DE32897C - Selbstregistrirender Strommesser - Google Patents

Selbstregistrirender Strommesser

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DE32897C
DE32897C DENDAT32897D DE32897DA DE32897C DE 32897 C DE32897 C DE 32897C DE NDAT32897 D DENDAT32897 D DE NDAT32897D DE 32897D A DE32897D A DE 32897DA DE 32897 C DE32897 C DE 32897C
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DENDAT32897D
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A. FRANK, Privatdocent an der K. technischen Hochschule in München
Publication of DE32897C publication Critical patent/DE32897C/de
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C13/00Surveying specially adapted to open water, e.g. sea, lake, river or canal
    • G01C13/002Measuring the movement of open water
    • G01C13/006Measuring the movement of open water horizontal movement

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Description

PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
ALBERT FRANK in MÜNCHEN. Selbstregistrirender Strommesser.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ai. Januar 1885 ab.
Der Apparat hat den Zweck, die Geschwindigkeiten des fliefsenden Wassers in Kanälen, Bächen, Flüssen und Strömen und die Wassermengen derselben in einer einfachen, zweckmäfsigen Weise zu messen und zu bestimmen, und soll dies hauptsächlich rascher als mittelst der üblichen Apparate erreichen lassen.
Der Apparat ist ein selbstregistrirender, der die zu messenden Gröfsen, dargestellt durch die Verticalgeschwindigkeitscurve, selbstthätig und ohne jede persönliche Vermittelung aufzeichnet, und zwar so, dafs die Aufzeichnungen unmittelbar zur Wassermengenbestimmung benutzt und als Documente aufbewahrt werden können. Die persönliche Thätigkeit beschränkt sich auf die Aufstellung des Apparates, das Hinablassen desselben ins Wasser und das Wiederaufziehen.
Der Apparat läfst sich auf dreierlei Weise verwenden, nämlich entweder an einer feststehenden Stange oder an einer um eine horizontale Achse drehbaren Stange, oder endlich am Seil.
I. Apparat an der feststehenden Stange, Fig. ι bis 4.
Die Ermittelung der Geschwindigkeiten geschieht nicht wie bei dem hydrometrischen Flügel auf Grund der Umdrehungszahl dieser während einer gewissen Zeit, sondern auf Grund der Stofskraft, die das Wasser gegen eine senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung stehende ebene Fla'che ausübt. Da bekanntlich diese Stofskraft proportional dem Quadrate der Geschwindigkeit ist, so liefert sie ein Mafs für die Geschwindigkeit.
Als Stofsfläche dient eine kreisrunde Scheibe B aus Blech, welche durch einen horizontalen Rahmen R weit über den Apparat hinaus dem Wasser entgegengehalten wird. Der auf diese Scheibe ausgeübte Stofs oder Druck wird durch jenen Rahmen und das FUhrungsstück F auf eine Schraubenfeder 5 übertragen, die sich proportional der auf sie übertragenen Kraft ausdehnt. Die so durch den Wasserstofs bewirkte Ausdehnung der Feder giebt ein Mafs für die Stärke desselben und damit auch für die Gröfse der Geschwindigkeit.
Wollte man alle Geschwindigkeiten mit einer einzigen Scheibe und derselben Feder messen, so würde, wenn die Scheibe für gröfsere Geschwindigkeiten gute Werthe gäbe, die Messung bei kleineren Geschwindigkeiten infolge der geringen Ausdehnung der Feder zu ungenau werden. Deshalb wird für den Apparat eine Anzahl von Scheiben verwendet, und zwar für gröfsere Geschwindigkeiten kleinere und für kleinere Geschwindigkeiten gröfsere Scheiben, so dafs die Producte aus Scheibenfläche und Geschwindigkeitsdruck ungefähr die gleichen bleiben und alle Geschwindigkeiten durch ungefähr gleiche Federausdehnung gemessen werden.
