DE3234100C2 - Plasmalichtbogeneinrichtung zum Auftragen von Überzügen - Google Patents
Plasmalichtbogeneinrichtung zum Auftragen von ÜberzügenInfo
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Abstract
Die Einrichtung gehört zur Ausrüstung für das Plasmastrahlspritzen. Die Einrichtung enthält eine Arbeitsanodenzelle (1) in Form eines Rohres aus unmagnetischem Metall, eine selbstverzehrende Katode (2) mit einer Öffnung (2a) für die Aufnahme des Werkstücks (10), wobei die Form der Katode (2) im Querschnitt mit dem Profil des genannten Rohres (1) zusammenfällt, eine Zündelektrode (3), die mit der Katode (2) verbunden ist, sowie Stromquellen (4) und (5) zum Speisen bzw. Zünden des Lichtbogens zwischen der Katode (2) und der Anode (1). Die Katode (2) ist innerhalb der Anode (1) gleichachsig mit der letzteren derart angeordnet, daß die Seitenfläche (2b) der Katode (2) zur Anode (1) gerichtet ist und als Verdampfungsfläche dient, deren Breite kleiner als die Länge der Anode (1) ist. An der Außenfläche der Anode (1) ist ein Magnetsystem (16) zur Ablenkung der durch den Lichtbogen erzeugten Plasmaionen in Richtung des Werkstücks (10) angeordnet. Die Einrichtung wird zum Auftragen von Überzügen vorwiegend auf langgestreckte Werkstücke eingesetzt.
Description
dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsanodenzelle (1) in Form eines Rohres gleichbleibenden
Querschnitts ausgeführt ist, an dessen Außenfläche das Magnetsystem (16) angeordnet ist, die Kathode
(2) im Querschnitt eine Form hat, die mit dem Profil des Anodenzellenrohres im wesentlichen zusammenfällt
wobei in der Kathode (2) eine Öffnung (2a) für die Aufnahme des Werkstücks (10) in der
Arbeitslage vorgesehen ist, und die Kathode (2) in der Achse des Rohres derart ar geordnet ist, daß die
Seitenfläche (2b) der Kathode (2) ihre Verdampfungsfläche bildet, deren Breite kleiner als die Länge
der Anode (1) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Seitenfläche (2b) der
Kathode (2) 0,05 bis 0,5 der Länge der Anode (1) beträgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsanodenzelle (1) in
Form eines Zylinderrohres ausgeführt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenfläche (2b) der Kathode (2)
zylinderförmig ausgeführt ist (F ι g. 2).
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenfläche (2b) der Kathode (2)
vieleckig ausgeführt ist (F i g. 3).
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Oberfläche der Kathode (2), außer der Verdampfungsfläche (2b). abgeschirmt
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich eine weitere, in der Arbeitsanodenzelle (1) angeordnete Kathode (2)
enthält, die mit einer Zündelektrode (3) versehen und mit der Kathode (2) identisch ist. wobei die erste
und die zweite Kathode (2) an den Rändern der genannten Anodenzelle (1) fluchtend angeordnet und
gegeneinander elektrisch isoliert sind (Fi μ. 5).
8. Hinrichtung nach Anspruch I bis b, il;aliiich gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich mehrere in der Arbeitsanodenzelle (1) angeordnete Kathoden (2) enthält, welche mit Zündelektroden (3) versehen und
mit der Kathode (2) identisch sind, wobei alle Kathoden (2) durch gemeinsame stromleitende Stützen
(18) miteinander elektrisch verbunden und fluchtend angeordnet sind, sowie ein Steuerteil (19) zum aufeinanderfolgenden
Ein- und Ausschalten der Kathoden (2) aufweist, das an die Zündelektrode (3) jeder
Kathode (2) angeschlossen ist (F i g. 6).
9. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsanodenzelle (1) in einzelne
gegeneinander elektrisch isolierte Anodenzellen (la ... id) geteilt ist, wobei die Einrichtung zusätzlich
mehrere Kathoden (2) enthält, welche mit Zündelektroden (3) versehen und mit der Kathode
(2) identisch sind, so daß die Gesamtzahl der Kathoden (2) der Zahl der Anodenzellen (la ... id) gleich
ist, wobei die Kathoden (2) durch gemeinsame stromleitende Stützen (18) miteinander elektrisch
verbunden und je eine Kathode in jeder Anodenzelle (la... lc/j fluchtend angeordnet sind (F ig. 7).
