DE3308721A1 - Photographisches aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Photographisches aufzeichnungsmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Verbindungen, die in Gegenwart von Alkali ein Silberhalogenid-Lösungsmittel freisetzen,
sowie photographische Aufzeichnungsmaterialien und Verfahren bei denen diese Verbindungen verwendet werden.
Bei zahlreichen photographischen Verfahren zur Erzeugung von Schwarz-Weiß- oder Farbbildern ist es oft erwünscht,
eine oder mehrere photographische Reagentien in eine
photographische Pilmeinheit einzubauen. In vielen Fällen kann das photographische Reagens ursprünglich entweder in
der Entwicklermasse oder in der Filmeinheit enthalten sein, wobei die zweite Möglichkeit bevorzugt wird, um die Anzahl
der Bestandteile in der Entwicklermasse herabzusetzen. In anderen Fällen kann das jeweilige photographische Reagen
in alkalischem Medium nicht ausreichend beständig sein, um der Entwicklermasse die erforderliche Lebensdauer zu
verleihen; es kann aber auch unverträglich mit anderen Bestandteilen
der Entwicklermasse sein, indem es beispielsweis mit diesen reagiert. In anderen Fällen kann es erwünscht
sein, ein bestimmtes Reagens zu einer bestimmten Zeit währen des Entwicklungsprozesses zur Verfügung zu halten, weshalb
das Reagens in einer bestimmten Schicht oder in bestimmten Schichten der Filmeinheit eingebaut werden muß. In allen
diesen Fällen ist es erwünscht, daß das ursprünglich in der Filmeinheit vorgesehene Reagens stabil, d.h. praktist
inert ist, bis es während des Entwicklungsprozesses benötigt wird.
Eine Klasse von Verbindungen, die während der Entwicklung,
in Gegenwart von Alkali photographische Reagentien freisetz« sind in der US-PS 3 698 898 beschrieben. Diese Verbindungen
sind Phenole und Naphthole (einschließlich deren geschützte Derivate), die ein photographisches Reagens enthalten,
welches über einen Methylensubstituenten in ortho- oder para-Steilung zur Hydroxylgruppe mit einem Kernkohlenstoffatom
verbunden ist.
Das photographische Reagens kann ein Antischleiermittel/
ein Entwicklungshemmstoff, ein Toner, ein Silberhalogenid-Lösungsmittel
oder ein ähnliches Reagens sein. Die US-PS 3. 32 480, die eine Ausscheidung aus der genannten US-PS
36 98 898 darstellt, betrifft Verbindungen, die ein Thiosulfat-Silberhalogenid-Lösungsmittel
freisetzen.
Eine weitere Klasse von Verbindungen, die während der Entwicklung
in alkalischer Lösung ein Silberhalogenid-Lösungs-:
mittel freisetzen, ist in der deutschen Patentanmeldung P 32 30 586.9 (USSN 294 311) beschrieben. Diese Verbindungen
setzen über eine Michael-Addition von Hydroxid und anschließende Retro-Aldol-Reaktion ein Silberhalogenid-Lösungs*
mittel frei und umfassen Verbindungen, wie
2SYSO
Worin-R und R8 Gruppen darstellen, die bei einer bestimmten
Alkaiikonzentration eine bestimmte Freisetzungsgeschwindigkeit ergeben. .
piö vorliegende Erfindung betrifft eine neue Klasse von
Verbindungen, die in Gegenwart von Alkali ein Silberhalogenid-Lösungsmittel
freisetzen.
Gegenstand der Erfindung sind photographische Aufzeichnungsmaterialien
und Verfahren, bei denen gewisse Verbindungen verwendet werden, die Silberhalogenid-Lösungsmittel freisetzen.
Gegenstand der Erfindung sind ferner neue Verbindungen, die Silberhalogenid-Lösungsmittel freisetzen.
IZ
-A-
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine graphische Darstellung/ welche die Kinetik A——^B—>
C der ein Silberhalogenid freisetzenden Verbindung von Beispiel 1 zeigt; es wurde die spezifische
UV-Absorption der Verbindung in alkalischer Acetonitril-Lösung in Intervallen über einen Zeitraum
von 2 Sekunden gemessen;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die die Konzentration des freigesetzten Silberhalogenid-Lösungsmittels als
Funktion der Zeit mit drei Silberhalogenid freisetzenden Verbindungen gemäß der Erfindung (Beispiele 1, 2
und 3) in alkalischer Acetonitrillösung zeigt.
Erfindungsgemäß werden gewisse photographische Silberhalogenid-Lösungsmittel
während des photographischen Prozesses in Anwesenheit von Alkali über eine ß-Eliminierungsreaktion sowie
eine Michael-Addition von Hydroxid und eine anschließende Retro-Aldol-Reaktion aus gewissen Verbindungen freigesetzt.
Diese Silberhalogenid freisetzenden Verbindungen können durch die Formel
(I) O2S
dargestellt werden/ worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
R ist ein einwertiger organischer Rest; R2 ist Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest;
Z ist eine Gruppe, die in wäßrig-alkalischer Lösung einer ß-Eliminierung unterliegt und die bei dieser ß-Eliminierung
in wäßrig-alkalischer Lösung vorzugsweise ein photographiscl:
Λ.
wirksames Reagens freisetzt; und
η = 3, 4 oder 5. Die einwertigen organischen Reste R und Ra
sind gewöhnlich Alkylgruppen, insbesondere Alkylgruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, z.B. Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-,
'sobutyl-, Hexyl-, Dodecyl-, Hexadecyl- und ähnliche Gruppen;
Cycloalkylgruppen mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, ζ.Β»
Cyclobutyl-, Cyclopropyl-, Cyclohexyl-, Cycloheptyl-, und ähnliche Gruppen; Aralkylgruppen, z.B. phenylsubstituierte
Alkylgruppen, worin die Alkylgruppe gewöhnlich 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; Alkarylgruppen, z.B. alkylsubstituierte
Phenylgruppen, worin die Alkylgruppe gewöhnlich 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält; substituierte und unsubstituierte
Arylgruppen, z.B. Phenyl-, Biphenyl- und Naphthy!gruppen sowie
Phenylgruppen, die in o-, m- oder p-Stellung mit einer
Elektronendonatorgruppe oder einer elektronenentziehenden Gruppe substituiert sind; und heterocyclische Arylgruppen,
die 0, N, S sowie Kombinationen dieser Heteroatome enthalten
und die substituiert oder unsubstituiert sein können, z.B. Pyridyl-, Methylpyridyl-, Thiazolyl-, Tetrazolyl, Pyranyl-,
Puryl- und Thienylgruppen, einschließlich der verschiedenen Isomeren dieser Gruppen. Die Gruppen R , R2 und Z können
natürlich auch mit einer löslichmachenden Gruppe, z.B. einer Carboxy-, Hydroxy- oder Sulfogruppe oder mit anderen Gruppen,
die für bestimmte photographische Systeme geeignet sind, substituiert sein.
