Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Zentralverriegelungsanlage für ein Kraftfahrzeug mit
Steuerelektronik und Fernbetätigungseinrichtung, wobei die Fernbetätigungseinrichtung mit zumindest einem ;ils
Schlüssel arbeitenden Sender und einem als Schloß arbeitenden Empfanger versehen ist, wobei ferner der
Sender bei Betätigung zum Zwecke der Entriegelung der zentralverriegelten Kraftfahrzeugtürverschlüsse ein Signal
aussendet und der Empfänger der Steuerelektronik der Zentralverriegelungsanlage einen oder mehrere elektrische
Impulse zur Verfügung stellt, wobei der Sender eine Codiereinrichtung aufweist, in der ein Code mit einer
abzählbaren Reihe von Codebits mit einem Anfangsbit sowie einem Endbit gespeichert ist und an das Efcdbit das
Anfangsbit wieder anschließt, wobei der Empfänger eine komplementäre Decodiereinrichtung aufweist sowie Sender
und Emfpfänger über eine Synchronisiereinrichtung gekoppelt sind, wobei bei Betätigung des Senders ein aus
den Codebits der Reihe gebildetes Codewort ausgestrahlt ;owie in der Decodiereinrichtung in das Entriegelungssignal
für die Steuerelektronik umgesetzt wird, und wobei der Sender und der Empfänger nach einfacher oder
mehrfacher Leerbetätigung des Senders synchrirnisierbar
sind. Mit anderden Worten wird zwischen Sender und Empfänger ein Signal übertragen. Die Übertragung des
Signals zwischen Sender und Empfänger erfolgt mi· ! ü!fe
von elektromagnetischen Wellen, einschließlich Lichtwellen und Infrarotwellen sowie Laserstrahlen, aber auch
durch Ultraschallwellen. Entsprechend sind Sender und Empfänger in bekannter Weise eingerichtet. Die Senderbetätigung
kann z. B. durch Druckknopfbetätigung erfolgen. Für die Abstru&Iung und für den Empfang sind
Antennen oder äquivalente Bauteile vorgesehen. Es versteht sich, daß bei einer gattungsgemäßen Zentralvcrriegelungsanlage
auch die Verriegelung mit Hilfe der Fernbetätigungseinrichtung erfolgen kanu, wobei der
Sender dazu ein Verriegelungssignal aussendet, welches entsprechend verarbeitet wird. Die Verriegelung kann
jedoch auch manuell und mechanisch erfolgen, z. B. an der Kraftfahrzeugtür mit einem mechanischen Schlüssel und
zugeordnetem Schließzylinder. Im übrigen besteht bei einer solchen Zentralverriegelungsanlage im allgemeinen
die Möglichkeit, zusätzlich auch die Entriegelung manuell und mechanisch durchzuführen z. B. rf'rden sogenannten
Werkststattbetrieb.
Bei der bekannten gattungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
(DE-OS 28~24 421) bildet bei jedem Kraftfahrzeug die gesamte Reihe der Codebits ein Codewort,
welches eine sehr große Menge von einzelnen Codebits aufweist. Die bekannte Ausführungsform fixiert im Sender
und im Empfänger ein einziges, daraus gebildetes, festes, definiertes Codewort, welches werksmäßig beispielsweise
durch Programmierung eingestellt wird. Dieses Codewort besteht aus einem zweidimensionalen Speicherinhalt, der
in seiner Gesamtheit bei Betätigung abgefragt und mil dem zugeordneten Speicherinhalt auf der Empfängerscite vergehen
wird. Angestrebt wird, daß durch den extrem großen Bitumfang des Codewortes in einer zweidimensionalen
Matrixanordnung eine sehr hohe Zahl unterschiedlicher Codewörter, von Kraftfahrzeug zu Kraftfahrzeug
unterschiedlich, definiert werden kann. Das ändert nichts an der Tatsache, daß in jedem Einzelfall stets ein
definiertes Codewort vorliegt, we'ches bei Betätigung mit
dem zugeordneten Codewort der Empfängerseite verglichen wird. Die bekannten Maßnahmen haben daher den
Nachteil, daß das Codewort bei einer drahtlosen Informationsübertragung
aufgezeichnet und anschließend als Schlüsselkopie mißbräuchlich verwendet werden kann.
Insoweit unterscheidet sich die gatlungsgemalie /.entralverriegelungsanlagc
nicht von Vorläufern (DE-CiM 79 04 797). bei denen das Signal, welches zwischen Sender
und Empfänger übertragen wird, gleichsam im Klartext das
[intriegelungssignal bildet.
