-
Gitterträger zur Erstellung von Rankgerüsen
-
und dergleichen sowie Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gitterträger der dem Oberbegriff des Anspruchs
1 entsprechenden Art sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung.
-
Der Ausdruck "ein räumliches Profil bildend" soll Gebilde umfassen,
deren Querschnitt aus Stabilitäts gründen keine Gerade ist und über die Länge gleichbleibt,
d.h. z.B. ringsum geschlossene rohrartige Hohlkörper, deren Wandung aus dem Drahtgittermaterial
besteht, aber auch an einer Längsseite offene Profile wie C-Profile, U-Profile,
Dreicksprofile u.dgl.
-
Gitterträger der dem Oberbegriff entsprechenden Ar sind durch die
DE-PS 22 36 086 bekannt. Die bekannten Gif terträger sind jedoch gerade, so daß
sich mit ihnen nur aus geraden Bestandteilen bestehende Rankgerüste herstell, lassen.
Häufig ist es aber bei der Errichtung von Pergole und dergleichen erwünscht, torbogenähnliche
Gestaltungen zu erzielen, was mit geraden Gitterträgern nur in sehr unvollkommener
Annäherung und mit hohem Aufwand, d.h. dur Zusammensetzen einer ganzen Reihe von
kurzen geraden Gitterträgern, möglich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gitterträger der
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art so auszugestalten, daß mit ihm
torbogenähnliche Gebilde erzielbar sind.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 wiedergegeben.
-
Der Gitterträger erhält durch die Ausknickungen an den Längsdrähten,
durch welche die zum Biegemittelpunkt hin gelegenen Längsdrähte in ihrer wirksamen
Länge, d.h. im Abstand zweier in LEngsrichtung aufeinanderfolgender Punkte, Tc..kürzt
werden, einen gebogenen Verlauf. Der Biegcradius wird durch die Stärke der Ausknickungen
bestimmt. Diese haben einen im wesentlichen dreieckigen Verlauf mit abgerundeten
Ecken, und je höher das Dreieck ist, d.h. umso weiter die Ausknickung seitlich aus
dem Längsdraht auslädt, umso mehr Stablänge wird verbraucht und umso stärker ist
die Abstandsverkürzung.
-
Die Gitterträger sind nun nicht eben und mit der Ebene in der Biegeebene
gelegen, wobei die Funktion der Ausknickungen am sinnfälligsten wäre. Sie stellen
vielmehr Hohlkörper mit dreicckigem quadratischem, kreisrundem oder sonstigem Querschnitt
dar. Ein solcher Querschnitt hat indessen in der Biegeebene eine radiale Erstreckung,
und es konunenden auf verschiedenen Radien gelegenen Längsstäben verschiedene Biegeradien
zu, wenn eine bestimmte Biegung erreicht werden soll.
-
Einander senkrecht zur Biegeebene gegenüberliegende Längsstäbe erhalten
jeweils die gleiche Ausknickung.
-
So wird bei einem Gitterträger von gleichschenkligdreieckigem Querschnitt
die Biegeebene im allgemeinen parallel zur Höhe des gleichschenkligen Dreiecks gelegen
sein, so daß die beiden in den Ecken an der Grundseite gelegenen I.äncssstEbe die
gleichen Ausknickungen zu erfahren hätten. Entsprechendes gilt für die in der Mitte
der die gleichen Schc.nkel bildenden Seiten teinander gegenuberlingend angeordneten
Längsstäbe.
-
Die Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist nicht nur aus optischen Gründen,
sondern auch zur Vereinfachung der Herstellung zweckmäßig, insofern die Ausknickwerk
zeuge, wenn sie die Ausknickungen an einer ebenen Seite des Gitterträgers gleichzeitig
herste1en sollen, einfacher gestaltet sein können.
-
Die Erfindung beinhaltet au& das Herstellungsverfahren nach Anspruch
3.
-
Es ist auf diese Weise möglich, den Gitterträger in der konventionellen
Weise als gerades Teil herzustellen und die Biegung erst nachträglich anzubringen.
