DE1597897C3 - Verfahren und Vorrichtung zum gleichförmigen negativen Aufladen einer Fläche mittels einer Koronaentladung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum gleichförmigen negativen Aufladen einer Fläche mittels einer KoronaentladungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum gleichförmigen negativen Aufladen
einer Fläche mittels einer Koronaentladung.
Bekanntlich werden Korona-Ladeanordnungen vielfach in der Elektrofotografie, der elektrostatischen
Überzugstechnik und anderen elektrostatischen Verfahren angewendet. Bei elektrostatischen Abbildungsverfahren
ist es im allgemeinen . erforderlich, einen Fotoleiter mit einer gleichförmigen positiven oder
negativen Ladung zu versehen. Der Unterschied zwischen positiver und negativer Korona ist insbesondere
bei der bisherigen Technik wichtig, da jedes dieser Koronaverfahren nach einem besonderen bestimmten
Mechanismus abläuft, der eine Auswirkung auf das Wesen der Entladung und die Ergebnisse der Ladung
einer isolierenden Fläche zeigt.
Eine kurze Diskussion des Mechanismus der positiven und negativen Korona-Entladung ist zum Verständnis
der bei der bisherigen Technik auftretenden Probleme erforderlich, welche durch die vorliegende Erfindung
gelöst werden.
Durch natürlich auftretende Ionisationsvorgänge infolge kosmischer Strahlung befindet sich normalerweise
eine geringe Anzahl freier Elektronen und positiver Ionen in der Luft. Wird eine genügend hohe
positive Spannnung an einen leitfähigen Draht angelegt, so bewegen sich die ihn umgebenden freien Elektronen
mit einer Geschwindigkeit auf ihn zu, die zur Ionisierung einiger von ihnen getroffener neutraler Gasmoleküle
ausreicht. Auf diese Art werden zusätzliche positive Ionen und Elektronen erzeugt. Die neu erzeugten
Elektronen werden in Richtung auf den Koronadraht beschleunigt und können auf ihrem Weg mit anderen
neutralen Gasmolekülen zusammenstoßen, wodurch noch mehr Ionen und Elektronen erzeugt werden.
Durch diesen Lawinenprozeß wird der Draht mit einer Hülle von Elektronen und positiven Ionen umgeben. Die
positiven Ionen werden infolge des positiven Potentials des Koronadrahtes von diesem abgestoßen. Einige
dieser positiven Ionen treffen auf eine nahe angeordnete isolierende Fläche auf, die mit einer geerdeten Fläche
hinterlegt ist, wodurch sie eine elektrostatische positive Ladung annimmt. Bei diesen Vorgängen spielt derKoronadraht
selbst im wesentlichen für den Vorgang der Korona-Erzeugung keine Rolle, außer der Erzeugung
des erforderlichen elektrischen Feldes. Änderungen des Drahtdurchmessers wirken sich gemäß den Gesetzen
der Elektrostatik auf die elektrische Feldstärke und damit auf die Eigenschaften der Korona-Entladung aus.
Isolierte Punkte oder andere Oberflächenunregelmäßigkeiten des Drahtes erzeugen örtlich starke elektrische
Felder nahe dem Draht. Diese Punkte führen jedoch zu Feldanomalien, die sich in erster Linie in der
Nähe der Drahtoberfläche auswirken, während der Korona-Erzeugungsvorgang eine Ladungshülle in einigem
Abstand von dem Draht aufbaut. Die vorstehende Beschreibung der positiven Korona gründet sich auf die
Beobachtung einer blau-weißen Hülle gleichmäßiger Stärke über der gesamten Oberfläche des Drahtes. Da
die erzeugte positive Korona relativ unabhängig von der genauen Natur des sie erzeugenden Koronadrahtes
ist, kann ein normaler handelsüblicher Draht eine relativ gleichmäßige positive Korona-Emission erzeugen.