Die vorliegende Erfindung betrifft Plasmalichlbogeneinrichtungen
zum Auftragen von vorwiegend Metallüberzügen auf Werkstücke verschiedener Form, insbesondere
auf langgestreckte Werkstücke.
Besonders vorte.Aaft ist der Einsatz der erfindungsgemäßen
Einrichtung zum Auftragen von Verfestigungs-, Zier- und anderen Überzügen im Werkzeugbau,
in der Medizin, Schmuckwarenindustrie und auf anderen Gebieten der Technik.
Ein wichtiges Problem, das vor dem Fachmann bei der Entwicklung der plasmalichtbogeneinrichtungen
zum Auftragen von Überzügen steht, ist die Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit des Werkstückes
unter Sicherung der physikalisch-mechanischen Eigenschaften des Werkstückes. Die Lösung dieser Aufgabe
ist vor allem dadurch erschwert, daß im Plasmastrahl, der durch das Verdampfen des lOhodenmaterials erzeugt
wird, elektrisch neutrale Makroteilchen — Tropfen sowie feste Teilchen des Katliodenmaterials — vorhanden
sind, wodurch die Oberflächengüte des Werkstückes beeinträchtigt wird. Zur Beseitigung dieses
Nachteils wird die Magnettrennung des Plasmastrahls in neutrale und geladene Teilchen vorgenommen, wobei
das Werkstück nur mit geladenen Teilchen behandelt wird.
Es ist z. B. eine Piasmalichtbogeneinrichtung bekannt, in welcher die Trennung im Plasmastrahl bei dessen
Lauf durch einen krummlinigen Plasmaleiter erfolgt, der mit einem Magnetsystem versehen ist (siehe Aksenov
1.1., Belous V. A. u. a.; Einrichtung zur Reinigung des
Vakuumplasmas von Makroteilchen; Versuchsgeräte und -technik. Moskau. 1978. Heft 5. S. 236-237). Dabei
gelangen neutrale Makroteilchen auf der Wandung des Plasmaleiters zur Ausscheidung, während geladene
Teilchen, d. h. positive Ionen, durch das Magnetsystem abgelenkt und über den Plasmaleiter zum Werkstück
gerichtet werden.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Einrichtung besteht in großen Verlusten an geladenen Teilchen, die
sich an der Wandung des Plasnialcitcrs infolge von
Kiiergieverlusten absetzen, sowie in einer beträchtlichen
Länge des Plasmaleiters.
Es ist eine andere Piasmalichtbogeneinrichtung zum Auftragen von Überzügen bekannt, welche eine Arbeitsanodenzelle
aus unmagnetischem Material, eine in der genannten Zelle angeordnete seibstverzehrende
Kathode, deren Verdampfungsfläche zur Anode gerichtet ist, eine mit der Kathode in Berührung stehende
Zündelektrode, eine Gleichstromquelle zur Speisung des Lichtbogens, eine Impulsstromquelle zum Zünden
des Lichtbogens sowie ein an der Anode angeordnetes Magnetsystem enthält (siehe Osipov V. A, Padalka
V. G. u. a.; Anlage zum Auftragen der Überzüge durch Ausscheidung der Ionen aus aem Vakuumplasma; Versuchsgeräte
un.J -technik, Moskau, 1978, Heft 6, S. 173-175).
In dieser Einrichtung ist die Stromquelle zur Speisung des Lichtbogens an die Anode und Kathode angeschlossen,
während die Stromquelle zum Zünden des Lichtbogens mit der Kathode und der Zündelektrode verbunden
ist. Das erwähnte Magnetsystem dient zur Ablenkung der geladenen plasmateilchen von der Anodenoberfiäche
in Richtung des Werkstücks. Die Verdampfungsfläche ist in diesem Fall die Stirnfläche der Kathode.
