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Verfahren zum Öffnen elektrischer Glühlampen zwecks Ausbesserung.
Es ist bei zahlreichen Verfahren zum Öff-, nen elektrischer Glühlampen zwecks Ausbesserung
bekannt, die. Birne o, dgl. in zwei Teile zu zerteilen" indem man sie nahe ihrer
-Spitze oder nahe dem Boden zerschneidet. Diese Verfahren sind jedoch mehr oder
minder umständlich und erfordern ein besonderes Werkzeug und sehr erfahrene Arbeiter;
um zu den- Glühfäden Zutritt zu erlangen. Der Selbstkostenpreis für das Öffnen von
Lampen zwecks Ausbesserung ist daher sehr hoch, ganz abgesehen von dem Mate'rialabfäll,
welcher hierbei eintritt und beträchtlich ist. Außerdem ist es schwierig, die. beiden
Teile der Birne genau wieder zusammenzusetzen oder zu ersetzen iznd die Ausbesserung
läßt Spuren übrig, welche einem späteren Ge= brauche der Lampe sehr hinderlich sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, welches ein mechanisches-
Ausbessern der elektrischen Lampe gestattet, indem man die Form der Birne beibehält,
sä daß das Verfahren keine sichtbaren Spuren hinterläßt und die Lampe nach der Behandlung
einer neuen .Lampe durchaus gleicht. Das Verfahren besteht im wesentlichen darin,
eine Trennung der Birne und des den Faden tragenden Fußes .an derjenigen Stelle
herbeizuführen, wo auch eine Vereinigung dieser beiden Teile bei der Herstellung
einer neuen Lampe stattfindet. Der Hals der Lampe wird hierbei zu- diesem Zwecke
nach Fortnahme des Lampenbodens mit der üblichen Vorsicht erwärmt und in eine Matrize
eingefülrt, welche ihn und auch den Fadenträger derart einschließt, daß nur ein
ringförmiger Spalt oder Schlitz frei bleibt, durch welchen hindurch die Wand der
.Birne hindurchgeblasen wird. Man formt auf diese Weise eine ringförmige, außerordentlich
dünne Tasche, welche sehr leicht zerbrochen werden kann, sö .daß man also die Birne
und den Fuß oder Fadenträger voneinander trennen kann. Nach der Ausbesserung genügt
es, -nach der üblichen, bei der Herstellung. neuer Lampen .gebräuchlichen Arbeitsweise
vorzugehen, um von-neuem die Birne und den Fadenträger miteinander zu befestigen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
zeigt Fig. z eine Lampe, welche zur Trennung von Birne und Fadenträger bereit ist
und auf einer hierfür dienlichen Vorrichtung sitzt; Fig. a_ stellt eine Lampe bei
der Bearbeitung dar und Fig.3 ist eine andere Ausführungsform. Bekannt-. lich bildet
man zur Herstellung einer Lampe einerseits eine Birne oder ein ähnliches Glasgefäß
a mit einem Halse b, der im allgemeinen zylindrisch gestaltet ist
und andererseits bildet man den den Faden tragenden Fuß c. Nach der Einführung des
Fußes c in die Birne a schweißt man den Hals b der Lampe und den erweiterten
oder den ausgebauchten Teil d, der den Fuß c begrenzt zusammen zwecks Bildung des
Lampenkopfes. Man erhält auf diese Weise eine Lampenform wie sie etwa in Fig. r
dargestellt ist. Um die Lampe zwecks Ausbesserung öffnen zu können und die Birne
ix von dem Fadenträger e zu trennen, verfährt man nach der Erfindung umgekehrt wie
bei der Befestigung dieser beiden Teile, aneinander, mit anderen Worten, man
trennt
die Birne a, und den Fuß c, indem man die Glaswand in der Höhe der Schweißlinie
e trennt, und zu diesem Zweck .schwvächt man die Dicke der Wand in geeigneter Weise,
so daß man eine leichte.Trennung ohne Abfall oder Verlust erzielt.