Damit der Wasserstofs oder Geschwindigkeitsdruck durch die Reibungswiderstände im
Apparat nicht zu sehr alterirt wird, sind diese durch Einführung der rollenden Reibung möglichst vermindert. Der mit dem Führungsstuck F ein Ganzes bildende Rahmen oder Wagen JR ist zu dem Zweck, vorn im Gehäuse durch zwei zwischen Spitzen sich drehende Rollen O geführt und hinten in der Trommel mit zwei Laufrollen L versehen, die sich ebenfalls zwischen Stahlspitzen drehen und zwischen gehobelten Schienen J laufen. Diese einen verticalen Rahmen bildenden Schienen J sind mit dem vorderen Gehäuse fest durch Niete verbunden.
Die aus Stahldraht ganz geschlossen gewundene Schraubenfeder ist mit ihren Enden mit dem Führungsstück F und dem Gehäuse fest verbunden, mit letzterem jedoch so, dafs sie sich um ihre Achse etwas drehen und die bei der Ausdehnung der Feder auftretende drehende Kraft eliminiren kann.
Um den Apparat für die Verpackung compendiöser zu machen und den über das Gehäuse hinausstehenden Rahmen zu schützen, ist die Einrichtung getroffen, dafs der Wagen, auch ohne dafs die Feder dabei ausgezogen wird, in die Trommel zurückgeschoben werden kann. Es dürfen nur die beiden Schrauben//// zurückgedreht werden; hierdurch wird die Verbindung zwischen der Feder und dem Führungsstück aufgehoben, die Einspannplättchen Ä der Feder freigemacht und der Rahmen kann durch sie hindurchgleiten.
Es handelt sich nun weiter darum, die durch die Ausdehnung der Feder gemessenen Geschwindigkeiten zu registriren, wie sie jeder Tiefe entsprechen. Zu dem Zweck ist das Führungsstück des Wagens mit einem Schreibstift T, Fig. ι und 4, versehen, der seinen jeweiligen Stand auf dem unter ihm weglaufenden Papier selbsttätig aufzeichnet.
Der Stift besteht aus einer unten gut abgerundeten Metallhülse, in welche ein Anilinstift gesteckt wird; er sitzt lose in dem Führungsring Ü, aus welchem er leicht herausgenommen werden kann. Sobald der Stift ins Wasser kommt, löst sich das Anilin auf und läfst eine" violette Farbe aus der unten im Kopf gemachten Oeffnuhg ausfliefsen. Der Stift macht so eine kräftige Linie auf dem Papier und reicht für wochenlange Messungen aus, ohne neu gefüllt werden zu müssen. Hauptsächlich ist durch ihn erreicht, dafs die Reibung zwischen Stift und Papier auf ein Minimum reducirt wurde, da er keinen Druck erfordert.·
Das zur Aufzeichnung dienende Papier ist gewöhnliches, starkes, gut geleimtes Zeichenpapier ohne jede weitere Präparation. Dieses Papier wird genau nach den Mafsen des Apparates vorher zugeschnitten und bildet den Mantel der Registrirtrommel G. Diese besteht nur aus zwei Ringen, die mit einander durch eine starre Spange P fest verbunden sind, und aufserdem noch durch die zur Befestigung des Papiers dienende, um ein Scharnier drehbare Spange P1. Zum Aufspannen des Papiers wird letztere aufgeklappt, das Papier unter der festen Spange hindurchgeschoben, so dafs die Enden' desselben unter die bewegliche Spange kommen, wo sie stumpf zusammenstofsen; dann wird letztere zugeklappt, wobei das Papier angedrückt wird, und mit der Trommel durch Umdrehen des Reibers E verbunden. Diese Trommel ist an ihrem hinteren Ende um einen an dem Rahmen J befindlichen Mittelzapfen drehbar; dagegen am vorderen Ende, wo wegen des in die Trommel laufenden Wagens kein solcher angebracht werden konnte, dreht sie sich über drei Laufrollen C, welche konisch sind und dadurch gleichzeitig ein Abrutschen der Trommel verhindern.