Unter Elektronendonator-Gruppen versteht man eine "Gruppe mit
einem negativen Sigma-Wert, wie er in der Hammett * sehen.·
Gleichung definiert ist"; unter elektronenentziehender Gruppe
versteht man "eine Gruppe mit einem positiven Sigma-Wert, wie er in der Hammett·sehen Gleichung definiert ist." Es können
beliebige Elektronendonator- oder elektronenentziehende Gruppen verwendet werden. Beispiele für Elektronendonatorgruppen sind
Alkoxygruppen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Phenoxy- und -NHR'-Gruppen, worin R1 Wasserstoff, eine Alkylgruppe (gewöhnlich
mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen) oder eine Phenylgruppe
bedeutet. Beispiele für elektronenentziehende Gruppen sind
P, Cl/ Br, J, CF3/ CH3SO2/
(worin R1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat)/ 2
CN/ SO- , SOpNR1R" (worin R1 die vorstehend angegebene
Bedeutung hat und R" Wasserstoff, eine Alkylgruppe (gewöhnlich mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen) oder eine Phenylgruppe
bedeuten)/ CONR1R" (worin R' und R" die vorstehend angegebene
Bedeutung haben), COOC2H5, COCH3, NO2 und SO2CF3.
Die Elektronendonatorgruppe hat gewöhnlich einen negativen Sigma-Wert von nicht'mehr als etwa 0,90, und die elektronenentziehende
Gruppe hat einen positiven Sigma-Wert von nicht mehr als etwa 1/00.
1 2
Falls gewünscht, können die Gruppen R und R sowie die Gruppe Z dazu verwendet werden, um ein photographisch brauch-
1 2 bares Reagens zu ergeben, in dem R , R und Z mit der geeignete
funktionalisierenden Substituenten versehen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist Ra Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe.
Die Gruppe Z soll einer ß-Eliminierung mit einer solchen
Geschwindigkeit unterliegen, daß diese und die folgenden Reaktionen das 1,3-Disulfonylcycloalkan-Silberhalogenid-Lösungsmittel
mit einer photographisch brauchbaren Geschwindigkeit liefern; bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird
durch die ß-Eliminierung von Z ein photographisch brauchbares
Reagens gebildet. ß-Eliminierungsreaktionen, einschließlich
solcher, die durch Sulfonylgruppen aktiviert werden, sind bekannt, und die Geschwindigkeitskonstanten für die verschiedenen
Gruppen, die bei Eliminierungsreaktionen von ß-substituierten Sulfonen austreten, sind bei Charles J.M.Stirling,
Acc.Chem.Res. 12, 198 (1979) und Charles J.M. Stirling et al,
J.Chem.Soc.Chem.Commun./ 941 (1975) angegeben. Erfindungsgemäß
können als Gruppen Z alle üblicherweise verwendeten austretenden Gruppen verwendet werden, die geeignete Substitu-
enten enthalten können, um bei der ß-Eliminlerung das gewünschte
photographisch brauchbare Reagens zu ergeben. Typische austretende Gruppen, die als Z verwendet werden können, sind
j-SMe; -SPh; -SO2Me; -SO2Ph; -SePh; -OPh; -OMe;
-P(O)(OEt)2; -NTs; -C(Me)2NO2; -N(Me)Ts; -N(Me)Ac; -N(Ph)Ac;
N N
-N(Ph)Ts; -N(Ph)CO2CH2Ph; -N(Me)CO2Ph; -S-U jj ; und
Ph-OH
worin Me, Et, Ph, Ac und Ts Methyl, Äthyl, Phenyl, Acetyl bzw. Tosyl bedeuten. Die vorstehend angegebenen Tetrazol-
und Disulfongruppen stellen ein zweites Silberhalogenid-Lösungsmittel
zur Verfügung.
Nach einer anfänglichen Ionisationsstufe in wäßrigem Alkali
wird das Silberhalogenid-Lösungsmittel aus den Silberhalogenid-Vorstufen
gemäß der Erfindung nach einer Reaktionsreihe
k1 k"
A—.—j>B ^q freigesetzt, wobei die Reaktionsgeschwindigkeiten
k1 und k" leicht unter Anwendung der üblichen
Methoden der Lösungskinetik bestimmt werden können. Die
spezielle Reaktionsreihe A ^B—-^C gemäß der Erfindung
ist nachstehend erläutert.
η.
S^ ^SO.
RnTT η
Ionisation
HO""
ι \ L Vf:.$308721
SO,
°2S\/SO2
R—CH
+RCHi
so.
Die Freisetzungsgeschwindigkeit des Silberhalogenid-Lösungsmittels
aus der jeweiligen Vorstufe ist alkaliabhängig; diese Geschwindigkeit kann bei einer bestimmten Alkalikonzentration
durch Auswahl der Gruppen R , R2 und Z gesteuert werden.
Insbesondere können die Reaktionsgeschwindigkeit (k1) zur
Bildung von B und die Reaktionsgeschwindigkeit (k") zur Bildung von C und ihre gegenseitige Beziehung durch geeignete
Auswahl von R , R3 und Z variiert werden; wenn R oder R2 Phenyl ist, können diese Geschwindigkeiten weiterhin durch
Auswahl der geeigneten Elektronendonator- oder elektronenentziehenden Substituenten beeinflußt werden. Auch das Verhältnis
der Geschwindigkeiten k1 zu k" kann variiert werden, um
die gewünschte Beziehung zwischen der Induktionsperiode und der Geschwindigkeit der Bildung des Silberhalogenid-Lösungsmittels
zu ergeben. Die zur Erzielung der gewünschten Geschwindigkeiten bei einem bestimmten pH-Wert für ein bestimmtes
photographisches System jeweils benötigten Gruppen R , R2 und Z können leicht empirisch bestimmt werden.