Der Mechanismus der negativen Korona ist völlig anders. Die Menge und das Muster der Elektronenemission
der negativen Korona ist mehr als eine Eigenschaft des Drahtmaterials und des genauen Zustandes der
Drahtoberfläche zu beobachten. Faktoren, wie Schmutzflecken, oxydierte Flächen, Änderungen der
Kristallstruktur des Drahtes, die Glätte der Oberfläche
u. ä., wirken sich auf die Gleichförmigkeit der negativen Korona-Emission aus. Ungeachtet der wirklichen
Ursachen oder theoretischen Erklärungen kann man beobachten, daß bei Anstieg der negativen Spannung
eines dünnen Drahtes die Korona-Entladung eintritt und unregelmäßige, diskrete und fast periodische
Lichtemissionsstellen in Form rötlicher Büschel leuchtenden Gases längs des Drahtes auftreten. Auf einem
polierten Leiter sind diese Leuchtpunkte mit fast gleichmäßigem Abstand verteilt. Wenn die Spannung
weiter ansteigt, so rücken die Leuchtpunkte immer näher zusammen, wobei ihre Anzahl ansteigt, im
Bereich praktisch anwendbarer Spannungen wird die Korona-Emission jedoch nicht gleichmäßig. Die Verwendung
höherer Spannungen ist wegen der erhöhten Erzeugung von Ozon unerwünscht. Der Anstieg der
Ozonerzeugung ist unerwünscht, da Ozon giftig ist, andere Bestandteile einer Kopiermaschine, beispielsweise
Gummibänder u. ä., beschädigt und im allgemeinen als starkes Oxydationsmittel wirkt. Ferner tritt bei
höheren Spannungen das Problem der Potentialzerstörung des geladenen Stoffes durch energiereiche
Elektronen- oder Ionenaufprallvorgänge auf.
Im Gegensatz zum kontinuierlichen, gleichmäßigen Leuchten der positiven Korona ist das Leuchten der
negativen Korona ungleichmäßig und besteht aus unregelmäßigen, diskreten, fast periodischen Leuchtpunkten.
Die Unregelmäßigkeit der negativen Korona kann durch Anwendung einer Spannung, die hoch genug
über dem Einsatzpunkt der negativen Korona liegt, sowie durch Verwendung eines extrem sauberen,
glatten und gleichmäßigen Drahtes oder eines beispielsweise durch Sandstrahl gleichmäßig gemusterten
Drahtes etwas reduziert werden. Es ist jedoch praktisch unmöglich, die Auswirkungen der diskreten Leuchtpunkte
zur gleichmäßigen Ladung beispielsweise einer fotoleitfähigen Platte mittels eines der vorstehenden
Verfahren zu vermeiden.
Es wurden bereits zahlreiche Versuche zur Vermeidung des Problems der nicht gleichförmigen negativen
Korona-Emission durchgeführt. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, den Abstand zwischen der zu ladenden
Platte und dem Koronadraht so zu erhöhen, daß sich ein radialer Streueffekt ergibt, der eine gleichmäßigere
Aufladung der Platte bewirkt. Dadurch werden jedoch der Wirkungsgrad verringert und die möglichen
Ladegeschwindigkeiten stark eingeschränkt. Ferner sind bei größerem Abstand höhere Spannungen
erforderlich, und dielektrische Überschläge führen zu weiteren Problemen. Ferner wurde vorgeschlagen, den
Koronadraht mit Sandstrahlen zu behandeln oder zu einer Litze zu verdrillen, um eine Vielzahl von
Emissionspunkten zu bilden. Zur Verringerung der für das Auftreten einer Ionisation erforderlichen Spannungen
wurde die Anwendung radioaktiver Quellen vorgeschlagen, um eine Verschiebung der relativen
Steuerspannungen zu erzielen. Die Überlagerung einer hohen negativen Ladegleichspannung mit einem Wechselspannungssignal
wurde zu Vermeidung der Unregelmäßigkeiten der negativen Korona-Emission versucht.
Auch wurde vorgeschlagen, den Draht bei seiner Ladung in Schwingungen oder Drehung zu versetzen,
um der nicht gleichmäßigen Korona-Emission zu begegnen. Solche Verfahren sind jedoch aus mechanischen
Gründen hinderlich, wenn höhere Ladegeschwindigkeiten gewünscht sind. Auch wird die Luft oder das
den Koronadraht umgebende Gas mitbewegt oder in Vibration versetzt, so daß die Emission von Ionen und
Elektronen von einem jeweiligen Flächenteil des Drahtes geändert wird. Jedes dieser Verfahren führte zu
einigen begrenzten Erfolgen, die jedoch jeweils einen Leistungsverlust oder Kompliziertheit mit sich brachten.
Im Hinblick auf das Problem der Unregelmäßigkeit der negativen Korona-Emission wurden daher die
bisherigen Forschungen mehr auf die Lösung der einfacheren Probleme der positiven Korona-Emission
konzentriert. Zur wirksamen Steuerung der positiven Korona wurden elektrostatische Abschirmungen und
Elektroden verwendet. Diese Elemente ermöglichen jedoch nur eine Steuerung der Elektronen und Ionen in
einigem Abstand von ihrem Austrittspunkt aus dem Koronadraht.
