DE3246081C2 - - Google Patents
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
- A61K9/0012—Galenical forms characterised by the site of application
- A61K9/0053—Mouth and digestive tract, i.e. intraoral and peroral administration
- A61K9/006—Oral mucosa, e.g. mucoadhesive forms, sublingual droplets; Buccal patches or films; Buccal sprays
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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- A61K31/21—Esters, e.g. nitroglycerine, selenocyanates
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Description
Die Erfindung betrifft einen Nitroglycerin-Spray mit
hohem Treibgasanteil.
Bekannte Nitroglycerin-Sprays bestehen im wesentlichen
aus Nitroglycerin, Paraffinum subliquidum, Neutralöl
und Treibgas, wobei der Paraffinanteil auch durch Neu
tralöl ersetzt sein kann. Darüber hinaus enthalten die
se Sprays gewöhnlich Ether und Geschmacksstoffe wie
Pfefferminzöl und Menthol. Der Treibgasanteil bei
diesen bekannten Nitroglycerin-Sprays beträgt etwa 55
bis 58%, kann allerdings auch geringer sein. Höhere
Treibgasanteile sind bisher nicht verwendet worden. So
besteht ein bekannter Nitroglycerin-Spray aus etwa
0,9 Gew.-% Nitroglycerin, 27 Gew.-% Neutralöl, 12,4 Gew.-%
Paraffinium subliquidum, 2,2 Gew.-% Ether, 0,5 Gew.-% Ge
schmacksstoffe und 57 Gew.-% Treibgas. Ein anderer be
kannter Spray, der kein Paraffinium subliquidum, aber
dafür einen erhöhten Neutralölanteil enthält, besitzt
einen Treibgasanteil von 56,5 Gew.-%.
Derartige Nitroglycerin-Sprays werden als Dosier-
Aerosol sublingual angewandt, d. h. sie werden in den
Mund gesprüht. Die Ausbringungsmenge kann dabei 25 bis
100 mg und vorzugsweise 50 mg/Sprühstoß betragen, so
daß pro Sprühstoß etwa 0,1 bis 0,6 mg Nitroglycerin und
vorzugsweise etwa 0,4 mg Nitroglycerin verabreicht werden.
Das Nitroglycerin wird direkt in der Mundhöhle
resorbiert, so daß der Magen-Darm-Kanal umgangen wird.
Es wurde nun aber überraschend festgestellt, daß die
Bioverfügbarkeit des in der zuvor beschriebenen Weise
verabreichten Nitroglycerins um 200 bis 300% und mehr
gesteigert werden kann, wenn man den Treibgasanteil zu
Lasten des Neutralöls und ggf. des Paraffins erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Nitro
glycerin-Spray, der aus Nitroglycerin, Neutralöl, Treib
gas und ggf. üblichen Zusätzen wie Ether und Geschmacks
stoffen besteht, welcher dadurch gekennzeichnet ist,
daß er 70 bis 95 Gew.-% Treibgas enthält.
Beim erfindungsgemäßen Nitroglycerin-Spray handelt es
sich um ein Nitroglycerin-Dosier-Aerosol, bei dem das
Nitroglycerin in einer öligen Lösung mit einem Treibgas
anteil von 70 bis 95 Gew.-% vorliegt. Als Öle (Neutral
öle) können alle fetten Öle verwendet werden. Bevorzugt
werden jedoch synthetische Triglyceride, deren Fettsäu
reanteil aus gesättigten C₈-C₁₂-Fettsäuren besteht.
Diese Triglyceride werden auch als Miglyol-Typen be
zeichnet. Es können aber auch natürliche Öle eingesetzt
werden, wobei allerdings solche Öle bevorzugt sind, die
möglichst wenig ungesättigte Fettsäuren enthalten. Dies
kann bei Ölen, die einen hohen Gehalt an ungesättigten
Fettsäuren besitzen, durch Hydrierung erreicht werden.
Der Anteil des Neutralöls im erfindungsgemäßen Nitrogly
cerin-Spray kann 3 bis 30 Gew.-% betragen, liegt aber
gewöhnlich bei 10 bis 20 Gew.-%. Bevorzugt sind Neutral
ölmengen von etwa 15 Gew.-%.
Als Treibgas können alle üblichen und physiologisch un
bedenklichen Treibgase verwendet werden. Diese sind dem
Fachmann wohl bekannt. Als Beispiele seien Dichlorodi
fluoromethan und Dichlorotetrafluoroethan genannt. Der
liegt üblicherweise bei 70 bis 95 Gew.-%.
Besonders bevorzugt sind Treibgasanteile von 80 bis
85 Gew.-% wie z. B. 82 Gew.-%.
Der Nitroglycerinanteil im erfindungsgemäßen Spray kann
variieren, liegt aber gewöhnlich zwischen 0,1 bis
2 Gew.-%. Bevorzugt sind Nitroglyceringehalte von 0,6
bis 0,8 Gew.-% wie z. B. 0,7 Gew.-%.