Dabei enthält die Einrichtung ein zusätzliches Magnetsystem, welches zur Fixierung des Kathodenbrennfieckb
aui der Stirnfläche der Kathode dient (UdSSR-Urheberschein 3 07 666). Die Arbeitsanodenzel.e ist kegeiförmig
ausgeführt und weist an ihrem Stirnende eine Abdeckung auf, an welcher die Werkstücke befestigt
werden. Im mittleren Teil liegt an der Abdeckung ein Zylinder an, in welchem die obenerwähnte Kathode angeordnet
ist, die in Form eines verhältnismäßig kurzen Zylinders mit einer Stange herausgeführt ist. Die Stirnfläche
der Kathode liegt dabei im wesentlichen in derselben Ebene wie die Innenfläche der Abdeckung.
Während des Betriebs der bekannten Einrichtung bereitet sich der Plasmastrahl, welcher die Dämpfe des
Kathodenmaterials enthält, in Richtung der Anode aus. Dabei werden die Betriebsdaten der Einrichtung so gewählt,
daß die im plasmastrahl vorkommenden positiven Ionen durch das im Plasma unter der Wirkung des
Magnetfeldes im Bereich der kegelförmigen Anodenfläche erzeugte elektrische Feld abgelenkt und in Richtung
der Abdeckung geleitet werden, wo sie sich auf den Werkstücken absetzen, während die neutralen Makroteilchen
auf der Innenfläche der Anode abgeschieden werden.
Während des Betriebs der genannten Einrichtung entstehen bestimmte Schwierigkeiten. Da in der bekannten
Einrichtung nur eine Fläche des Werkstückes behandelt werden kann, ist es erforderlich, für die Behandlung
der anderen Werkstückfläche die Einrichtung abzuschalten und das Werkstück von Hand bzw. mit
Hilfe einer Vorrichtung zu drehen.
Aus demselben Grund ist auch die Behandlung der in Form eines Rotationskörpers ausgeführten Werkstücke
erschwert.
Da die Arbeitsfläche der Abdeckung verhältnismäßig klein ist. ist es in d-esem Fall nicht möglich, langgestreckte
Werkstücke, wie Stangen, Streifen. Stäbe. Bänder usw. zu behandeln.
Es sei ferner betont, daß in der bekannten Einrichtung
als Verdampfungsfläche die Stirnfläche der Kathode
dient, deren Größe 200 cm·' nicht überschreitet, wodurch
die Leistungsfähigkeil der Einrichtung wesentlich verringert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plasmalichtbogeneinrichtung
zum Auftragen von Überzügen zu entwickeln, in welcher durch Änderung der Form
der Kathode und Anode sowie deren gegenseitiger Anordnung
die Verdampfungsfläche der Kathode geändert und der Umlauf des Plasrriastrahls um das Werkstück
herum sichergestellt wird, wodurch eine kontinuierliche Behandlung des Werkstücks von allen Seiten erzielt,
eine hohe Güte der Oberfläche gesichert und außerdem
die Behandlung von langgestreckten Werkstücken ermöglicht werden.
Die genannte Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Unter dem Begriff »Rohr gleichbleibenden Querschnitts« wird ein beliebiges Rohr verstanden, dessen
Querschnittsfläche in der Rohriänge gleichbleibend groß ist, wobei das Rohrprofil ein Rund- sov/ie ein
Oval-, Rechteck-, Vieleckprofil u. dgl. sein kann.
Bei einer solchen Ausführung der Plasmalichtbogeneinrichtung läßt sich das Werkstück in die Kathodenöffnung
aufnehmen und von allen Seiten mit dem Plasmastrahl behandeln, da der Plasmastrahl unter der Wirkung
des Magnetfeldes dank der rohrförmigen Ausführung der Anode um das Werkstück herum in der zur
Werkstückaohse senkrecht verlaufenden Ebene umläuft.
Da die Verdampfungsfläche de Kathode in diesem Faii die Seitenfläche der letzteren bildet, werden
die Verdampfung des Kathodenmaterials und der Verlauf der plasmascheidung begünstigt.
Besonders fertigungsgerecht ist eine Modifikation, bei welcher die Arbeitsanodenzelle in Form eines Zylinderrohres
ausgeführt ist Beim Einsatz dieser Modifikation brennt der Lichtbogen besonders beständig.
Es ist /weckmäßig, die Breite der Seitenfläche der
Kathode in der erfindungsgemäßen Einrichtung in einem Bereich von 0,05 bis 0,5 der Anodenlänge zu dimensionieren.