-
Natürlich wäre es im-Prinzip auch möglich, einen Gitterträger aus
mit verschiedenen Radien vorgebogenen Längsstäben zusammenzuschweißen, doch müßte
dics praktisch von Hand geschehen, da der maschinelle Aufwand, insbesondere wenn
unterschiedliche Biegeradien hergestellt werden können sollen, viel zu groß wäre.
Einen maschinell hergestellten geraden Gitterträger anschliessend nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren zu bieten, bietet erhebliche wirtschaftliche Vorteile, insbesondere da
durch Anpassung der Größe der Ausknickungen auf einfachste Weise unterschiedliche
Biegeradien bereitgestellt werden kbnnen.
-
Anspruch 4 gibt eine zweckmäßige Art der Herstellung der Ausknickungen
wieder, die auf einfache Weise mittels einer hydraulischen Vorrichtung erzeugt werden
können, deren Grundmerkmale in Anspruch 5 wieder; gegeben sind.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einesAbschnìtts eines gebogenen Gitterträyers;
Fig. 2 bis 4 zeigen beispielshafte Querschnittsformen.
-
Der in Fig. 1 als Ganzes mit 10 bezeichnete Gitterträger besteht
aus einander parallelen Längsstäben 1, die nicht in einer Ebene liegen, sondern
einen zylindrischen, d.h. über seine Iängc einen yleichbleibenden Querschnitt behaltenden
Hohlkörper von dreieckigem, quadratschem, kreisförmigem (s. Fig. 2 bis 4) oder sonstiger
Querschnitt begrenzen. Die Längsstäbe 1 sind durch Querstäbe 2 miteinander verbui-den,
die als geschlossene, die Längsstäbe 1 außen umgreifende Bügel ausgebildet sind.
Die Längs- und Querstäbe 1,2 bestehen aus Drahtmaterial von 6 bis 8 mm Stärke und
sind an den Kreuzungspunkten miteinander verschweißt. Der ganze Gitterträger 10
wird nach der Herstellung durch entsprechende Oberzüge korrosionsgeschützt. In dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die Querstäbe senkrecht zur Längserstreckung
des Gitterträgers 10 angeordnet, was aber nicht ,zwingend ist.
-
Der Gitterträger 10 nach Fig. 1 ist zunächst als gerader Gitterträger
hergestellt worden, wie in dem unteren Feld zwischen den beiden unteren Querstäben
2 noch ersichtlich ist. Der Gitterträger 10 soll jedoch einen Bogen bilden, wobei
die Biegeebene in der Zeichenebene gelegen ist. Der Biegemittelpunkt liegt gemäß
Fig. 1 auf der rechten Seite. Bei einer Biegung müssen die biegeinneren Längsdrähte
1',1",1 "' eine Verkürzung erfahren, die umso stärker ist, je kürzer der von ihnen
zu bildende Bogen ist. - Dies wird durch den Unterschied zwischen der Bogenlänge
4 des äußeren Längsstabes 1 zwischen den beiden mittleren Querstäben 2 und der Bogenlänge
5 zwischen dem biegeinnersten Längsstab 1 " ' ersichtlich.
-
Zur Elerbeiftihrung der Verkürzung werden an den biegeinneren Längsstäben
1', 1 ", 1 "' Ausknickungen 3',3'',3"' vorc3cnommcn, die in dem Ausführungsbeispiel
etwa dreieckigen Querschnitt haben und deren Stärke, d.h. deren
Höhe
von links nach rechts zunimmt, so daß die Ausknickung 3' am schwächsten und die
Ausknickung 3"' am stärksten ist. Die Ausknickungen 3',3",3"' sind in Fig. 1 übertrieben
dargestellt.
-
Der bieyeäußere Längsstab 1 besitzt keine Ausknickuno, sondern ist
einfach stetig gebogen. Durch zunehmenden Verkürzungen der zum Biegemittelpkt hin
gelegenen Längsstäbe 1',1",1"l erhält der dritte Querstab 2 von unten gegenüber
dem darunter liegenden Quert stab 2 eine der Biegung entsprechende Neigung.
