DE3306009A1 - Verfahren zur herstellung von proteinhydrolysaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von proteinhydrolysatenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Proteinhydroiysaten
Gebiet der Erfindung ' '
Die Erfindung betrifft Proteinhydrolysate ohne bitteren Geschmack,
die mittels enzymatischer Hydrolyse aus solchen Proteinen gewonnen werden, deren Hydrolyse den vorhandenen
Erfahrungen nach Hydrolyseprodukte mit bitterem Geschmack ergeben.
Die der Technik zur Verfügung stehenden Proteine bedürfen zu ihrer Nutzung häufig des hydrolytischen Aufschlusses. Die
Hydrolyse führt in der Regel zum Abbau der Protein-Makromoleküle zu kleineren Peptiden und gegebenenfalls bis zu Aminosäuren.
Gewisse Probleme, die bei der Verwertung von Proteinen auftreten
können, seien am Beispiel des Caseins erläutert, das an sich einen wertvollen Rohstoff beispielsweise für Zwecke der
Ernährung darstellt, uhmodifiziertes Casein-Protein hat beispielsweise
im pH-Bereich 4-5, den ein großer Teil der Konsum-Getränke und Früchtedesserts aufweist, eine sehr geringe
Löslichkeit. Die Folge ist ein Ausflocken des Proteins, was einerseits das Aussehen der Getränke und infolge des Zusammenbrechens
der Aufschlagmassen die Qualität der Desserts stark beeinträchtigt und darüber hinaus einen unangenehmen, sandigen
Geschmack hervorruft.
20
20
Da die Hydrolyseprodukte der Proteine im allgemeinen im sauren pH-Bereich besser löslich sind, lag der hydrolytische Abbau,
insbesondere der enzymatische Abbau der Proteine nahe. Die Eigenschaften eines Protein-Hydrolysats hängen verständlicherweise,
außer von seiner Aminosäurezusammensetzung, noch vom Abbaugrad ab. Ein Maß für den Abbaugrad ist z.B. der
Prozentsatz an Peptidbindungen, der beim Abbauvorgang gelöst wird. (D.H. = Degree of hydrolysis).
In erster Näherung gilt, daß bei vorgegebenem Protein und vorgegebenen proteolytischem Enzym die Eigenschaften des
Proteinhydrolysats durch den DH-Wert festgelegt sind, der durch den Verbrauch an Lauge bei konstantem pH während der Hydrolyse
bestimmbar ist.
Eines der größten Hindernisse bei der Verwertung von Proteinhydrolysaten
in der Ernährung, insbesondere der menschlichen Ernährung, liegt im Bereich des Geschmacks. Der Geschmack
reinen Proteins ist normalerweise ziemlich neutral. (Der mit einem Protein bestimmter Herkunft gewöhnlich assoziierte
Geschmack rührt in der Regel von nicht-proteinartigen Geschmacksstoffen her. Man kann diese Geschmacksstoffe im Bedarfsfall
entfernen um eine allgemeinere Verwendbarkeit von Proteinhydrolysaten
zu gewährleisten).
Die gravierenden Schwierigkeiten beginnen jedoch beim bitteren Geschmack vieler Proteinhydrolysate. Der intensive Bittergeschmack von Proteinhydrolysaten läßt sich in den zum Konsum bestimmten Nahrungsmitteln kaum maskieren. Tatsächlich hat diese Bitterkeit bisher verhindert, daß es zu einer extensiven Verwendung derartiger Proteinhydrolysate in der Ernährung kam.
Die gravierenden Schwierigkeiten beginnen jedoch beim bitteren Geschmack vieler Proteinhydrolysate. Der intensive Bittergeschmack von Proteinhydrolysaten läßt sich in den zum Konsum bestimmten Nahrungsmitteln kaum maskieren. Tatsächlich hat diese Bitterkeit bisher verhindert, daß es zu einer extensiven Verwendung derartiger Proteinhydrolysate in der Ernährung kam.