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Die einzelnen Abschnitte eines Verfahrens zum Ausbessern einer Lampe
sind also die folgenden-: Die Lampe wird zunächst in einen Ofen eingeführt, mit
welchem sonst bei der Herstellung solcher Lampen der Zementoder das Befestigungsmaterial
" der Lampenböden getrocknet wird. Man bringt so allmählich die Lampe bis 35o°,
so-daß def Gummilack des Zements erweicht und auch die Lötstelle der Verbindungsstellen
weich wird. Durch ein schwaches Ziehen trennt man dann in leichter Weise den .Boden
von der Birne und man entfernt den Zement, welcher etwa an dem Glase noch anhängt.
Falls etwa Gips., zur Vereinigung der Teile verwendet worden war, trennt man sie
durch'ein starkes Glühen, so daß man zu demselben' Ergebnis gelangt. Man läßt dann
die Lampe sehr langsam abkühlen und schützt sie hierbei vor Luftströmungen, so daß
man die Form nach Fi,g. i erhält. .
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Nach der Abkühlung kann man, falls etwa einige Zementspuren auf dem
Glase noch verblieben sind,- die Reinigung -durch Waschen oder durch ein Eintauchen
in Weingeist o. dgl. vollenden. -Die Lampe wird dann von neuem in einen Ofen eingeführt,
welcher sie allmählich auf eine Temperatur von 350 bis q.oo° bringt, so daß
man Glas ohne Verluste umformen kann. Man kann' wenn diese Temperatur erreicht ist,
die Lampe aus dem Ofen herausnehmen und sie an der Flamme eines Knallgäsgebläses
o. dgl. erhitzen und zwar an der Stelle b, e. Dieser untere Teil der Lampe
wird darauf in eine geeignet geformte Ma= trize f eingeführt, welche aus einem -etwas
angewärmten Ringe -und, aus einer Scheibe oder einem Schilde g besteht, welcher
sich gegen die Ausbauchung d des Fußes legt. Dieser Ring f und dieser Schild g lassen
zwischen ihren entsprechenden Rändern einen ringförmigen Raum frei (Fig. 2), so
daß, wenn man darauf Druckluft'in die Birne hineinbläst, man den Teil der Wandung,
welcher dem ringförmigen Spalt entspricht, hindurchblasen. kann. Die Druckluft wird
hierbei durch einen Rohransatz h eingelassen, welcher vorher in bekannter Weise
an der Birne angebracht wurde " Man bildet so eine Art Tasche j (Fig. 2), deren
Wandung sehr dünn ist, falls sie nicht sogar hierbei zerplatzt. In jedem Falle kann
man diesen Teil der Wandun- leicht entfernen, etwa durch Druck oder mit Hilfe irgendeines
Werkzeuges, so daß. also die Birne a -und der Fuß c voneinander getrennt werden.
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Es genügt darauf, einen neuen Faden an dem Häkchen anzubringen, darauf
den Feiß c in die Lampe a wieder zurückzubringen, worauf das Verschweißen der beiden
Teile genau so erfolgt, wie wenn es sich um eine neue Lampe handelt.
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Um die Zahl der möglichen Ausbesserungen zu vermehren und den Glasverlust
auszugleichen, kann man entweder Glas vermittels eines Stäbchens wieder zuführen,
wie dieses die Glasbläser tun, oder aber man kann den Hals auf Kosten der Ausbauchung
noch ausziehen.
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In der Praxis wird der Ring f aus zwei Teilen gebildet, wodurch das
Herausnehmen der Lampe erleichtert wird. - Ferner muß, damit der Hals der Lampe
sauber wird, der Ring f feststehen und die Birne a sich um ihre Achse drehen.
Hierdurch wird das Glas geglättet und wird ferner vermieden, daß die Verbindungsstelle
zwischen den beiden Hälften des Ringes f sich als Glaswulst auf dem Lampenhalse
abzeichnet.
