DE19510582C2 - Aus Einzelteilen zusammensetzbare verlegbare Brücke - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine aus Einzelteilen zusammensetzbare verlegbare Brücke, die beidseitig einen als Fachwerk ausgebildeten, nach oben weisenden durch­ gehenden Träger sowie Querträger und Fahrbahnplatten aufweist, wobei die durchgehenden Träger aus Obergurten, Untergurten und dazwischen angeordneten Fachwerkstäben bestehen.

Die bekanntesten Brücken dieser, Art sind die Bailey- Brücke und die D-Brücke der Firma Fried. Krupp. Bei beiden Brückenarten werden verschweißte Stahlprofile verwendet. Derartige verschweißte Stahlprofile sind zwar hinsichtlich ihrer Dauerfestigkeit nicht besonders empfindlich; da die Brücken aber besonders leicht sein müssen, kommt es doch zu Dauerbrüchen, insbesondere in den Anschlüssen von Pfosten und Diagonalstreben mit dem Untergurt. Ein derartiges Brückensystem wäre daher als geschweißte Aluminium-Fachwerkkonstruktion nicht baubar, weil die kritischen Punkte in den geschweißten An­ schlüssen von ihrer Betriebsfestigkeit her zum schnellen Versagen neigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brücke der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß an kritischen Punkten keine Schweißung erforderlich ist und daß für die Brücke eine besonders leichte Konstruktion gewählt werden kann.

Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß die Obergurte und/oder die Untergurte im Bereich der oberen bzw. der unteren Knotenpunkte geteilt und die Stäbe der Obergurte und/oder die Stäbe der Untergurte durch An­ schlußelemente miteinander verbunden sind und daß die Fachwerkstäbe an den Anschlußelementen der Obergurte und an den Anschlußelementen der Untergurte bzw. den Enden der Querträger angebracht sind.

Bei einer erfindungsgemäß ausgestalteten Brücke sind sowohl die Zug- als auch die Druckstäbe völlig glatt ausgebildet und ohne Anschlüsse von Diagonalen oder Pfosten. Die Querschnitte der betreffenden Stäbe können daher sehr gering gehalten werden.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stäbe der Obergurte und die Stäbe der Untergurte mittels einer Steckverbindung durch die Anschlußelemente ver­ bunden sind. Eine derartige Steckverbindung ist leicht und ohne besonderen Zeitaufwand herzustellen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Fach­ werkstäbe durch zwei sich derart spreizende Profilstäbe gebildet, daß sie am Anschlußelement des Untergurtes bzw am Querträger einen größeren Abstand voneinander aufwei­ sen als am Anschlußelement des Obergurtes des Fachwerks. Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brücke werden keine seitlichen Abstützträger für die Obergurte mehr benötigt. Hierdurch ergibt sich eine Verminderung des Gewichts der Brücke und des Verlastungsvolumens.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist der Abstand der beiden Profilstäbe am Querträger bzw am Anschluß­ element der Untergurte und am Anschlußelement der Obergurte so bemessen, daß die gedachten Mittellinien der beiden Profilstäbe sich etwa im Mittelpunkt des Querschnitts des Obergurtes schneiden, wobei zweck­ mäßigerweise der Winkel, den die beiden Profilstäbe miteinander bilden, etwa 20° beträgt. Dies führt zu einer besonders guten seitlichen Stabilisierung des Obergurts.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Stäbe der Ober- und Untergurte und/oder die Profil­ stäbe aus Rohren gebildet. Dies bietet den Vorteil, den Kraftfluß in den Obergurten über ein innen liegendes Verbindungsrohr zu leiten, das mit den hülsenförmigen Anschlußelementen notwendigerweise keinerlei Verbindung haben muß.

Eine wesentliche Verbesserung der erfindungsgemäßen Brücke wird dadurch erzielt, daß ihre Bestandteile aus Leichtmetall bestehen, wobei vorzugsweise ihre strang­ förmigen Bestandteile aus Stranpreßprofilen gebildet sind. Dies ermöglicht die Herstellung besonders leichter Brücken.

Die erfindungsgemäße Brücke kann noch dadurch verbessert werden, daß die Profilstäbe mittels Bolzen mit den Anschlußelementen bzw. mit den Enden der Querträger verbunden sind. Hierdurch ist ein unkomplizierter Zu­ sammenbau der Brücke gewährleistet.

Eine weitere Verbesserung der erfindungsgemäßen Brücke wird dadurch erzielt, daß die Enden der Querträger und/oder die Anschlußelemente für den Untergurt kammer­ artig ausgebildet ist, so daß das betreffende Teil torsionssteif ausgebildet ist und eine Kraftübertragung der die Fachwerkstäbe bildenden Profilstäbe in die Querträger gewährleistet.

Im folgenden wird die erfindungsgemäße Brücke in Ver­ bindung mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 das Traggerüst einer Brücke in perspektivischer Darstellung;

Fig. 2 einen Ausschnitt aus dem Traggerüst gemäß Fig. 1 in größerem Maßstab;

Fig. 3 das Ende eines Querträgers des Traggerüstes gemäß Fig. 1 und 2 mit dem Anschlußelement der Untergurte, an dem die Fachwerkstäbe befestigt sind, sowie das Anschlußelement der Obergurte, in noch größerem Maßstab in einem Querschnitt;

Fig. 4 einen Teil eines Brückenabschnitts in Seiten­ ansicht.

Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Traggerüst besteht aus Querträgern 1, Obergurten 2, Untergurten 3 und Fach­ werkstäben 4. Bei der durch das Traggerüst gebildeten Brücke wird die Fahrbahn durch Fahrbahnplatten 5 ge­ bildet (Fig. 2). Im Bereich der oberen Knotenpunkte sind die Obergurte 2 geteilt und die Stäbe der Obergurte 2 durch Anschlußelemente 6 miteinander verbunden, während die Stäbe der im Bereich der unteren Knotenpunkte eben­ falls geteilten Untergurte 3 durch Anschlußelemente 7 miteinander verbunden sind. Bei dem dargestellten Aus­ führungsbeispiel sind - wie aus Fig. 2 zu ersehen ist - die Fachwerkstäbe 4 mit den Anschlußelementen 6 und den Querträgern 1 verbunden.

Fig. 3 zeigt, daß die Fachwerkstäbe 4 als zwei sich spreizende Profilstäbe 4' ausgebildet sind, die einen Winkel W miteinander bilden, wobei die gedachten Mittellinien 4M der Profilstäbe 4' sich im Mittelpunkt 2M des Querschnitts des Obergurtes 2 bzw. des Anschluß­ elementes 6 schneiden. Fig. 3 zeigt ferner, daß die Anschlußelemente 7 der Untergurte 3 an den Enden der Querträger 1 angeordnet und daß die Profilstäbe 4' mit den Anschlußelementen 6 und 7 verbunden sind. Dabei ist die Verbindung der Profilstäbe 4' mit den Anschluß­ elementen 6 durch Bolzen 8 und die Verbindung der Profilstäbe 4' mit den Anschlußelementen 7 durch Bolzen 9 herbeigeführt. Zur leichteren Handhabung der Bolzen 9 sind diese mit griffartigen Verlängerungen 9' versehen.

Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl die Obergurte 2 und die Untergurte 3 als auch die Profilstäbe 4' aus Rohren gebildet. Hierbei weisen die Anschlußelemente 6 und 7 dornartige Ansätze 6' bzw. 7' auf, die eine Steckverbindung zwischen den Anschluß­ elementen 6 und 7 und den Obergurten 2 bzw. den Unter­ gurten 3 ermöglicht.

Claims (10)

1. Aus Einzelteilen zusammensetzbare verlegbare Brücke, die beidseitig einen als Fachwerk ausgebildeten, nach oben weisenden durchgehenden Träger sowie Querträger und Fahrbahnplatten aufweist, wobei die durchgehenden Träger aus Obergurten, Untergurten und dazwischen angeordneten Fachwerkstäben bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Obergurte (2) und/oder die Untergurte (3) im Bereich der oberen bzw. der unteren Knotenpunkte geteilt und die Stäbe der Obergurte (2) und/oder die Stäbe der Untergurte (3) durch Anschlußelemente (6, 7) miteinander verbunden sind und daß die Fachwerkstäbe (4) an den Anschlußelementen (6) der Obergurte (2) und an den Anschlußelementen (7) der Untergurte (3) bzw. den Enden der Querträger (1) angebracht sind.

2. Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe der Obergurte (2) und die Stäbe der Untergurte (3) mittels einer Steckverbindung durch die Anschlußelemente (6 bzw. 7) verbunden sind.

3. Brücke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Fachwerkstäbe (4) durch zwei sich derart spreizende Profilstäbe (4') gebildet sind, daß sie am Anschlußelement (7) des Untergurtes (3) bzw am Querträger (1) einen größeren Abstand von­ einander aufweisen als am Anschlußelement (6) des Obergurtes (2) des Fachwerks.

4. Brücke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden Profilstäbe (4') am Quer­ träger (1) bzw am Anschlußelement (7) der Untergurte (3) und am Anschlußelement (6) der Obergurte (2) so bemessen ist, daß die gedachten Mittellinien (4M) der beiden Profilstäbe (4') sich etwa im Mittelpunkt (2M) des Querschnitts des Obergurtes (2) schneiden.

5. Brücke nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich­ net, daß der Winkel (W), den die beiden Profilstäbe (4') miteinander bilden, etwa 20° beträgt.

6. Brücke nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stäbe der Ober- und Untergurte (2, 3) und/oder die Profilstäbe (4') aus Rohren gebildet sind.

7. Brücke nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Bestandteile aus Leicht­ metall bestehen.

8. Brücke nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ihre strangförmigen Bestandteile aus Strangpreß­ profilen gebildet sind.

9. Brücke nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilstäbe (4') mittels Bolzen (8, 9) mit den Anschlußelementen (6, 7) bzw. mit den Enden der Querträger (1) verbunden sind.

10. Brücke nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Querträger (1) und/oder die Anschlußelemente (7) für Unter­ gurte (3) kammerartig ausgebildet sind.