In der DE-OS 30 03 679 wird zu diesem Problem ausgeführt, die Anzeichen sprächen dafür, daß die Ursache des bitteren Geschmacks
mit dem Proteinsubstrat zusammenhänge und nicht mit den verwendeten Enzymen. Bestimmte Proteine wie Casein ergäben
fast ausnahmslos bitterschmeckende Hydrolysate, wo hingegen Gelatine bei analoger Behandlung mit denselben Enzymen höchstens
geringfügig bitterschmeckende Hydrolysate liefert. In der genannten Offenlegungsschrift wird als "Bitterpunkt"
derjenige Gehalt an löslichem Proteinhydrolysat (in Prozent des
Ausgangsproteins) definiert, bei dessen Degustation erstmalig bitterer Geschmack festgestellt wird. Das Problem des bitteren
Geschmacks von Hydrolysaten ist bisher hauptsächlich bei Casein sowie Soja-, Getreide- und tetisproteinen aufgetreten; es könnte
indessen auch bei intensiverer untersuchung anderer alterna-tiver
Froteinquellen in Erscheinung treten.
In der genannten DE-OS 30 03 679 wird ein Verfahren zur Herstellung
von zur Ernährung geeigneten Hydrolysaten aus Proteinsubstraten durch Hydrolyse unter Verwendung proteolytischer
Enzyme vorgeschlagen, wobei gleichzeitig mit den proteolytischen·Enzymen
wasserlösliche und/oder mit wasser stark quellbare Kohlenhydrate eingesetzt werden. Durch den Zusatz dieser
Kohlehydrate zu enzymatischen Ansätzen können die Proteine zu Proteinhydrolysaten abgebaut werden, die bis zu einem hohen
hydrolytischen Abbaugrad keinen oder allenfalls einen vernachlässigbar geringen Bittergeschmack aufweisen.
J-
Aufgabe
Das Verfahren des Standes der Technik macht somit den Zusatz von Nicht-Proteinen erforderlich, die nicht in jedem Falle als
erwünscht gelten können. Es bestand daher weiterhin ein Bedarf nach einen Verfahren zur Herstellung nicht bitterschmeckender
Proteinhydrolysate aus solchen Proteinen, die bei unmodifizierter enzymatischer Hydrolyse Verfahrensprodukte mit Bittergeschmack
ergeben.
■ ·
■ ·
Lösung
Die Lösung der Aufgabe kann mit dem Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht werden.
.Es muß als besonders überraschend betrachtet werden, daß
mittels trägergebundener Proteasen ein Abbau von Proteinsubstraten über denjenigen Hydrolysegrad (Abbaugrad) hinweg
gelingt, der beim normalen enzymatischen Abbau gegebenenfalls mit demselben, jedoch nicht trägergebundenen Enzymen
den Bitterpunkt markiert, ohne jedoch den erwarteten bitteren Geschmack der dabei gewonnenen Hydrolyseprodukte hervorzurufen.
Als "Bitterpunkt" sei im Rahmen der vorliegenden Anmeldung derjenige Gehalt an löslichem Proteinhydrolysat in Prozent der
Ausgangsproteine definiert, bei dessen Degustation erstmalig bitterer Geschmack festgestellt wird. Obwohl die Degustation
individuell bedingten Schwankungen der Bitter-Empfindung bei
den Degustatoren unterworfen sein kann, bildet sich erfahrungsgemäß bei einem Kollektiv mit ausreichender Zahl von Individuen
(z.B. mehr als 5 Degustatoren) ein recht verläßlicher Mittel-
"30 wert der Bitter-Empfindung heraus.
Z-
Die Degustation zum Zwecke des Vergleichs sollte von ein und denselben Individuen, möglichst in vergleichbarem Zustand
vorgenommen werden.
Als Maß für den Abbaugrad wird der Prozentsatz an Peptidbindungen,
der beim Abbauvorgang gelöst wurde (DH = Degree of Hydrolysis), herangezogen. In erster Näherung gilt, daß bei
vorgegebenem Protein und vorgegebener Protease die Eigenschaften
des Proteinhydrolysats durch den DH-Wert festgelegt sind, der durch den Vebrauch an Natronlauge während der Hydrolyse
bei Konstanthaltung des pH-Werts bestimmt werden kann. Selbstverständlich kann der Grad der Hydrolyse und deren
Ergebnis hinsichtlich Zusammensetzung und Molgewicht der entstandenen Produkte mit Hilfe der verschiedenen in der
Proteinchemie entwickelten Analyseverfahren (insbesondere chromatographische Methoden, Elektrophorese, Ultrazentrifuge
u.a.) bestimmt werden.