Im Vergleich zu den vorstehend genannten, Silberhalogenid-Lösungsmittel
freisetzenden Verbindungen nach der deutschen Patentanmeldung P 32 30 586.9 (USSN 294 311) findet bei den
erfindungsgemäßen Silberhalogenid-Lösungsmittel-Vorstufen eine Reihe von Reaktionen statt, d.h. eine ß-Eliminierung
vor der Michael-Addition des Hydroxids und der Retro-Aldol-Reaktion.
Durch diese zusätzliche Reaktionsstufe im Lösungs-
mittel-Freisetzungsmechanismus werden verschiedene Vorteile
erzielt, beispielsweise dadurch, daß man durch geeignete Aus-
k' k "
wahl der A ψ B ^C - Geschwindigkeiten eine Induktionsperiode einbauen und zusätzlich zu den Gruppen R und Ra über
d_^> Gruppe Z ein photographisch brauchbares Reagens freisetzen
kann. Auch die Lagerbeständigkeit wird verbessert, da sich vor der Ionisations-Eliminierungs-Reaktion kein Wasser an die
Silberhalogenid-LösungsmitteIvorstufe anlagern kann, nachdem
diese Reaktion vor der Zugabe einer alkalischen Entwicklermasse nicht stattfindet.
Die Silberhalogenid-LösungsmitteIvorstufen können auf übliche
Weise synthetisiert werden. Beispielsweise kann das 1,3-Dithian
oder ein anderes 1,3-Dithio-Ausgangsmaterial mit n-Buty!lithium
in Tetrahydrofuran bei einer Temperatur zwischen etwa 00C und
-7O0C, gewöhnlich zwischen -30° bis -700C umgesetzt werden,
wobei das Dithian-Anion gebildet wird. Anschließend erfolgt/
ebenfalls bei verminderter Temperatur, die Umsetzung mit Öem
ausgewählten Reagens R -CR2-Z oder mit einem Reagens R -CR3-Z1,
worin Z1 eine Vorstufe von Z ist. Wenn das Reagens R -CR2-Z1
verwendet wird, wird das erhaltene Zwischenprodukt weiter mit einem Reagens oder Reagentien umgesetzt, um die Gruppe Z zu
erzeugen. Die 2-substituierte 1,3-Dithio-Verbindung wird dann durch Oxidation mit m-Chlorperbenzoesäure (CPBA) oder einem
anderen geeigneten Oxidationsmittel bei einer Temperatur, die zur Vervollständigung der Oxidationsreaktion ausreicht» in
das 1,3-Disulfonprodukt umgewandelt. Die nachstehend angegebene
Reaktionsfolge erläutert die Synthese einer Klasse von
Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufen gemäß der Erfindung, worin R1-CR2-Z1 die Verbindung R1-CR2=N-R3 darstellt, worin
R und R2 die vorstehend angegebene Bedeutung haben und R3 Wasserstoff, eine Alkyl- oder Phenylgruppe ist, wobei die
Alkylgruppe 1 bis 20 Kohlenstoffatome enthält.
«f W «*
η ^
BuLi,
THF
S. ^S
-N-Li
KiC-
'2 IT
N-CO-CH0 '3
CPBA
Anstelle der Chlorformiate können Säure- oder SuIfonylchloride,
wie Tosylchlorid oder Acety!chlorid, in dem vorstehend angegebenen
Reaktionsschema verwendet werden, wobei es jedoch erwünscht sein kann, das lithiumhaltige Zwischenprodukt vor der
umsetzung mit dem Säure- oder Sulfonylchlorid anzusäuern und zu isolieren.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung in nicht einschränkender Weise erläutern.
AM H N
-yt-
"Erstellung der Verbindung der Formel
CH-N—CO —
6/01 g 1,3-Dithian wurden in 250 ml trockenem Tetrahydrofuran
bei Raumtemperatur gelöst; nach dem Abkühlen auf -7O0C wurden
22 ml 2,4M n-Butyllithium in Hexan zugetropft, während unter
Stickstoff gerührt wurde. Die Lösung wurde über 2 Stunden auf -15 bis -4O0C erwärmen gelassen und dann auf -700C abgekühlt.
Dann wurden 9,06 g N-Benzylidenanil portionsweise in fester
Form durch ein biegsames Rohr zugegeben. Es wurde zunächst eine vollständige Lösung (gelb) erhalten; nach dem Erwärmen
auf Raumtemperatur und einstündigem Stehen schied sich eine gelblich-weiße feste Substanz ab. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf -400C abgekühlt, worauf 7,5 ml Benzylchlorformiat
zugesetzt wurden. Nach Beendigung der Zugabe wurde das. Gemisch langsam auf Raumtemperatur erwärmen gelassen. Die feste
Substanz löste sich auf, und das Reaktionsgemisch wurde mit 1 Liter Äther verdünnt. Die Ätherlösung wurde mit 2 χ 250 ml
Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft, wobei ein klebriges bernsteinfarbenes öl
hinterblieb. Das öl wurde in einer kleinen Menge Methylenchlorid gelöst und auf eine Kieselgelsäule (300 g, Teilchengröße
0,075 bis 0,15 mm) aufgebracht. Die Säule wurde zunächst mit Methylenchlorid und schließlich mit 1% Methanol in
-5308721
Methylenchlorid eluiert. Es wurden 11 g des gewünschten
Materials gesammelt. Bei diesem Material handelte es sich um das Zwischenprodukt mit der Formel
O I! CH-N-CO-CH2
Ein Teil des gesammelten Materials (8,71 g) wurde in 150 ml Chloroform gelöst. Die erhaltene Lösung wurde in einem
Trockeneis-Aceton-Bad unter Stickstoff auf -300C gekühlt,
worauf 15,9 g m-Chlorperbenzoesäure in 130 ml Chloroform
unter Rühren zugetropft wurden. Das Reaktionsgemisch wurde langsam auf Raumtemperatur erwärmen gelassen und dann über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde durch ein Kieselgurkissen (Celite pad) filtriert, um den
weißen Niederschlag (m-Chlorbenzoesäure) zu entfernen; das Kissen wurde dann mit Chloroform gewaschen. Das Chloroformfiltrat
wurde, mit 200 ml 10%-iger Natriumsulfitlösung
gewaschen, um die überschüssigen Peroxide zu zerstören, anschließend mit einer Phosphatpufferlösung (pH-Wert 7,5), um
alle gelöste m-Chlorbenzoesaure zu entfernen (3 χ 100 ml
Lösung), und schließlich mit 100 ml Wasser. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wurde die Chloroformlösung filtriert,
und das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen im Vakuum entfernt, wobei ein weißer Schaum erhalten wurde. Dem Schaum
wurden 300 ml Äthanol zugesetzt, worauf 1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt wurde. Die weiße feste Substanz wurde
abfiltriert, mit Äthanol gewaschen und an der Luft getrocknet. Nach weiterem Trocknen unter Hochvakuum bei 35 bis 400C
wurden 9,4 g der gesuchten Verbindung in Form einer weißen
Im * 4t
24
- Π -
Festsubstanz erhalten. Das PMR-Spektrum (DMSO^g) entsprach
der angenommenen Strukturformel.