Wenn die Breite der Seitenfläche der Kathode kleiner als 0,05 der Anodenlänge ist, kann bei der
Massenfertigung die erforderliche Leistung der Metallisierung nicht gewährleistet werden. Ist aber die Breite
der genannten Kathodenfläche größer als 0,5 der Anodeniänge. so wird der Arbeitsbereich unwirtschaftlich
ausgenutzt, was zu größeren Verlusten an Verdampfungsmaterial führt.
Beim Einsatz der Modifikation, in welcher die Anode zylinderförmig ausgeführt ist, ist es zweckmäßig, die Seitenfläche der Kathode ebenfalls zylinderförmig bzw. visleckig zu gestalten. Die erste Form der Kathode ist besonders fertigungsgerecht und die zweite Form eignet sich gut für die Herstellung der Kathode aus einzelnen Stücken.
Beim Einsatz der Modifikation, in welcher die Anode zylinderförmig ausgeführt ist, ist es zweckmäßig, die Seitenfläche der Kathode ebenfalls zylinderförmig bzw. visleckig zu gestalten. Die erste Form der Kathode ist besonders fertigungsgerecht und die zweite Form eignet sich gut für die Herstellung der Kathode aus einzelnen Stücken.
Es ist wünschenswert, die gesamte Kathodenfläche außer der Verdampfungsfläche abzuschirmen, da dadurch
die Betriebszuverlässigkeit der Einrichtung und die Oberflächengüte des Überzugs erhöht werden.
Bei einer weiteren Modifikation enthält die Einrichtung zusätzlich eine weitere in der Arbeitszelle angeordnete
Kathode, die mit piner Zündelektrode versehen und m'.' c'er obenerwähnten ersten Kathode identisch
ist, wobei die erste und die zweite Kathode an den Rändem der genannten Anodenzelle fluchtend anjeordnet
und gegeneinander elektrisch isoliert sind. Bei dieser Modifikation läßt sich mit einer Kathode ein gleichmäßiger
Überzug in kürzerer Zeit herstellen.
Bei einer weiteren Modifikation enthält die Einrichtung
mehrere (mehr als zwei) in der Arbeitszelle fluchtend angeordnete identische Kathoden, die mit Zündelektroden
versehen und durch gemeinsame stromleitende Stützen miteinander elektrisch verbunden sind,
und ein Steuerteil zun aufeinanderfolgenden Ein- und Ausschalten der Kathoden, das an die Zündelektrode
jeder Kathode angeschlossen ist. Diese Modifikation eignet sich besonders gut für die Behandlung von langgestreckten
Werkstücken.
Bei der Behandlung solcher Werkstücke kann eine andere Modifikation der Einrichtung eingesetzt werden,
in welcher die Arbeitsanodenzelle in einzelne voneinander elektrisch isolierte Anodenzellen aufgeteilt ist, wobei
die Einrichtung zusätzlich mehrere Kathoden enthält, die mit Zündelektroden versehen und mit der obenerwähnten
ersten Kathode identisch sind, so daß die gesamte Kathodenzahl der Zahl der Anodenzelle gleich
ist, während diese Kathoden miteinander durch gemeinsame stromleitende Stützen elektrisch verbunden und
fluchtend angeordnet sind. Bei der Behandlung von langgestreckten Werkstücken ist diese Modifikation der
Einrichtung besonders leistungsstark, da alle elektrischen Gruppen Anodenzelle-Kathode gleichzeitig arbeiten
und in jeder dieser Gruppen der umlaufende Plasmastrahl entsteht.
Die Erfindung wird nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 schematisch die erfindungsgemäße Plasmalichtbogeneinrichtung
zum Auftragen von Überzügen (in der Modifikation mit einer Kathode), im Längsschnitt;
F i g. 2 und 3 mögliche Gestaltungsformen der Kathode
beim Einsatz der Modifikation der Einrichtung, in welcher die Arbeitsanodenzelle in Form eines Zylinderrohres
ausgeführt ist, in Frontansicht;
Fig.4 schematisch die erfindungsgemäße Einrichtung
im Schnitt IV-IV durch F i g. 1 während des Betriebes:
F i g. 5 eine Modifikation der erfindungsgemäßen Einrichtung mit zwei Kathoden, im Längsschnitt;
F ι g. 6 und 7 Modifikationen der Einrichtung mit vier
Kathoden, im Längsschnitt, wobei in F i g. 6 die Ausführungsvanante
mit der ungeteilten und in F i g. 7 mit der in Zellen geteilten Anode dargestellt ist, und
F ι g. 8 Ansicht nach F i g. 5 in der Modifikation, bei welcher die erfindungsgemäße Plasmalichtbogeneinrichtung
kontinuierlich arbeitet.