Als Proteinsubstrate, die bei einem ausgedehnten hydrolytischen Abbau bitterschmeckende Hydrolysate liefern, seien in
erster Linie das Casein, daneben aber auch Soja-, Getreide- und Mais-Proteine genannt. (Bei intensiver untersuchung könnte
sich der gleiche Sachverhalt auch für weitere alternative. Proteine anderer Provenienz herausstellen).
Mit Hilfe des .erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es beispielsweise
den Abbaugrad bei Casein über 3 %, beispielsweise über 5 %, (bezogen auf die gesamten im Ausgangsprotein'
vorhandenen Peptidbindungen bzw. Säureamidbindungen) hinauszuführen,
ohne daß bitterer Geschmack der Produkte beobachtet wird. Ih der Regel tritt sogar bis zu einem Abbaugrad von
15 % bezogen auf die Peptidbindungen des Ausgangsproteins?
kein bitterer Geschmack der Produkte auf.
Der Erfolg des erfindungsgemäßen Verfahrens scheint ursächlich
mit der Verwendung trägergebundener Proteasen zusammenzuhängen, insbesondere mit der Verwendung kovalent gebundener
Enzyme. Vorzugsweise verwendet man Pilzproteasen unter Bedingungen, die auf deren (bekannte) Aktivitäts- und Stabilitätseigenschaften
abgestimmt sind. Besonders bevorzugt sind Pilzproteasen.des Genus Aspergillus. Geeignete Enzyme fallen
unter die Charakterisierung gemäß E.C. 3.4.21.15 und 3.4.24.4. Besondere Eignung scheint den Enzymen zuzukommen, wenn Wirkungsoptima
im neutralen und im alkalischen Bereich vorliegen. Von speziellem Interesse sind Vertreter der Art
Aspergillus flavusoryzae. in Mittelpunkt steht die aus
Untergruppe Aspergillus sojae, Gruppe A.oryzae gewonnene
Pilzproteinase, beispielsweise das unter der Bezeichnung Corolase P N® im Handel befindliche Enzym oder
Präparate aus Aspergillus melleus-Kultüren. Zur näheren
Charakterisierung können die folgenden Daten dienen: Es handelt sich bei der COROLASE PN®um ein Produkt mit einer
im neutralen und einer im alkalischen pH-Bereich aktiven Enzymeinheit. Das Wirkungsoptimum des Enzyms gegenüber Casein
als Substrat liegt bei einem pH von 7-9, gegenüber Haemoglobin bei pH 6, Nebenoptimum 8.
Als Temperatur-Wirkungs-Optimum des freien Enzyms wurden 5O0C
gefunden. Das .Stabilitätsoptimum liegt bei pH 6- 8. Der isoelektrische Punkt des Enzyms liegt bei pH 4,5 - 5. Das
Enzym läßt sich durch Komplexbildner wie EDTA, durch OH-gruppen reaktive Reagentien wie Phenylmethylsulfonylfluorid (PMSF)
sowie durch obenflächenäktiven Substanzen wie Natriumlaurylsulfat u.a. wenigstens partiell hemmen. Zur weiteren Charak-
■30 terisierung können gegebenenfalls die Begleitaktivitäten
bestehend* aus Amyläse-, Cellulase-, Pentosanase- und Galactomannanaseaktivität
herangezogen werden.
Bei den erfindungsgemäß besonders interessanten Enzymen wird in der Regel ein Verhältnis "Aktivität bei pH 5 zu Aktivität
bei pH 8 (gegenüber Haemoglobin als Substrat)" von 0,5 zu 1 bis 1,5 zu 1 festgestellt.
Definitionsgemäß handelt es sich bei den erfindungsgemäß zu .
verwendenden Proteasen, insbesondere der Corolase PN um trägergebundene Ehzyme.
Als Trägermaterialien kommen die an sich bekannten Trägertypen
für immobilisierte Ehzyme in Frage. (Vgl. O. Zaborsky "ürcnobii'zed
Enzymes", Chemical Rubber Corporation Press, Cleveland, Ohio, 1973).
Genannt seien einerseits hoch poröse, anorganische Trägermaterialien
wie z.B. Glas, Bentonit u.a. neben porösen organisehen
polymeren Trägern.