Die Drehung der Trommel erfolgt durch ein Getriebe von dem im Gehäuse vor der Stange sitzenden Laufrad A aus; der Weg, den dieses Rad beim Hinablassen des Apparates an der Stange zurücklegt, ist gleich der Senkung des Apparates; dieser wird durch die beiden konischen Räder und das Zahnrad mit Getriebe in der Trommel auf letztere in Y10 übertragen. Es wird demnach das Papier proportional der Tiefe unter dem Schreibstift weggezogen und so erstere selbst registrirt, oder also es geschieht die Registrirung der Geschwindigkeiten in den ihnen zugehörigen Tiefen, welche direct mit dem Malsstabe in l/10 ihrer wirklichen Gröfse auf dem Papier abgemessen werden können.
Bei dem gewählten Durchmesser der Trommel von ι dm könnten auf dem Umfang von 3,14 dm derselben eigentlich nur ca. 3 m Tiefe registrirt werden. Der Apparat ist aber nichtsdestoweniger für die doppelte und dreifache Tiefe verwendbar, wobei die Trommel zwei bezw. drei Umdrehungen macht. Dafs hierbei die Diagramme sich gegenseitig durchkreuzen, ist nicht zu fürchten, da die Geschwindigkeiten in der um 3 m gröfseren Tiefe bereits bedeutend kleiner sind, als die anfänglich registrirten.
Obwohl das Laufrad A durch den Wasserdruck stets stark an die Stange angedrückt wird und infolge dessen ein Gleiten des Rades nicht leicht eintreten kann, so ist doch eine ein etwaiges Gleiten des Rades und unrichtige Registrirung der Tiefen anzeigende Vorrichtung gemacht. In dem Gehäuse ist nämlich direct hinter der Stange eine Blattfeder D angebracht, die mit ihrem oberen Ende am Gehäuse festgeschraubt ist, mit ihrem unteren umgebogenen Ende aber in die Trommel hineinragt, wo sie
mit der in ihren Lagern etwas verschieblichen Stange M fest* verbunden ist. In der Achse des Apparates ist auf diese Blattfeder eine Nase N aufgesetzt, welche beständig durch die Feder an den hinteren Steg der Stange angedrückt wird. In diesem letzteren sind nun von Halbmeter zu Halbmeter Kerben eingefeilt und diese veranlassen beim Herablaufen des Apparates an der Stange kleine ruckweise Verschiebungen der Stange M in der Trommel, welche durch die fest an ihr sitzenden Stifte T1 auf dem Papier markirt werden. Aufserdem geben diese Marken Anhaltspunkte zur Beurtheilung der etwaigen Ausdehnung des Papiers nach Lunge und Breite.
Das vor der Stange liegende Gchiiuse ist in Fig. 2 und 3 offen gezeichnet; dasselbe ist jedoch zum Schutz gegen Unreinigkeiten u. s. w. mit einem Blech überspannt.
Aufscr dem Haupttriebrad A hat der Apparat noch ein auf dem hinteren Steg der Stange laufendes Rad A1 zur Führung, welches ebenso wie ersteres mit Spurkränzen versehen ist. Es wird hierdurch jedes Drehen und Pendeln des Apparates verhindert, während die senkrechte Stellung seiner Achse zur Stange durch sein Gewicht und den Wasserdruck beständig erhalten wird.
Die Stange, deren Querschnitt aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird aus zwei _TL-fÖrmig gestanzten Blechen und einem dazwischengelegten Mittelblech durch Nietung hergestellt. Mit grofser Stabilität verbindet sie durch ihre Form möglichst geringen Aufstau des Wassers. Unten ist sie mit einer starken Spitze, Fig. 8, versehen, die in den Boden eingestofsen wird, bis sie festsitzt. Oben trägt sie eine Rolle, über welche das Aufhangseil des Apparates läuft. Dieses wird mit der in jeder Höhe an der Stange festzuklemmenden Wendetrommel, die mit Sperrklinke versehen ist, aufgewunden oder nachgelassen.
