DE3003679A1 - Verfahren zum abbau von proteinen mit proteinasen - Google Patents

Verfahren zum abbau von proteinen mit proteinasen

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DE3003679A1 DE19803003679 DE3003679A DE3003679A1 DE 3003679 A1 DE3003679 A1 DE 3003679A1 DE 19803003679 DE19803003679 DE 19803003679 DE 3003679 A DE3003679 A DE 3003679A DE 3003679 A1 DE3003679 A1 DE 3003679A1
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    • A23J3/30Working-up of proteins for foodstuffs by hydrolysis
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Description

  • Verfahren zum Abbau von Proteinen mit Proteinasen
  • Die meisten Nahrungsproteine, vor allem die biologisch hochwertigen, besitzen eine globale Struktur, z.B. die Milchproteine, die Eiproteine, die Proteine des Muskelsarcoplasmas, die Cerealienproteine und die meisten anderen Pflanzenproteine. Sie können in bekannter Weise aufbereitet und von den Enzymen des Organismus problemlos metabolisiert werden.
  • Anders verhalten sich in der Regel die Strukturproteine, wie Kollagen, Keratin, Elastin usw., die sich nicht ohne weiteres für die Ernährung, insbesondere für die menschliche Ernährung> verwerten lassen.
  • Bei nicht unmittelbar technisch verwertbaren Proteinen führt häufig eine (enzymatische) Hydrolyse zu besser verwertbaren Produkten, insbesondere können in der Regel eine verbesserte Löslichkeit im sauren Bereich und allgemein verbesserte technologische Eigenschaften erreicht werden.
  • Die Problematik, die bei der Verwerttmg von Proteinen auftreten kann, sei am Bei.spiel des Caseins erläutert. Unmodifiziertes Casein-Protein hat beispielsweise im ph-Bereich 4 - 5, den ein großer Teil der Konsum-Getränke und Früchtedesserts besitzt, eine sehr geringe Löslichkeit. Die Folge ist ein Ausflocken des Proteins5 was einerseits das Aussehen der Getränke und das Zusammenbrechen von Aufschlagmassen die Desserts in höchst unwillkommener Weise verändert, andererseits einen unangenehmen, sandigen Geschmack hervorruft.
  • Die Technik bemüht sich mit Nachdruck um Reinigung und Modifikation von Proteinen wie Soja-, Mais-, Blut-, Fisch-, Molkeproteine im Hinblick auf die Ernährung.
  • Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht speziell die enzymatische Hydrolyse der Proteine.. Die Hydrolyse der Proteine führt zum Abbau des Protein-Nlakromoleküls in kleinere Peptide und gegebenenfalls zu Aminosäuren.
  • Auch Strukturproteine sind in den Kreis der zu untersuchenden Alternativ-Proteine einbezogen worden.
  • Die Eigenschaften eines Protein-Hydr.oiysats hängen verständlicherweise vom Abbaugrad ab. Ein Maß für den Abbaugrad ist z.B. der Prozentsatz an Peptid-Bindungen, der beim Abbauvorgang gelöst wurde (D.H. = Degree of Hydrolysis). In erster Näherung gilt, daß bei vorgegebenem Protein und vorgegebener Protease die Eigenschaften des Proteinhydrolysats durch den DH-Wert festgelegt sind, der durch den Natronlaugeverbrauch bei konstantem pH während der Hydrolyse bestimmbar ist.
  • * durch Eines der größten Hindernisse bei der Verwertung von Proteinhydrolysaten in der Ernährung, insbesondere der menschlichen Ernährung, liegt im Bereich des Geschmacks. Der Geschmack reinen Proteins ist normalerweise ziemlich neutral. Der mit einem Protein bestimmter Herkunft assoziierte Geschmack rührt in der Regel von nicht-proteinartigen Geschmacksstoffen her und es ist häufig-notwendig, diese Geschmacksstoffe zu entfernen, um eine -allgemeinere Verwendbarkeit der ProteinhDrdrolysate zu gewährleisten.