Herstellung der Verbindung der Formel
6/01 g 1,3-Dithian wurden in 200 ml trockenem Tetrahydrofuran
in einer Stickstoffatmosphäre gelöst; nach dem Abkühlen der Lösung auf -706C wurden 22 ml 2,4 M n-Buthyllithium
in Hexan mit Hilfe einer Injektionsspritze zugesetzt. Die erhaltene Lösung wurde 30 Minuten gerührt, worauf 6,2 ml
N-Benzylidenmethylamin zugetropft wurden. Nach Beendigung
der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch langsam auf Raumtemperatur erwärmen gelassen, worauf eine konzentrierte Lösung
von Ammoniumchlorid in Wasser(0,06 Mol) zugesetzt wurde.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Äther extrahiert, und der Ätherextrakt wurde mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet
und filtriert. Das Lösungsmittel wurde durch Ein-
dampfen im Vakuum entfernt, wobei 10,7 g eines gelben Öls mit der Zwischenverbindung der Formel
H
CH-Ν—CH.
CH-Ν—CH.
erhalten wurden.
Nach dem Trocknen im Vakuum wurden 1,64 g des Zwischenproduktes
(im reinen Zustand durch Mitteldruck-Chromatographie erhalten) in 25 ml Methylenchlorid gelöst. Es wurden 860 mg
4-Dimethylaminopyridin zugesetzt, und das Reaktionsgemisch wurde in einem Eisbad gekühlt. Dann wurden 3 g p-Toluolsulfonylchlorid
portionsweise zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde 96 Stunden gerührt. Dann wurden nochmals 1,0g p-Toluolsulfonylchlorid
zugesetzt, und es wurde einige Stunden weitergerührt. Das Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser gegossen,
zwei Stunden gerührt und mit verdünnter HCl versetzt, bis das Gemisch sauer war. Die Methylenchloridschicht wurde abgetrennt,
zweimal mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und filtriert; das Lösungsmittel wurde durch Eindampfen
im Vakuum entfernt, wobei 4,33 g eines öligen Rückstandes hinterblieben, der etwas nicht umgesetztes p-Toluolsulfonylchlorid
enthielt. Dem Rückstand wurden 25 ml 2N KOH-Lösung und 10 ml Methanol zugesetzt. Diese Lösung wurde
3 Stunden bei 40 bis 450C gerührt; das Methanol wurde durch
Eindampfen im Vakuum entfernt, und der Rückstand wurde mit Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wurde mit Wasser
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und filtriert; das Lösungsmittel wurde entfernt, wobei 2,42 g des von p-Toluolsulfonylchlorid
freien Zwischenproduktes der Formel
erhalten wurden.
2,4 g dieses Zwischenproduktes wurden einer Lösung von 4,75 g
m-Chlorperbenzoesäure in 75 ml Chloroform bei etwa -30eC zugesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff 3 Tage gerührt. Das Gemisch wurde filtriert, um
feste Substanzen zu entfernen, und das Filtrat wurde mit 20%iger Natriumsulfitlösung gewaschen, bis ein Test mit
Jodid-Stärkepapier negativ war. Anschließend wurde die Lösung 3 χ mit 1Ö%iger Natriumbicarbonatlösung sowie mit gesättigter
Natriumchloridlösung gewaschen. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wurde die Chloroformlösung filtriert, und das
Lösungsmittel wurde entfernt, wobei ein öliger Rückstand hinterblieb. Dem Rückstand wurde Äther zugesetzt, wobei sich
eine weiße, feste Substanz bildete. Die Lösung wurde filtriert, wobei 80 mg der gesuchten Verbindung erhalten wurden. Das
PMR-Spektrum entsprach der angenommenen Struktur.
Beispiel 3
Herstellung der Verbindung der Formel
Herstellung der Verbindung der Formel
COCH.
