzen für einen sehr kurzen Zeitraum im Verhältnis zur aktuellen Geschwindigkeit bzw. Walzendrehzahl beschleunigt werden. Damit sich diese höhere Walzendrehzahl nicht negativ auf den Kontaktbereich zwischen Farbauftragwalzen und Druckplatte auswirkt, muss für diesen Zeitraum die vorhandene Farbwerkstrennung aktiviert werden. Ähnlich funktioniert auch die effektive Verringerung der Farbdichte innerhalb kürzester Zeit: Die Farbschieber werden geschlossen, die Kontaktzeit zwischen Farbduktor und Farbheber auf 100% gesteigert und die Drehzahl der Farbwalzen durch den separaten Farbwalzenantrieb kurzfristig stark erhöht. Auch hierzu wird die Farbwerktrennung aktiviert, um eine negative Beeinflussung des sensiblen Bereichs zwischen Farbauftragwalzen und Druckplatte zu vermeiden. Bei den für den Druck nicht benutzten Druckwerken, bei denen die Farbwalzen gewaschen werden sollen, besteht immer die Unsicherheit, ob der/die Gummituchzylinder mit dem gleichen Anpressdruck auf den/die Druckzylinder angestellt werden wie bei den druckenden Druckwerken. Wird zum Beispiel der gleiche Druck gewählt, dann wird sich die noch feuchte Druckfarbe auf den Gummitüchern der unbenutzten Druckwerke aufbauen, wodurch Qualitätsverluste entstehen. Wird jedoch der/die Gummituchzylinder vom Druckzylinder weg gefahren, dann ist die sichere Bogenführung nicht mehr gewährleistet, der Bogen kann mit seiner Hinterkante unkontrolliert an den Gummituchzylinder anschlagen. Kompromisslösung: Die Druckbeistellung der für den Druckvorgang unbenutzten Druckwerke wird im Vergleich zu den druckenden Druckwerken um 0,1 bis 0,2 mm reduziert, wodurch der Farbaufbau auf dem Gummituch und das unkontrollierte Anschlagen der Bogenhinterkante vermieden werden kann.
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Vorteilhafte Effekte zeigen sich an der Erfindung in folgenden Maßnahmen:
- a) Reinigen der Farbwalzen (Druckwerke), die nicht für den Druckvorgang benötigt werden Vorteil: es fällt keine eigene Rüstzeit für den Waschvorgang bei einem Farbwechsel an
- b) Wesentlich schnellere Reaktion auf Farbdichteerhöhung durch die Kombination der bereits vorhandenen dynamischen Farbregelung mit dem separaten Farbwalzenantrieb bei deaktivierter Farbwerkstrennung. Vorteil: Weniger unterfärbte Makulaturbogen.
- c) Das gleiche gilt für die Verringerung der Farbdichte. Vorteil : Weniger überfärbte Makulaturbogen.
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Dabei zeigen
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1: eine schematisierte Darstellung eines Druckwerks einer Bogendruckmaschine zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 eine erfindungsgemäße Druckmaschine,
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3 zwei erfindungsgemäße Druckwerke und
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4 und 5 je einen erfindungsgemäßen Betriebszustand in der erfindungsgemäßen Druckmaschine.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine wird nachfolgend für eine Bogendruckmaschine im Detail beschrieben, wobei 1 eine schematisierte Darstellung eines Druckwerks einer Bogendruckmaschine zeigt. In einer Bogendruckmaschine werden bogenförmige Bedruckstoffe, sogenannte Druckbogen, nacheinander durch mehrere solche Druckwerke bewegt, um in jedem Druckwerk ein Teildruckbild in einer Druckfarbe auf die Druckbogen aufzutragen. Durch das Übereinanderdrucken mehrerer Teildruckbilder entsteht letztendlich das gewünschte Druckbild.
