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Zapfenrollierstuhl. Vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an
Zapfenrollierstühlen, d. h. an Stühlen die insbesondere zur Bearbeitung der Zapfen,
von Uhrteilen dienen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen in einem einstellbaren Anschlag,
der dazu ' dient, den Weg des Werkzeuges; mit dem der Zapfen bearbeitet wird, zu:
begrenzen und zu vermeiden, daß das Werkzeug mit dem die Ausschnitte zur Aufnahme
der zu bearbeitenden Zapfen tragenden Kopf der Spindel in- Berührung kommt. - _
Der Zapfen des zu bearbeitenden Stückes ruht in bekannter Weise auf dem Ende einer
einstellbaren Spindel. Dieser Kopf_der Spindel besitzt auf seinem .Umfang eine Anzahl
Einschnitte von verschiedener Tiefe zur Aufnahme der Zapfen. Das Werkzeug, beispielsweise
ein rotierendes Rädchen, sitzt an einem schwingenden Arm, auf - .den der Arbeiter
drückt, um das Werkzeug mit dem Zapfen inyBerührung zu bringen.
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Bei den bisher bekannten Zapfenrollierstühlen ) hängt es. von der
Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit des Arbeiters ab, daß die Bearbeitung des Zapfens
rechtzeitig beendet wird. Ist der Zapfen genügend abgeschliffen, so kommen., die
Ränder des den zu bearbeitenden Zapfen tragenden Ausschnittes des Spindelkopfes
mit dem Werkzeug in Berührung. Daurch tritt eine Abnutzung. der Kanten des Ausschnittes
ein. Wenn diese Abnutzung auch im einzelnen Fall ganz gering ist- und nicht in Betracht
kommt, so wird sich diese doch bei jeder folgenden Bearbeitung vergrößern, so daß
sie schließlich nachteilig zur Wirkung kommt. Werden z. B. eine größere Anzahl Zapfen
bearbeitet, die übereinstimmenden Durchmesser haben sollen, so wird der letzte Zapfen
gegenüber. dem ersten einen bemerkbaren Unterschied in der Stärke haben, da sich
bei jedem folgenden Bearbeiten die Abnutzung vergrößert.
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Durch die Neuerung soll diesem Übelstand abgeholfen werden. Die unvermeidliche
Abnutzung wird dadurch unwirksam gemacht, daß neben dem Zapfenlagerkopf ein verstellbarer
Anschlagbügel angeordnet ist; der eine direkte Berührung des Werkzeuges mit dem
Lagerkopf unmöglich macht. Das Werkzeug kann nur den Bügel etwas abschleifen. Durch
genaue Höheneinstellung des Bügels gegen den Lagerkopf vor jeder neuen Bearbeitung
wird eine Summierung der Abnutzungen vermieden, so daß auch bei einer größeren Anzahl
gleicher Bearbeitungen das letzte Stück genau mit dem ersten übereinstimmt.
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Zur Erläuterung des Arbeitsvorganges dienen die schematischen Fig.
8 bis ii. Fig. 8 zeigt einen Teil des Zapfenlagers mit einem der
Ausschnitte
7; 28 ist das Werkzeug. Wenn der Zapfen, der zunächst die punktierte Größe hatte,
genügend abgeschliffen ist,- kommt das Schleifrad 28 mit den den Ausschnitt 7 begrenzenden
Teilen des Lagers 6 in Berührung. In Fig.9 ist ein Teil des Zapfenlagerkopfes von
vorn gesehen dargestellt; 7 ist eins der Lager, 18 ist der obere Teil verstellbaren
Bügels und 28 das Schleifrad.
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Nachdem das Rad 28 auf den Kopf 6 aufgedrückt wurde, wird der Teil
18 bis zur Berührung mit dem Rad 28 hcc'hgehoben und auf einer Hülse festgeklemmt.
Die Hülse kann durch ein Mikrometergewinde um eine ganz bestimmte Strecke höher
verstellt werden (Fig. io).
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Nachdem diese Verstellung, die in Wirklichkeit ein oder mehrere Hundertstel
Millimeter beträgt, erfolgt ist, wird der zu bearbeiteride Zapfen in den Ausschnitt
7 gelegt (Fig: ii). Der unbearbeitete Zapfen liegt mit seiner Oberkante noch etwas
höher wie die Oberkante von 18. Wird nunmehr das Rad 28 auf den Zapfen gedrückt
und gedreht, so erfolgt das Abschleifen und Polieren des Zapfens, bis das Rad 28
auf den Bügel 18 stößt, wonach aufgehört wird.
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Da der Bügel in der erläuterten Weise vor jeder Bearbeitung eingestellt
werden kann, kommen Abnutzungen desselben-"gar nicht- zur Wirkung, da der Bügel
jedesmal bis zur Beiührung mit dem Schleifrad verschoben wird (Fig. g). Die darauf
folgende Verstellung des Bügels gegen den Zapfenlagerkopf ist eine ganz gleichbleibende.
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In den Fig. i bis 7 ist als Beispiel ein Rollierstuh'1 mit der neuen
Einrichtung dargestellt. Fig, i ist eine Vorderansicht.
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Fig. 2 ist -ein Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1.
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. Fig. 3 ist eine Draufsicht, wobei der Schleifscheibenträger der
Maschine in die wagerechte Lage nach hinten umgelegt -ist.
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. Fig. q. ist ein Schnitt durch Schleifräder vön zwei verschiedenen
Formen.
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Fig.5 ist ein Aufriß und ein Grundriß einer Halteklammer.
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Fig. 6 ist ein Aufriß und ein Grundriß der einstellbaren- Schaftführung.