6,97 g 1,3-Dithian wurden in 290 ml trockenem Tetrahydrofuran
bei Raumtemperatur gelöst. Nach dem Abkühlen auf -70 °C in einem Trockeneis-Hexanbad wurden 25,4 ml 2,4 M n-Buthyllithium
in Hexan langsam zugesetzt, und die Reaktionslösung wurde auf -3O0C erwärmen gelassen. Nach erneutem Abkühlen auf -650C
wurden 12,5 g der Verbindung
CH3O-</ ^V-CH=N
portionsweise durch einen "Feststoff-Zugabetrichter" zugesetzt. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Reaktionsgemisch
aus dem Kühlbad entfernt und auf Raumtemperatur erwärmen gelassen, um die Reaktion zu vervollständigen. Die cremefarbig
Suspension wurde abgekühlt und verdünnte Chlorwasserstoffsäure
zugesetzt, bis die Reaktionslösung schwach sauer war. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, um eine kleine Menge
eines orange gefärbten Feststoffes zu entfernen, und das Filtrat wurde eingedampft. Der Rückstand wurde in etwa
1 Liter Methylenchlorid aufgenommen und mit Kochsalzlösung gewaschen. Die Methylenchloridschicht wurde abgetrennt, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt, wobei 23,2 g eines
dunkel-orangen bis bernsteinfarbenen viskosen Öls erhalten wurden. Das Rohprodukt wurde durch Hochdruck-Chromatographie
unter Verwendung von Methylenchlorid als Eluierungsmittel gereinigt, wobei 17,6 eines farblosen Öls erhalten wurden,
das beim Stehen kristallisierte. Das PMR-Spektrum in CDCl3
entsprach der Formel
ZS
1,15 g dieses Zwischenproduktes wurden eine Viertelstunde
mit 0,3 g Acetylchlorid in trockenem Benzol unter Rückfluß erhitzt. Es wurden dann nochmals 0,3 g Acetylchlorid zugesetzt,
worauf nochmals 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt wurde, um die Acetylierungsreaktion zu vervollständigen.
L'S Lösungsmittel und das überschüssige Acetylchlorid wurden
*nter vermindertem Druck entfernt, wobei 1,26 g eines blaß-strohgelb gefärbten Schaumes erhalten wurden* Das
PMR-Spektrum in CDCl3 entsprach der Formel
1,26 g dieses Zwischenproduktes wurden in 30 ml Chloroform
gelöst und auf -2O0C abgekühlt. 3,20g einer 80 bis 90%igen
m-Chlorperbenzoesäure-Lösung, gelöst in 40 ml Chloroform, wurden über einen Zeitraum von etwa 50 Minuten zugesetzt.
Die erhaltene weiße Suspension wurde über Nacht unter Stickstoff
gerührt, wobei sie sich während dieser Zeit auf Raumtemperatur erwärmte. Das Reaktionsgemisch wurde durch Kieselgur
(Celite) filtriert, die Feststoffe mit Chloroform gewaschen, und die vereinigten Filtrate nacheinander mit
100 ml 10%iger Natriumbisulfitlösung (2 x) 100 ml eines
Phosphatpuffers mit einem pH-Wert von 7,4 (2x) und schließlich
mit 100 ml Wasser gewaschen. Nach kurzem Trocknen über Natriumsulfat wurde die Chloroformlösung durch ein Bett aus
frischem Natriumsulfat filtriert und unter vermindertem Druck eingedampft, wobei ein weißer fester Stoff erhalten
wurde, der mehrmals mit Äther verrieben wurde. Es wurden 0,99 g der gesuchten Verbindung als cremefarbiger fester
Stoff erhalten. Sein PMR-Spektrum in CDCl- entsprach der vorgeschlagenen Struktur.
- κι -
Wie vorstehend gesagt, wird das Silberhalogenid-Lösungsmittel aus den erfindungsgemäßen Silberhalogenid-Lösungs-
k' k"
mittelvorstufen nach der Reaktionsreihe A 9P-B ^C
freigesetzt, wobei k1 die Reaktionsgeschwindigkeit für
die ß-Eliminierungsreaktion und k" die Reaktionsgeschwindigkeit für die Freisetzung des Silberhalogenid-Lösungsmittels
über die Retro-Aldol-Reaktion nach der Michael-Addition
von Hydroxid an 11B" darstellen.
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung der Reaktionsreihe A —·?>
B ^ C der erfindungsgemäßen Verbindungen in
Alkali, und zwar speziell der Verbindung von Beispiel 1.
-4 Diese Darstellung wurde durch Vermischen einer 2 χ 10 M-Lösung
der Verbindung von Beispiel 1 in 30% Acetonitril/ Wasser mit einer anderen Lösung, die 0,5 N KOH in 30%
Acetonitril/Wasser enthielt,und anschließende Messung der spezifischen UV-Absorption über einen Zeitraum von 2 Sek.
bei 22°C erhalten. Es wurde dann die spezifische Absorption bei einer einzigen Wellenlänge gegen die Zeit aufgetragen.
Die Kurven für die Verbindungen nach den Beispielen 2 und wurden auf ähnliche Weise erhalten. Die Geschwindigkeiten
k1 und k" für die Verbindungen nach den Beispielen 1, 2 und
3, die aus den graphischen Darstellungen berechnet wurden, sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt
1 2,97 4,93
2 24,40 4,60
3 5,43 1,34
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die die Konzentration des aus den Verbindungen nach den Beispielen 1, 2 und 3
als Funktion der Zeit freisetzten Silberhalogenid-Lösungsmittel zeigt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in allen photographischen
Systemen zur Erzeugung von Silber- oder Farbstoffbildern verwendet werden, wenn es erwünscht ist, daß ein Silberhalogenid-Lösungsmittel
in einer besonderen Schicht oder in besonderen Schichten einer Filmeinheit in einer stabilen,
praktisch inerten Form enthalten ist und trotzdem während der
Entwicklung in einer vorherbestimmten Konzentration und bei einervorherbestimmten Zeit zur Verfügung gestellt werden kann.
Obgleich die erfindungsgemäßen Verbindungen allgemein in einer
Vielzahl von photographischen Systemen brauchbar sind, werden sie insbesondere bei Diffusionsübertragungsverfahren verwendet,
die an sich bekannt sind. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen
Verbindungen in Silber-Diffusionsübertragungsverfahren nach den US-Patentschriften 25 43 181, 2 647 056
und dergl. verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch bei Diffusionsübertragungsverfahren
verwendet werden, bei denen positive Silber-Ubertragungsbilder erhalten werden, die als Diapositive
betrachtet werden können, ohne daß sie vom entwickelten negativen Silberbild getrennt werden, z.B. bei Verfahren, bei denen
additive Farbprojektions-Positive erhalten werden. Diffusionsübertragungsverfahren
dieser Art sind beispielsweise in den US-Patentschriften 3 536 488 und 3 894 871 beschrieben. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch als Silberhalogenid-
Lösungsmittel bei Diffusionsübertragungsverfahren,
bei denen die Eigenschaften der bildmäßigen Verteilung von Silberionen im löslichen Silberkomplex an den unentwickelten
und teilweise entwickelten Stellen einer Silberhalogenid-Emulsion
dazu verwendet werden, um ein Reagens, z.B. einen Farbstoff in bildmäßiger Verteilung freizusetzen (vgl. US-PS
3 719 489).