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Beispielsweise könnte Iman die folgende Vorrichtung hierbei benutzen.
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Die auszubessernde Lampe mit dem Röhrchen /a wird auf eine Maschine
gesetzt wie s'.e bereits zum Schließen der Lampenspitzen bekannt sind: Hierbei wird
die Lampe beispielsweise -von Irisblenden k und von der Stange l getragen, die in
den Fadenträger c eindringt. Der Hals b wird durch einen zu diesem Zweck . entsprechend
angeordneten Brenner -erhitzt und kann von den beiden Teilen des Ringes f in derselben
Zeit umschlossen werden, wo der Schirm ä sich gegen den ausgebauchten Teil d des
'Fußes c legt. Zu diesem Zwecke ist auf der Zentralstange l eine Muffe m
mit Ösen n und einer mit Gewinde versehenen Schlußscheibe vorgesehen. Diese Muffen
gestattet die Angliederung des Schieberinges p, welcher gleichfalls Ösen q besitzt.
Die Muffe m trägt den Teller oder Schirm g wie auch die gekrümmten Gelenkarmes,
welche ihrerseits an ihren Enden die beiden Teile des Ringes f tragen. Die Lenker
y verbinden die Hebel s mit dein Schieberinge p, Welcher sich in Längsrichtung in
bezug auf die Muffe in, verschieben kann. Die Verschiebungen des Ringes p in dem
einen oder anderen Sinne ermöglichen es, in Verbindung mit den Federn t die beiden
Teile der Matritze f zu dem angegebenen Zwecke aneinander zu bringen oder voneinander
zu entfernen.
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Die Verschiebungen des Ringes p können derartig vorgesehen sein, daß
sie gleichzeitig in geeigneter Weise auf den Brenner und auf
die
Zufuhr der Druckluft einwirken, obgleich diese Einrichtung -auch von Hand geregelt
werden kann.
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Man könnte ferner, anstatt komprimierte Luft in die Birne a einzuführen,
das -Röhrchen lt im geeigneten Augenblicke schließen, worauf dann das Ausblesen
der Tasche j durch die Ausdehnung der auf diese Weise in die Birne eingeschlossenen
Luft erreicht wird.
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Der Ring f, welcher den Hals b umgibt und einen Teil der Matrize bildet,
könnte auch, um zu verhindern, däß die Tasche j die in Fig.3 gestrichelt gezeichnete
Form annimmt, unten. einen Halsansatz u besitzen, der als Führung dient. Man könnte
ferner,. wenn man eine Formveränderung der Einschnürung befürchtet, welche den Häls
b mit der Birne verbindet, den Ring f auch oben mit einem Halsansatz v ausrüsten.
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Nachdem dieses Verfahren beschrieben ist, welches es gestattet, die
beiden Hauptteile einer Lampe getrennt zu erhalten, nämlich die Birne a einerseits,
und den Fadenträger c anderseits, wird man gleich erkennen, daß es möglich' ist,
bei der Ausbesserung in der Birne einen anderen Lampenträger zu befestigen,. als
denjenigen, den man herausgenommen hatte; man befindet sich ja dann unter denselben
Arbeitsverhältnissen wie bei der Herstellung einer neuen Lampe,- so daß also 'im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren zum Regenerieren eine außerordentlich sorgfältige
Wiederherstellung der miteinander zu befestigenden Teile nicht nötig ist.
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Es ist klar, daß zur Führung der Glaswandung, welche man ausblasen
.will, die Teile der Matrize so gebildet sein müssen, daß sie eine Art Form bilden,
die sich zwischen den Rändern des ringförmigen Spaltes erstreckt und die so hergestellte
Tasche zu ihrer - Formierung ringsum deckt. Diese Form könnte auf ihrer Innenseite
Rippen besitzen, welche in der Wand der Tasche ringförmige,, geschwächte Stellen
bilden, durch welche nachher das Zerbrechen erleichtert wird.