Auch für lindere Zwecke, so bei Geheimschaltvornchtungcn
/um IiIn- und Ausschalten einer Sicherheitsanlage [DLi-OS 29 2(1 709) oder zum Ein- und Ausschalten von
r.eräten (Funkschau 1975, Heft 20/681. S. 85 bis 87)
arbeitet man entsprechend, wenn auch das Codewort durch
manuellen Eingriff an einem dekadischen Drehschalter inlcr Betätigung eines Mikroprozessors wählbar ist. Da
Abhörbarkcit gegeben ist, findet eine echte Verschlüsselung,
die gerade dieses Abhören verhindert, nicht statt.
In der Informationstechnik kennt man das Verschlüsseln und Entschlüssein von Informationen nach Maßgabe eines
Codes. Code bezeichnet in der Informationstechnik ein System von Regeln und Übereinkünften, die das Zuordnen
von Zeichen oder auch Zeichenfolgen zweier verschiedener Alphabete erlauben. Die Zeichen eines Cedes werden
als Codebits oder Codeeiemente bezeichnet. Ihre Kombinationen heißen Codewörter. Die bekannte gattungsgemfilSe
Ausführungsform (DE-OS 28 24 421) arbeitet nur mit einem Codewort und bewirkt insoweit keine abhörsichere
Verschlüsselung. Codes werden jeweils für spezielle Zwecke entwickelt. Die Zeichenumsetzung ist im allgemeinen
umkehrbar eindeutig. Kennzeichnend für e'.-.en Code ist die Anzahl α der Werte, die das Element annehmen
kann. Bei '/ = 2 liegt ein Binärcode vor und mit solchen wird in der Informationstechnik aus elektronischen Gründen
gearbeitet. Die Nahl /V der Kombinationsmöglichkeilen
in einem Code ist /V = er. wobei ζ beliebig groß sein
kann. Andererseits können bei einem Alphabet von /t-Zeichcn mit jeweils z-Zeichen dieses Alphabets maximal
k Nachrichten codiert werden. Die genauen Zusammenhänge hierfür liefert die Informationstheorie. Neben den
Codes zur Nachrichtenübertragung spielen heute auch Codes zur Informationsdarstellung und zur Datenverarbeitung
in Digitalrechnern und Mikroprozessoren eine Rolle. Die Elektronik und insbesondere die Mikroelektronik
!iefer! die bekannten Baustein'.· mr Durchführung der
entsprechenden Maßnahmen, z. B. Codierer und Decodierer mit ihren Speichern. Das alles hat die vorstehend
behandelten Probleme bei gattungsgemäßen Zentralverriegelungsanlagcti
nicht beeinflußt und kann es offenbar ohne weiteres auch nicht, weil auch das verschlüsselte Signal
entsprechend ablesbar, reproduzierbar und ohne weiteres auch als Nachschlüssel einsetzbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordinnig
und Auslegung einer gattungsgemäßen Zentralverriegclungsankige
so zu treffen, daß ein zwischen Sender und Empfänger ausgetauschtes, unerlaubt abgelesenes und
reproduziertes Signal nicht ohne weiteres als Nachschlüssel zur Entriegelung der Zentralverricgelungsanlage eingesetzt
werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die
Reihe· der Codebits im Sender und im Empfänger eine Menge in) von definierten, unterschiedlichen, jeweils aus
einer Teilmenge de.r Codebits aufgebauten Codewörtern aufweist, die ihrerseits abzählbar (1, 2, 3, ... .r. ... />)
geordnet sind, daß der Sender bei Betätigung eines dieser Codewörter aussendet, und zwar zählend fortschaltend bei
.v-ter Betätigung das .v-te Codewort, und daß die Decodiereinrichtung
entsprechend zählend und fortschaltend bei χ-ter
Betätigung durch das empfangene .v-te Codewort eben das v-te Codewort in das Enlriegelungssignal für die
Sleuerelektronik umsetzt sowie der Steuerelektronik zuführt, und so weiter fort nach .r = η wieder bei 1
beginnend. Handelt es sich um eine Ausführungsform mit tnelireren Sendern, j-doch mit von Sender zu Sender
unterschiedlicher Menge (/;) von Codewörtern, so lehrt die
Erfindung. daLi die Decodiereinrichtung zur Verarbeitung
der von Sender zu Sender unterschiedlichen Menge (n) von
Codewörtern mit mehreren, der Anzahl der Sender entsprechenden Decodierkanälen ausgerüstet ist und daß
die unterschiedlichen Decodierkanäle durch besondere, von Sender zu Sender unterschiedliche Kennung einschaltbar
sind, welche Kennung bei Betätigung des Senders primär ausstrahlbar ist.
