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Österreichische PATENTSCHRIFT Nix 17491. GEORGIE WILLIAM GREGORY IN BOSTON (V. ST. A.).
Apparat zum Schleifen von Edelsteinen.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat zum Schleifen von Edelsteinen, bei welchem der Doppenstielhalter derart an einem Auslegerarm aufgehängt und an demselben vermittelst eines um eine senkrechte Achse drehbaren Blockes drehbar angeordnet ist, dass der Doppenstielhalter sich ähnlich wie bei einem Universalgelenk sowohl um eine senkrechte als auch um eine wagerechte Achse bewegen kann, wodurch der in dem Doppenstielhalter sitzende, den Stein tragende Doppenstiel stets im gehörigen Neigungswinkel zur Schleifscheibe gehalten wird, so dass die einzelnen Schleifflächen an dem Stein in jeder Flächenreihe genau um die gleichen Abstände und in demselben Winkel zur Doppenstielachse geschliffen werden.
Der den Doppenstielhalter tragende Auslegerarm ist so angeordnet, dass er in senkrechter Richtung verstellt werden kann, so dass der Neigungswinkel des Doppenstieles zur Scheifscheibe verändert worden kann.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht des vollständigen Apparates, Fig. 2 eine Frontansicht, wobei der Stock abgenommen ist, Fig. 3 ist ein Grundriss, Fig. 4 ein Schnitt durch den Stockhalter in der Linie x von Fig. 3, Fig. 5 eine Vorderansicht des Stockhalters, Fig. 6 bis 8 sind Einzelheiten, wobei Fig. 8 einen Schnitt in der Linie xi-xi von Fig. 2 darstellt.
L bezeichnet die auf einer senkrechten Wolle 3 sitzende Schleifscheibe. 4 ist ein Teil des Tisches, an welchem vermittelst der Flügelschraube 6 der Ständer 5 befestigt ist, auf welchem die Nabe 8 des Doppenstielhalters 7 senkrecht verschiebbar ist. Die Nabe 8 wird von einer ausziehbaren Hülse getragen, die ihrerseits auf dem gespaltenen Bund 11 ruht, der durch den Bolzen 12 am Ständer 5 befestigt ist.
Die ausziehbare Hülse besteht aus der an der Aussenseite mit einem Schraubengang versehenen Hülse 9, welche lose über den Ständer 5 geht und mit dem gerändelten Teil 9x versehen ist, und der auf die Hülse 9 passenden, auf der Innenseite mit einem Schraubengang versehenen Hülse 10, welche durch Stifte 111 fest an dem Bund 11 befestigt ist. Die Hülse 9 ist mit einer Gradeinteilung 13 versehen, während Hülse 10 mit einem Markstrich 14 versehen ist, wodurch der Arm 7 in genauer Höhe eingestellt werden kann, um die Flächen in einem vorher bestimmten Winkel zu schleifen.
Um den Arm 7 in seiner Stellung zu halten, nachdem er in der Höhe eingestellt worden ist, ist die Nabe 8 desselben, wie aus Fig. 3 ersichtlich, gespalten und mit Öhren 15 versehen, durch welche ein Bolzen 16 hindurchgeht, welcher mit einer Flügelschraube 17 versehen ist, durch deren Anziehen die Nabe 8 auf Ständer 5 festgestellt werden kann.
Der Tragarm 7 ist aus den beiden Teilen 18, 19 zusammengesetzt, welche mit Augen 20 versehen sind, durch die ein Bolzen 21 hindurchgeht, auf dessen oberem Ende die Befestigungs- mutter 22 sitzt, wodurch die beiden Teile starr miteinander verbunden werden können, nachdem sie in die gehörige Stellung eingestellt sind. An dem äusseren Ende des Teiles 19 des Tragarmes 7 ist der Doppenstielhalter angeordnet, 11. zw. so, dass er um eine lotrechte und eine wagerechte Achse schwingen kann. Zu diesem Zweck ist das Ende, des Tragarmes mit Kröpfungen 23, 24 versehen, deren letztere mit einem Sitz 25 für das spitze Ende des Zapfens 26 versehen ist, in dessen oberem Ende ein Sitz für das spitze Ende der
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Achse drehen.
An dem Zapfen ist ein Block 28 einstellbar hefestigt, welcher den Zapfen umfasst und mit der Stellschraube 29 versehen ist, wodurch er in jeder Stellung an dem
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Zapfen D befestigt werden kann. Wie aus Fig, a ersichtlich, ist der Block mit einer läng- lichen Nuto 70 unmittelbar unter der SteHchraube 29 vorsehen, in weiche ein Splint 71
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selbst angreift und gleichzeitig, um einen gleichmässigen Druck auf den Zapfen 26 zu erhalten.