Die erfindungsgemäße Plasmalichtbogeneinrichtung zum Auftragen von Überzügen enthält eine Arbeitsanodenzelle
1 aus unmagnetischem Metall (siehe F i g. 1 der Zeichnungen), eine seibstverzehrende Kathode 2, eine
Zündelektrode 3. eine Gleichstromquelle 4 und eine Impulsstromquelle 5 entsprechend zum Speisen bzw. Zünden
des Lichtbogens zwischen der Kathode 2 und der Anode 1.
Die Arbeitsanodenzelle 1 ist in Form eines Zylinderrohres ausgeführt und von den Stirnenden mit Abdekkungen
6 und 7 geschlossen, welche gegen die Anodenzelle I durch die Zwischenlagen 8 isoliert sind. Die Abdeckung
6 weist eine öffnung 9 zum Einführen des Werkstücks 10 in die Anodenzelle 1 auf, während in der
Abdeckung 7 ein Stutzen 11 vorgesehen ist, durch welchen
die Ancdenzelle 1 an eine Vakuumpumpenanlage angeschlossen v/ird (nicht gezeigt).
Die Kathode 2 ist in der Anodenzelle 1 mit Hufe von
stromleitenden Stützen 12 angeordnet die in an der Abdeckung 6 befestigten Isolierhülsen 13 montiert sind.
Dabei ist die Gleichstromquelle 4 an die Anode 1 sowie an eine der Stützen 12, und die Impulsstromquelle 5 an
die andere Stütze 12 und an die Zündelektrode 3 angeschlossen.
Die Zündelektrode 3 ist aus Keramik hergestellt, steht mit der Kathode 2 in Kontakt und ist über
eine in der Abdeckung 7 befestigte Isolierhülse 14 durchgeführt.
Die Kathode 2 hat im Querschnitt eine Form, die im wesentlichen mit dem Profil der Anodenzelle 1 zusammenfällt,
wobei in der Kathode 2 eine Öffnung 2a für die Aufnahme des Werkstücks 10 in der Arbeitslage ausgebildet
ist (siehe Fig. 1). Dabei ist die Kathode 2 axial in
der Anode 1 derart angeordnet, daß deren Verdampfungsfläche durch die Seitenflächen 2b der Kathode gebildet
ist. Die Breite t dieser Seitenfläche 2b ist kleiner als die Länge /der Anodenzelle 1. Durchgeführte Versuche
haben gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn / von 0,05 bis 0,5 / beträgt. Zur Verhinderung
eines zufälligen Überspringens des Lichtbogens auf die anderen Flächen der Kathode 2 sind diese Flächen
mit einem Schirm 15 abgeschirmt.
Die Einrichtung enthält ferner ein Magnetsystem, welches beispielsweise eine Spule 16 umfaßt, das an der
Außenfläche der Anodenzelle 1 angeordnet und an eine
is Gleichstromquelle (in der Zeichnung nicht gezeigt) angeschlossen
ist.
Dieses Magnetsystem ist für die Erzeugungeines Magnetfeldes
innerhalb der Anodenzelle 1 bestimmt, welches die Ablenkung der geladenen Plasmateilchen von
der Oberfläche der Anode 1 zum Werkstück 10 bewirkt. Selbstverständlich kann dieses Magnetsystem baulich
anders gestaltet, z. B. mit Dauermagneten (in der Zeichnung nicht gezeigt) ausgeführt sein.
Zur Optimierung der Betriebsbedingungen der Ka-
Zur Optimierung der Betriebsbedingungen der Ka-
thode 2 ist es ratsam, diese mit Wasser zu kühlen, welches beispielsweise durch die obenerwähnten stromleitenden
Stützen 12 läuft, wozu die letzteren hohl ausgeführt sind (Wasserzuführung und -abführung sind durch
Pfeile gezeigt).
