DE3907366A1 - Vorrichtung zum drucken im offsetdruckverfahren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Drucken im Offsetverfahren auf Karton od.dgl., der als Rollenware vorliegt und mit einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden Druckbildern versehen werden soll, sowie mit einer auf einem Zylinder aufgespannten Offset-Druckplatte, einem mitlaufenden Übertragungsgummi und einem Gegendruckzylinder zum Abstützen des Kartons od.dgl. während des Bedruckens.

Die Druckplatte entspricht in ihrer Größe dem jeweiligen Druckbild bzw. einem Vielfachen davon. Beim Drucken auf Einzelbögen werden diese entsprechend der Größe der Druckplatte ausgewählt; beim Drucken auf Rollenware würden sich jedoch bei unterschiedlichen Druckplattengrößen und gleichbleibendem Aufspann-Zylinder nicht vertretbare unbedruckte Zwischenflächen ergeben. Um dies zu vermeiden wurde bereits vorgeschlagen, beim Ändern der Druckplattengröße das gesamte Druckwerk auszuwechseln. Dies ist jedoch sehr aufwendig und zeitraubend.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der genannten Art zu schaffen, bei der ein Druckformatwechsel keine oder nur eine sehr geringe Stillstandszeit erfordert und mit der eine weitgehende Ausnutzung des Kartonmaterials ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Druckbilder fortlaufend auf den Karton aufgebracht werden.

Damit ist ein Verlust von unbedrucktem Material wirksam vermieden.

Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß zwei Druckzylinder vorgesehen sind, die in Bewegungsrichtung der Kartonbahn hintereinander angeordnet sind und deren Druckplattenlänge jeweils der von der anderen gelassenen Lücke entspricht.

Mit diesen zwei Druckzylindern kann eine optimale Ausnutzung der Kartonbahn erreicht werden.

Dabei ist es auch sehr vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß die Größe der Lücke durch Geschwindigkeitsänderung des Kartonbahnvorschubs oder der Druckzylinder an die jeweilige Druckplattenlänge anpaßbar ist.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß als Übertragungsgummi ein endloses Gummiband (Gummituch) vorgesehen ist und der Druckzylinder in seinem Umfang der Länge der Druckplatte entspricht und auswechselbar ist, wobei die Länge des Gummibandes vorzugsweise wenigstens gleich der Länge der größten vorgesehenen Druckplatte ist.

Beim Verändern eines Druckformates ist es lediglich notwendig, den Druckzylinder mit der darauf befindlichen Druckplatte auszuwechseln, wobei jede beliebig große Druckplatte auf das Gummiband ein fortlaufendes Druckbild aufträgt, das dann von diesem auf die Kartonbahn ebenfalls fortlaufend aufgedruckt wird.

Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn erfindungsgemäß zwischen der Gegendruckwalze und dem Druckzylinder eine Wascheinrichtung am Gummiband (Gummituch) angreift.

Dadurch werden die auf dem Gummituch zurückgebliebenen Farbreste entfernt, und das Gummituch steht für eine neue Farbaufnahme zur Verfügung. Selbst dann, wenn die Farbreste nicht vollständig entfernt werden, sind sie jedoch so weit verteilt, daß sie die neu aufgebrachte Farbe nicht beeinträchtigen.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, daß als Wascheinrichtung eine Waschwalze vorgesehen ist, die mit etwas geringerer Umfangsgeschwindigkeit als das Gummiband angetrieben wird.

Dadurch wird ein sehr günstiger Reinigungs- und Verteileffekt der Wascheinrichtung erzielt.

Ebenfalls sehr vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß hinter der Wascheinrichtung eine Trocknungseinrichtung für das Gummiband vorgesehen ist.

Dadurch kann ein verhältnismäßig kurzes Gummituch eingesetzt werden, da es nur eine kurze Trockenzeit benötigt.

Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß als Übertragungsgummi ein Gummizylinder vorgesehen ist, dessen Umfang vorzugsweise größer ist als die Länge der größten vorgesehenen Druckplatte, und daß der Druckzylinder auswechselbar ist und in seinem Umfang der Länge der Druckplatte entspricht.

Auch hier ist es dann besonders einfach, unterschiedliche Druckformate einzustellen, da dazu nur der Druckzylinder ausgetauscht werden muß.

Besonders rationell kann dies durchgeführt werden, wenn erfindungsgemäß zusammen mit dem Druckzylinder auch die Farbwerke auswechselbar sind.

Eine komplette Druckeinheit mit Druckplatte, Druckzylinder und Farbwerk kann dann außerhalb der Druckeinrichtung vorgerichtet und eingestellt werden und muß bei einer notwendigen Umstellung nur noch gegen die vorherige Druckeinheit ausgetauscht werden.

In der Zeichnung ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Druckeinrichtung mit zwei hintereinander angeordneten Druckeinheiten für jeweils zwei Farben,

Fig. 2 eine Druckeinrichtung mit einem Druckzylinder, einem über Hilfswalzen laufenden Gummituch und einem Gegendruckzylinder,

Fig. 3 eine Druckeinrichtung ähnlich der aus Fig. 2 mit einer Wascheinrichtung sowie einer Trockeneinrichtung für das Gummituch und

Fig. 4 eine Druckeinrichtung, die anstelle des Gummituchs mit einem Gummizylinder versehen ist.

