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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese Erfindung bezieht sich auf
die Herstellung eines Nahrungsmittelgeschmacksmittels in einem Verfahren,
das die Behandlung von Pflanzenprotein mit einer Protease zur Hydrolyse
von mindestens 25% der Peptidbindungen, d. h. einen Hydrolysegrad
(DH) oberhalb von 25%, beinhaltet.
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HINTERGRUND
TECHNIK
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Pflanzenproteinhydrolysate werden
gewöhnlich
als Nahrungsmittelgeschmacksmittel eingesetzt. WO 94/25580 und K.
Pommer, Cereal Foods World, 745 (1995) beschreibt daher die Hydrolyse
von Pflanzenprotein mit einer fungösen (fungal) Proteasezubereitung
enthaltend fünf
oder mehr proteolytische Enzymkomponenten zur Herstellung eines
Geschmacksmittels mit einem hohen Hydrolysegrad.
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Der Stand der Technik hat verschiedene
Wege der Modifizierung oder Verbesserung des Geschmacks von Pflanzenproteinhydrolysaten
vorgeschlagen.
US 3,689,277 (zu
Bio-Technical Resources) und JP-A 52-41274 (Kikkoman) beschreibt
daher Verfahren zur Modifizierung des Geschmacks eines Proteinhydrolysates
mittels Zusatz eines Zuckers (Mono- und Disaccharid) und Erhitzen.
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Der Stand der Technik beschreibt
ferner die Behandlung von Pflanzenmaterial mit Proteasen für andere
nicht mit Nahrungsmittelgeschmacksmitteln verwandten Zwecken. Daher
beschreibt JP-A 61-67469 (Japan Tobacco and Salt, Fuji Flavor) ein
Verfahren zur Verbesserung des Tabakgeschmacks mittels Behandlung desselben
mit Enzymen und Zusatz von Aminosäuren. Verfahren zur Herstellung proteinhaltiger
Produkte zum Einsatz als funktionales Protein oder als Nährstoff-Produkte mit einem
geringen Hydrolysegrad (DH) sind auch beschrieben worden, z. B.
US 5,100,679 .
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine verbesserte Methode zur Mo- difizierung des Geschmacks
eines Nahrungsmittelgeschmacksmittels, der durch Hydrolyse von Pflanzenproteinmaterial
mit Protease erzeugt wird, bereitzustellen, ohne dass Erfordernis
Masseningredienzien, wie Zucker zuzusetzen.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Überraschenderweise
haben wir gefunden, dass der Geschmack eines Pflanzenproteinhydrolysats durch
Einsatz eines Pflanzenproteinmaterials, das auch Kohlenhydrat enthält, und
durch Einbeziehen einer Behandlung mit Carbohydrase, gefolgt von
einer abschließenden
Reifung mittels Erhitzen, intensiviert und modifiziert werden kann.
Wir haben ferner gefunden, dass verschiedene Carbohydrasen unterschiedliche
Geschmacksnoten ergeben, z. B. einen gerösteten Charakter, eine räucher- und
schweineartige Note, oder eine Gemüsegeschmacksnote. Wir haben
daher gefunden, dass durch sorgfältige
Auswahl der Carbohydrase oder Carbohydrasekombination zur Hydrolyse
der Kohlenhydraten in dem Proteinhydrolysat unterschiedliche Geschmackscharakteristiken
induziert werden können.
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Die Erfinder nehmen gegenwärtig an,
dass diese Geschmacksentwicklung zu einem großen Grad durch Maillard-Reaktionen
zwischen dem hydrolysierten Protein und dem hydrolysierten Kohlenhydrat,
insbesondere der Monosaccharide, ausgelöst wird. Verschiedene Geschmackscharakteristiken
werden den verschiedenen durch den Einsatz von verschiedenen Carbohydrasen
gebildeten Monosacchariden zugeschrieben.