Die Handhabung des Apparates ist sehr einfach; nachdem derselbe an der Stange sammt Rolle und Windetrommel montirt ist, wird die Stange in der Messungsverticalen genau senkrecht eingestellt. Es wird dann die Registrirtrommel mit Papier bespannt und zunächst nach Schätzung eine Scheibe auf den Rahmen aufgesteckt. Nun wird der Apparat mittelst der Kurbel langsam an der Stange ins Wasser hinabgelassen. Sobald er den Wasserspiegel erreicht, wird der Wagen durch den Wasserstofs in die Trommel hineingeschoben und hierdurch die Wasserspiegellinie auf dem Papier gezogen. Da im Wasserspiegel nahezu die gröfste Geschwindigkeit stattfindet, so soll dieser entsprechend auch die Ausdehnung der Feder hier eine möglichst grofse sein und deshalb der Rahmen fast ganz in die Trommel hineingeschoben werden. Wird er also nicht weit genug hineingeschoben, was ja von oben aus zu beobachten ist, so ist die Scheibe zu klein gewählt, ist er aber bis ans Ende der Trommel geschoben und steht hier an, so ist die Scheibe zu grofs gewählt. Dementsprechend kann nun die richtige Scheibe schnell gefunden und aufgesteckt werden, und nun erst beginnt die eigentliche Messung. Der Apparat wird langsam an der Stange hinabgelassen; sowie er den Wasserspiegel erreicht, beschreibt der Stift die Wasserspiegellinie; bei dem weiteren Senken bis auf die Sohle schreibt er die Geschwindigkeiten mit all ihren Schwankungen selbsttätig auf. Ist der Apparat unten angekommen, so wird er in derselben Weise wieder in die Höhe gezogen und zeichnet dabei in das erste Diagramm ein zweites ein. Die beiden Diagramme werden natürlich nie zusammenfallen, sie gestatten aber mit vollständig ausreichender Genauigkeit im Bureau eine Mittelcurve einzutragen, die dann für die weiteren Operationen benutzt wird.
Die auf obige Weise ausgeführte Messung wird in den meisten Fällen genügend sein. Gut ist es aber immerhin, noch eine zweite Messung in der Weise vorzunehmen, dafs man, ohne irgend etwas am Apparat zu machen oder zu verschieben, denselben noch einmal, diesmal aber sehr rasch bis auf die Sohle hinabläfst und ebenso wieder aufzieht. Hierbei zeichnet der Apparat noch zwei Curven auf, die, ohne die Schwankungen anzugeben, ziemlich direct die obigen Mittelcurven ergeben, wenigstens die Einzeichnung der Mittelcurve sehr viel erleichtern.
Das Papier wird nun von der Trommel abgenommen und auf demselben Profil- und Scheibennummer notirt. Der ganze Apparat wird in das nächste Profil eingestellt, ein neues Papier aufgespannt und nun zunächst mit derselben Scheibe der oben erwähnte Versuch gemacht und zugesehen, ob dieselbe beibehalten werden kann. In der Regel dififeriren die Geschwindigkeiten von einem Profil zum anderen nicht gar viel und es kann dann für eine Reihe von Profilen dieselbe Scheibe beibehalten werden.
Zumal bei einiger Uebung geht in dieser Weise die ganze Messung sehr rasch von statten und der Operirende trägt nun, ohne dafs er selbst etwas abzulesen, zu beobachten, zu notiren (aufser obigen Nummern) oder zu commandiren hat, die Messungsresultate schwarz auf weifs nach Hause.
