DE32373C - Schlagröhre für Geschütze - Google Patents
Schlagröhre für GeschützeInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/10—Initiators therefor
- F42B3/117—Initiators therefor activated by friction
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schusswaffen und Geschosse.
JOHANN JENÖ in POLA. Schlagröhre für Geschütze.
Patentirt im Deutsehen Reiche vom 17. Januar 1885 ab.
Die Erfindung bezweckt:
ι. einen gasdichten Abschlufs des Geschütz-Zündkanales beim Schufs;
ι. einen gasdichten Abschlufs des Geschütz-Zündkanales beim Schufs;
2. die Anwendung von Frictions- oder elektrischen Zündern oder sogen. Brandein, und
3. die möglichste Einfachheit und Schnelligkeit, sowie auch die gröfste Sicherheit bei der
Abfeuerung des Geschützes.
In der beiliegenden Zeichnung zeigen Fig. ι und 2 eine Zündschraube mit eingesetztem
Frictionszünder bezw. elektrischem Zünder oder Brandel.
Fig. 3 zeigt den Frictionszünder und Fig. 4 den elektrischen Zünder im Schnitt, während
Fig. 5 eine Modification des elektrischen Zünders zeigt.
Die Fig. 1 bis 2 sind ungefähr in Naturgröfse, während Fig. 3 bis 5 in doppelter
Gröfse gezeichnet sind.
Behufs Abfeuerns wird bei dem in Fig. 1 gezeigten Frictionsbrandel in die aus der
Schlitzverengung herausstehende Brandeldrahtschlinge H1 eine gewöhnliche, mit einem einfachen
Häkchen versehene Abzugleine eingehakt. Bei elektrischen Brandein, Fig. 2, wird dagegen das herausragende Elektrodendrahtende
in die am Geschütz befindliche und von diesem isolirte Poldrahtklemme eingeschaltet.
Der Frictionszünder oder das Frictionsbrandel, welches den Zweck hat, beim Schufs
den Zündkanal des Geschützes vollkommen gasdicht abzuschliefsen, besteht in folgendem:
In der äufseren messingenen Brandelhülse D, welche cylindrisch geformt ist und deren auf
der Innenseite halbkugelförmig ausgerundeter Boden eine centrale Oeffnung besitzt, befindet
sich die beiderseits offene, in ihrer vorderen Hälfte mit einer Kröpfung versehene Innenhülse E eingeschoben. In dieser letzteren ruht
der durchgehende Frictionsdraht H, welcher an dem Aufsenende zu einer Schlinge H1 zusammengewunden
und an dem Innenende mit einer sägeförmigen Reibefläche versehen ist.
In bestimmtem Abstande unterhalb dieser befindet sich auf dem Draht ein cylindrischer,
mit einer Rille 2 versehener messingener Kolben ι angelöthet, welcher nach der Schlingenseite
hin eine der Brandelbodenausrundung entsprechende Halbkugel besitzt. Mit der anderen,
vorderen Stirnseite lehnt sich der Kolben an die erwähnte Kröpfung der Innenhülse,
mit welch letzterer derselbe durch eine mit der Rille 2 correspondirende, von aufsen
angebrachte Eindrückung 3 befestigt ist.
Aufserdem befindet sich in der Innenhülse, und zwar in deren vorderem Theile, die sogen.
Satzhülse G eingeschoben, die mit ihrem umgekrempten Bodenrande sich an die Kröpfung
stützt. Die Satzhülse besteht aus Kupfer und ist an der Innenwand mit einer Zündsatzschicht,
bestehend aus gleichen Theilen von chlorsaurem Kali und Schwefelantimon, überzogen.
Endlich ist der übrige Raum der äufseren Brandelhülse mit einer Schlagladung, bestehend
aus feinem und etwas zerriebenem Gewehrpulver, fest angestopft und an der Mündung
durch ein Cartonscheibchen und darüber durch eine Metallkappe dicht abgeschlossen.
Bei der Handhabung des Brandeis wird das vorbeschriebene Brandel am Draht erfafst, in
das zugehörige Abfeuerungsschlofs eingeschoben, daselbst verschlossen, dann in die Drahtschlinge
desselben der Haken der Abzugleine
eingehakt und letztere durch einen kräftigen Zug rasch angezogen, dann wird die Beule
der Innenhülse zurückgedrückt, der Drahtkolben dadurch frei gemacht und bis an den
Hülsenboden, den er kugelventilartig abschliefst, zurückgezogen. Mit dieser Drahtbewegung erfolgt
aber auch gleichzeitig das Eintreten der Reibedrahtfläche in die Satzhülse, infolge
dessen sich der Satz dieser und die Schlagladung entzündet.
Die in folgendem beschriebenen zwei Arten von elektrischen Zündern oder Brandein,
Fig. 4 und 5, gehören zu den sogen. Brückenbrandeln und sind in Bezug ihrer Einrichtung
bis auf die Beschaffenheit der Brücke einander vollkommen gleich.