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Die Erfindung stellt daher ein Verfahren
zur Herstellung eines Nahrungsmittelgeschmacksmittels bereit, umfassend
die Schritte:
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- a) Zubereitung eines wässrigen Breis enthaltend 1–40 Gew.-%
Pflanzenprotein und Pflanzenkohlenhydrat,
- b) Behandelung des Breis mit einer Protease so dass mindestens
25% der Peptidbindungen in dem Protein hydrolysiert werden,
- c) Behandelung des Breis mit einer Carbohydrase zur teilweisen
Hydrolysierung vor, während
oder nach Schritt b, und
- d) Reifung nach den Schritten b) und c) bei 80–140°C für 2–12 Stunden,
bei 100–120°C für 1–4 Stunden oder
bei 12O–140°C für 15 Minuten – 2 Stunden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Pflanzenprotein und Pflanzenkohlenhydrat
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Es können Pflanzenprotein und Pflanzenkohlenhydrat
von zwei separaten Quellen eingesetzt werden, aber am zweckmäßigsten
wird ein Pflanzenmaterial eingesetzt, das beides, Protein und Kohlenhydrat,
enthält.
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Das Kohlenhydrat kann ein Polysaccharid
oder ein Oligosaccharid sein. Es kann daher ein lösliches oder
unlösliches
Speicherpolysaccharid wie Stärke,
Inulin, oder Galaktomannan sein oder es kann ein unlösliches
Zellwandpolysaccharid, wie Zellulose, Hemizellulose oder pektische
Substanzen sein. Die Hemizellulose kann Xylan, Arabinoxylan, Xyloglukan,
Mannan und β(beta)-1,3-
und/oder (β(beta)-1,4-Glukan
einschließen.
Die pektischen Substanzen können
Homogalakturonan, Rhamnogalakturonan und Xylogalakturonan einschließen und
es kann Seitenketten wie Arabinan, Galaktan und Arabinogalaktan
einschließen.
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Beispiele von Oligosacchariden, die
gewöhnlich
in Pflanzenmaterial vorhanden sind, sind Stachyose, Raffinose, Melibiose
und Saccharose.
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Das Pflanzenmaterial kann aus Samen
von Hülsenfrüchten; einem
Korn oder einem Gemüse
stammen, z. B. Sojabohnen, Lupine, Alfalfa, Erbsen, Fababohnen (faba
beans), Baumwollsame, Sesamsame, Rapssame, Mais (Getreide), Weizen,
Hafer, Gerste, Roggen, Buchweizen, Tomate oder Karotte. Es kann
ganze Sojabohnen, entfettete Sojabohnen, Lupiniensamen, Rapssamen,
Vollkornweizen, Weizenkleber, Vollkornmais, Maiskleber oder ein
Pflanzennebenprodukt wie Kartoffelbrei, Tomatenschale oder Zuckerrüberfruchtfleisch
einschließen.
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Zubereitung des Breis
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Vor dem Zubereiten des Breis kann
das Pflanzenmaterial gegebenenfalls einer mechanischen Vorbehandlung
zur Verringerung der Teilchengröße unterzogen
werden, z. B. Zerreiben oder Feuchtvermahlen. Das. Pflanzenmaterial
kann daher in Form von Flocken, ganzen Bohnen, ganzem Korn, Mehl
oder Schrot eingesetzt werden.
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Gegebenenfalls kann das Pflanzenmaterial
mittels Erhitzen in trockener Form vorbehandelt werden oder nach
der Zubereitung des Breis z. B. mittels Düsen-Kochen bei 80–125°C für 20 Minuten - 2 Stunden.
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Protease
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Jede beliebige Protease oder Gemisch
von Proteasen, die einen Hydrolysegrad von mehr als 25% ergeben,
kann eingesetzt werden. Die Protease oder das Gemisch von Proteasen
kann nach in dem Fachgebiet allgemein bekannten Prinzipien ausgewählt werden
und kann sowohl Endo- als auch Exopeptidasen (Carboxypeptidase und/oder
Aminopeptidase) einschließen.
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Die Protease kann tierischen, pflanzlichen
oder mikrobiellen Ursprungs sein. Ein Beispiel einer Tierprotease
ist Trypsin, z. B. Rinder- oder Schweinetrypsin. Mikrobielle Proteasen
können
fungös
oder bakteriell sein und können
von den Stämmen
folgenden Genera und Spezies entstammen: Bacillus, B. licheniformis,
B. subtilis und B. amyloliquefaciens, Aspergillus, A. oryzae. Die
bakteriellen Proteasen können
ein Subtilisin, z. B. Subtilisin Carlsberg, erhältlich unter dem Handelsnamen
Alcalase®,
sein.