  • Die entscheidende Schwierigkeit liegt im bitteren Geschmack der Proteinhydrolysate. Die intensive Bitterkeit der Proteinhydrolysate läßt sich in den zum Konsum bestimmten Nahrungsmitteln kaum maskieren. Tatsächlich hat diese Bitterkeit bisher verhindert, daß es zu einer extensiven Verwendung derartiger Proteinhydrolysate in der Ernährung kam.
  • Die Anzeichen sprechen dafür, daß die Ursache des bitteren Geschmacks mit dem Proteinsubstrat zusammenhängt und nicht mit dem verwendeten Enzym. Bestimmte P:-oteine (wie Casein) ergeben fast ausnahmslos bitterschmeckende Hydrolysate, wo hingegen Gelatine bei analoger Behandlung mit denselben Enzymen höchstens geringfügig bitterschmeckende Hydrolysate liefert.
  • Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung sei als "Ritterpunkt" derjenige Gehalt an löslichem Proteinhydrolysat (in Prozent des Ausgangsproteins) definiert, bei dessen Degustatation erstmalig bitterer Geschmack festgestellt wird.
  • Das Problem des bitteren Geschmacks von llydrolysaten ist bisher hauptsächlich bei Casein sowie Soja-, Getreide- und Mais-Proteinen aufgetreten, es könnte indessen auch bei intensiver Untersuchung anderer alternativer Proteinquellen in Erscheinung treten.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch Zusatz von Kohlenhydraten zu enzymatischen Ansätzen die Proteine zu Protein-Hydrolysaten abgebaut werden können, die bis zu einem hohen hydrolytischen Abbaugrad*oder allenfalls einen vernachlässigbar geringen Bittergeschmack aufweisen. Die mit dem erfinderischen Verfahren erreichte Wirkung, dürfte nicht oder nur in geringem Maße auf einem 'Verdrängen" des bitteren durch einen süßen Geschmack beruhen, da offenbar:der süße Geschmack der zuzusetzenden Kohlehydrate keineswegs notwendige Voraussetzung für das Eintreten der fortschrittlichen Wirkung gemäß der vorliegenden Erfindung ist.
  • Zum Abbau der Proteine eignen sich bekanntlich Proteasen, sowohl tierischer und pflanzlichtr als auch mikrobielier Herkunft (vgl. Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie 4. Auflage, Band 10, S. 517-522, Verlag Chemie, 1975). Genannt seien als pflanzliche Enzyme Papain, Ficin und Bromelain.
  • Als tierische Proteasen seien Pankreas-Proteasen, Pankreatin, Trypsin und Chymotrypsin und Pepsin genanntO Von größter Bedeutung sind zweifellos die Proteasen mikrobiellen Ursprungs. Zwar sind mehr als hundert ver-.keinen schiodone Spezies als Qllelle für Proteasen in der Patentliteratur angegeben worden, aber unter kommerziellen Aspekten reduzierte sich die Auswahl bisher auf einige wenige Genera, insbesondere vom Typ Bacillus, Streptomyces, Aspergillus, Rhizopus, Mucor und einige Vertreter der Macrofungi.
  • Aus dem Genus Bacillus seien vor allem B.subtilis, amyloliquifaciens, licheniformis, thermoproteolyticus und alkalophilus, aus dem Genus streptomyces die Vertreter S. fradiae, griseus lnd rectus, aus dem Genus Aspergillus die Vertreter flavus-oryzae, saitoi und niger, aus dem Genus Mucor die Vertreter pusillus und miehei sowie Endothia parasitica und Trametes sanguinea genannt.
  • Es sei jedoch daran erinnert, daß die Verwendung auf dem Ernährungsgebiet auf Enzyme beschränkt sein sollte, deren Unbedenklichkeit außer Zweifel steht. Beispielsweise liegt eine amtliche Unbedenklichkeitsbestätigung (GRAS-Clearance)' in den USA auf diesem Anwendungsgebiet bisher nur für Enzyme aus B.subtilis, A.oryzae und A.niger neben Papain und Pankreasenzymen,vor.