Durch die US-Patentschrift 28 68 989 ist bereits eine Koronaentladungsvorrichtung bekanntgeworden, bei
der ein oder mehrere Koronaentladungsdrähte vorgesehen sind, die von einer die Drähte umgebenden im
Querschnitt C-förmigen Abschirmung umgeben sind. Die Abschirmung gibt zwischen den Koronaentladungsdrähten
und der aufzuladenden Fläche einen sehr schmalen Spalt frei, durch den freie Ladungen von den
Koronaentladungsdrähten zu der aufzuladenden Fläche gelangen können. Mit einer solchen Vorrichtung
werden vorzugsweise positive Ladungen auf die zu ladende Fläche aufgebracht, indem zwischen den
Koronaentladungsdrähten und der aufzuladenden Fläche eine hohe Spannung angelegt wird und die
Abschirmung auf einem zwischen den Potentialen der Koronaentladungsdrähte und der aufzuladenden Fläche
liegenden Potential von der Größe gehalten wird, daß zwischen den Koronaentladungsdrähten und der Abschirmung
eine Koronaentladung erzeugt werden kann. Die bekannte Vorrichtung kann auch zum Aufbringen
von negativen Ladungen verwandt werden, jedoch wurde dabei wie bereits eingangs ausgeführt, festgestellt,
daß an den Koronaentladungsdrähten eine äußerst ungleichmäßige Koronaentladung auftritt, die
auch nicht wesentlich durch eine übliche Erhöhung der Entladungsspannung verbessert werden kann.
Dieselben Erfahrungen wurden mit einer aus der US-Patentschrift 28 56 533 bekannten Vorrichtung
gemacht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer negativen Aufladung einer aufzuladenden
Fläche die Entladungszentren auf dem Entladungsdraht der Koronaentladungseinrichtung zu verdichten.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß dem durch eine oder mehrere Koronaentladungselektroden erzeugten elektrostatischen Feld in
bezug auf die aufzuladende Fläche mittels einer auf der der aufzuladenden Fläche abgewendeten Seite der
Koronaentladungselektrode bzw. -elektroden angeordneten Feldelektrode ein homogenes, senkrecht zur
aufzuladenden Fläche verlaufendes elektrostatisches Feld gleicher Richtung überlagert wird.
Wie sich überraschend gezeigt hat, lassen sich bei der Durchführung des Verfahrens entsprechend der Erfindung
die Entladungszentren auf dem Koronaentladungsdraht erheblich verdichten, und es läßt sich
dadurch gleichzeitig eine wesentlich gleichmäßigere negative Aufladung erzielen.
Vorzugsweise Ausführungsformen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Im folgenden soll die Erfindung näher anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
Fi g. 1 die schematische Darstellung einer gemäß der
Erfindung ausgebildeten Korona-Entladungseinrichtung;
F i g. 2 den Querschnitt der in F i g. 1 gezeigten Korona-Entladungseinrichtung;
Fig.3 unter a) die Darstellung des Musters der Entladungspunkte bei einer bisher üblichen Korona-Entladung
und unter b) das Muster der Entladung bei einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Koronaentladungsvorrichtung;
F i g. 4 eine Darstellung der von einem Korona-Entladungsdraht ausgehenden Feldlinien bei einem anderen
Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Korona-Entladungseinrichtung.
In F i g. 1 und 2 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Koronaentladungseinrichtung dargestellt,
die eine zu ladende Fläche 4 enthält, welche aus einer fotoleitfähigen Schicht 6 und einer unter dieser
liegenden, geerdeten, elektrisch leitfähigen Platte 8 besteht. Derartige Flächen werden allgemein in den
elektrofotografischen Verfahren verwendet. Die Platte 8 dient als geerdete Gegenelektrode, so daß eine
Ladung auf der isolierenden Schicht 6 erhalten bleibt. Die Platte 8 kann ferner bei entsprechender Änderung
der vorhandenen Spannung auch eine positive oder negative Spannung führen. In einer anderen Ausführung
kann die Unterseite der fotoleitfähigen Schicht 6 bei Verzicht auf die Platte 8 einer positiven Korona-Emission
ausgesetzt werden. Die fotoleitfähige Schicht 6 hat eine derart geringe Leitfähigkeit, daß eine elektrostatische
Ladung ausreichend lange für praktische Anwendungszwecke gehalten wird. Dies erfordert einen
spezifischen Widerstand mindestens in der Größenordnung von 1013 Ohm cm für eine übliche elektrofotografisehe
Einrichtung.
In einem Abstand von der zu ladenden Fläche 4 sind eine oder mehrere Koronaelektroden 10 vorgesehen.