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Um einen hohen Hydrolysegrad zu erzielen,
kann es bevorzugt sein, ein Gemisch von Proteasen einzusetzen. Ein
Beispiel ist FlavourzymeTM, eine Proteasezubereitung
stammend aus A. oryzae enthaltend fünf oder mehr proteolytische
Komponenten, beschrieben in WO 94/25580. Auch eine fungöse Proteasezubereitung
(wie Flavourzyme) kann zusammen mit einer bakteriellen Protease
(wie Alcalase) eingesetzt werden.
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Carbohydrase
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Die erfindungsgemäß zu verwendende Carbohydrase
ist eine gemäß der Enzymnomenklatur
als EC 3.2.1.- klassifiziertes Enzym (Glykosidasen hydrolysierend
0-Glykosylverbindungen). Einige Beispiele von Carbohydrasen sind:
Stärkedegradierende
Enzyme wie α(alpha)-Amylase),
(β(beta)-Amylase,
Glukoamylase; Hemizellulase, wie Arabinase, Arabinofuranosidase,
Xylanase, 1,3- oder 1,4-(β(beta)-Xylosidase,
(β(beta)-1,4-Galaktanase,
a(alpha)-Galaktosidase, β(beta)-Galaktosidase, Mannanase;
Zellularen, wie Zellobiohydrolase, Endo-Glukanase; Pektinasen, wie
Rhamnogalakturonase, Rhamnopyranohydrolase, Polygalakturonase, Glukuronisidase);
und andere Enzyme, die Pflanzenkohlenhydrate hydrolysieren, wie β(beta)-Glukanase
und (β-Glukosidase.
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Die Carbohydrase sollte so ausgewählt werden,
dass sie auf ein in dem Pflanzenmaterial vorhandenes Kohlenhydrat
wirkt. Die Carbohydrase kann ein gereinigtes Einzelkomponentenenzym
sein, oder sie kann ein Gemisch von einigen verschie denen Enzymen
sein. Bei einigen komplexen Pflanzenkohlenhydraten oder Gemische
von Kohlenhydraten kann es bevorzugt sein, ein Gemisch von Enzymen
zu verwenden. Zusätzlich
zu den obigen Enzymen kann das Gemisch ferner andere Enzyme, die
beim Abbau des Kohlenhydrats helfen, einschließen, wie Pektinlyase oder eine
Pektinesterase (z. B. Pektinmethylesterase, Rhamnogalakturonanacetylesterase,
Xylanacetylesterase).
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Einige Beispiele von spezifischen
Carbohydrasen folgen:
β(beta)-1,4-galaktanase
aus Aspergillus aculeatus (S. Christgau et al., Curr. Genet., 1995,
Vol. 27, 135–141), ein
Galctose-freisetzendes Enzym (eine Hexose) und Galaktooligomere.
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ViscozymeTM (Produkt
von Novo Nordisk A/S), ein Multienzymkomplex, stammend aus dem Stamm von
Aspergillus sp., enthaltend eine breite Spanne von Carbohydrasen,
einschließlich
Zellulase, (β(beta)-Glukanase
und verschiedenen Typen von Hemizellulase, wie Arabinase und Xylanase.
Es hat ferner Aktivität
gegen die verzweigten pektischartigen Substanzen die in den Zellwänden von
Sojabohnen gefunden werden. Monokomponentencarbohydrasen stammend
aus dem Stamm von Aspergillus aculeatus, gemäß L.V. Kofod et al., Carbohydrate
Bioengineering Vol. 10, 1995, pp. 321–342: Xylanasen (bezeichnet
Xyl I, Xyl II und Xyl III), Rhamnogalakturonase, Rhamnogalakturonanacetylesterase,
Galaktanase, Arabinanase und α(alpha)-Arabinofuranosidase.
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UltrafloTM (Produkt
von Novo Nordisk A/S) eine multiaktive b-Glukanasezubereitung, hergestellt von
einem ausgewählten
Stamm von Humicola insolens; in der die dominierenden Aktivitäten Zellulase,
Xylanase,Perttosanase und Arabanase sind.
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Der zu behandelnde Pflanzenmaterialbrei
wird häufig
ein Gemisch von verschiedenen Kohlenhydraten enthalten, die als
Substrat für
verschiedene, unterschiedli che Geschmacksnoten ergebende Carbohydrasen dienen
können.