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Fig.7 ist eine Vorder- und eine Seitenansicht des verschiebbaren Bügels:
Der Röllierstuhl besteht aus einem festen Gestell i und einem beweglichen Gestell
2. welches um eine in Lappen ¢ des Gestelles gelagerte Achse 3 schwingbar ist. Der
linke Teil des . Gestelles z. trägt die Zertrierspindel 5; deren nach innen zu liegender
Kopf 6 in bekannter Weise mit einer Reihe verschieden tiefer Ausschnitte 7 -(Fig.
8) -versehen ist und die in den verschiedenen Lagen festgestellt werden kann, um
einen beliebigen Ausschritt als Widerlager für den zu schleifenden- Zapfen nach
oben zu bringen.
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Der rechte Teil des Gestelles = trägt die Stiftwelle 8, deren Achse
in Höhe des oberen Ausschnittes des Spindelkopfes 6 liegt. Die Welle 8 kann in bekannter
Weise in achsialer Richturig vor- und zurückgeschoben werden und wird durch ein
Triebrad von der Kurbelwelle 22 aus. gedreht.
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° In der Grundplatte des Gestelles x ist eine Gewindebüchse 13 verschraubt;
die mit einem sektorförmigen Hebelarm 14 versehen ist, durch den sie gedreht werden
kann. Der Arm =¢ besitzt eine Gradeinteilung, die sich unter einem festen Zeiger
15 bewegt. Durch die Büchse 13 bewegt sich frei eine Stange 16, die an ihrem unteren
Teil einün Knöpf 17 und an ihrem oberen Teil einen flachen Anschlagbügel 18 aus
hartem Stahl trägt. In dem Bügel 18 ist eine Öffnung i9 zum Durchtritt des Spindelkopfes
6 und der Spindel selbst vorgesehen; der Bügel 18 dient als Anzchlag zur Begrenzung
der Abwärtsbewegung des Schleifrades 28. Auf der 'Stange 16 sitzt eine Schraubklämmer
2o, die auf der Büchse 13 unter dem Druck einer Blattfeder 21 ausruht. Ist die Klammer
2o gelöst, so kann sich die Stange 16 frei bewegen, wird die- Klammer 2o angezogen,
so wird die Stange 16, da die Klammer 2o auf der Büchse 13 aufruht, einer Bewegung
der letzteren folgen.. Durch diese Einrichtung ist. eine genaue Einstellung des
Bügels möglich, die an der unter dem Zeiger 15 befindlichen Gradeinteilung abgelesen
werden kann.
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Das bewegliche Gestell 2 trägt eine Kurbelwelle 22, worauf zwei Zahnräder
befestigt sind, deren eines in' das Triebrad der Stiftwelle ,3 greift, wenn das
Gestell 2 niedergeklappt ist (Fig. = und 2); es wird in dieser Lage durch einen
Haken 25 gehalten.
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Auf der Welle 22 ist ein Arm 26 schwingbar befestigt, der die Welle
27 des Schleifrades 28 aus gehärtetem-Stahl oder sonstigem sehr harten Material
trägt. Diese Welle 27 trägt ebenfalls ein Triebrad 29, welches in das zweite auf
der Kurbelwelle sitzende Rad eingreift, so daß die Drehung- der Kurbelwelle in allen
Lagen des Armes 26 auf das Schleifrad übertragen werden kann.
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Wenn der Arm 26 nach der Rückseite zurückgeklappt wird (Fig.3), stößt
er gegen einen an dem Gestell-, befestigten Anschlag 3o. Wenn er dagegen nach vorn
umgestellt wird, so legt sich das Schleifrad 28 auf den Anschlag 18 und über den
Kopf 6 der Spindel 5; die Läge des Armes wird mittels eines Stiftes -31 festgelegt,
der in eine Bohrung 32 .des Gestelles x eindringt.
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Zunächst wird -bei gelöster Klammer 2ö der Bügel gegen das auf dem
Kopf b ruhende
Schleifrad geschoben und-.dann die Klammer 2o angezogen.
Die Büchse 13 war vorher so eingestellt, daß der Zeiger auf Null steht. Hierauf
wird die Büchse nach der unter dem Zeigebefindlichen Skala um einen bestimmten Betrag
gehoben; der festgeklemmte Bügel hebt sich hierbei mit. Ist ein zu bearbeitendes
Wellenstück auf .die Spitze der Welle 8 und in den vorher bestimmten passenden -
Einschnitt des Kopfes eingelegt, so wird das Gestell 2 herumgeschwungen und mittels
des Hakens 2$ befestigt; der Arm 26 wird hierauf nach vorn umgelegt.
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Nun wird das Schleifrad durch die Kurbel gedreht. Gleichzeitig drückt
man mit dem Finger auf das vordere Ende des Armes 26, -so daß sich das Schleifrad
28 in Berührung mit dem zu bearbeitenden Werkstück dreht, das gleichzeitig. durch
die Welle 8 gedreht wird.
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Das Schleifen wird so lange fortgesetzt, bis man hört, daß das Schleifrad
gegen den Bügel gestoßen ist.. Die gewünschte Bearbeitung des Zapfens ist dann beendet.
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Mit Hilfe des so eingerichteten Rollierstuhles können selbst die unerfahrensten
Arbeiter Zapfenlager in tadelloser Weise und sehr schnell ausführen, ohne Gefahr
zu laufen, Teile zu zerbrechen oder übermäßig zu schwächen.
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Durch die Verwendung des verschiebbaren Bügels 16 bis 18 und seiner
Einstellvorrichtung wird vermieden, daß das Schleifrad gegen die Spindel stößt und
diese abschleift, wenn die Lagerstelle fertig bearbeitet ist. Die Stellung des Schleifrades
kann stets mit großer Genauigkeit ohne Rücksicht auf die Abnutzung des Anschlages
geregelt werden.