Der Zapfen 26 ist mit einer geeigneten Gradeinteilung versehen, so dass die genaue Höhe des Blockes 28 ersichtlich wird.
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deren unteren Enden der eigentliche Doppenstielhalter. 1J2 derart gelagert ist, dass er sich um eine wagerechte Achse bewegen kann. Der Doppenstielhalter besteht aus einem kurzen zylindrischen Körper, welcher an beiden Seiten mit Hülsen für Schraubonzapfen 35 versehen ist, welche an dem unteren Ende der Arme 30, 31 gelagert sind (Fig. 2).
Der Doppenstielhalter 32 kann also sowohl um eine wagerechte als auch durch den Block 28 um eine senkrechte Achse schwingen.
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rechte Achse des Doppenstielhalters, und da der Schnittpunkt der beiden Achsen in der achsialen Linie des Doppenstieles liegt, so hat letzterer selbst die Bewegung eines Universalgelenkes um einen festen BewegungSmittelpunkt. Durch die Anordnung der von dem Block 28 herabhängenden Arme, liegt der Drehpunkt des Doppenstiolhalters tiof unterhalb des Blocklagers, so dass der Arm 7 auch so eingestellt werden kann, dass der Doppenstiel beinahe parallel mit der Oberfläche der Schleifscheibe ist, ohne dass ein Teil des Doppenstielhalterträgers die Schteifscheibe berührt.
Um eine Drehung des Doppenstieles um seine Achse zu verhindern, ist folgende Ein- richtung getroffen : Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist der Doppenstielhalter mit einer zylin-
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aufnimmt, abnehmbar eingesetzt ist. Doppenstiel und Hülse sind beide verjüngt zulaufend.
Die Hülse 37 wird durch eine Stellschraube 36 in ihrer Stellung gehalten, welche in ähnlicher Weise wie die oben beschriebene Stellschraube 29 gegen einen an der Hülse 37 anliegenden Splint 35 andrückt, der in einer Nut in dem Doppenstielhaltor sich befindet, und wodurch der von der Schraube 36 ausgeübte Druck auf die Hülse 37 gloichmitig verteilt wird. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist das äussere Ende der Hülse 37 mit einem Vorsprung 39 versehen, welcher in an dem Dopponstiel bofindliche Nuten 40 eingreifen kann.
Diese Nuten sind in einer einstellbar auf dem Doppenstiel 38 befest. igton zweiteiligen Hülse ausgebildet, welche aus dem auf dem Doppenstiel 38 durch Bolzen bo- festigten offenen Bund 41 besteht, durch dessen Öhr 42 der Bolzen hindurchgeht und der fingerhutartigen Hülse 43, welche an einem Ende mit einer Reihe von Schlitzen 44 versehen ist, in welche eine an dem Bund 41 sitzende Flosse 45 eingreift und an dem anderen Ende mit den oben erwähnten Nuten 40 versehen ist.
Der zu schleifende Stein ist mit 50 bezeichnet und an dem Ende des Doppenstieles 38 durch Kitt 51 in der gewöhnlichen Weise befestigt.
Angenommen, es seien an dem Ende der Hülse 43 acht Nuten 40 in gleichmässiger Entfernung voneinander angebracht, so kann der Steinschneider, indem er den Doppenstiel in die Hülse 3i einsetzt, so dass der Vorsprung 39 in dieser Hülse in eine der Nuten 40 eingreift, und indem er den Arm 7 in die geeignete Höhe einstellt, den Doppenstiel in Berührung mit der Schleifscheibe L schwingen und eine Fläche an dem Stein 50 schleifen. Wenn diese Fläche gehörig geschliffen ist, so zieht er einfach den Doppenstiel ein wenig aus dem Halter und dreht denselben um seine Achse, bis die nächste Nute sich in einer Linie mit dem Vorsprung 39 befindet, worauf der Doppenstiel in den Halter wieder ein- gesetzt wird, und jetzt kann eine zweite Fläche geschliffen werden, welche zur Achse des
Doppenstieles denselben Winkel hat, wie die erste Fläche.
Dieser Vorgang kann achtmal wiederholt werden, wodurch an dem Stein acht Flächen geschliffen werden, deren jede nicht nur denselben Winkel zu dem Doppenstiel hat, sondern auch dieselbe Grösse.