Die Betätigung des Senders erfolgt beispielsweise durch Druckknopfbetätigung, die Betätigung des Empfängers
bzw. der Decodiereinrichtung durch Empfang des Signals selbst. Zwar kann auch bei einer erfindungsgemäßen
Zentralverriegelungsanlage das zwischen Sender und Empfänger ausgetauschte Signal, d. h. das verschlüsselte
Codev.'ort mit einem geeigneten Empfänger unerlaubt abgelesen werden. Dieser Schlüsselabdruck führt jedoch
bei Reproduktion nicht zu einem brauchbaren Nachschlüssel, weil erfindungsgemäß der Sender durch das erzeugte
und ausgestrahlte Codewort, der Empfänger durch den Empfang dieses Signals beide auf ein andeies. und zwar
beide auf das gleiche, in der Zählkitte folgende Codewort umgeschaltet worden sind. Man erken-r unmittelbar, daß
die erfindungssemäße Zentralverrific^lunEsanliise mit
zunehmender Zahl von Codewörtern zunehmend nachschlüsselsicherer gemacht werden kann, und zwar selbst für
den Fall, daß ein wiederholter unerlaubter Signalempfang
stattfindet und aus den empfangenen Signalen eine Mehrzahl von Nachschlüsseln produziert wird, die zum
Zwecke der unerlaubten Entriegelung nacheinander eingesetzt werden. Auch insoweit ist die erfindungsgemäße
Zentralverriegelungsanlage so ausgebildet, daß ein aus der Teilmenge η ausgestrahltes, aus statistischen Gründen
„falsches" Codewort des Nachschlüssels zur Sperrung des Empfängers führt. Diese Sperrung kann durch die eingangs
schon betonte Synchronisierung aufgehoben werden. Die Synchronisierung bewirkt bei der erfindungsgemäßen
Zentralverriegelungsanlage. daß Sender und Empfänger in dem Sinne synchron arbeiten, daß dann, wenn der Sender
das .r-te Codewort aus dem Vorrat 1 bis η aussendet auch
der Empfänger für den Empfang des ΛΓ-ten Ccdewortes als Signal eingerichtet ist. informationstechnisch ausgedrückt
auf dieses adressiert ist. Das wird bei der ersten Inb· iriebnahme einer erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage
eingerichtet und kann grundsätzlich per Bedienungsanleitung sichergestellt werden, wenn die
Bedienungsanleitung vorschreibt, daß eine Betätigung des Senders nur erfolgen darf, wenn Fernwirkverbindung mit
dem Empfänger besteht, der Sender also auf den Empfänger gerichtet ist. Man kann aber ohne Schwierigkeiten
auch Einrichtungen vorsehen, die eine Korrektur bewirken, wenn Sender und Empfänger gleichsam außer
Tritt gefallen sind, mag dieses durch Leerbetätigung des Senders oder Ausfall des Empfängers geschehen sein. Die
Synchronisierung bewirk! bei der erfindungsgemäßen Zentn>!vf:rriegelungsanlage durch die Codiereinrichtung
bei Sonderbetätigung des Sendeis, daß zusätzlich ein Synchronisierungscciäwort erzeugbar ist und daß die
Decodiereinrichtung bei Empfang eines Synchronisierungscodewortes in der Zählkette 1. 2. ... χ. ... η um
jeweils eine Einheit fortschaltet. Die Korrektur kann aber auch auf andere Weise erfolgen, nämlich dadurch, daß der
Sender eine zusätzliche Hilfscodiereinrichtung aufweist, die bei Sonderbetätigung des Senders zumindest ein
Hilfscodewort erzeugt, welches der Menge η der unterschiedlichen Codewörter nicht angehört, und daß der
Empfänger eine Hilfscodiereinrichtung besitzt, die das empfangene Hilfscodewort in das Entriegelungssignal
umsetzt, wenn zuvor bei auf den Empfang eines x-ten Codewortes eingestellter Decodiereinrichtung ein y-tes
Codewort empfangen wurde, χ ungleich ν. Flier werden bei
dieser Sonderbetäiigung gleichzeitig die Codiereinrichtung und die Decodiereinrichtung, ζ. B. auf 1 oder einen
anderen Anfangswert, in gleicher Weise zurückgesetzt.