Dabei können sowohl rein synthetische Polymere wie vernetztes Polyacrylamid u. Derivate, Polystyrol, polymere Acrylate bzw.
Methacrylate, A'thylen-Nkleinsäureanhydrid-Copolymere, Polypeptide,
Nylon als auch semisynthetische Polymere, Naturstoffe und abgewandelte Naturstoffe wie Cellulose, Chitin, Alginsäure,
Kollodium, Dextran, Agarose, Stärke, SEPHADEX&; Keratin,
Kollagen als Träger eingesetzt werden.
Als reaktive Gruppen zur Immobilisierung seien die in Ulimanns
Enzyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage, Band 10,
Chemie, S. 540 genannten angeführt.
Bevorzugt werden Oxirangruppen. Weiter sind besonders bevorzugt
polymere Träger auf Acrylatbasis, insbesondere die sogenannten Acrylharzperlen.
Hsrstellung und Handhabung der einschlägig verwendbaren Acrylharzperlen
kann der GB-PS 1 329 062, DE-OS 22 37 316, US-PS
4 070 3^8, DE-PS 27 22 751 entnommen werden. Besonders genannt
seien die an die Handelsprodukte EUPERGIT (@bzw. PLRXAZYM <@
(Produkte der Röhm GmbH, Darmstadt) gebundenen Enzyme, speziell daran gebundene Corolase PN.®
Die Ausführung der Erfindung kann nach den für hydrolytische
Reaktionen mit trägergebundenen Enzymen üblichen Msthoden
vorgenommen werden. So wird das Trägermaterial zweckmäßig in Verbindung mit einer Säule angewendet, wobei die Lösung des zu
hydrolysierendea Substrats üb»r die mit dem polymeren Träger
beschickte Säule läuft.
Die Substratlösungen enthalten in der Regel zwischen 5 und 15 Gew.-% Substrat. Als Richtwert gelte beispielsweise
eine 5 %ige (Gew.-%) Lösung, z.B. eine Caseinatlösung. Der pH-Wert richtet sich in erster Näherung nach den Kenndaten des
Enzyms, wobei eine gewisse Flexibilität hinsichtlich des pH-Werts angenommen werden kann. Bei der Verwendung des Enzyms
Corolase PNist ein pH-Bereich von 6-9 zweckmäßig. Auch . hinsichtlich der anwendbaren Temperaturen ist in Abhängigkeit
von den Kenndaten des Enzyms eine gewisse Variationsbreite möglich, die etwa mit dem Bereich von Raumtemperatur bis 6O0C
angegeben werden kann. So kann die trägergebundene Corolase PN^
im Bereich von 20 - 6O0C verwendet werden.
Durch die Wahl der Durchflußgeschwindigkeit (Verweilzeit) ergibt sich bei Verwendung von Säulen eine gewisse Steuerungs-
•30 möglichkeit für das Hydrolysegeschehen. Es ist z.B. mit
geringera Aufwand möglich, die Hydrolyse so weit fortzuführen, daß gerade noch keine bitterschmeckenden Produkte auftreten.
Mit Caseinatlösung als Substrat und trägergebundener Corolase PM® als Protease erhält man z.B. auch bei Hydrolysegraden bis 15 %
keine bitteren Casein-Hydrolysate. Dieses Ergebnis ist umso
überraschender als man bei Verwendung freier Corolase Phß
unter sonst vergleichbaren Bedingungen bitterschmeckende Peptide ab einem Hydrolysegrad von 3 % erhält.
Die Gründe für dieses Ergebnis sind nicht unmittelbar einzusehen. Einen Hinweis könnte der experimentelle Befund darstellen,
daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung der trägergebundenen Protease hergestellten Hydrolyseprodukt«
wenig bis keine Anteile an Peptiden mit Molgewichten von 1000 - 6000 Dalton aufweisen. Es käme-folglich darauf an, die
Reaktionsbedingungen so einzurichten, daß der Anteil an Peptiden in diesem Molgewichtsbereich minimiert wird.
Die Beladung der Träger mit dem erfindungsgemäß wirksamen
Enzym kann in an sich bekannter Weise vorgenommen werden, beispielsweise durch Reagierenlassen mit den (oxirangruppenhaltigen)
Acrylglasperlen, etwa vom Typ EUPERGIT C-^der Röhm GmbH.