-
Die Ausknickungen 3',3",3"' liegen in Fig. 1 in einertzur Biegeebene
parallelen Ebene, was im allgemeine für die Herstellung der Ausknickungen 3',3",3"'
und ins4 besondere für die Darstellung zweckmäßig, jedoch nicht zwingend ist. Es
kommt nur auf die Verkürzung der wirksamen Länge zum Beispiel 5 an, nicht auf die
Ausknickebene. Dasselbe gilt für die Lage der Ausknickungen läng der Längsstäbe
1, in dem Ausführungsbeispiel in einer gemeinsamen Querebene 6, was aber auch nicht
zwingend ist.
-
Fig. 1 entspricht einer Seitenansicht eines Gitter trägers 10 mit
etwa gleichschenklig dreieckigem Querschnitt. Die Biegeebene ist durch die strichpunktierte
Linie 7 angedeutet. Die Seitenfläche 8,9 des Gitterträgers 10, von denen die Seitenfläche
9 in Fig. 1 sicht bar ist, liegen also in Wirklichkeit nicht parallel zur Biegeebene
7, sondern in einem Winkel dazu. Maßgeblich ist aber nur, daß die gemäß Fig. 2 weiter
rechts gelegenen Längsstäbe 1 näher zum Biegemittelpunkt gelege sind als weiter
links gelegene Längsstäbe 1 und deshalb eine stärkere Verkürzung erfahren müssen.
Die senkrecht zur Biegeebene 7 im rechten Bereich des Oterschnitts nach Fig. 2 einander
gegenüberliegenden Längsstäbe 1 erhalten die gleichen Ausknickungen 3',3" bzw. 3"'.
-
Bei Gitterträger 10' nach Fig. 3 liegen die Seitenfläche 11,12 des
quadratischen Querschnitts parallel zur Biegeebene 7. Es ist aber auch möglich,
die Biegung um eine diagonal gelegene Biegeebene vorzunehmen.
-
Auch bei einem Gitterträger 10" mit kreisrundem Querschnitt werden
die dem Biegemittelpunkt näher ge' legenen Längsstä.be 1 stärker verkürzt als die
entfernter gelegenen Längsstäbe 1. Für die Funktion der Ausknickungen und die dadurch
bewirkte Verkürzung der biegeinneren Längsstäbe ist der Querschnitt der Gitterträger
ohne Belang.
-
Im obersten Feld der Fig. 1 ist die Art der Herstellung der Äusknickungen
3',3",3"' angedeutet. Auf einer weiter nicht dargestellten hydraulischen Vorrichtung
sind zwei einen geringen, d.h. in dem Ausführungsdem beispiel etwa Fünffachen des
Durchmessers der Längsstäbe 1 entsprechenden Abstand zwei einander parallele, frei
vorstehende Zapfen 13,14 vorgesehen, zwischen welchen ein zu ihnen paralleler Zapfen
15 parallel zu sich selbst in dem durch den Pfeil angedeuteten Sinn hindurchführbar
ist. Der nrih des Zapfens 15 erfolgt hydraulisch. Der Zapfen 15 steht zunächst mit
einem den Durchmesser des Länusstabes 1"' überschreitenden Abstand rechts von der
durch die Zapfen 13,14 bestimmen Ebene.
-
Der Längsstab 1"' befindet sich zwischen den Zapfen 13,14 und 15.
Der Zapfen 15 bewegt sich dann irn Sinne des Pfeiles 16 zwischen den Zapfen 13,14
hindurch, wobei der Länestab 1"' in der us Fig. 1 ersichtlichen Weise ausgeknickt
wird. Der Antrieb des Zapfens 15 im Sinne des Pfeiles 16 erfolgt Jydrau1isch. Die
Vorrichtung kann in der Praxis so ausgebildet sein, daß die Ausk n nki n$;en 3 ,
3 ", 3"' an allen drei Längsst#äben 1',1",1"' gleichzeit-ig, jedoch in unterschiedlicher
Höhe angebracht werden.