Der Einsatz von Galaktanase, der Galaktose und/oder Galaktooligomere
freisetzt, induziert daher bei den Hydrolysaten einen gerösteten Charakter,
während
der Einsatz von Arabinofuranosidase, die Arabinose freisetzt, einen
räucher
Charakter induziert. Der Einsatz eines Uronsäure, Xylose, Rhamnose; Fucose und
Glukose zusätzlich
zu Arabinose und Galaktose freisetzenden Multienzymkomplexes fügt weiterhin
eine Gemüsegeschmacksnote
hinzu.
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Enzymatische
Behandlung
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Die Behandlungen mit Protease und
Carbohydrase können
als ein einziger Schritt mit allen gleichzeitig wirkenden Enzymen
durchgeführt
werden, oder sie kann in aufeinanderfolgenden Schritten bei Enzymzugabe erfolgen
und gegebenenfalls auch mit Regulieren des pH und der Temperatur
zwischen den Schritten. Solch eine sequenzielle Behandlung kann
ausgewählt
werden, wenn z. B. die eingesetzten Enzyme unterschiedliche Anforderungen
an pH und Temperatur haben.
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Die Verfahrensbedingungen können so
ausgewählt
werden, dass sie gemäß im Fachgebiet
allgemein bekannten Prinzipien zu den ausgewählten Enzymen passen. Typische
Bedingungen werden in den Bereichen pH 4–9, 30–60°C für 1–24 Stunden in einem Brei,
enthaltend 1–40
Gew.-% Trockenmasse (vorzugsweise 2-20%) liegen. Langsames Rühren kann
während
der Reaktion eingesetzt werden.
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Die enzymatische Behandlung wird
so durchgeführt,
dass mindestens 25% der gesamten Peptidbindungen in dem Protein
(sowohl gelöstes
Protein und Protein in dem Sediment) hydrolysiert werden, d. h.
einen Hydrolysegrad (DH) von mindestens 25% für das Protein. Es kann bevorzugt
sein, einen recht hohen pH zu erzielen, um den Geschmack zu entwickeln,
oder es kann bevorzugt sein, den DH- Wert niedrig zu halten für bessere
Verfahrensökonomie.
Der DH wird daher typischerweise in dem Bereich 30–90%, insbesondere 35–80% liegen.
Die Proteasedosierung wird für
gewöhnlich
eine Exoprotease in einer Menge von 5–100 LAPU/g Protein einschließen, insbesondere
10–50
LAPU/g Protein und eine Endoprotease in einer Menge von 0,001–0,05 AU/g
Protein (LAPU und AU sind weiter unten definierte Proteaseaktivitätseinheiten).
Die Proteinhydrolyse und die Messung des DH kann wie in J. Adler-Nissen,
J. Agric. Food Chem., 27 (6), 1256–1262 (1979); J. Adler-Nissen,
"Enzymic Hydrolysis of Food Proteins", Elsevier, London und New
York (1986), ISBN 0-85334-386-1; K. Pommer, Cereal Foods World,
745 (1995) beschreiben ausgeführt
werden.
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Die Hydrolyse des Kohlenhydrats sollte
im Allgemeinen eine Zunahme der Konzentration an Monosaccharid oder
reduzierendem Zucker (wie Glukose) von 0,1-20g pro 100g Trockenmasse erzielen.
HPLC (High-performance Liquid Chromatography) wird zweckmäßigerweise
zur Bestimmung der Menge an Monosaccharid eingesetzt. Typische Dosierungen
von Kohlenhydraten liegen in dem Bereich von 5–1000 ppm Enzymprotein im Verhältnis zur
Gesamttrockenmasse, insbesondere 10–200 ppm.
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Protease-Assay-Methoden
(LAPU und AU)
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1 Leucinaminpeptidaseeinheit (Leucine
Amino Peptidase Unit) (LAPU) ist die Menge Enzym, die 1 μ(micro)M
Substrat pro Minute unter den folgenden Bedingungen abbaut: 26 mM
L-Leucin-p-Nitroanilid als Substrat, 0,1 M Trispuffer (pH 8,0),
40°C, 10
Minuten Reaktionszeit.