Man wäscht in an sich bekannter Weise nach, z.B. mit de- " stilliertem Wasser und anschließend mit einer (inerten)
Elektrolytlösung, beispielsweise mit 5 °/üger Natriumchlorid-Lösung.
Die so erhaltenen Enzym-Trägerpräparate sind unmittelbar verwendungsfähig.
Jm allgemeinen wird eine 1- 20 Gew.-%ige Substratlösung
verwendet, beispielsweise eine wäßrige Caseinatlösung. Die mittlere Verweilzeit der Substratlösung kann 1 bis 100 Minuten,
vorzugsweise 5-10 Minuten betragen.
10Og Pilzproteinase aus A.oryzae (COROLASE PNcler
Firma Röhm GmbH, Darmstadt), wurde in 1 literimol. Kalium-Phosphat-Puffer pH 8,5 gelöst. Die Enzymlösung wurde
Firma Röhm GmbH, Darmstadt), wurde in 1 literimol. Kalium-Phosphat-Puffer pH 8,5 gelöst. Die Enzymlösung wurde
mit 100 g EUPERGIT C^der Firma Röhm GmbH gekuppelt. Damit
eine gute Benetzung der Perlen gewährleistet war, rotierte das Gefäß auf einer Rollbank ca. 50 Stunden lang bei
Raumtemperatur. Anschließend wurde der Träger auf einer
Glas-Fritte (Por. 2-3) mit dest. V/asser und danach mit
einer 5 %igen Natrium-Chlorid-Lösung ausgewaschen.
Raumtemperatur. Anschließend wurde der Träger auf einer
Glas-Fritte (Por. 2-3) mit dest. V/asser und danach mit
einer 5 %igen Natrium-Chlorid-Lösung ausgewaschen.
5 g immobilisierte Pilzproteinase hydrolysierte in einer
doppelwandigen Säule (6O0C) eine 5 %ige Natrium-Caseinat-Lösung,
die kontinuierlich durch die Säule gepumpt wurde. • Die Durchflußgeschwindigkeit betrug 24 ml pro Stunde. Der
Hydrolysegrad lag bei 16 %. Bittergeschmack konnte nicht festgestellt werden.
10 g immobilisierte Pilzproteinase hydrolysierte wie oben
beschrieben eine 5 %ige Natrium-Caseinat-Lösung bei einer Durchflußgeschwindigkeit von 18 ml pro Stunde. Der Hydrolysegrad
betrug 37 %. Bittergeschmack wurde festgestellt.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel mit freiem Enzym)
300 ml einer 5 %igen Natrium-Caseinat-Lösung wurden 30
Minuten lang mit 300 mg der COROLASE PN®(vgl. Beispiel 1) inkubiert (Temperatur 60°CJ. Die Reaktion wurde durch
lOrainütiges Kochen der Substratlösung in einem Wasserbad
abgestoppt. Der Hydrolysegrad betrug 16 %. Der Bittergeschmack war sehr ausgeprägt.
Eine Auftrennung der Hydrolysate von Beispiel 2 und 4 an Sephadex G 15, G 25 und G 50 hatte signifikante unterschiede
in der Molekülgröße der Bruchstücke gezeigt zwischen dem Hydrolysat, das mit freiem und jenem, das mit immobilisiertem
Enzym hergestellt wurde.'Bei dem nicht bitter schmeckenden Hydrolysat fehlen die Bruchstücke mit einem Molekulargewicht
von ca. 1000 bis 6000.
Die Bestimmung des Hydrolysegrades erfolgte durch Formoltitration. Modifiziert nach "Methods in Enzymology", Volume III, 457 (Academic Press Inc., New York 1957).
Die Bestimmung des Hydrolysegrades erfolgte durch Formoltitration. Modifiziert nach "Methods in Enzymology", Volume III, 457 (Academic Press Inc., New York 1957).
Durchführung:
5 ml Probe wird in ein 100 ml Becherglas pipettiert und auf
pH 7,4 eingestellt. Nach Zugabe von 5 ml neutralisierter 40 %iger Formalinlösung titriert man mit 0,01 η Natronlauge
auf pH 8,3-
Säurehydrolyse:
In Borabenrohre wurden 100, 300 und 500 mg Natrium-Caseinat
der Firma De Mslkindustrie Veghel BV, Holland mit 10 ml 3 η
HCL eingeschmolzen und 17 Stunden bei 1210C im Trockenschrank
stehen gelassen. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde von 0,5 ml Säurehydrolysat eine Formoltitration
durchgeführt.
