DE324333C - Verfahren zur Gewinnung von Pflanzenfasern fuer Spinnereizwecke - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Pflanzenfasern fuer Spinnereizwecke

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DE324333C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Pflanzenfasern für Spinnereizwecke. B ekanntlich wird bei der Gewinnung von Textilfasern aus dem Baste mancher Pflanzen, z. B. Nessel, Ginster, Typha, Ramie, Hopfen u. a., unter Umständen auch Flachs und Hanf, wenn es bei letzteren auf eine Auflösung der Faserbündel ankommt, die chemische Einwirkung verschiedener Stoffe, insbesondere Alkalien, benutzt. Dadurch soll eine ganze Reihe von Stoffen, die im Bau der Pflanzen die Rolle von Kleb-oder Kittmittel spielen, aber auch andere Körper, wie Pektine, Farbstoffe, Harze usw., gelöst oder in einen solchen Zustand übergeführt werden, daß sie durch Waschen mit Wasser entfernbar sind.
  • Bei dieser Behandlung treten aber mancherlei Schwierigkeiten auf; so kommt es z. B. vor, daß die Klebstoffe zwar scheinbar aufgeweicht sind, aber später nach dem Trocknen- des ausgewaschenen Materials doch noch verklebend wirken. Ferner treten verschiedenerlei Umvvandlungs-, Zersetzungs- oder Zwischenprodukte auf, die sich schwer entfernen lassen.
  • Dies gilt auch beispielsweise für ein früher vorgeschlagenes Verfahren, nach welchem eine Umwandlung von roher Ramie- oder anderer Faser in verspinnbare Faser erreicht werden soll, indem die rohen Pflanzenfasern zuerst in einem bis zum Sieden erhitzten alkalischen Bade behandelt, abgeschleudert und mit einem Gemenge von Alkalien, stärke- oder mehlartigen indifferenten Stoffen, wie Schwefel, Tonerde, Kalk, Kieselerde, in Berührung gebracht werden; durch letztere Maßnahme soll die durch das heiße alkalische Bad verbreitete, weich und klebrig gemachte Umhüllungsmasse mit einem feinen Pulver imprägniert werden, so daß nach dem Trocknen durch Reiben oder Walzen usw. die Verunreinigungen, die umgewandelte äußere Faserhaut und die die eigentliche Faser einhüllende zähe Masse in pulverförmigem Zustande entfernt werden können: Aber abgesehen von den umständlichen Vor- und Nacharbeiten hat dieses Verfahren den Übelstand, daß die mineralischen Stoffe, die mit mehl- oder stärkeartigen Stoffen gemischt angewandt werden, nur eine -verhältnismäßig recht schwache mechanische Wirkung (Reibung) auf die äußeren Schichten der Fasern ausüben können, ferner daß die kleisterartige Masse die Fasern verschmiert und nur sehr schwierig von ihnen zu entfernen-ist.
  • Diesen Schwierigkeiten kann man durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren abhelfen, bei dem die an sich bekannte Einwirkung des Wasserglases auf Faserpflanzen benutzt wird. Jedoch wird durch Zusatz von Kochsalz, Glaubersalz, Ammoniumchlorid oder ähnlichen Salzen oder Elektrolyten in bekannter Weise, vorzugsweise unter gleichzeitigem Erwärmen (gegebenenfalls bis zum Kochen), eine Ausscheidung von Kieselsäure hervorgerufen. Diese, die hierbei aus der Solform in eine hoch adsorptionsfähige Gelform übergeht, reißt viele Stoffe an und mit sich, die vorher die Fasern verklebten oder nach innen oder außen überdeckten.
  • Die Wirkung dieses aus der eingedrungenen Wasserglaslösung innerhalb aller Zwischenschichten der Pflanzenteile entstehenden, fein verteilten Kieselsäuregels ist eine ganz andere als die.einer amorphen Kieselerde, die äußerlich angewandt wird im Gemisch mit stärkeartigen usw. Stoffen, wie bei dem oben erwähnten bekannten Verfahren.