  • Bekanntlich wird bei. den Proteasen eine Unterscheidung nach ihrem pH-Wirkungsbereich getroffen (vgl. Ullmann loc.cit). Als alkalische Proteasen werden Proteasen mit einem pH-Wirkungsbercich von 7 - 11, überwiegend mit Aktivitätsmaximum im Bereich 10 - 11 bezeichnet. Besonders genannt seien die Subtilisine, speziell Subtilisin Carlsberg und Subtilisin Novo. Neutrale Proteinasen sind im Bereich zwischen Pl" 6 und 9 wirksam, mit Aktivitätsmaximum, meist zwischen pH 7 und 8. Genannt sei beispielsweise der Enzymkomplex Pronase aus Streptomyces gri.seus, das aus B.thennoprotcolyticus gewonnene Enzym Thermolysin und die aus B.subtiiis gewonnene neutrale Bakterienamylase.
  • Saure Proteasen, die überwiegend aus Pilzen stammen, haben ihr Wirlwngsmaximum im pH-Bereich 2 - 5. Als Beispiele seien die sauren Proteasen aus Asaitoi, A.niger, A.oryzae, Trametes sanguinea und Mucor pusillus genannt.
  • Auch das Pepsin (gewonnen aus Magenschleimhaut) ist eine saure Protease. Die Verfahrensparameter, wie pH (Puffer), Temperatur, Zusätze und flilfsstoffe sowie Verfahrensdauer bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in erster Linie durch das bzw. die verwendeten Enzyme'und das Substrat bestimmt. Sie sind im allgemeinen bekannt.
  • Die erfindungsgemäß verwendbaren Kohlenhydrate sollen sowohl a) neutrale als b) saure (carboxylgruppenhaltige) Kohlehydrate und zwar Oligomere und polymere Verbindungen umfassen, soweit diese wasserlöslich bzw. in Wasser quellbar (Verdickungsmittel) und soweit sie physiologisch unbedenklich sind. Unter Oligomeren (Oligosacchari.den) seien in der Regel die durch Kondensation von 2-7 Monosacchariden gebildeten Einheiten verstanden. Als neutrale Kohlehydrate seien beispielsweise genannt: Oligomere und Polymere, die aus Glucosc- und/oder Fructose-Einheiten aufgebaut sind, wie: z.B. lösliche Stärke, Dextrine, Oligosaccharide, lösliche Derivate der Cellulose wie Carboxymethylcellulose, Maltodextrin usw., Oligomere und Polymere, die aus Galactose, Anhydrogalactose und SulE.atestcr der Gälactose au£gebaut sind, wie Carrageen und die Carragenate, Oligomere und Polymere, die aus Mannose und/oder Galactose aufgebaut sind, wie z.B. Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl; als saure Kohlehydrate seien beispielsweise genannt: z.B. Pektine oder Pektinsäuren (Pektate), Oligomere und Polymere aus D-Mannuronsäure und L-Guluronsäure, wie z.B. Alginsäure bzw. Alginate1 Polymerengemische aus Galacturonsäure, Arabinose, Galactose, Xylose, wie z.B. Traganth.
  • Aus praktischen Gründen seien unter den erfindungsgemäß verwendbaren Kohlehydraten in erster Linie solche verstanden, die lebensmittelrechtlich zugelassen sind (vgl. Kuhnert-Pölert-Schroeter "Lebensmittelzusatzstoffe", Deutscher Fachverlag, Frankfurt 1978).
  • Die erfindungsgemäß zuzusetzenden Kohlehydrate werden in der. Regel im Gew.-Verhältnis 3 : 1 bis 1 : 100, vorzugsweise im Gew.-Verhältnis 2 : 1 bis 1 : 30, besonders bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 5, bezogen auf das Protein, angewendet.
  • Auch für-die Proteasen soll gelten, wie bereits ausgeführt, daß sie als unbedenklich eingestuft werden können.
  • Als bevorzugt genannt sei die Pankreasproteinases Papain, ferner alkalische und neutrale Baktericnproteasen sowie Schimmelpilzproteasen.