Außer den zuvor genannten Hauptbestandteilen kann der
erfindungsgemäße Nitroglycerin-Spray übliche Zusätze
wie Ether und Geschmacksstoffe enthalten. Der Ether
dient dabei im wesentlichen dazu, den Spray gegen Ver
unreinigungen zu schützen, d. h. ihn keimfrei zu hal
ten. Als Geschmacksstoffe werden beispielsweise gern
Pfefferminzöl und Menthol verwendet, um den Spray den
bekannten erfrischenden Geschmack zu verleihen. Der
Etheranteil liegt im allgemeinen bei etwa 1 bis
3 Gew.-%, während die Geschmacksstoffe in einer Menge
von etwa 0,1 bis 1 Gew.-% und vorzugsweise 0,4 bis
0,6 Gew.-% zugesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nitroglycerin-
Sprays erfolgt in der Weise, daß eine Lösung von Nitro
glycerin in Neutralöl mit den übrigen Bestandteilen
versetzt und vermischt wird und dann in Spraydosen
abgefüllt wird. Üblicherweise geht man dabei von einer
konzentrierten Lösung von Nitroglycerin in Neutralöl
aus, die man durch weiteren Zusatz von Neutralöl auf
die gewünschte Nitroglycerinkonzentration einstellt.
Die so erhaltene Zusammensetzung wird dann in Spraydo
sen eingebracht. Anschließend werden die Spraydosen ver
schlossen und über das Ventil mit Treibgas aufgefüllt.
Wie bereits erwähnt, betragen die Ausbringungsmengen
bei Anwendung des so hergestellten und abgefüllten
Sprays je Sprühstoß etwa 25 bis 100 mg vorzugsweise
50 mg.
Im folgenden soll die Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert werden.
Es wurde ein Nitroglycerin-Spray mit der folgenden Zu
sammensetzung hergestellt:
0,7 Gew.-% | |
Nitroglycerin | |
15,0 Gew.-% | Neutralöl (synthetisches Triglycerid von C₈-C₁₂-Fettsäuren) |
1,8 Gew.-% | Ether |
0,4 Gew.-% | Geschmacksstoffe (Pfefferminzöl und Menthol im Gew.-Verh.- von 11 : 1) |
82,1 Gew.-% | Treibgas (Dichlorotetrafluoromethan und Dichlorodifluoromethan im Gew.-Verh. von 3 : 2) |
Das so hergestellte Spray wurde bei drei Versuchsper
sonen zur Anwendung gebracht. Es wurde jeweils eine
Mundsprühung (1 Sprühstoß) durchgeführt und an
schließend die Nitroglycerinkonzentration im Blutplasma
gemessen, indem nach bestimmten Zeiten Proben entnommen
wurden. Zum Vergleich wurden diese Versuche mit den
gleichen Versuchspersonen unter Verwendung eines im Han
del befindlichen Nitroglycerin-Sprays durchgeführt, der
die oben angegebene Zusammensetzung besaß (0,9 Gew.-%
Nitroglycerin, 27 Gew.-% Neutralöl, 12,4 Gew.-% Paraffi
num subliquidum, 2,2 Gew.-% Ether, 0,5 Gew.-% Geschmacks
stoffe und 57,0 Gew.-% Treibgas. Es wurden folgende Er
gebnisse erhalten.
Die obigen Versuchsergebnisse zeigen, daß das erfin
dungsgemäße Nitroglycerin-Spray zu einer erheblichen
Steigerung der Resorption des Nitroglycerins führt,
d. h. die Nitroglycerinkonzentration im Blusplasma ist
200 bis 500% höher als bei Verwendung des bekannten
Nitroglycerin-Sprays.
Die in Beispiel 1 verwendeten Nitroglycerin-Sprays wur
den für einen weiteren Versuch zur Bestimmung der Venen
kapazität verwendet. Bei diesem Versuch wurden jeweils
die Mittelfinger der rechten und linken Hand einer
Versuchsperson mit einem bestimmten Druck abgebunden.
Nach Applikation des Nitroglycerin-Sprays wurde die Vo
lumenzunahme des abgebundenen Fingerteils laufend be
stimmt. Die so erhaltenen Werte wurden umgerechnet in
das entsprechende Venenvolumen. Die mit dem erfindungs
gemäßen und dem bekannten Nitroglycerin-Spray bei der
gleichen Versuchsperson erhaltenen Ergebnisse sind in
der Zeichnung dargestellt, in der die prozentuale Volu
menzunahme der Venen (Venenkapazität) gegen die Zeit
aufgetragen ist. Dabei betreffen die Kurven A (a=rech
ter Mittelfinger, b=linker Mittelfinger) den erfin
dungsgemäßen Spray und die Kurven B (c=rechter Mittel
finger, b=linker Mittelfinger) den bekannten Spray.
Der oben beschriebene Versuch beruht auf der bekannten
Tatsache, daß Nitroglycerin zu einer Erweiterung der
Venen führt. Dabei hängt der Grad der Venenerweiterung
(Venenkapazität) von der Konzentration des Nitroglyce
rins im Blutplasma ab. Wie die in Fig. 1 dargestellten
Versuchsergebnisse deutlich belegen, führt die Anwen
dung des erfindungsgemäßen Nitroglycerin-Sprays im Ver
gleich zum bekannten Nitroglycerin-Spray zu einer 300
bis 400% größeren Steigerung der Venenkapazität.
Die aufgrund der vorangegangenen Beispiele erwiesene
verbesserte Bioverfügbarkeit des Nitroglycerins im er
findungsgemäßen Nitroglycerin-Spray ist für den Fach
mann völlig unerwartet und insbesondere hinsichtlich
der Größenordnung überraschend.
Claims (2)
1. Nitroglycerin-Spray, der aus Nitroglycerin, Neutralöl,
Treibgas und gegebenenfalls üblichen Zusätzen wie Ether
und Geschmacksstoffen besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß er 70 bis 95 Gew.-% Treibgas enthält.
2. Nitroglycerin-Spray nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er 80 bis 85 Gew.-% Treibgas enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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