DE324208C

DE324208C - Typenzylinderschreibmaschine mit zwei Tasten und einem Einstellstift

Info

Publication number: DE324208C
Application number: DE1919324208D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD FERTSCH
Current assignee: RICHARD FERTSCH
Priority date: 1919-06-19
Filing date: 1919-06-19
Publication date: 1920-08-20

Description

Typenzylinderschreibmaschine mit zwei Tasten und einem Einstellstift. Die Erfindung betrifft eine Schreibmaschine, die von Blinden und Einarmigen bedient werden kann. Um dieses zu ermöglichen, ist die an sich bekannte 1VIignonschreibmaschine in Anwendung genommen, welche nur zwei Tasten besitzt, eine für den Abdruck der jeweilig eingestellten Type und eine für die Papierschlittenbewegung. Bei dieser Schreibmaschine geschieht die Einstellung des Schriftzeichens durch einen pendelnd aufgehängten Einstellstift, der über einer die Typenbezeichnungen aufweisenden Tafel hinweggeführt wird. Eine solche Maschine läßt sich mit besonderem Vorteil zur Benutzung für Blinde einrichten, weil die Tafel _ die Typenbezeichnungen in fester, d. h. unnachgiebiger Weise enthält, so daß sie abgetastet werden können. Die Erfindung besteht darin, daß man den Einstellstift unten mit einer Steckhülse versieht, die die Unterfläche des Tastfingers frei läßt, diesen aber im übrigen dauerhaftmit dem Stifte kuppelt. Die Typenbezeichnungen der Tafel sind dann selbstverständlich in Blindenschrift auszuführen.
Ist der Blinde, wie es bei Kriegsverletzten nicht selten ist, auch noch des Gebrauches eines Armes beraubt, so können die Tasten in an sich bekannter Weise mit Pedalen gekuppelt sein, so daß die Tasten auch durch die Füße bedient werden können.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. = eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Vorderansicht und Fig. 3 das Einstellpendel mit der die Typenbezeichnungen aufweisenden Tafel in vergrößerter Darstellung.
Die Taste a bringt bei ihrem Niederdrücken den Typenzylinder i gegen die Schreibwalze k zum Anschlag: Sie ist gekuppelt mit dem Pedal a'-, so daß sie auch durch den Fuß bedient werden kann. Die Taste b bewirkt den Vorschub des Papierschlittens und ist zwangläufig verbunden mit dem Pedal bi.
Die Einstellung des Typenzylinders i geschieht durch den Einstellstift c, welcher am unteren Ende eine Klemmhülse g trägt, die den eingeschobenen Finger so erfaßt, daß die Unterfläche der Fingerspitze frei bleibt. Die Klemmhülse g ist am Einstellstift durch eine Buchse h drehbar aufgehängt, so daß größtmöglichste Bewegungsfreiheit gegeben ist. Wird nun der Finger mit dem Einstellstift über die Typenzeichentafel hinweggeführt und über einem der Typenzeichen, die in Blindenschrift ausgeführt sind und deshalb vom Blinden erkannt werden können, festgehalten, so wird in bekannter Weise der Typenzylinder i eingestellt, die Maschine also für den Blinden bedienbar.
Die mit den Typenbezeichnungen versehene Tafel ist in der Fig. 3 nach der Senkrechten gewendet dargestellt, damit man sie erkennen kann. Tatsächlich liegt sie, wie aus der Fig. 2 erkennbar ist, in wagerechter Ebene senkrecht unter dem Tastfinger.

Claims

pATENT-ANSPRVCIi12: x. Schreibmaschine mit Typenzylinder und zwei Tasten sowie einem über der die Typenbezeichnungen aufweisenden Tafel hinwegzuführenden Einstellstift, dädurch gekennzeichnet, daß der Einstellstift am unteren Ende mit einer Steckhülse versehen ist, die die untere Pläche des eingesteckten Tastfingers zwecks Abtastung von Blindenschriftzeichen frei läßt.
2. Schreibmaschine nach Anspruch i für einarmige Blinde, dadurch gekennzeichnet. daß beide Tasten in an sich bekannter Weise mit Pedalen gekuppelt sind.