  • Die Dosierung beträgt im allgemeinen 0,01 - 5 Gew.-% vorzugsweise 0,1 - 2 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,25 -1 Gew.-%, bezogen auf das Substrat, wobei natürlich die Art und Aktivität des Enzyms in Betracht zu ziehen ist sowie bis zu einem gewissen Grad Art und Vorbehandlung des Substrats. Bei der praktischen Durchführung der enzymatischen Verfahren kann weitgehend von Methoden und Erfahrungen des Standes der Technik Gebrauch gemacht werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren soll am Beispiel der Herstellung eines Hydrolysats aus Casein näher erläutert werden: Casein kann, wie bereits ausgeführt, durch enzymatische Hydrolyse nicht hundertprozentig in Lösung gebracht werden, ohne daß intensiver Bittergeschmack auftritt. Wie bereits festgestellts beeinflußt das Enzym diesen Befund nicht in entscheidender Weise.
  • Da die Fähigkeit> bitteren Geschmack wahrzunehmeng von Individuum zu Individuum etwas schwankt, sollte die Geschmacksprobe von ein und derselben Versuchsperson möglichst in vergleichbarem Zustand vorgenommen werden.
  • Es wurde jeweils wie folgt verfahren: Der Verlauf der enzymatischen Hydrolyse wird durch Titration mit Lauge * im sauren pH-Bereich (1 N NaOH) kontrolliert und eine Titrationskurve aufgestellt. Gleichzeitig wird das Auftreten des bitteren Geschmacks in Abhängigkeit von der Inkubationszeit (Probennahme ca. alle zwei Minuten) bestimmt, so daß das als "Bitterpunkt" bezeichnete, erstmalige 'Auftreten des bitteren Geschmacks jeweils mit dem zugehörigen Punkt auf der Titrationskurve und damit leni korrespondierenden Hydrolysegrad des Proteins korreliert werden kann.
  • Zur Bestimmung der Löslichkeit des Proteins wird die Protein-Lösung mit einer verdünnten Säure auf pH 5 gestellt und zur Inaktivierung der Enzyme auf 90 - 1000C erhitzt. Der bei pH 5 ausfallende Protein-Niederschlag wird abzentrifugiert, der Proteingehalt im Uberstand wird mit Hilfe der Biuret-Methode bestimmt.
  • Es wurde nun gefunden, daß nachdem erfindungsgemäßen Verfahren durch Zusatz von Kohlehydraten zu den enzymatischen Ansätzen ein sehr hoher Hydrolysegrad erreicht werden kann, bevor bitterer Geschmack auftritt.
  • Die in den nachfolgenden Beispielen gcfundenen Ergebnisse seien in der folgenden Tabelle dargestellt: Abbau von Cascin mit Pankreasproteinase A bei pH 8,5 ( 0,5 %ig, bezogen auf Casein)
    Am Bitterpunkt Inkuba-
    Substrat % lösl. Protein tionszeit
    bei pH 5 ml NaOH ( min )
    Casein (5 %) 37 1,2 7
    *)
    Casein (5 %) + 5 % Maltodextrin 51 2.4 16
    *)
    Casein (5 %) + 2 % Alginsäure 55 2,4 18
    *)
    Casein (5 %) + 2 % lösl. Stärke bis 70 > 4,0 # 60
    *)
    Casein (5 %) + 2 % Pektinsäure 56 4,0 32
    *)
    Casein (5 %) + 1 % Apfelpektin 55 3,4 24
    *)
    Casein (5 %) + 1 % Guar 3,3 24
    *)
    Casein (5 %) + 2 % Carrageen 2,3 15
    Abbau von Casein mit alk. Baterienproteinase bei pH 8,5 ( 1 %, bezogen auf Casein)
    Am Bitterpunkt Inkuba-
    Substrat % lösl. Proteil tionszeit
    bei pH 5 ml. NaOH ( min )
    Casein (5 %) 39 1,2 10
    Casein (5 %) + 2 % lösl. Stärke 63 2,9 33
    Casein (5 %) + 2 % Pektinsäure 65 2,7 40