Unterstellt man, der Code und die Menge ;V der
überhaupt möglichen Codewörter einer erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage seien bekannt geworden
und werden unerlaubt benutzt, indem gleichsam nachbauend ein Generator geschaffen wird, der nacheinander alle
Codewörter der Menge .V erzeugt, so daß diese nacheinan- ι
der dem Empfänger zugeleitet werden können, bis das Codewort einfallt, welches einerseits der Menge, genauer
der Teilmenge n. angehört und auf das der Empfänger adressiert ist. Dann würde unerlaubte Entsperrung eintreten,
wenn eben dieses Codewort einfällt. Im Rahmen der ι Erfindung kann auch dieses auf einfache Weise verhindert
werden, und zwar dadurch, daß der Empfänger eine von
dem Decodierer gesteuerte Sperreinrichtung aufweist, die nach jedem empfangenen falschen CodcVrOrt undZocc;
nach mehreren empfangenen falschen Codewörtern den Empfänger und/oder die Zentralverriegelungsanlage für
eine bestimmte Zeitspanne sperrt. Dabei bezeichnet falsches Codewort ein solches, welches zwar der Menge /V
der überhaupt möglichen Codewörter des Codes angehört, nicht jedoch der daraus ausgewählten, gleichsam auf das
Kraftfahrzeug individualisierten Teilmenge η mit ihren
Codewörtern. 1.2 v. . . . n. Die Zeitspanne kann
z. B. einige Sekunden betragen, was zur Folge hätte, daß
bei \ = Kf oder V = W aus statistischen Gründen im Mittel mehrere Tage vergehen würden, bis der passende
Nachschlüssel empfangen werden kann. Andererseits kann bei einer buiuitn kuiuciiigen Sperrung die Zentralverriegelungsanlage
ohne weiteres betätigt werden, wenn der Versuch der unerlaubten Betätigung beendet ist und eine
vorschriftsmäßige Betätigung mit einem dem Empfänger zugeordneten Sender erfolgt. Die Zeitspanne kann aber
auch dauern, bis sie manuell oder durch das Synchronisierungscodewort
aufgehoben wird.
Irr, iolaep.der: wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführunesbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die einzige Figur zeigt das Blockschema
einer erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage.
Die ZenirälverriCgciungsar.lüue ist für ein nicht gezeichnete·-
Kraftfahrzeug bestimmt. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören zunächst eine Fernbetätigungseinrichtung 1
bis 3 und eine Steuerelektronik 4. Die Fernbetätigungseinnchtung
besitzt im Ausfuhrungsbeispiel einen als Schlüssel arbeitenden Sender 1 und einen als Schloß arbeitenden
Empfänger 2. Der Sender 1 sendet bei Betätigung zum Zwecke der Entriegelung der zentralverriegelten Kraftfahrzeugtürverschlü
.se ein Signal 3 aus. Dieses ist als Pfeil angedeutet. Es wird von dem Empfänger 2 aufgenommen.
Die Steuerelektronik 4 verarbeitet dieses Signal 3 und stellt den nachgeordneten Bauteilen 5. 6 der Zentralverriegelungsanlaee
einen oder mehrere elektrische Impulse zur Vertüzuns. In der Figur erkennt man die Stellmotoren 6.
denen ein Schaltkasten 5 vorgeordnet ist und die den einzelnen Kraftfahrzeugverschlüssen zugeordnet sind, die
ihrerseits nicht gezeichnet wurden. Insoweit wird auf den Stand der Technik verwiesen. Der Sender weist eine
Codiereinrichtung 7 auf. Diese ordnet nach einem vorgegebenen Code einem Entriegelungssignal eine Menge η von
unterschiedlichen Codewörtern zu. die abzählbar 1. . . . x. ... π geordnet sind. Die Anordnung ist so
getroffen, daß bei Betätigung der Sender 1 eines dieser Codewörter aussendet, und zwar zählend und fortschaltend
bei Λ-ter Betätigung das jr-te Codewort. Der Empfänger
besitzt eine der Codiereinrichtung 7 entsprechende Decodiereinrichtung 8. Diese ist so ausgelegt, daß sie zählend
und fortschaltend bei .v-ter Betätigung durch das empfangene A'-te Codewort in das Entriegclungssignal für die
Steuerelektronik 4 umsetzt sowie der Steuerelektronik 4 zuführt. Folglich muß Vorsorge getroffen werden, dal.1 das
beschriebene Spiel bei .r = η wieder auf I umschaltet und
gleichsam von vorn beginnt.
Der beschriebene grundsätzliche Autbau einer Zentralverriegelungsanlage.
auch in der Spezifizierung der nachjy.-ordneten
Ansprüche 2 und 3, läßt sich mit den Hilfsmitteln der modernen Mikroelektronik und mit bekannten elektronischen
Bausteinen ohne weiteres verwirklichen und bedarf daher im Rahmen der Erfindung nicht der
besonderen Behandlung.
I Watt Zeichnungen