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Jedes Druckwerk einer Bogendruckmaschine verfügt über einen Formzylinder 1, auf dem mindestens eine als Druckplatte. ausgebildete Druckform gespannt ist. Zum Spannen der oder jeder Druckplatte auf dem Formzylinder 1 verfügt derselbe über einen als Spannkanal ausgebildeten Zylinderkanal 11. Formzylinder werden auch als Plattenzylinder bezeichnet. Auf die oder jede auf dem Formzylinder 1 gespannte Druckplatte wird Druckfarbe mit Hilfe eines Farbwerks 6 und Feuchtmittel mit Hilfe eines Feuchtwerks 5 aufgetragen. Gemäß 1 umfasst das Farbwerk 6 insgesamt vier Farbauftragwalzen 9, die auf dem Formzylinder 1 abrollen und Druckfarbe auf die oder jede auf dem Formzylinder 1 gespannte Druckplatte auftragen. Das Farbwerk 6 des Druckwerks der 1 ist als sogenanntes Heberfarbwerk ausgebildet, da dasselbe gemäß 1 eine Farbheberwalze 10 umfasst. Neben den Farbauftragwalzen 9 und der Farbheberwalze 10 umfasst das Farbwerk 6 weitere Farbwerkwalzen, wobei die in 1 mit schrägen Strichen gekennzeichneten Farbwerkwalzen als sogenannte Verreiberwalzen ausgebildet sind, die in Axialrichtung derselben eine sogenannte Changierbewegung ausführen. Das Feuchtwerk 5 verfügt über eine Feuchtauftragwalze 8, die dem Auftragen des Feuchtmittels auf die oder jede auf dem Formzylinder 1 gespannte Druckplatte dient. Auf dem Formzylinder 1 eines jeden Druckwerks rollt ein Übertragungszylinder 2 ab, wobei auf dem Übertragungszylinder 2 in einem als Spannkanal ausgebildeten Zylinderkanal 11 mindestens ein Gummituch gespannt ist. Die Übertragungszylinder werden daher auch als Gummizylinder bezeichnet. Mit Hilfe des Übertragungszylinders 2 wird die auf die oder jede auf dem Formzylinder 1 gespannte Druckform aufgetragene Druckfarbe auf Druckbogen aufgetragen, die durch einen Druckspalt 7 bewegt werden, der zwischen dem Übertragungszylinder 2 und einem Druckzylinder 4 des Druckwerks ausgebildet ist. Ein Pfeil 3 visualisiert die Drehrichtung des Druckzylinders 4. Wie bereits ausgeführt, verfügt eine Bogendruckmaschine über mehrere derartige Druckwerke, die hintereinander angeordnet sind, wobei die Druckbogen zum Bedrucken derselben nacheinander durch die Druckwerke bewegt werden. Die Druckwerke einer Bogendruckmaschine sind dabei so aufgebaut, dass einander entsprechende Baugruppen der Druckwerke über identische geometrische Abmessungen verfügen. So weisen z. B. die Farbauftragwalzen 9 aller Druckwerke identische Durchmesser auf. Ebenso weisen vorzugsweise die Feuchtauftragwalzen 8 sämtlicher Druckwerke identische Durchmesser auf. Ebenso verfügen die Formzylinder 1 sämtlicher Druckwerke über identische Durchmesser. Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Bogendruckmaschine derart betrieben, dass zumindest eine Baugruppe des Farbwerks 6 mindestens eines Druckwerks gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Farbwerke 6 anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben wird. Insbesondere wird die oder jede Farbauftragwalze 9 des Farbwerks 6 mindestens eines Druckwerks gegenüber den Farbauftragwalzen 9 der Farbwerke 6 anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben. Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, in der die Farbauftragwalzen 9 jedes Farbwerks 6 eines jeden Druckwerks gegenüber den Farbauftragwalzen 9 anderer Farbwerke bzw. Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden. Hierdurch wird dann gewährleistet, dass auf zu bedruckende Druckbogen keine durch Stoßanregungen der Farbauftragwalzen 9 verursachten Streifen übereinander gedruckt werden. Demnach werden durch Zylinderkanalstörungen verursachte Streifen von Druckwerk zu Druckwerk nicht auf die gleiche Stelle der zu bedruckenden Druckbogen platziert. Hierdurch kann eine die Streifenintensität verursachende Überlagerung beim Drucken der Streifen verhindert werden. Die Abweichung in der Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalzen 9 von Farbwerk zu Farbwerk bzw. von Druckwerk zu Druckwerk liegt in der Größenordnung zwischen 0,5% und 5%.