    *)
    Casein (5 %) + 1 % Apfelpektin 3,8 39
    *)
    Casein (5 %) + 1 % Guar 3,1 31
    *) bezogen auf Casein-Lösung Abbau von Cascin mit neutral. Bakterienproteinase (0,5 tig) (Bakterienprotease N) bei pH 6,5
    Am Bitterpunkt Inkuba-
    Substrat %-losl. Protein tionszeit
    bei pH 5 ml NaOH ( min
    Casein (5 %) - - 44 0,5 30
    Casein (5 %) + 2 % losl. Starke ) 56 0,8 45
    Abbau von Casein mit Pilzprotease (0,5 %ig) (aus A.oryzae) bei pH 8,5
    Am Bitterpunkt Inkuba-
    Substrat % löst. Protein tionszeit
    bei pH 5 ml. NaOH ( min )
    Casein (5 %) 50 2,7 15
    Casein (5 %) + 2 % lösl. Stärke *) 88 3,6 23
    Abbau von Casein mit saurer Pilzprotease (5 %ig) (aus A.niger) bei pH 6,5
    km Bitterpunkt Inkuba-
    Substrat % iosi. Protein tionszeit
    bei pH 5 ml NaOH ( min )
    Casein (5 %) 30 0,5 30
    Casein (5 %) + 2 % lösl. Stärke*) | 40 | 1,9 | 45
    bezogen auf Casein-Lösung Beispiele: Enzymatische Hydrolyse der Proteine a. . Verwendete Geräte Metrohm pH-Stat.-Einheit mit, 1. pH-Meter E 603, Fa. Metrohm, Herisau 2. Impulsomat E 473, Metrohms Herisau 3. Dosimat E 535/4, Fa. Metrohm, Herisau Schreiber Thermostationsgefäß (40°C) 2 Rührmotore 2 Propellerrührer (# = 4 cm, = 1 cm) Photometer (540 nm) Zentrifuge (~ 4200 Upm) Ultra-Turrax b. Verwendete Enzyme Pankreasprotease A alkal. Bakterienproteinase, alkal. Pilzproteinase neutrale - "- X saure Pilzproteinase c. Versuchsdurchführung In 220 ml destilliertes Wasser werden bei Raumtemperatur unter Verwendung des Ultra-Turrax 11 g Casein bzw. Na-Caseinat eingerührt und mit 6 n NaOH auf den gewünschten pH-Wert (entsprechend dem pH- Optimum der Enzymwirkung) gebracht. Als günstig hat sich vierstündiges Stehenlassen bei Raumtemperatur erwiesen; die Lösung kann aber auch über Nacht gelagert werden.
  • Die Lösung wird in ein temperierbares Reaktionsgefäß (Volumen ca. 250 ml) gegeben, mit 700 - 100 Upm geruhrt, auf 40°C temperiert und der pH-Wert gegebenenfalls nachgestellt. Anschließend werden 5 ml einer Enzymlösung zugesetzt, die bei der Verdüngung im Medium die gençunschte Enzymkonzentration, bezogen auf das Substrat (z.B. 0,5 %ig, bzw. 1,0 %ig, bezogen auE Casein), ergibt. Die durch die enzymatische Hydrolyse freigesetzten Aminosäuren bzw. Oligopeptide werden mit 1 n NaOH mittels des pH-Staten titriert (pH konstant). Der Verbrauch an Natronlauge wird fortlaufend vom Schreiber aufgezeichnet. Die Geschmacksveränderung wird durch eine in Abständen von 2 Minuten durchgeführte Probennahme und Verkostung verfolgt. Zur Bestimmung der Löslichkeit des Proteins werden vor der Enzymzugabe (Null wert) alle 15 Min. und am Bitterpunkt 20 ml aus dem Reaktionsgefäß entnommen, mit 4 n Salzsäure eingestellt und im Wasserbad auf 90 -100 °C erhitzt. (Man gibt dazu die eingestellte Suspension in ein Reagenzglas, das vorher schon im kochenden Wasserbad stand und läßt es 10 - 15 Min. im Wasserbad stehen).
  • Werden die Proben in der Folge als Zusätze zu Fruchtsäften verwendet, so muß Citronensäure zum Einstellen verwendet werdell. Alle die erhaltenen Proben werden nach Rückstellung auf pH 5 bei 4200 Upm zentrifugiert.