Wenn die Anodenzelle 1 wie oben beschrieben in Form eines Zylinderrohrs ausgeführt ist, empfiehlt es
sich, die Seitenfläche 2b der Kathode 2 zylinderförmig (F i g. 2) bzw. vieleckig (F i g. 3) auszuführen. Im zweiten
Fall wird die Kathode 2 als ein beständiger Tragkörper 2c und an diesem befestigte Arbeitsplatten 2d aus verzehrbarem
Material ausgeführt.
Die erste Ausführungsvariante der Kathode 2 ist besonders
fertigungsgerecht, während die zweite Variante für die Herstellung der Kathode aus Einzelstücken von
Bandmaterial gut geeignet ist, wodurch die Herstellungskosten der Kathode wesentlich verringert werden.
Bei einer anderen profilform der Anodenzelle 1 (F i g. 1), beispielsweise bei der ovalen oder rechteckigen Form
des Anodenzellenrohres muß auch die Kathode 2 die entsprechende Form haben.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung besieht in folgendem.
Das Werkstück 10 (siehe Fig.!) wird in der Halterung
10a aufgenommen und über die Öffnung 9 in die
so Anodenzelle 1 derart eingeführt, daß das Werkstück 10
in die Öffnung 2a der Kathode 2 eingeht, wie es in der Zeichnung gezeigt ist, wonach die Halterung 10a an der
öffnung 9 befestigt wird. In der Anodenzelle 1 wird der
erforderliche Unterdruck erzeugt und an die Anode 1 und die Kathode 2 eine Betriebsspannung von der
Gleichstromquelle 4 angelegt, wonach die Spule 16 eingeschaltet wird. Darauf v/ird an die Kathode 2 und die
Zündelektrode 3 eine Zündspannung von der Impulsstromquelle 5 gelegt Zwischen der Kathode 2 und der
eo Anode 1 entsteht dabei ein Lichtbogen, dessen Kathodenbrennfleck
unter der Wirkung des Magnetfeldes an der Seitenfläche 2b der Kathode 2 umläuft Der Kathodenbrennfleck
verursacht die Verdampfung des Materials der Kathode 2 unter Bildung eines Plasmastrahls 17
(siehe F i g. 4), weicher in der zur Achse der Anodenzelie
1 senkrecht verlaufenden Ebene umläuft wie es mit dem ausgezogenen Pfeil schematisch gezeigt ist Dabei erfolgt
die Ausscheidung der neutralen Makroteilchen des
Plasmastrahls 17 auf die Innenfläche der Anodenzelle 1,
während positive Ionen von der durch das elektrische
Feld im plasma unter der Wirkung des Magnetfeldes umgelenkt werden und sich auf der Oberfläche des
Werkstücks 10 absetzen, was in Fig.4 mil punktierten
Pfeilen gezeigt ist. Durch den Umlauf des Plasmastrahls
17 wird das Werkstück 10 an seinem gesamten Umfang behariiidlt. Der Abstand 5(Fig. 1) von der Seitenfläche
Ib der Kathode 2 bis zur Innenfläche der Anodenzelle 1
wird derart gewählt, daß die Behandlung des Werkstücks 10 auf seiner gesamten Länge A sichergestellt
wird.
In F i g. 5 ist eine andere Modifikation der erfindungsgemäßen
Einrichtung gezeigt, die zwei Kathoden 2 enthält, die mit der oben beschriebenen Kathode identisch
und an den Rändern der Arbeitsanodenzelle 1 angeordnet sind. Jede von diesen Kathoden 2 ist mit einer Zündelektrode
3 versehen, gegen die andere Kathode elektrisch isoliert und enthält eine separate Speiseeinheit,
welche Stromquellen 4 und 5 aufweist.
Diese Modifikation ermöglicht es, den Überzug auf das Werkstück 10 schneller und gleichmäßiger aufzutragen,
da die Behandlung des Werkstücks 10 in diesem Fall von den beiden Werkstückenden aus gleichzeitig
erfolgt. Dank der Erweiterung des Bedampfungsberetches kann in diesem Fall außerdem die Länge des Werkstücks
10 gegenüber der in F i g. 1 dargestellten Modifikation um das 1,5- bis 2fache vergrößert werden, ohne
daß die Abmessungen der Einrichtung zunehmen müssen.