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Die Anson-Einheit (Anson Unit) (AU)
ist im Journal of General Physiology, 22, 79–89 (1959) definiert.,
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Reifung
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Die Reifung wird ausgeführt, um
den Geschmack mittels Halten bei 80–140°C, gewöhnlich für 15 Minuten bis 12 Stunden
zu entwickeln. Die kürzesten
Zeiten entsprechen den höchsten
Temperaturen und umgekehrt. Die Reifung kann daher bei 80–100°C für 2–12 Stunden,
bei 100–120°C für 1–4 Stunden,
oder bei 120 – 140°C für 15 Minuten – 2 Stunden
durchgeführt
werden. Für
die optimale Geschmacksentwicklung liegt während der Reifung der pH vorzugsweise
in dem Bereich 4–7
(insbesondere 4,5–6).
Wenn erforderlich, kann der pH daher vor der Reifung reguliert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird keine Trennung der Feststoffe vor dem Reifungsschritt durchgeführt. Vorteilhafterweise
wurde gefunden, dass das Vorhandensein von unlöslichen Pflanzenmaterial (Sediment)
während
des Reifungsschritts den Geschmack des Endproduktes verbessert.
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Optionale Verfahrensschritte
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Gegebenenfalls kann der Brei nach
der Enzymbehandlung (oder die Lösung
nach der Trennung) vor der Reifung konzentriert werden, z. B. durch
Evaporation (gegebenenfalls unter Vakuum), um eine Konzentration
der Trockenmasse von 20– 40%
zu erzielen.
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Gegebenenfalls können auch die Feststoffe nach
Abschluss der Enzymbehandlung von dem Brei abgetrennt werden, um
eine Hydrolysatlösung
zu erhalten. Aus oben beschriebenen Gründen wird diese Trennung vorzugsweise
nach der Reifung durchgeführt.
Wenn erwünscht,
kann solche Abtrennung mittels gebräuchlicher Mittel wie Filtration,
Ultrafiltration oder Zentrifugation durchgeführt werden.
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Einsatz von
Nahrungsmittelgeschmacksmittel
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Die erfindungsgemäßen Geschmacksmittel können in
gleicher Weise wie gewöhnliches
hydrolysiertes Gemüseprotein
(hydrolyzed vegetable protein) (HVP) eingesetzt werden, um einen
großen
Bereich von Nahrungsmittelprodukten wie Suppen und Soßen Geschmack
zu verleihen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Geschmack von hitzebehandelten
Proteinhydrolysaten mit oder ohne Carbohydrase.
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Hydrolyseverfahrensbeschreibung
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Ein Enzymhydrolysat wurde in halbtechnischem
Maßstab
mit einem hohen DH gemäß dem folgenden Ablauf
durchgeführt.
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33kg entfetteter angerösteter Sojagrütze wurden
gründlich
mit 2001 Leitungswasser gemischt und für 5 Minuten bei 85°C erhitzt.
Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und der pH auf 7 eingestellt.
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5g Flavourzyme (850 LAPU/g)/100g
Protein und 1g Alcalase (2,4 AU/g)/100g Protein wurden der Reaktionsgemisch
zugesetzt. Hydrolyse fand für
5 Stunden bei 50°C
statt, woraufhin 1% NaCl zugesetzt wurde und der pH mittels 4 N
HCl auf 5 eingestellt wurde. Zusätzliche
2,5g Flavourzyme (850 LAPU/g)/1OOg Protein wurden zugesetzt und
die Hydrolyse fuhr für
20 Stunden bei 50°C
fort. Die Enzyme wurden für
5 Minuten bei 85°C
inaktiviert.
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Das resultierende Hydrolysat enthielt
30% Trockenmasse von dem ungefähr
55% löslich
waren. Der Proteingehalt war 8%, wovon 85% löslich waren und der Kohlenhydratgehalt
war ungefähr
2,5%. Der Kohlenhydratpool enthielt sowohl lösliche Mono- und Oligosaccharide
(Stachyose und Raffinose) und unlösliches Zellwandmaterial (hauptsächlich pektische
Substanzen mit einem hohen Gehalt an Arabinogalaktan). Der Hydrolysegrad
(DH) des Proteins war 60%.
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Abbau der polymeren Zucker
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Das oben beschriebene Sojaproteinhydrolysat
wurde mit den folgenden Carbohydrasezubereitungen behandelt (alleine
und in Kombination); um die unlöslichen
Zellwandpolysaccharide zu hydrolysieren: Viscozyme® L (Novo
Nordisk), ein Multi-Carbohydraseprodukt und β(beta)-1,4-Galaktanase, Arabinanase
und α(alpha)-Arabinofuranosidase
aus Aspergillus aculeatus.