Die Ausarbeitung im Bureau ist ebenfalls eine sehr einfache. Zunächst wird die oben erwähnte Mittelcurve in die einzelnen Profilblätter eingetragen; es wird dann noch der geringe constante Abstand der Instrumenten-
achse von der Sohle unten an das Diagramm angetragen und die Curve bis dahin fortgesetzt. Die Curven, deren Ordinaten die Tiefen und deren Abscissen die Quadrate der Geschwindigkeiten darstellen, wird nun nach der für jede einzelne Scheibe festgestellten Scala mit den nach Decimetern fortschreitenden Geschwindigkeitsverticalen durchzogen. Die Tiefenpunkte, in welchen diese Verticalen die Curven durchschneiden, werden nun vom Wasserspiegel aus abgegriffen und in ein am besten im Mafsstab jener Tiefen (i: io) aufgetragenes Flufsquerprofil eingetragen und mit der zugehörigen Geschwindigkeit vermerkt. Sind auf diese Weise in allen Verticalen die einzelnen Punkte eingetragen, so werden die Curven gleicher Geschwindigkeiten (Isotacheen) construirt und planimetrirt und hieraus auf die bekannte Weise die Wassermenge bestimmt.
Die Ermittelung der jeder Scheibe zugehörigen Geschwindigkeitsscala geschieht durch Prüfung des Apparates auf dieselbe Weise wie bei den gewöhnlichen Flügeln. Es wird derselbe mit verschiedenen Geschwindigkeiten durch stillstehendes Wasser gezogen und dabei die Federausdehnungen registrirt. Aufserdem findet noch eine Prüfung der Feder mit Gewichten statt, d. h. es werden die mit angehängten Gewichten erhaltenen Ausdehnungen der Feder ermittelt. Die erstere Prüfung braucht nur einmal vorgenommen zu werden; letztere jedoch kann öfter wiederholt werden, um zu controliren, ob die Feder unverändert geblieben ist. Wird eine Acnderung constatirt, so ist diese leicht in Rechnung zu ziehen durch graphische Veränderung der Scala.
Aus dem Vorhergehenden sind wohl die Vortheile des neuen Apparates von selbst einleuchtend. Diese sind:
a) Rasche Arbeit, was bei Hochwassermessungen, für die der Apparat namentlich bestimmt und geeignet ist, von Wichtigkeit ist. Der Apparat ist dem gewöhnlichen Flügel in Bezug auf Raschheit und Einfachheit der Arbeit um so mehr überlegen, je gröfser die Tiefen sind, in denen gemessen wird.
b) Wegfallen der sonstigen Nebenapparate, sowie der mit deren Functioniren, deren Handhabung und Beobachtung verbundenen Fehler. Eine Uhr ist nicht erforderlich. Persönliche Beobachtungsfehler können nicht vorkommen; es kann deshalb auch niederes technisches Personal mit den Messungen betraut werden.
c) Der Apparat liefert sofort ein graphisches Bild des Messungsergebnisses, welches etwa vorgekommene Störungen leicht ersehen lä'fst und im Nothfalle eine sofortige Wiederholung einer einzelnen Messung ohne Zeitverlust gestattet. Die graphische Aufzeichnung, in der alle Resultate enthalten sind, kann als Document zu den Acten genommen werden.
d) Vollständige Unabhängigkeit der Messung von der Zeitmessung und Beobachtung.
e) Leichte und rasche Ausmittelung der Resultate auf dem Bureau; es fällt hierbei fast alles Rechnen weg.
Die Einwürfe, die dem Apparat gemacht werden mögen, sind:
a) Zu kurze Beobachtung in einem Punkte der Verticalen. Diesem kann dadurch begegnet werden, dafs mit der Kurbel so operirt wird, dafs der Apparat mehrere Male zu verschiedenen Zeiten an einen Punkt der Verticalen kommt und so den Schwankungen Rechnung trägt.
b) Die Veränderlichkeit der Schraubenfeder. Wird jedoch ausgezeichnetes Material für diese Federn verwendet, so ist aber i. eine Veränderung nahezu ausgeschlossen, und 2. sollte eine solche vorkommen, so ist sie durch die Gewichtscontrole leicht zu constatiren, und dann leicht in Rechnung zu ziehen.