Es sei bemerkt, daß beim Einsatz der in F i g. 1 und 5 gezeigten Modifikationen der Einrichtung der Überzug
an solchen Abschnitten des Werkstücks 10 besonders gleichmäßig ist, welche durch die Stützen 12 vom Plasmastrahl
nicht abgedeckt sind. Auf diesen Stützen setzt sich ein Teil der Plasmaionen ab, wodurch, erstens, die
Dicke des Überzugs am Werkstück iO unter den Stützen 12 etwas geringer und, zweitens, der Ausnutzungsgrad
des Materials der Kathode 2 in einem bestimmten Maße verringert wird. Offensichtlich nimmt bei der Vergrößerung
der Zahl der Kathoden 2 auch die Zahl der Stützen 12 zu, wobei die Verluste an Aufdampfungsmaterial
noch größer werden und die Gleichmäßigkeit des Überzugs beeinträchtigt wird.
Zur Verminderung dieser Verluste in solchen Fällen, wenn verhältnismäßig lange (über 1 m) Werkstücke, insbesondere
aber Werkstücke veränderlichen Querschnitts, wirtschaftlich bearbeitet werden müssen, empfiehlt
es sich, die in F i g. 6 und 7 dargestellten Modifikationen der Einrichtung einzusetzen. In F i g. 6 ist die Modifikation
gezeigt, in welcher die Einrichtung mehrere, in diesem Fall vier, identische Kathoden 2 enthält, die in
der Arbeitsanodenzelle 1 an den stromleitenden Stützen
18 fluchtend angeordnet und mit Zündelektroden 3 versehen sind. Die stromleitenden Stützen 18 unterscheiden
sich von den obenerwähnten Stützen 12 (F i g. 1 und 5) im Prinzip nicht, sind aber für alle Kathoden 2 gemeinsam,
wodurch die elektrische Verbindung der Kathoden 2 zueinander hergestellt wird. Die Einrichtung
enthält ferner ein Steuerteil 19 zum aufeinanderfolgenden Ein- und Ausschalten der Kathoden 2, das an die
Zündelektrode 3 jeder Kathode 2 angeschlossen ist, wie es nur für eine Zündelektrode 3 mit punktierter Linie
gezeigt ist
Da die Zahl der Stützen iS in diesem Fail mit der
Vergrößerung der Zahl der Kathoden 2 nicht vergrößert wird, werden die Verluste an Aufdampfmaterial
wesentlich verringert und die Gleichmäßigkeit des aufgetragenen Überzugs erhöht.
Während des Betriebs der beschriebenen Modifikation (F i g. 6) der Einrichtung wird der Plasmabogen mit
Hilfe des Stcticrteilcs 19 von der einen Kathode 2 zur
·> anderen !iiifciiuimlcrfolgcnil überführt, so d;ili clic Ik·
handlung des Werkstücks 10 über seine gesamte Länge allmählich und abschnittweise erfolgt. Die Ausführung
des Steuerteiles 19 ist dem Fachmann bekannt und wird je nach den gegebenen Betriebsbedingungen aus einer
ίο Mehrzahl von bekannten Vorrichtungen dieser Art gewählt.
Die in Fig. 7 dargestellte Modifikation der Einrichtung
ist der in F i g. 6 gezeigten Modifikation im wesentlichen ähnlich, enthält aber im Unterschied zu der letzteren
kein Steuerteil 19, während die Arbeitsanodenzelle 4 in diesem Fall in einzelne Anodenzellen la bis id
geteilt ist. die gegeneinander durch Zwischenlagen 8 elektrisch isoliert sind. Jede von den genannten Anodenzellen
enthält ein separates Magnetsystem lö sowie eine
separate Gleichstromquelle 4 zur Speisung des Lichtbogens. Zum Zünden des Lichtbogens ist eine Impulsstromquelle
5 vorgesehen, es können jedoch offensichtlich auch mehrere Impulsstromquellen nach der Zahl
der Anodenzellen eingesetzt werden. Die gesamte Zahl der Kathoden 2 ist ebenfalls der Zahl der Anodenzellen
la bis id gleich, wobei jeweils eine Kathode 2 in jeder Anodenzelle la bis id fluchtend angeordnet ist. Der
Anschluß der Stromquellen 4 und 5 ist aus F i g. 7 ersichtlich.