Nachdem die erste Flächenreiho fertig geschliffen ist, wird der Doppenstiel aus dem
Halter herausgenommen, die Hülse 43 von dem Bund 41 abgenommen und um den Doppen- stiol so gedreht, dass einer der Schlitze 44 der Flosse 45 gegenüber kommt, und wenn die zweite Flächenreihe in einem verschiedenen Winkel zur Achse des Steines oder des
Doppenstieles geschliffen werden soll, so wird entweder der Arm 7 oder der Block 28 ge- hoben oder gesenkt, worauf das Schleifen, wie vorher, vor sich gehen kann.
Dadurch also, dass eine Reihe von Hülsen 43 vorhanden ist, deren jede eine ver- schiedene Anzahl Nuten 40 und eine verschiedene Anzahl von Schlitzen 44 in einer ver- schiedenon Anordnung hat, kann dieselbe Vorrichtung zum Schleifen von Steinen mit einer
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einteilung 55 bemessen wird, eingestellt werden.
Damit alle Flächen genau bis zur selben Grösse geschliffen worden, ist ein geeigneter Anschlag für die Begrenzung der Abwärtsbewegung des Doppenstieles 38 vorgesehen. Dieser einstellbare Anschlag besteht aus einem in dem Ha ! ter 33 befestigten Stift 60, welcher mit einem an einem schwingenden Arm 62 sitzenden einstellbaren Anschlag 61 zusammenwirkt. Der Arm 62 ist auf einem der Schraubenzapfen 33 drehbar aufgebracht und an seinem freien Ende mit einer Befestigungsmutter 64 versehen, welche auf einem durch den Arm und in einen Schlitz einer Führungsplatte 65 gehenden Bolzen sitzt. Die Platte 65 ist an dem herabhängenden Arm 3J des Halters befestigt.
Ferner ist für den Anschlagstift 61 des Armes 62 ein Schlitz 66 vorgesehen und wie ersichtlich, wird durch das Zusammentreffen des Anseblagstiftes 61 mit dem in dem Halter befestigten Stift 60 der Doppenstiel verhindert, über eine gewisse Stellung nach unten zu gehen und zur Unterstützung des Steinschneiders ist die Führungsplatte 65 mit einer Gradeinteilung 67 versehen, über welche sich ein Zeiger 68 an dem freien Ende des Armes 62 hinwegbewegt.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende : Zunächst wird die Hülse 9 gehörig eingestellt, so dass die Flächen in dem gewünschten Winkel geschliffen worden können und darauf wird der Arm 62 ebenfalls so gesetzt, dass er denselben Wiukel anzeigt. Der Steinschneider steckt darauf den Doppenstiel in den Halter und beginnt zu schleifen, wobei der feste Anschlag 60 in dem Halter die Abwärtsbewegung des Doppenstieles begrenzt und eine genaue Grösse der Schleiffläche in einem genauen Winkel sichert. Nachdem eine Flächenreihe geschliffen ist, kann die Hülse 43, wie oben beschrieben, eingestellt werden und entweder wird der Block 28 oder der ganze Arm 7 gehoben und der Arm 62 wieder ein-
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so oft wiederholt werden, bis der Stein den gewünschten Schliff erhalten hat.
In einigen Fällen ist es wünschenswert, nur einen gewissen Teil der Oberfläche der Schleifscheibe zu benutzen, in welchem Fall der Steinsc1moider die Mutter 16 löst und den Arm 7 um den Ständer 5 von der Schleifscheibe wegschwingt, worauf der Doppenstielhalter um seine senkrechte Achse nach der Schleifscheibe hin geschwungen werden kann.
Soll der Stein der Schleifscheibe in \erschiedenen Richtungen dargeboten werden, so kann der Teil 19 des Armes 7 mit Bezug zum Teil 18 so eingestellt werden, dass der Doppenstiel in jede gewünschte Richtung mit Bezug zur Bewegungsrichtung der Oberfläche der Schleifscheibe zeigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ein Apparat zum Schleifen und Polieren von Edelsteinen, dadurch gekennzeichnet, dass der Doppenstiel (38) die Bewegung eines Universalgelenkes um einen von der achsialen Linie des Doppenstieles durchschnittenen festen Bewegungsmittelpunkt besitzt, wodurch der Doppenstiel frei und leicht zum Schleifen von Flächen in jedem gewünschten Winkel eingestellt werden kann.