II. Apparat an der drehbaren Stange, Fig. 5 bis 7 und 9 und 10.
Da der Gebrauch der feststehenden Stange bei gröfseren Geschwindigkeiten und gröfseren Tiefen bekanntlich seine grofsen Schwierigkeiten hat, so liegt es nahe, für solche Verhältnisse eine leichter ausführbare Aufstellung und Führung des Apparates anzustreben.
Dies wurde versucht durch die in Fig. 9 und 10 angegebene Construction. An dem durch zwei gekuppelte Schiffe gebildeten Messungsfahrzeug ist ein an dem einen Ende um eine horizontale Achse drehbarer, aus Eisenfachwerk hergestellter leichter Träger angehängt. Derselbe trägt an seinem anderen Ende den Apparat, Fig. 5 bis 7, der durch das angehängte Gewicht stets in der richtigen Stellung gehalten wird. Durch das über die Rolle Q., Fig. 9, laufende Seil wird der Träger sammt Apparat mittelst des Seilhaspels V ins Wasser hinabgelassen oder herausgehoben. Der Apparat beschreibt also hierbei keine verticale Linie, sondern eine kreisförmige. Dies hat indefs wenig auf sich, da ja doch die Geschwindigkeiten innerhalb der hierdurch gegebenen Grenzen dieselben bleiben.
Die Drehung der Schreibtrommel geschieht hierbei nicht etwa proportional der Winkeländerung, sondern proportional der senkrechten Tiefe, um welche der Apparat sich senkt oder hebt.
Dies ist auf die folgende Weise erreicht: Fest mit dem durch das Gewicht stets senkrecht gehaltenen Ständer D des Apparates, Fig. 5 bis 7, ist eine glattgehobelte, senkrechte Leitschiene L verbunden, an der sich ein aus
zwei Rollen bestehender Wagen W leicht auf- und abschieben la'fst. Mit diesem in fester Verbindung steht eine Zahnstange Z, die in das gezahnte Stirnrad R der Trommel eingreift. Ein Hebel H ist durch Scharnier einerseits mit dem Wagen und andererseits mit der den Apparat tragenden gabelförmigen Stange T verbunden. Wie sich nun der Winkel, den letztere mit der Horizontalen bildet, vergröfsert, so schiebt jener Hebel den Wagen an der Leitschiene in die Höhe und bewirkt durch die Zahnstange eine Drehung der Trommel. Wird jener Winkel kleiner, so findet die umgekehrte Bewegung der Trommel statt. Dafs aber diese Drehung proportional der Tiefe ist, geht aus Fig. 13 hervor. Infolge der Aehnlichkeit der
A D Dreiecke ABC und A D E verhalt sich
AE ~A~C
AB Da nun A E und A C Constante
des Apparates sind, so ist A D proportional A B. AD ist aber die Hälfte der dem WinkelACB entsprechenden Drehung (A F) der Trommel, also ist auch diese zu A B proportional.
Die Gröfse bezw. der Winkel, um welchen die Trommel beim Senken um den Winkel ACB gedreht wird, hangt ab von dem Verhältnifs der Länge des Hebels AE = EF zum Umfang des Zahnrades. Bleiben diese letzteren Stücke ungeündert und es wird die Länge A C vergröfsert auf AC1, so entspricht demselben Drehungswinkel A C1 B1 und dem zugehörigen Drehungswinkel der Trommel eine gröfsere Tiefe A B1 als in dem ersten Falle, d. h. der Mafsstab, in welchem jetzt die Tiefen registrirt werden, ist ein kleinerer als vorher.