  • Der Uberstand wird zur Proteinbestimmung herangezogen.
  • Die Proteinbestimmung erfolgt nach der Biuret-Methode (modifiziert nach A.G. Gornall et al. J. biol. chem.
  • 177, 751 (1949) : E korrigiert = E1 - (E2 + E3) E1 = Extinktion der Probc, E2 = Eigenfarbe der Bl-obclösung, E3 = Eigenfarbe der Kupfersul fat-Lösung.
  • d. Ergebnisse Die Versuchsresultate können den vorstehenden Tabellen entnommen werden. Der Bitterpunkt wird bei einem erheblich höheren Prozentsatz an löslichem Protein ermittelt, als bei Abwesenheit des erfindungsgemäß mitverwendeten Kohlehydrats. Im Falle der Caseinhydrolyse mittels Pankreasproteinase A kann bei Verwendung von 2 Oo löslicher Stärke eine annähernd doppelt so große Umsetzung zu löslichem Protein erfolgen, bevor der Bitterpunkt erreicht wird. Von ausschlaggebender praktischerer Bedeutung ist indessen, daß sich bis annähernd 70 % des Caseins*in dieser Weise zu Proteinhydrolysaten umsetzen lassen, die nach bisherigen Ergebnissen uneingeschränkt zur Ernährung geeignet sind.
  • *) (mit Pilzprotease sogar wesentl.ich darüber)

Claims (14)

  1. Verfahren zum Abbau von Proteinen mit Proteinasen Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von zur Ernährung geeigneten Hydrolysaten aus Proteinsubstraten durch Hydrolyse unter Verwendung proteolytischer Enzyme, dadurch gekennzeichnet daß man gleichzeitig mit den proteolytischen Enzymenlösliche Kohlehydrate und/oder in Wasser stark quellbare Kohlenhydrate einsetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Patentanspruch 1 zur Herstellung von Hydrolysaten aus Proteinsübstraten ohne Bittergeschmack mit einem gegenüber dem bei unmodifizierten enzymatischen Abbau am Bitterpunkt festgestellten Gehalt an löslichen Hydrolyscprodukten des Proteins wesentlich erhöhten Gehalt, dadurch gekennzeichnet, daß man gleichzeitig mit den proteolytischen Enzymen lösliche Kohlehydrate und/oder in Wasser stark quellbare Kohlenhydrate einsetzt und die Hydrolyse bis noch unterhalb des dem modifizierten enzymatischen Abbau entsprechenden Bitterpunkts durchführt.
  3. 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Proteinsubstrat Casein und/oder Sojaprotein und/oder Protein aus Getreide bzw. Mais verwendet.
  4. 4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis Kohlehydrat zu Proteinsubstrat, 3 : 1 bis 1 : 100, vorzugsweise 2 : 1 bis 1 : 30, besonders bevorzugt 1 : 1 bis 1 : 5beträgt.
  5. 5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man äls Kohlehydrat lösliche Stärke einsetzt.
  6. 6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrat Maltodextrin einsetzt.
  7. 7. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrat Alginsäure einsetzt.
  8. 8. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrat Guar bzw.
    Johannisbrotkernmehl einsetzt.
  9. 9. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlchydrat Garrageen bzw. Carragenate einsetzt.
  10. 10. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrate Pektin bzw. Pektinsäure einsetzt.
  11. 11. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrate lösliche Cellulosederivate einsetzt.
  12. 12. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlehydrate Traganth einsetzt.
  13. 13. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse bis zu einem Gehalt an löslichen Idrolyseprodukten des Proteins, der um mindestens 10 % höher liegt, als der bei unmodifizierter enzymatischer Hydrolyse am Bitterpunkt festgestellte Gehalt, durchgeführt wird.
  14. 14. Verfahren gemäß -Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse bis zu einem Gehalt an löslichen Hydrolyseprodukten des Proteins, der um mindestens 20 t höher liegt, als der bei unmodifizierter enzymatischer Hydrolyse am Bitterpunkt festgestellte Gehalt, durchgeführt wird.
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