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2 l des Hydrolysats wurden auf 40°C in einem
Wasserbad eingestellt und der pH auf 5 eingestellt. Enzym wurde
zugesetzt und die Reaktion wurde für 4 Stunden durchgeführt. Enzyme
wurden mittels Erhitzen für 5
Minuten bei 85°C
inaktiviert. Dosierungen der Enzyme waren: Viscozyme 1% Trockenmasse
(2,6g – 260g-DM), Galaktanase
0,006% DM, α(alpha)-Arabinofuranosidase
0,006% DM und. Arabirianase 0,006% DM.
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Reifung (Hitzebehandlung)
zur Geschmacksentwicklung
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Der Geschmack in den Carbohydrase-behandelten
Hydrolysaten wurde in einem Hitzebehandlungsschritt entwickelt,
um die Maillard-Reaktion stattfinden zu lassen.
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Die Geschmackscharakteristiken entwickelten
sich nach 1 Stunde bei 125°C
bei pH 5 und wurden von einem Testgremium wie folgt ausgewertet.
Eine Kontrollprobe (blank sample), die nicht der Carbohydrasebehandlung
unterzogen war, wurde in das Experiment eingeschlossen.
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Es ist aus dem Vorangehenden evident,
dass es auf Grund der Carbohydrasebehandlung einen offensichtlichen
Geschmacksunterschied gibt. Hydrolysate; die eine Hitzebehandlung
nach der Carbohydrasedegration erhielten, unterscheiden sich von
der Kontrolle und die unterschiedlichen Carbohydrasen ergeben unterschiedliche
Geschmacksnoten. Freigesetzte Galaktose und/oder Galaktooligomere
induzieren bei dem Hydrolysat einen gerösteten Charakter, während freigesetzte
Arabinose einen geräucherten
Charakter induziert. Zusätzlich
zu Arabinose und Galaktose setzt der Multienzymkomplex Xylose, Rhamnose,
Fucose und Glukose frei und fügt
ferner eine Gemüsegeschmacksnote
hinzu.
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Beispiel 2
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Enzymatisch
hydrolysiertes Sojaprotein
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Das Verfahren besteht aus 4 Schritten,
d. h. Vorbehandlung, Hydrolyse, Reifung und Nachbehandlung (Trennung,
Konzentrieren und Sprühtrocknung).
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Vorbehandlung
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50kg Sojaflocken wurden mit 200–300kg Wasser
gemischt und direkt vorgekocht. Das Vorkochen wurde bei 95°C für 60 Minuten
durchgeführt.
Das Endgewicht wurde auf 250–350kg
eingestellt und das Gemisch wurde abgekühlt.
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Hydrolyse
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Die Hydrolyse wurde bei 55°C und natürlichem
pH durchgeführt.
0,125 kg Alcalase 2,4 l und 0,375 kg Flavourzyme 1.000 l wurden
zu beginn zugesetzt.
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Die Hydrolyse wurde für 3–4 Stunden
durchgeführt.
Nach 3–4
Stunden wurde der pH auf 5,0–5,5
reduziert und 0,375 kg Flavourzyme 1.000 l und 0,100 kg Viscozyme
zugesetzt. Die Hydrolyse wurde über
Nacht fortgesetzt, insgesamt 16–20
Stunden.
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Reifun
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Die Hydrolyse war gefolgt von Kochen
für 4 Stunden
bei 95°C
in Gegenwart von Sediment.
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Nachbehandlung
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Das Hydrolysat wurde entweder in
Ultra-Filtration bei 60°C
getrennt oder mittels einfacher Filtration doppelter Platte (simple
filtration dual plate) und Rahmenfilter (frame filter). Celite wurde
als Filterhilfe eingesetzt. Das Permeat wurde Nanogefiltert bei
60°C bis
zu einer Konzentration von 30–35
Brix.
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Das Konzentrat wurde bei 90°C für 4 Stunden
zur weiteren Geschmacksverstärkung
vor der gegebenen Formulierung zu einer gültigen Zusammensetzung gereift.
Sprühtrocknung
wurde unter Einsatz einer Eingangstemperatur von ungefähr 180°C und einer
Ausgangstemperatur von ungefähr
80°C durchgeführt. Der Geschmack
der behandelten Hydrolysate hatte keinen bohnenartigen Geschmack.