Mit 1 ist in Fig. 1 eine Kartonbahn bezeichnet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel vier Druckeinheiten 2 bis 5 durchläuft, die Gegendruckzylinder 6 bis 9 aufweisen, welche die Kartonbahn 1 von unten her abstützen. Oberhalb dieser Gegendruckzylinder sind Druckzylinder 10 bis 13 sowie mit einem Gummituch versehene Übertragungszylinder 14 bis 17 angeordnet. An den Druckzylindern greifen noch Farbwerke 18 bis 21 an, von denen die Druckfarbe über mehrere nicht näher bezeichnete Farbwalzen auf den Druckzylinder aufgebracht wird. Der Druckzylinder überträgt dann das Druckmotiv auf den Übertragungszylinder, und dieser druckt es auf die zwischen ihm und dem Gegendruckzylinder durchlaufende Kartonbahn 1. Die Druckeinheiten 2 und 3 drucken dabei mit unterschiedlichen Farben auf den gleichen Kartonbahnabschnitt, während die Druckeinheiten 4 und 5 auf einen dahinterliegenden Abschnitt der Kartonbahn 1 drucken, auf den dann wieder das Druckbild der beiden ersten Druckeinheiten folgt.

Entsprechen die auf die Druckzylinder aufgespannten Druckplatten in ihrer Länge dem halben Zylinderumfang, so passen die Druckbilder der Druckeinheiten 4 und 5 genau in die von den Druckeinheiten 2 und 3 gelassene Lücke. Sind die Druckplatten jedoch länger, so würde eine Überschneidung der Druckbilder eintreten, was nicht zu einem brauchbaren Druckergebnis führt. Kürzere Druckplatten würden zur Bildung von Lücken führen, was nicht gewünscht wird. Es ist daher ein Getriebe 22 vorgesehen, das für einen Geschwindigkeitsausgleich sorgt.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist unter der Kartonbahn 1 wieder ein Gegendruckzylinder 26 angeordnet, dem ein endloses Gummituch 27 gegenüberliegt, das um drei Walzen 28, 29 und 30 geführt ist. Die Walze 28 liegt dem Gegendruckzylinder 26 unmittelbar gegenüber, und die Walze 29 wird zum Spannen des Gummituchs eingesetzt. Die Walze 30 liegt dagegen einem mit einer Druckplatte versehenen Druckzylinder 31 gegenüber, an dem seinerseits mehrere Walzen eines Farbwerkes 32 angreifen. Die Länge der nicht weiter dargestellten Druckplatte entspricht dabei dem Umfang des Druckzylinders 31, so daß auf das Gummituch fortlaufende Druckbilder aufgebracht werden. Bei einem Wechsel des Druckformates muß lediglich der komplette Druckzylinder ausgewechselt werden, wobei als Grenze für den Umfang des Druckzylinders bzw. die Länge der Druckplatte die Länge des Gummituchs 27 zu beachten ist.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich vom vorhergehenden nur dadurch, daß das Gummituch 27 länger und über vier Walzen geführt ist. Zusätzlich ist nämlich noch eine Walze 34 vorgesehen, die einer Wascheinrichtung 35 für das Gummituch zugeordnet ist. Der Spannwalze 29 gegenüber ist eine Trockungseinrichtung 36 angeordnet, in der Luft auf das Gummituch 27 geblasen wird. Auch bei dieser Ausgestaltung wird zum Wechsel des Druckformates der Druckzylinder 31 evtl. zusammen mit dem Farb- und dem Feuchtwerk 32/33 ausgewechselt.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist gegenüber dem unterhalb der Kartonbahn befindlichen Gegendruckzylinder 26 ein Gummizylinder 37 angeordnet, der im Umfang größer ist als der Umfang des Druckzylinders 31, der unmittelbar am Gummizylinder angreift, wobei der Umfang dieses Gummizylinders auch gleich oder kleiner sein kann als der des Druckzylinders. Ebenfalls am Gummizylinder 37 greifen noch zwei Walzen der Wascheinrichtung 35 an, hinter der wieder die Trocknungseinrichtung 36 für die Gummioberfläche vorgesehen ist.

Claims (9)

1. Vorrichtung zum Drucken im Offsetverfahren auf Karton od.dgl., der als Rollenware vorliegt und mit einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden Druckbildern versehen werden soll, sowie mit einer auf einem Zylinder aufgespannten Offset-Druckplatte, einem mitlaufenden Übertragungsgummi und einem Gegendruckzylinder zum Abstützen des Kartons od.dgl. während des Bedruckens, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckbilder fortlaufend auf den Karton (1) aufgebracht werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Druckzylinder (11, 12) vorgesehen sind, die in Bewegungsrichtung der Kartonbahn (1) hintereinander angeordnet sind und deren Druckplattenlänge jeweils der von der anderen gelassenen Lücke entspricht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Lücke durch Geschwindigkeitsänderung des Kartonbahnvorschubs oder der Druckzylinder an die jeweilige Druckplattenlänge anpaßbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsgummi ein endloses Gummiband (Gummituch) (27) vorgesehen ist und der Druckzylinder (31) in seinem Umfang der Länge der Druckplatte entspricht und auswechselbar ist, wobei die Länge des Gummibandes (27) vorzugsweise wenigstens gleich der Länge der größten vorgesehenen Druckplatte ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Gegendruckwalze (26) und dem Druckzylinder (31) eine Wascheinrichtung (35) am Gummiband (Gummituch (27) angreift.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Wascheinrichtung (35) eine Waschwalze vorgesehen ist, die mit etwas geringerer Umfangsgeschwindigkeit als das Gummiband (27) angetrieben wird.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der Wascheinrichtung (35) eine Trocknungseinrichtung (36) für das Gummiband (27) vorgesehen ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Übertragungsgummi ein Gummizylinder (37) vorgesehen ist, dessen Umfang vorzugsweise größer ist als die Länge der größten vorgesehenen Druckplatte, und daß der Druckzylinder (31) auswechselbar ist und in seinem Umfang der Länge der Druckplatte entspricht.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Druckzylinder (31) auch die Farbwerke (32/33) auswechselbar sind.