Weiterhin kann es erwünscht sein, ein Silberhalogenid-Lösungsmittel
in kleinen Mengen bei Farbdiffusionsübertragungsverfahren
zu verwenden, bei denen Entwicklerfarbstoffe verwendet werden (vgl. z.B. US-PS .2 983 606).
- V'
Um die Brauchbarkeit der vorstehend angegebenen Verbindungen in einem photographischen System zu erläutern, wurde ein
lichtempfindliches Element mit einer einen gelben Bildfarbstoff liefernden Verbindung der Formel
►Cr
#H3°
dadurch hergestellt, daß auf eine durchsichtige Polyester-Filmunterlage
folgende Schichten aufgebracht wurden:
1. eine Schicht der vorstehend genannten gelben bildfarbstoff-liefernden
Verbindung, dispergiert in Gelatine; Auftragsmenge 890 mg/m2 (82,5 mg/ft3) gelber Farbstoff und
440 mg/m3 (41 mg/ft2)Gelatine mit 100 mg/m2 (92,5 mg/ft2)
der Verbindung von Beispiel 1 ;
2. eine Gelatine-Silberjodidbromid-Emulsion; Auftragsmenge
130 mg/m2 (12 mg/ft2)Silber und 6 50 mg/m2 (60 mg/ft2)
Gelatine;
3. eine Gelatineschicht; Auftragsmenge 320 mg/m2 (30 mg/ft2)
mit 25 mg/ma (2,5 mg/ft2) Succindialdehyd.
Ein Bildempfangsteil wurde dadurch hergestellt, daß auf eine
durchsichtige Polyäthylenterephthalat-Filmunterlage (0/1 nun)
folgende Schichten aufgebracht wurden:
1. als polymere Säureschicht ein Gemisch von etwa 9 Teilen
e. nes partiellen Butylesters von Polyäthylen/Maleinsäure anhydrid-Copolymer und 1 Teil Polyvinylbutyral; Auftragsmenge
etwa 27 g/ma (2500 mg/ft2);
2. eine Verzögerungsschicht mit einem 60-30-4-6-Tetrapolymer
von Butylacrylat, Diacetonacrylamid, Styrol und Methacrylsäure sowie Polyvinylalkohol im Verhältnis 14:1?
Auftragsmenge etwa 5,38 g/m2 (500 mg/ft2);
3. ein Gemisch aus 3 Gewichtsteilen eines Gemisches aus Polyvinylalkohol
und Poly-4-vinylpyridin im Gewichtsverhältnis
2:1 und 1 Gewichtsteil eines Pfropfcopolymers aus 4-Vinylpyridin und Vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid, aufgepfropft
auf Hydroxyäthylcellulose im Gewichtsverhältnis 2,2/1/2,2 zur
Herstellung einer Bildempfangsschicht; Auftragsmenge 3,23g/ma
(300 mg/ft2).
Zur Messung der relativen Geschwindigkeit der Farbstoffübertragung
als Funktion der Verfügbarkeit von freigesetztem Sxlberhalogenidlösungsmittel wurde ein unbelichtetes lichtempfindliches
Element auf den Bildempfangsteil gelegt. Diese beiden Teile wurden dann mit einem aufreißbaren Behälter verklebt,
der an der Führungskante dieser Teile eine wäßrigalkalische Entwicklermasse enthielt; bei Druckanwendung riß
der Behälter auf, wobei sich sein Inhalt zwischen der Bildempfangsschicht und der Gelatine-Deckschicht des lichtempfindlichen
Elements verteilte. Die wäßrig-alkalische Entwicklermasse hatte folgende Zusammensetzung
3o
Entwicklermasse
Wasser | 100 | cc. |
Natriumhydroxid | 5 | g. |
Carboxymethylhydroxyäthylcellulose | 3 | g. |
Titandioxid | 50 | g. |
2-Thiouracil | 0,009 | g- |
Eine etwa 0/05 mm starke Schicht dieser Entwicklermasse wurde
zwischen dem lichtempfindlichen Teil und dem Bildempfangsteil verteilt, indem die übereinanderliegenden Teile zwischen
zwei Druckwalzen geleitet wurden. Der "Sandwich" wurde' nicht auseinandergenommen, und die Reflexionsdichten wurden
als Funktion der Zeit durch die durchsichtige Filmunterlage des Bildempfangsteils gemessen, wobei ein mit einem Schreiber
verbundenes Densitometer verwendet wurde. Die Farbstoff-übertragungsdichten,
die nach 15, 30, 60 und 100 see. sowie nach
etwa 5 min. gemessen wurden, betrugen 0,2; 0,26; 0,32; 0,56 .
bzw. 1,32.
Eine andere Filmeinheit wurde auf die gleiche Weise wie oben hergestellt, wobei jedoch die Gelatine-Silberjodidbromidschicht
etwa 323 mg/m2 (30 mg/ft2)einer öldispersion von
4'-Methylpheny!hydrochinon enthielt.
Dieses lichtempfindliche Element wurde durch einen Stufenkeil mit weißem Licht von 2 Meterkerzen belichtet und mit dem
Bildempfangselement abgedeckt. Dann wurde eine Schicht der vorstehend genannten Entwicklermasse mit einer Stärke von
etwa 0,05 mm (0,0020 inch) zwischen den beiden Elementen verteilt, indem die Filmeinhiet im Dunkeln zwischen zwei
Druckwalzen geleitet wurde. Die Filmeinheit wurde nicht auseinandergenommen, wobei ein integraler Negativ-Positiv-Reflexionsabzug
erhalten wurde, der 10 min. bei Raumtemperatur im Dunkeln gehalten wurde. Es war ein positives gelbes Bild
durch die durchsichtige Unterlage des Bildempfangsteils sichtbar.