Das Glühdraht - Brückenbrandel D ist die messingene Brandelhülse von ganz gleicher
Construction wie die des Frictionsbrandels, nur mit dem einzigen Unterschiede, dafs bei dem
letzteren die Bodenöffnung etwas kleiner ist als bei dem ersteren.
E1 ist eine messingene oder auch kupferne,
in die Brandelhülse genau passende kleinere Hülse, Elektrodenhülse genannt, welche den
mit einer Papierumwickelung versehenen Elektrodenkopf J fest eingeprefst enthält.
Letzterer ist behufs sicheren Haltes der auf ihm befindlichen Papierhülle (Isolirung) mit
einer Rille versehen, welche gleichzeitig den Zweck hat, durch eine mit ihr correspondirende,
in der Elektrodenhülse angebrachte Kerbe 4 das Festsitzen des Elektrodenkopfes in der Elektrodenhülse zu sichern. Ueberdies
ist der Elektrodenkopf nietenartig mit dem nach aufsen führenden messingenen Leitungsdraht
K, welcher ebenfalls durch aufgewickeltes Papier entsprechend isolirt ist, verbunden.
Die Verlängerung M des Leitungsdrahtes besteht aus mit Kautschuk überzogenem Messingdraht
und wird dadurch bewirkt, dafs die beiden Drahtenden überblattet, gelöthet, mit feinem Kupferdraht umwickelt und durch Papierumwickelung
isolirt werden.
An der vorderen Stirnseite des Elektrodenkopfes, genau in der Mitte desselben, ist das
eine Ende eines 0,05 mm starken Platindrahtes angelöthet. Das andere Ende dieses letzteren
ist auf dieselbe Weise mit dem Innenrand der Elektrodenhülse leitend verbunden.
Weiter ist der ganze, vor dem Elektrodenkopfe befindliche Raum Z der Elektrodenhülse
mit einem Zündsatz, bestehend aus gleichen Theilen von Kaliumchlorat und Antimonsulfid,
leicht angefüllt und vorn durch ein Scheibchen aus säurefreiem Papier abgeschlossen.
Endlich ist auch der übrige Raum P der Brandelhülse mit einer Schlagladung, bestehend
aus feinem und etwas zerriebenem Gewehrpulver, vollgefüllt und durch ein Cartonscheibchen
und darüber durch eine Metallkappe dicht abgeschlossen.
Eine Modification dieses Brandeis ist das in Fig. 5 dargestellte Graphitbrückenbrandel. Dieses
ist genau so beschaffen wie das Glühdraht-Brückenbrandel,
nur mit dem einzigen Unterschiede, . dafs sich bei demselben statt des Platindrahtes eine Graphitbrücke R, Fig. 5,
welche einen Ring darstellt, und durch Bestreichen des Papier-Isolirungsrandes des Elektrodenkopfes
mittelst eines Graphitstiftes hergestellt wird, vorfindet.
Diese elektrischen Brandein werden genau so wie die Frictionsbrandeln in das zugehörige
Abfeuerungsschlofs eingeführt, daselbst verschlossen und der Leitungsdraht mit dem einen
Pole der elektrischen Stromquelle in directe Verbindung gebracht. Der zweite Pol der
Stromquelle führt zum Geschützrohre.
Bei Stromschlufs geht der Strom von dem einen Pole zum Elektrodenkopfe, von diesem
durch die Draht- oder Graphitbrücke, welche infolge dessen glühend wird, zur Elektrodenhülse,
dann weiter durch die Brandelhülse und durch das Geschütz zum zweiten Pole der
elektrischen Stromquelle zurück.
Infolge der glühend gewordenen Brücke wird aber jedesmal der Zündsatz und die
Schlagladung entzündet, hierdurch der Elektrodenkopf sammt der Elektrodenhülse an die
Brandelhülse angeprefst und dadurch der gasdichte Abschlufs des Geschützkanals bewirkt.
Claims (2)
1. Eine Schlagröhre für Geschütze, bei wel-.
eher der Zündsatz sich in einer besonderen, in der äufseren metallenen Zündröhrenhülse
D eingeschlossenen und darin festgestellten, gleichfalls metallenen Kapsel E,
Fig. 3, bezw. E1, Fig. 4 und 5, befindet, und bei welcher, wenn Frictionszündung
verwendet wird, ein am Frictionsdraht H, Fig. 3, angebrachter Kolben 1 die Zündröhre
nach hinten gasdicht abschliefst, sobald die Explosion stattfindet, wogegen bei Anwendung elektrischer Zündung der gasdichte
Abschlufs der Zündröhre durch die Kapsel E\ Fig. 4, selbst erfolgt.
2. Bei einer nach Patent-Anspruch 1. construirten
Schlagröhre die Graphitbrücke R zur elektrischen Zündung, welche dadurch erzeugt wird, dafs man die dem Zündsatz
zugekehrte Fläche der isolirenden Schicht zwischen der Kapsel E1 und dem Leitungsdraht
/ mit Graphit bestreicht.
Hierzu i Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=308397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE32373C (de) |
-
0
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