Der Träger A C ist nun so eingerichtet, dafs er je nach den Tiefen von seiner ursprünglichen Länge von 4 m auf 6, 8 und 10 m verlängert werden kann, Fig. 9. Bleibt also hierbei z.B. AE =0,20 m, so ist der Mafsstab, in welchem die Tiefen registrirt werden,
bei AC= 4m = X
AC= 6 m = 2
A C = 8 m = 2 '
4,0 IO
0,2 I
6,0 15
0,2 I
Q
O,0
20
0,2 I
IO
Die übrige Construction' des Apparates ist im wesentlichen die gleiche, wie bei dem vorbeschriebenen Apparat an der feststehenden Stange, nur dafs der die Scheiben tragende Rahmen in einem Rundstab zusammengeschoben ist, der den Wasserstofs auf die Feder überträgt. Durch diese Construction, die den Gebrauch eines eigenen Fahrzeuges, wie es ja bei gröfseren Tiefen immer erforderlich ist, voraussetzt, fällt die Schwierigkeit des Einsetzens der Stange, die manchmal sogar zur Unmöglichkeit wird, weg, ohne dafs hierbei die sichere Führung des Apparates beeinträchtigt wird. Denn dafs derselbe nicht in der gleichen Verticalen bleibt, kann keinen Fehler verursachen.
Die Handhabung geschieht also in der Weise, dafs das am Anker oder am quer über den Flufs gespannten Seil liegende Schiff in das Messungspronl eingefahren und verankert wird und nun der inzwischen in Stand gesetzte Apparat mittelst des Haspels V durch das Wasser bis auf die Sohle hinabgelassen und wieder in die Höhe gezogen wird.
Je nach der Länge des Trägers wird die Tiefe in einem der obigen Mafsstäbe registrirt, die Geschwindigkeiten entsprechend der aufgesetzten Scheibe.
Im übrigen ist das Diagramm das gleiche wie bei dem ersten Apparat und wird auf die gleiche Weise weiter behandelt.
III. Apparat am Seil, Fig. 11 und 12.
Endlich kann der erste Apparat, Fig. 1 bis 4, auch noch am Seil gebraucht werden. Letzteres wird mit dem einen Ende E an der Schiffsrüstung, Fig. 11 und 12, festgemacht (auch wohl an einer Brücke), dann unter dem Laufrad A des Apparates, Fig. 1, durchgezogen und über eine an der Schiffsrüstung angebrachte feste Rolle nach einem Haspel geführt. Damit der Apparat durch die Strömung nicht zu viel nach abwärts getrieben wird, ist er mit einem schweren Gewicht (in Fig. 1 und 2 punktirt angegeben) belastet, das auch seine Achse horizontal zu halten hat. Die zugleich als Steuerruder dienende Schreibtrommel verhindert möglichst die drehenden Bewegungen.
Im übrigen bleibt der Apparat wie im ersten Falle, auch in Bezug auf die Handhabung und das Functioniren desselben. Als Tiefe wird jetzt freilich die Seillänge registrirt, die bei starker Strömung um ein Ziemliches gröfser sein kann, als die wirkliche Tiefe. Die registrirten Tiefen müssen deshalb nach den bei der Messung beobachteten Winkeln, welche das Seil mit der Verticalen bildet, reducirt werden.
Sind die zu messenden Tiefen sehr grofs, so kann die Messung wohl auch in zwei oder mehr Theilen vorgenommen werden. Bis in jene Tiefen, in welchen die zweite oder dritte Messung beginnen soll, wird eben dann der Apparat unter gleichzeitigem und gleichmäfsigem Nachlassen beider Seilenden gesenkt, wobei dann eine Drehung der Registrirtrommel nicht stattfindet; erst nach Erreichung jener Tiefen wird das eine Seilende festgemacht und nun operirt wie früher.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein selbstregistrirender Strommesser, d. h. ein Instrument, welches die sogenannte Verticalgeschwindigkeitscurve für Wasserla'ufe derart selbsttätig aufzeichnet, dafs die Drehung eines Papiercylinders durch die Versenkungsbewegung des Instrumentes selbst, und zwar proportional derselben, sowie die Verschiebung eines Schreibstiftes durch den Druck des fliefsenden Wassers gegen eine widerstandsfähige, mit einer Feder verbundene Platte hervorgerufen wird, also beim Versenken des Instrumentes eine Curve zu Stande kommt, deren Abscissen die Wassertiefen und deren Ordinaten eine Function der Wassergeschwindigkeit sind.
    Hierzu s Blatt Zeichnungen.
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