Blindwert:
Mit 5 ml 5 %iger Natrium-Caseinat-Lösung wurde ebenfalls
eine Formoltitration.durchgeführt.
Ausrechnung:
Säurehydrolyse
0,5 ml ( = 5 mg Natrium-Caseinat) wurden mit 3,47 ml 0,01 η
NaOH titriert, d.h. 100 mg Natrium-Caseinat verbrauchen 69,40 ml.
Blindwert
5 ml ( = 250 mg Natrium-Caseinat) wurden mit 15,00 ml
0,01 η NaOH titriert, d.h. 100 mg Natrium-Caseinat verbrauchen 6,00 ml.
Geht man davon aus, daß bei der Säurehydrolyse das Natrium-Caseinat
vollständig abgebaut worden war, so ergibt sich nach Abzug des Blindwertes für die Totalhydrolyse von 100 mg
'30 Natrium-Caseinat ein Natronlaugenverbrauch von 63,40 ml 0,01 η K
Daraus läßt sich der Abbaugrad der Hydrolysate im Vergleich zum säurehydrolysierten Natrium-Caseinat berechnen.
Claims (16)
- * ftVerfahren zur Herstellung von ProteinhydrolysatenPatentansprücheVerfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten, deren unniodifizierter enzymatiseher Abbau über einen Abbaugrad von 3 Prozent der Peptid-Bindungen im Molekül hinaus bitterschmeckende Hydrolysepro-. 'dukte ergibt, bis zu einem hydrolytischen Abbaugrad von mindestens 5 Prozent der Peptid-Bindungen im Molekül ohne Bildung bitterschmeckender Hydrolyseprodukte,dadurch gekennzeichnet,daß man die enzymatische Hydrolyse der Proteinsubstrate mittels trägergebundener Proteinasen durchführt.
- 2. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnst, daß man die enzymatische Hydrolyse der Proteinsubstrate bis zu einem hydrolytischen Abbaugrad von 15 Prozent der Peptid-Bindungen im Molekül durchführt.
- 3. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Casein und/oder Caseinate als Substrat verwendet.
- 4. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von •30 Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als trägergebundene Proteinase Pilzprotease verwendet.
- 5. Verfahren zur'modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Pilzproteasen aus Aspergillus-Ärten verwendet.■ ·
- 6. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Enzymprodukt Wirkungsoptima im neutralen und im alkalischen pH-Bereich aufweist.
- 7. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Molekulargewicht der Proteasen im Bereich 20 000 - 50 000 Dalton liegt.
- 8. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pilzproteinase das Enzym Corolase PN (Pilzproteinase aus der Untergruppe Aspergilius sojae, aus der Gruppe Aspergillus oryzae) • verwendet.
- 9- Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die enzymatische Hydrolyse des Proteinsubstrats im pH-Bereich 6-9 durchführt.
- 10. Verfahren zur modifizierten enzymatischen Hydrolyse von Proteinsubstraten gemäß den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die enzymatische Hydrolyse im Temperaturbereich von 18 - 6O0C durchführt.'
- 11. Verfahren gemäß den Ansprüchen 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine 1 bis 20 Gew.-%ige wäßrige Caseinatlösung als Substrat verwendet.
- 12. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die trägergebundenen Proteinasen mittels eines Säulenreaktors anwendet.
- 13·· Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Verweilzeit der Substratlösung 1 bis 100 Minuten, vorzugsweise 5 bis 10 Minuten, beträgt.
- 14. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die polymeren Träger Acrylharzperlen mit haftungsvermittelnden Gruppen darstellen.
- 15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die polymeren Träger Acrylharzperlen mit Oxirangruppen als haftungsvermittelnden Gruppen darstellen.
- 16. Nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 15 hergestellte Hydrolyseprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß die Produkte ein Minimum an Peptiden mit einem Malgewichtim Bereich 1 χ 10^ bis 6 χ 10^ Dalton aufweisen.
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---|---|---|---|
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