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Die Farbauftragwalzen 9 mindestens eines Farbwerks 6 und damit mindestens eines Druckwerks können mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden wie die Formzylinder 1 der Druckwerke. Vorzugsweise werden ausschließlich die Farbauftragwalzen 9 eines Farbwerks und damit eines Druckwerks mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben wie die Formzylinder 1 der Druckwerke. Die Umfangsgeschwindigkeiten der Farbauftragwalzen 9 sämtlicher anderer Farbwerke und damit Druckwerke weichen hingegen bevorzugt von der Umfangsgeschwindigkeit der Formzylinder 1 der Druckwerke und untereinander ab. Am besten werden die changierenden Verreibungswalzen aller Farbwerke 6 mit der gleichen Changierfrequenz und die Heberwalzen 10 sämtlicher Farbwerke 6 mit der gleichen Heberfrequenz betrieben. Dadurch wird vermieden, dass sich ein Einfluss von Heberschlag, Hebertakt und Farbabfall verschlechtert. In Weiterbildung der vorliegenden Erfindung wird zumindest eine Baugruppe eines Feuchtwerks mindestens eines Druckwerks gegenüber der entsprechenden Baugruppe der Feuchtwerke anderer Druckwerke mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Vorzugsweise wird die Feuchtauftragwalze 8 des Feuchtwerks 5 eines Druckwerks gegenüber den Feuchtauftragwalzen 8 anderer Feuchtwerke 5 mit einer abweichenden Umfangsgeschwindigkeit betrieben.
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Vorzugsweise werden die Druckwerke einer Bogendruckmaschine derart betrieben, dass die Feuchtauftragwalzen 8 aller Feuchtwerke 5 und damit aller Druckwerke mit voneinander abweichenden Umfangsgeschwindigkeiten bzw. Drehzahlen betrieben werden. Auch bei den Feuchtauftragwalzen variieren dann die Umfangsgeschwindigkeiten vorzugsweise zwischen 0,5% und 5%. Auch im Bereich der Feuchtwerke 5 der Druckwerke einer Bogendruckmaschine kann mindestens eine Feuchtauftragwalze 8 mit derselben Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden wie die Umfangsgeschwindigkeiten der Formzylinder 1 der Druckwerke.
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Vorzugsweise wird ausschließlich die Feuchtauftragwalze 8 eines Feuchtwerks 5 und damit eines Druckwerks mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit betrieben wie die Formzylinder 1 der Druckwerke. Die Umfangsgeschwindigkeiten der Feuchtauftragwalzen 8 sämtlicher anderer Feuchtwerke 5 und damit Druckwerke weichen jedoch von dieser Umfangsgeschwindigkeit individuell ab, so dass wiederum vorzugsweise sämtliche Feuchtauftragwalzen eine unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen.
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Die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Farbauftragwalzen 9 der Farbwerke 6 sowie gegebenenfalls der Feuchtauftragwalzen 8 der Feuchtwerke 5 können z. B. dadurch realisiert werden, dass den Farbwerken 6 sowie Feuchtwerken 5 Einzelantriebe zugeordnet sind, welche die entsprechenden Baugruppen der Farbwerke bzw. Feuchtwerke individuell antreiben. Alternativ kann zwischen einen Hauptantrieb, insbesondere zwischen die vom Hauptantrieb angetriebenen Formzylinder 1, und die entsprechenden Baugruppen der Farbwerke 6 sowie Feuchtwerke 5 jeweils ein mechanisches Übersetzungsgetriebe geschaltet sein, um die Unterschiede in den Umfangsgeschwindigkeiten bereitzustellen. Die mechanischen Übersetzungsgetriebe weisen dann von Druckwerk zu Druckwerk unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse auf. Bei der Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung von Einzelantrieben besteht die Möglichkeit, die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenzen während des Druckprozesses zu variieren oder gar aufzuheben oder im Bereich einzelner Farbwerke bzw. Feuchtwerke gezielt anzupassen, um so eine optimale Druckqualität bereitzustellen. Es ist auch möglich, den Verreibungswalzen aller Farbwerke 6 sowie den Heberwalzen 10 sämtlicher Farbwerke 6 jeweils einen Einzelantrieb zuzuordnen. In diesem Fall würde dann jedes Druckwerk drei oder vier Einzelantriebe aufweisen, nämlich einen Einzelantrieb für die Verreibungswalzen des Farbwerks, einen Einzelantrieb für die Farbheberwalze des Farbwerks, einen Einzelantrieb für die Farbauftragwalzen des Farbwerks und gegebenenfalls einen Einzelantrieb für die Feuchtauftragwalze des Feuchtwerks des Druckwerks.
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Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass ein Einzelantrieb für die Farbwerke und eine Farbwerkstrennung miteinander kombiniert werden, um schnelles Reinigen und schnelle Farbausgleichsvorgänge beim Farbzuführen und beim Farbentfernen im Farbwerk zu realisieren.
