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Zweiteilige Form zum Aufblasen kleiner Glashohlkörper, ` insbesondere
kleiner Glühlampenkolben Das Herstellen von kleinen Glashohlkörpern, insbesondere
kleinen Glühlampenkalben aus Glasröhren, erfolgt vielfach unter Benutzung einer
zweiteiligen Form, in deren Formhöhlung das vorher geschlossene Ende der gedrehten
Glasröhre aufgeblasen wird. Da die maschinell durch Ziehen erzeugten Gasröhren unvermeidbar
gewisse kleine Abweichungen im Durchmesser, und zwar nicht nur von Röhre zu Röhre,
sondern auch bei jeder einzelnen Röhre über deren Länge hinweg, aufweisen, werden
üblicherweise diejenigen Teile der Formhälften, die sich zwischen der Eintrittsstelle
der Glasröhre und der Formhöhlung befinden, derart halbzylindrisch ausgestaltet,
daß Glasröhren größtmöglichen Durchmessers noch in die Form eintreten können. Während
Glasröhren größtmöglichen Durchmessers an den halbzylindrischen Formaussparungen
dicht anliegen, verbleibt bei Glasröhren kleineren Durchmessers zwischen den Röhren
und den halbzylindrischen Aussparungen ein mehr oder weniger großer Ringspalt. Da
das zu
einem Kolben aufzublasende Glasrohrende nicht nur im Bereich
der Formhöhlung, sondern auch etwas darüber hinaus bis zum Erweichen erhitzt ist,
wird beim Aufblasvorgang eine die halbzylindrischen Formaussparungen nicht voll
ausfüllende Glasröhre in Nähe der eigentlichen Formaushöhlung etwas ausgedehnt und
dadurch zur Anlage an die halbzylindrischen Formaussparungen gebracht, so daß der
in diesen halbzylindrischen Formaussparungen liegende Glasröhrenteil, der nach dem
Blasvorgang zur Bildung eines Kolbenhalses von der Glasröhre abgetrennt wird, nicht
mehr zylindrisch ist, sondern sich vom aufgeblasenen Kolben bis zu seinem offenen
Abschnittende hin konisch verjüngt. Wenngleich diese konische Verjüngung des Kolbenhalses
nicht sonderlich auffällt, da der Unterschied zwischen größtem und kleinstem Durchmesser
des konischen Kolbenhalses nur einige Zehntel Millimeter beträgt, so führt dies
doch oft bei Kolbenblasmaschinen mit mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsstellen
dazu, daß die sich über den Kolbenhals schließenden, zur Weiterbeförderung des abgetrennten,
fertig aufgeblasenen Kolbens dienenden Greifbacken den Kolben nicht sicher genug
erfassen. Die nur bei Glasröhren zu geringen Durchmessers auftretende, bisher nicht
genügend beachtete und erkannte Konizität des Kolbenhalses führt dann leicht zu
einem unerwünschten Abfallen des Kolbens und damit zu einem Glasbruch.
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Dieser Übelstand wird vermieden, wenn erfindungsgemäß diejenigen Teile
der Formhälften, die sich zwischen der Eintrittsstelle der Glasröhre und der Formhöhlung
befinden, oder mindestens der entsprechende Teil einer Formhälfte durch Federwirkung
in ständiger Anlage an der Glasröhre gehalten werden.
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Zweckmäßig befindet sich nur in der einen Formhälfte zwischen der
Eintrittsstelle der Glasröhre und der Formhöhlung ein in einem geeigneten Formausschnitt
gelagerter, quer zur Glasröhrenachse beweglicher, federbeeinflußter Hebel, dessen
freies Ende sich bei nicht in die Form eingebrachter Glasröhre gegen einen festen
Anschlag legt. Durch den federnd an der Glasröhre anliegenden Hebel bzw. die, federnd
gestalteten Teile beider Formhälften wird nicht nur die Entstehung eines Ringspaltes
rings um eine Glasröhre kleinen Durchmessers verhindert, sondern diese auch unmittelbar
anschließend an die Formhöhlung und den darin geblasenen Kolben gekühlt und schnell
zum Erstarren gebracht, so daß es nicht zu einem Ausweiten der Glasröhre in Nachbarschaft
der Formhöhlung und damit zu einem schädlichen Konischwerden des den Kolbenhals
bildenden Glasröhrenteiles kommen kann. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
einer gemäß der Erfindung ausgebildeten zweiteiligen Blasform für kleine Glühlampenkolben
in Abb. i im senkrechten Schnitt und in Abb.2 im Grundriß dargestellt; Abb. 3 und
4. zeigen Stirnansichten der beiden aufeinanderpassenden Formhälften.