Wie schon gesagt, werden die erfindungsgemäßen Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufen
durch. Berührung mit wäßrigem Alkali aktiviert und setzen das Silberhalogenid-Lösungsmittel frei.
Oa sie stabil, praktisch inert sind, bis sie mit der wäßrigax.calischen
Entwicklermasse in Berührung kommen, können sie. an verschiedenen Stellen der photographischen Filmeinheit
angeordnet werden. Sie können ursprünglich im lichtempfindlichen Element angeordnet sein, z.B. in der Silberhalogenid-Emulsionsschicht,
in einem geeigneten farbstoffbild-erzeugenden
Material oder in einer getrennten, für die Entwicklermasse durchlässigen Schicht; und/oder sie können aber ursprünglich
auch in einem zweiten folienartigen Element (z.B. in einer Verteilerfolie) einem Bildempfangselement, das auf das
lichtempfindliche Element gelegt werden kann;oder in einem
Bildempfangsteil, das einen Teil eines integralen dauerhaften Laminats mit dem lichtempfindlichen Element bildet, angeordnet
sein. Die jeweils gewählte Anordnung ist so, daß an einer bestimmten Stelle des photographischen Systems zu einer
gewissen Zeit eine bestimmte Menge Silberhalogenidlösungsmittel zur Verfügung gestellt wird.
Die Entwicklersubstanz kann, wie die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe
ursprünglich in einer oder mehreren Schichten der Filmeinheit angeordnet sein, z.B. im lichtempfindlichen
Element, und kann in derselben Schicht wie die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe
angeordnet sein. Die Entwicklersubstanz kann auch ursprünglich in der Entwicklermasse vorhanden sein,
aber es ist selbstverständlich auch möglich, daß der Einbau der Entwicklersubstanz und der Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe
in die Filmeinheit auch eine Entwicklung der belichteten Filmeinheit durch einfaches Aufbringen von wäßrigem
Alkali ermöglicht. Die Entwicklersubstanz kann wie das Silberhalogenid-Lösungsmittel
als Entwickler-Vorstufe verwendet werden, welche die Entwicklersubstanz in Kontakt mit der
Entwicklermasse freisetzt. Derartige Verbindungen sind beispielsweise in der US-PS 36 98 898 beschrieben. Beispiele
- Vf-
für andere brauchbare Entwicklersubstanzen sind die p-Aminophenole, die Reduktone und die verschiedenen, üblicherweise
verwendeten Hydrochinone.
Die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufen können auch im Gemisch untereinander und/oder im Gemisch mit anderen Silberhalogenid-Lösungsmitteln
oder Lösungsmittelvorstufen verwendet werden. Werden andere Lösungsmittel verwendet, so
können diese in der Entwicklermasse vorhanden sein.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch mit anderen
Alkalien und Viskositätserhöhenden Reagentien als den vorstehend beschriebenen verwendet werden. Beispielsweise können
Kalium- oder Lithiumhydroxid als Alkalien verwendet werden, während als Viskositätserhöhendes Reagens Cellulosepolymere,
z.B. Natriumcarboxymethylcellulose oder Hydroxyäthylcellulose; Oximpolymere, z.B. Polydiacetonacrylamidoxim; oder andere
alkalibeständige hochmolekulare Polymere verwendet werden können. Derartige Substanzen sind in der einschlägigen
Technik bekannt; und die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch zusammen mit Antischleiermitteln, Entwicklungshemmern, Tonern oder anderen Substanzen, wie sie üblicherweise
bei photographischen Prozessen zur Anwendung kommen, verwendet werden.
Wie vorstehend gesagt, können die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch in beliebigen bekannten photographischen Filmeinheiten verwendet werden, die beispielsweise auf übliche
Weise verarbeitet werden (z.B. durch "Schalenentwicklung"); sie können aber auch in der Diffusionsübertragungsphoto- ·
graphie verwendet werden, d.h. in der Silber- oder Farbdiffusionsübertragungs-Photographie,
wobei auch integrale Negativ-Positiv-Filmeinheiten zur Herstellung von farbigen Ubertragungsbildern eingeschlossen sind, die ohne Trennung
als Reflexionsabzüge betrachtet werden können (vgl. z.B. US-Patentschriften 3 415 644 und 3 594 165).
Leerseite
Claims (1)
- PAT £*T\l'?*A tf'WA LT'E '· DIPL.-INS. R. SPLANEMANN dipl.-chem. dr. B. REITZNERZUQEL VERTRETER βειΜ CPA - PROFESSIONAL NEPRSSENTATIVES BEfORE EPO ■ MANOATAIRE* AGREtS PREvS l'OUPolaroid Corporation 549 Technology SquareCc-ibridge, Mass. 02139 USAeOOO MÜNCHEN a Tal taTelefon (08?) 226207/32«» Telegramme i Invenliui MOnch«n Τ·Ιβκ· 5284)8 inluid11. März 1983Unter« Akte ι
Ihr Z*ich«n:3920-1-12*064PatentanmeldungPhotographisches AufzeichnungsmaterialPATENTANSPRÜCHEPhotographisches Aufzeichnungsmaterial, enthaltend mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht auf einer Filmunterlage und eine Silberhalogenid-LösungsmitteIvorstufe in einer Schicht auf der gleichen Seite der Filmunterlage wie die Silberhalogenid-Emulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe eine Verbindung der Formel/ O2Sd-cdarstellt, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:Kontin. Deutsch· Bank AG, Münchtn, Konlo-Nr. 2014009 ■ Po>t«ch«ck. München 60060-807_ 2 —R ist ein einwertiger organischer Rest; Ra ist Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest; Z ist eine Gruppe, die in einer wäßrig-alkalischen Lösung einer ß-Eliminierung unterliegt; und η ist 3, 4 oder 5.2. Auf zeichnungsinaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine Silberhalogenid-Entwicklersubstanz in einer Schicht auf der gleichen Seite der Filmunterlage wie die Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält.3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen additiven Mehrfarbenraster und eine Schicht mit Silberfällungskeimen zwischen, der Filmunterlage und der Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält.4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe in der Silberhalogenid-Emulsionsschicht angeordnet ist.5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Z unter Freisetzung eines photographisch wirksamen Reagens einer ß-Eliminierung unterliegt.6. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß η = 3 ist.7. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Ra Wasserstoff ist.8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß R Aryl und Z die Gruppe-N(CH3)SO2bedeuten.9. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß R Aryl und Z die Gruppebedeuten.10". Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß R Aryl und Z die Gruppe-N-COCH3,bedeuten.11. Photographisches Aufzeichnungsmaterial, enthaltend ein erstes folienartiges Element mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht auf einer Filmunterlage, ein zweites folienartiges Element, das auf das erste folienartige Element gelegt werden kann, Mittel zur Aufbewahrung einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse 2ur Verteilung zwischen dem ersten und dem zweiten folienartigen Element, und eine Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe in einem oder beiden folienartigen Elementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe eine Verbindung der Formel>2sR-Cdarstellt, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben: R ist ein einwertiger organischer Rest; RJ ist Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest; Z ist eine Gruppe, die in einer wäßrig-alkalischen Lösung einer ß-Eliminierung unterliegt; und η ist 3, 4 oder 5.12. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe im ersten folienartigen Element angeordnet ist.13. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,daß Z unter Freisetzung eines photographisch wirksamen Reagens einer ß-Eliminierung unterliegt.14. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß η = 3 ist.15. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und/oder das zweite folienartige Element zusätzlich eine Bildempfangsschicht enthält.16. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildempfangsschicht im zweiten folienartigen Element enthalten ist.17. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildempfangsschicht eine Silberfällungsschicht ist.18. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 15 oder 16, dadurch „•^kennzeichnet, daß die Bildempfangsschicht eine Bildfarbstoff-Empfangsschicht ist und das erste folienartige Element zusätzlich ein farbbilderzeugendes Material enthält, das der Silberhalogenid-Emulsionsschicht zugeordnet ist.19. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das farbbilderzeugende Material, das der Silberhalogenid-Emulsionsschicht zugeordnet ist, eine photographisch inerte Verbindung darstellt, die in Gegenwart von Silberionen und/oder löslichen Süberkomplexen unter Freisetzung eines diffundierbaren Farbstoffs aufspaltbar iöt,20. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten folienartigen Element eine Silberhalogenid-Entwicklersubstanz angeordnet ist.21. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklermasse ein die Viskosität erhöhendes Reagens enthält.22. Photographisches Verfahren, bei welchem(a) ein lichtempfindliches Element, das mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht auf einer Filmunterlage und eine Silberhalogenid-LösungsmitteIvorstufe auf der gleichen Stufe der Filmunterlage wie die Emulsionsschicht enthält,bildmäßig belichtet wird;(b) auf das belichtete lichtempfindliche Element eine wäßrigalkalische Entwicklermasse aufgebracht wird, um das belichtete Silberhalogenid zu entwickeln und um eine Freisetzung des Silberhalogenid-Lösungsmittels aus der Silberhalogenid-Lösungsmittelvorstufe zu erreichen* wodurcheine bildmäßige Verteilung eines in der wäßrigalkalischen Entwicklermasse löslichen Süberkomplexes erzielt wird,dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid-Lösungsmittel-Vorstufe eine Verbindung der FormelO2S SO2R-C 2darstellt, worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:R ist ein einwertiger organischer Rest; Ra ist Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest; Z ist eine Gruppe, die in einer wäßrig-alkalischen Lösung einer ß-Eliminierung unterliegt; und η ist 3, 4 oder 5.23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich(c) die bildmäßige Verteilung des löslichen Silberkomplexes auf eine darüberliegende Silberfällungsschicht überträgt und(d) den übertragenen Silberkomplex zu einem Silberbild reduziert.24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß das lichtempfindliche Element ein farbstoffbilder zeugendes Material, das der Silberhalogenid-Emulsionsschicht zugeordnet ist, und eine Farbbildempfangsschicht enthält.25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das farbbild-erzeugende Material eine photographisch inerte Verbindung ist, die in Gegenwart von Silberionen und/oder löslichen Süberkomplexen unter Freisetzung einöö diffundierbaren Farbstoffs aufspaltbar ist, und daß man fferner die bildmäß.ige Verteilung des löslichen Silberkomplexes zur Erzeugung einer entsprechenden bildmäßigen Verteilung von diffundierbarem Farbstoff mit dem farbstoffbilderzeugenden Material in Berührung bringt und den diffün* dierbaren Farbstoff zur Erzeugung eines Farbstoffbildes auf die Farbbildempfangsschicht überträgt.26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß Z unter Freisetzung eines photographisch wirksamen Reagens einer ß-Eliminierung unterliegt.27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß η = 3 ist.28. Verbindung der FormelO2SR2 >worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:R ist ein einwertiger organischer Rest; Ra ist Wasserstoff oder ein einwertiger organischer Rest; Z ist eine Gruppe, die in einer wäßrig-alkalischen Lösung einer ß-Eliminierung unterliegt; und η ist 3, 4 oder 5.29. Verbindung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß R als einwertiger organischer Rest eine Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder heterocyclische Arylgruppe; und Ra Wasserstoff oder als einwertiger organischer Rest eine Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder heterocyclische Arylgruppe darstellt.30. Verbindung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, daß Z unter Freisetzung eines photographisch wirksamen Reagens einer ß-Eliminierung unterliegt.31. Verbindung nach einem der Ansprüche 28 bis 30/ dadurch gekennzeichnet, daß η = 3 ist.32. Verbindung nach einem der Ansprüche 28 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß R2 Wasserstoff bedeutet.33. Verbindung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß R eine Arylgruppe und Z die Gruppedarstellt, worin R3 Wasserstoff oder eine Alkyl- oder Phenylgruppe bedeutet.34. Verbindung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß R eine Arylgruppe und Z die Gruppe 'darstellt, worin R3 Wasserstoff oder eine Alkyl- oder Phenylgruppe bedeutet.35. Verbindung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß R eine Arylgruppe und Z die Gruppe-N-COCH3darstellt, worin R3 Wasserstoff oder eine Alkyl- oder Phenyl· gruppe bedeutet.
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