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Gleichzeitiges Reinigen der Farbwalzen von Druckwerken, die nicht am aktuellen Druckprozess beteiligt ist, dies während der Druckproduktion mit den verbleibenden Druckwerken. Beispiel: Sechsfarbenmaschine: Die ersten vier Druckwerke werden für den Druckauftrag eingesetzt, während die beiden letzten Farbwerke mit einer geringeren Drehzahl gewaschen werden können. Dabei bleibt die Farbwerktrennung deaktiviert, alle Farbwalzen der zu reinigenden Druckwerke sind also miteinander verbunden. Besonders vorteilhaft für manroland-Bogenmaschinen: Zum Reinigen der Farbwalzen kann optional ein dritter Kreislauf zur Verfügung gestellt werden, mit dessen Hilfe konzentriertes Waschmittel auf die Walzen aufgetragen wird. Dadurch wird die Waschzeit wesentlich verkürzt. Kürzere Rüstzeiten, da die Walzenreinigungszeit zumindest einiger Druckwerke in der Zeit des Druckvorgangs der anderen, verbleibenden Druckwerke verschwindet, also auf null reduziert wird Jedoch kann der separate Farbwalzenantrieb auch während der Produktionszeit vorteilhaft eingesetzt werden. Soll zum Beispiel in einem Druckwerk (oder in mehreren Druckwerken) die Farbdichte möglichst schnell erhöht werden, so kann parallel zum bekannten, kurzzeitigen Öffnen der Farbschieber bzw. der Steigerung der Farbduktordrehzahl nun auch die Rotation der Farbwalzen für einen sehr kurzen Zeitraum im Verhältnis zur aktuellen Geschwindigkeit bzw. Walzendrehzahl beschleunigt werden. Damit sich diese höhere Walzendrehzahl nicht negativ auf den Kontaktbereich zwischen Farbauftragwalzen und Druckplatte auswirkt, muss für diesen Zeitraum die vorhandene Farbwerkstrennung aktiviert werden. Ähnlich funktioniert auch die effektive Verringerung der Farbdichte innerhalb kürzester Zeit: Die Farbschieber werden geschlossen, die Kontaktzeit zwischen Farbduktor und Farbheber auf 100% gesteigert und die Drehzahl der Farbwalzen durch den separaten Farbwalzenantrieb kurzfristig stark erhöht. Auch hierzu wird die Farbwerktrennung aktiviert, um eine negative Beeinflussung des sensiblen Bereichs zwischen Farbauftragwalzen und Druckplatte zu vermeiden. Bei den für den Druck nicht benutzten Druckwerken, bei denen die Farbwalzen gewaschen werden sollen, besteht immer die Unsicherheit, ob der/die Gummituchzylinder mit dem gleichen Anpressdruck auf den I die Druckzylinder angestellt werden wie bei den druckenden Druckwerken. Wird zum Beispiel der gleiche Druck gewählt, dann wird sich die noch feuchte Druckfarbe auf den Gummitüchern der unbenutzten Druckwerke aufbauen, wodurch Qualitätsverluste entstehen. Wird jedoch der/die Gummituchzylinder vom Druckzylinder weg gefahren, dann ist die sichere Bogenführung nicht mehr gewährleistet, der Bogen kann mit seiner Hinterkante unkontrolliert an den Gummituchzylinder anschlagen. Kompromisslösung: Die Druckbeistellung der für den Druckvorgang unbenutzten Druckwerke wird im Vergleich zu den druckenden Druckwerken um 0, 1 bis 0,2 mm reduziert, wodurch der Farbaufbau auf dem Gummituch und das unkontrollierte Anschlagen der Bogenhinterkante vermieden werden kann.
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In 2 wird die Konfiguration der betroffenen Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken A bis F, einem Lackwerk G, einem Bogenanleger AN und einem Bogenausleger AU gezeigt. Beabsichtigt sind in der Bogenoffsetdruckmaschine ein gleichzeitiger Auflagedruck mit mehreren Druckfarben und ein Reinigen von Farbwalzen in bestimmten Druckwerken, hier in Druckwerk E und Druckwerk F. In Druckwerk E und F werden die Farbwalzen gewaschen während in den Druckwerken A bis D ein Druckauftrag verarbeitet wird. Hierbei können in den Farbwerken der Druckwerke E und F eine oder mehrere Farbwerkstrennstellen T geöffnet werden, um die Reinigung zu beschleunigen. Dies wird später noch gezeigt.