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Die beiden aus geeignetem, hitzebeständigein Baustoff hergestellten
Formhälften 1, 2 weisen je eine halbkugelförmige Formhöhlung 3. d auf, die sich
bei geschlossener Form zu einer kugelförmigen Höhlung ergänzen. Damit dies sicher
eintritt, ist die Formhälfte i mit zwei vortretenden Stiften 5, 6 versehen. die
bei der Schließung der Form in entsprechende Löcher 7, S der anderen Formhälfte
2 eintreten. Oberhall> der halbkugelförinigen Höhlung 3 ist in der Formhälfte i
ein Ausschnitt g angebracht, in dem mittels einer Schraube io ein Hebel i i gelagert
ist, der unter der Wirkung einer Feder 12 steht, die bestrebt ist, das freie Ende
des Hebels in Anlage an einen festen Anschlag 13 der Form zu drücken. Die Formhälfte
2 ist oberhalb ihrer halbkugelförmigen Höhlung q. gleichfalls mit einem Ausschnitt
14 versehen, der jedoch, da in ihm kein federbeeinflußter Hebel . gelagert ist,
weniger groß ist. An den Stirnflächen beider Formhälften sind geringfügig vortretende
ebene Paßflächen 13, 16 und 17, 18 angebracht, damit beim Schließen der Form Spalte
icg entstehen, die beim Blasvorgang ein Entweichen der in der Form befindlichen
Luft gestatten.
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Die in die Form einzuschließende, senkrecht abwärts hängende Glasröhre
2o ist in bekannter Weise oberhalb der Form in einem nicht dargestellten Futter
gehalten, das während des Erhitzens der Glasröhre und des Blasvorganges in Drehung
versetzt und nach Beendigung des Blasvorganges und Abschneiden des erzeugten Kolbens
gelockert wird, damit ein Nachrutschen der Glasröhre eintreten kann. Das untere
Ende der Glasröhre 2o wird vor dem Einschließen in die Form durch Flammeneinwirkung
geschlossen, so daß dieser Teil der Glasröhre sich beim Schließen der Form noch
im erweichten Zustand befindet. Der quer zur Glasröhre bewegliche federnde Hebel
i i legt sich hierbei stets mit Sicherheit an die Wandung der jeweils verwendeten.
im Durchmesser mehr oder weniger großen Glasröhre 2o an. Da die in Umdrehung versetzte
Glasröhre durch den anliegenden federnden Hebel i i stark gekühlt wird, kann beim
Einblasen von Luft in die Glasröhre nur der unmittelbar in der kugelförmigen Formhöhlung
befindliche Teil der Glasröhre zu einem Kugelkolben aufgeblasen, nicht aber der
oberhalb der kugelförmigen
Formhöhlung befindliche Glasröhrenteil
konisch aufgeweitet werden. Nach dem Blasvurgang und Öffnen. der Form wird in bekannter
Weise die Glasröhre etwa in Höhe der Formoberkarite abgeschnitten, wobei dann der
am Kugelkolben verbleibende Glasröhrenteil den Kolbenhals bildet.
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An Stelle des dargestellten federbeeinflußten Hebels könnte auch eine
quer zur Glasröhrenachse bewegliche, federnde Backe Anwendung finden. Eine gleiche
federnde Backe könnte auch in einem Ausschnitt der anderen Formhälfte angebracht
werden, so daß dann die Glasröhre beiderseits zwischen federnden, kühlend wirkenden
Backen eingespannt wäre.