Bei der Behandlung des Werkstücks 10 mit Hilfe dieser Modifikation werden gleichzeitig mehrere Lichtbogen
gezündet, von welchen jeder in der entsprechenden elektrischen Gruppe »Anodenzelle-Kathode« brennt.
Dadurch wird das Werkstück 10 zugleich mit mehreren, in diesem Fall mit vier, Plasmaströmen behandelt, so
daß die Aufdampfung wesentlich beschleunigt und die Oberflächengüte vor allem bei langgestreckten Werkstücken
verbessert wird.
Es sei bemerkt, daß die in den beiden letzteren Modifikationen beschriebenen stromleitenden Stützen 18, die eine gemeinsame Stromzuführung für alle Kathoden 2 bilden, sowohl massiv, wie es beispielsweise in F i g. 6 gezeigt ist, als auch aus einzelnen Abschnitten i8a bis 18e zusammengesetzt werden können, wie es in F i g. 7 dargestellt ist.
Es sei bemerkt, daß die in den beiden letzteren Modifikationen beschriebenen stromleitenden Stützen 18, die eine gemeinsame Stromzuführung für alle Kathoden 2 bilden, sowohl massiv, wie es beispielsweise in F i g. 6 gezeigt ist, als auch aus einzelnen Abschnitten i8a bis 18e zusammengesetzt werden können, wie es in F i g. 7 dargestellt ist.
Zur Verringerung der Ungleichmäßigkeit des Überzugs auf der Oberfläche des Werkstücks 10 in den Bereichen
unter den Kathoden 2 und den Stützen 18 ist es empfehlenswert, das Werkstück 10 während der Be-
handlung in Axialrichtung mindestens um die Breite der Kathode 2 zu verschieben und urn seine geometrische
Achse periodisch zu drehen.
Wenn das Werkstück 10 über seine gesamte Länge einen gleichbleibenden Querschnitt und eine beträchtliehe
Länge hat, wie es beispielsweise bei der Behandlung von langen Wellen, Streifen, Drähten, Bändern, usw. der
Fall ist, kann die in F i g. 8 gezeigte Modifikation eingesetzt werden, die bei verhältnismäßig geringen Abmessungen
eine leistungsstarke, kontinuierlich arbeitende Einrichtung ist Bei dieser Modifikation sind in der Arbeitsanodenzelle
1 zwei Durchgangsöffnungen — eine Eintrittsöffnung 9a und eine Austrittsöffnung 96 — ausgeführt,
wobei in jeder ein Dichtelement 20 vorgesehen ist Während dss Betriebs wird das Werkstück 10 durch
die Anodenzelie 1 in Axialrichtung gezogen, und kontinuierlich mit dem Plasmastrahl behandelt
Es sie betont, daß in jeder der oben beschriebenen Modifikationen sowohl ein als auch gleichzeitig mehre
11 re parallel angeordnete Werkstücke 10 behandelt werden
können, wobei die Werkstücke 10 während der Behandlung sowohl unbeweglich als auch um ihre geometrischen
Achsen von einem Antrieb, beispielsweise mittels Planetengetriebes, gedreht werden können.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
10
JC
40
45
■*»
Claims (1)
1. Piasmalichtbogeneinrichtung zum Auftragen %'on Überzügen, enthaltend:
a) eine Arbeitsanodenzelle aus unmagnetischem Metall,
b) eine in der genannten Anodenzelle angeordnete
selbstverzerende Kathode, deren Verdampfungsfläche zur Anode gerichtet ist,
c) eine Zündelektrode, die mit der Kathode in Berührung steht,
d) eine Gleichstromquelle zur Speisung des Lichtbogens, die mit der Anode und der Kathode
verbunden ist,
e) eine Impulsstromquelle zum Zünden des Lichtbogens, die mit der Kathode und der Zündelektrode
verbunden ist, sowie
f) ein an der Anode angeordnetes Magnetsystem zur Ablenkung der geladenen P'asmateiichcn
von der Oberfläche der Anode in Richtung des Werkstücks,
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