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In 3 sind die beiden Druckwerke E und F größer gezeigt. Hier ist dem Farbwerk im Druckwerk E ein eigener Antriebsmotor 12 und dem Farbwerk im Druckwerk F ein eigener Antriebsmotor 13 zugeordnet. Dargestellt ist das Reinigen der Farbwalzen während der Druckproduktion für die Druckwerke E und F. In diesem Beispiel werden die Farbwalzen der Druckwerke E und F mit einer niedrigeren Waschgeschwindigkeit von z.B. 6.000 Bg/h gewaschen, während die Druckproduktion in den Druckwerken A bis D mit einer höheren Geschwindigkeit von z.B. 15.000 Bg/h parallel zu diesem Waschprozess erfolgt. Die Motoren 12, 13 für den Antrieb der Farbwalzen treiben während des Waschvorgangs alle Walzen außer dem Farbheber und dem Farbduktor an, wobei letzterer einen eigenen motorischen Antrieb aufweist. Beim Aktivieren einer dynamischen Farbregelung für eine schnelle Farbdichtesteigerung bzw. -reduzierung wird die Farbwerkstrennung aktiviert. Die Trennstellen T liegen bevorzugt im Bereich von Reiberwalzen 14, 15 der Farbwerke in den Druckwerken E und F (dies gilt jedoch ggf. auch für die anderen Druckwerke A bis D). Dabei wird dann der obere Teil der Farbwalzen entsprechend beschleunigt bzw. verlangsamt. Unterhalb der Farbwerktrennung werden die restlichen Walzen jedoch nicht mehr motorisch, sondern durch die Reibungskräfte zwischen Plattenzylinder und den unteren Farbwalzen angetrieben.
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In 4 wird eine Aktivierung einer so genannten dynamischen Farbregelung für die Druckwerke E und F dargestellt. Dabei ist eine Erhöhung der Farbmenge im Walzenstuhl der Farbwerke in den Druckwerken E und F beabsichtigt. In diesem Beispiel werden die beiden oberen Farbwalzenabschnitte – parallel zu den kurzfristig weiter geöffneten Farbschieberpositionen – durch den jeweiligen Antriebsmotor 12, 13 schneller angetrieben. Die Farbwerktrennung ist mit Trennstellen T in beiden Druckwerken E und F aktiviert, um den ansonsten bei Vergrößern der Walzengeschwindigkeit im Bereich der Farbauftragwalzen auftretenden Schlupf zu vermeiden. Durch einen derartigen Schlupf kann es zu einer Deformation des Druckbilds und zu Bildfehlern wie Schieben und/oder Dublieren kommen, die in jedem Fall zu vermeiden sind.
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In 5 wird eine Aktivierung der dynamischen Farbregelung für Druckwerk E und Druckwerk F dargestellt, um eine Reduzierung der Farbmenge im Walzenstuhl der Farbwerke von Druckwerk E und F zur erzeugen. Hier geht man also davon aus, dass eine zu hohe Farbmenge in den Farbwalzen der Druckwerke E und F vorhanden ist. Durch Schließen der Farbschieber in diesen Farbwerken, eine Steigerung der Kontaktzeit zwischen Farbduktor und Farbheber im Sinn der dynamischen Farbregelung und eine Steigerung der Walzendrehzahl im oberen Bereich des Farbwerks also oberhalb der Trennstellen T wird die auf den Farbwerkswalze vorhandene zu große Farbmenge oder zu dicke Farbschicht relativ rasch in Richtung Farbduktor transportiert und durch die geschlossenen Farbschieber abgerakelt. Auch hier ist also die Farbwerktrennung mit Trennstellen T aktiviert, um Druckqualitätsreduzierungen durch Schieben und/oder Dublieren zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Formzylinder
- 2
- Übertragungszylinder
- 3
- Förderrichtung
- 4
- Druckzylinder
- 5
- Feuchtwerk
- 6
- Farbwerk
- 7
- Druckspalt
- 8
- Feuchtauftragwalze
- 9
- Farbauftragwalze
- 10
- Farbheberwalze
- 11
- Zylinderkanal
- 12
- Antriebsmotor
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Reiberwalze
- 15
- Reiberwalze
- A
- Druckwerk
- B
- Druckwerk
- C
- Druckwerk
- D
- Druckwerk
- E
- Druckwerk
- F
- Druckwerk
- G
- Lackwerk
- AN
- Bogenanleger
- AU
- Bogenausleger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006051838 A1 [0005]