  • Das Verfahren geht im alkalisch bleibenden Bade vor sich, wobei durch-"die schlüpfrige, laugenartige-Flüssigkeit die Reinigung gefördert wird, so daß der Dreiverband Epidermis, Bast, Holz gelockert und der innere Zusammenhang des Bastes aufgehoben wird. Auch rein mechanisch wirkt die Fällung der Kieselsäure sehr fördernd, indem die Epidermis von der Bastschicht, die Bastschicht vom Holze, die Bast-. fasern voneinander gewissermaßen abgeschoben oder abgedrängt und gleichzeitig Gewebeschichten, insbesondere die Oberhaut, zerteilt oder gesprengt werden.
  • Der praktische Erfolg, der durch diese Anwendung von Wasserglas und einem Kieselsäure abscheidenden Salze (Elektrolyten) bei der Gewinnung der Fasern aus dem Baste vieler Pflanzen erreicht wird, ist geradezu überraschend. Durch Waschen in bekannter Art läßt sich die Kieselsäure zugleich mit den aufgelösten oder ausgeschiedenen pflanzlichen Unreinigkeiten entfernen.
  • Bemerkt sei noch, daß man die Menge der Kieselsäureausscheidung dem Einzelfalle anpassen kann bei gleichbleibendem Wasserglasgehalte, indem man den Salzzusatz entsprechend regelt. Die Verschiedenartigkeit der Ausführungsmöglichkeiten bei dem Verfahren ist überhaupt groß. Man kann beispielsweise in einer Lauge, die z Prozent technische WasserglaslÖsung (etwa 40 ' B6) 'und z Prozent (mit Glaubersalz denaturiertes) Kochsalz enthält; Stengel kochen, ohne Abscheidung zu erhalten. Nach dem Kochen läßt man noch längere Zeit bei abnehmender Temperatur einwirken, darauf gibt man noch ein oder mehrere Prozente Kochsalz hinzu und _ kann bei erneutem Erhitzen dem Kochsalzzusatze entsprechende Mengen Kieselsäure abscheiden.
  • Es kann aber auch erwünscht sein, die sich abscheidende Kieselsäure, nachdem sie ihre reinigende und trennende Wirkung ausgeübt hat, nicht mechanisch gleichzeitig mit den pflanzlichen Unreinigkeiten durch Spülen zu entfernen, sondern sie wieder zu lösen, was z. B. durch Sehandeln mit Natronlauge oder verdünnter Flußsäurelösung erreicht werden kann. So läßt sich unter Umständen schon vom Holz befreites, aber noch unreines oder nicht hinreichend aufgeschlossenes Fasermaterial mit Erfolg behandeln.
  • Der die Ausscheidung der Kieselsäure bewirkende Stoff (Elektrolyt) kann je nach den vorliegenden Bedingungen in fester Form oder in Lösung zugegeben werden.
  • Durch die Behandlung nach dem beschriebenen Verfahren werden die Fasern nicht angegriffen und ihre guten Eigenschaften unberührt gelassen.
  • Selbstredend kann noch mit Rücksicht auf die Eigenart der Faserpflanze eine bekannte mechanische, chemische oder biologische Vor- oder Nachbehandlung stattfinden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCIj: Verfahren zur Gewinnung von Pflanzenfasern für Spinnereizwecke, dadurch gekennzeichnet, daß die faserhaltigen Pflanzenteile in einem alkalischen Wasserglasbade behandelt werden, in welchem, vorzugsweise unter Erwärmen, durch Zusatz von Elektrolyten eine Ausscheidung von Kieselsäuregel erzeugt wird.
DE1919324333D 1919-01-11 1919-01-11 Verfahren zur Gewinnung von Pflanzenfasern fuer Spinnereizwecke Expired DE324333C (de)

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