Diese können zur Erzeugung der Korona-Emission jede geeignete Struktur haben, beispielsweise die Form
runder Drähte, einer Messerkante o. ä. Der Abstand der Korona-Elektrode 10 von der zu ladenden Fläche 4 ist
zur optimalen Ladung durch die Eigenschaften der Elektrode, ihrer Abmessungen, die verwendeten Spannungen
und die Umweltbedingungen bestimmt. In der vorzugsweisen Ausführungsform wird für die Korona-Elektrode
ein nicht korrodierendes Material mit gleichmäßiger Oberfläche verwendet, das eine Korona-Entladung
ermöglicht und viele verschiedene Abmessungen und Formen haben kann. Eine typische
Korona-Drahtanordnung besteht aus glatten, rostfreien Stahldrähten mit 0,09 mm Stärke, die mit ihren Enden in
einem Polystyrol-Isolierblock (nicht dargestellt) oder einem anderen guten Isolator befestigt sind und einen
gegenseitigen Abstand von 12,7 mm haben. Sie befinden
sich in einer einzigen Ebene. Die Koronadrähte müssen nicht aus einem guten Leiter bestehen, sondern sie sind
vorzugsweise aus einem mechanisch stabilen Metall hergestellt. Der minimale Durchmesser des Koronadrahtes
10 ist durch Überlegungen hinsichtlich mechanischer Festigkeit bestimmt. Sein maximaler Durchmesser
ist durch die Tatsache bestimmt, daß die zur Korona-Entladung erforderliche Spannung mit steigendem
Drahtdurchmesser ansteigt und dann der Überschlagsspannung immer näher kommt. Wegen der
korrodierenden Wirkung der Korona-Entladung unter Bildung von Ozon, Stickstoffoxyden und bei Feuchtigkeit
auch Salpetersäure soll der Koronadraht vorzugsweise aus einem gegenüber Korrosion widerstandsfähigen
Material bestehen.
Innerhalb eines größeren Bereiches ist der Abstand zwischen dem Koronadraht 10 und der zu ladenden
Fläche 4 nicht kritisch, eine befriedigende Ladung wird bei Verwendung eines rostfreien Drahtes von 0,09 mm
Durchmesser und einer negativen Spannung von 4 bis 11 Kilo-Volt zwischen Platte 8 und Korona-Elektrode
10 sowie Luftatmosphäre bei 6,35 bis 12,7 mm erreicht.
In F i g. 2 ist der negative Pol einer Spannungsquelle 14 mit der Korona-Elektrode 10 zur Erzeugung einer
negativen Korona-Emission elektrisch verbunden. Die Spannung der Spannungsquelle 14 beträgt in einem
typischen Falle 6000 Volt. Der für die vorstehend
ij genannten Drahtdurchmesser zur Erzeugung einer
Korona-Entladung erforderliche Spannungsbereich liegt zwischen ca. 4000 und 11 000 Volt, vorzugsweise
beträgt die Spannung 6000 bis 8000 Volt. Dünnere Drähte benötigen geringere Spannungen, stärkere
J0 Drähte benötigen höhere Spannungen.
Auf der der zu ladenden Fläche 4 entgegengesetzten Seite der Korona-Elektrode 10 ist eine an negativer
Spannung liegende Feldelektrode 12 vorgesehen, die zur Erzeugung eines Feldes dient, welches eine
gegenüber der normalen unregelmäßigen negativen Korona-Emission eine regelmäßige, kotinuierliche
Emission bewirkt. In der beschriebenen Anordnung wird zwar eine Metallplatte 12 zur Erzeugung dieses
Feldes nahe dem Koronadraht 10 verwendet, es kann jedoch auch jede andere geeignete Struktur zur
Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes vorgesehen sein. Beispielsweise können parallele Litzen aus
leitfähigen Drähten, ein gewebtes Drahtgitter, ein ebenes, polygonales, zylindrisches oder anderweitig
gekrümmtes, kontinuierliches, leitfähiges Teil, ein durch Öffnungen gebildetes Gitter, eine durchgehende isolierende
Fläche mit eingebetteten Leitern oder eine Platte aus einem starren leifähigen Stoff, wie Stahl oder
Aluminium zusammen mit der geeigneten Spannung verwendet werden. Die Form der das elektromagnetische
Feld in der Nähe der Korona-Elektrode 10 erzeugenden Elemente ist derart, daß die an ihren
verwendeten Spannungen nicht selbst eine Korona-Emission erzeugen. Im allgemeinen hat die Feldelektrode
12 eine Breite des 10- bis lOOfachen Drahtdurchmessers oder mindestens die Abmessungen der Korona-Elektrode,
um sicherzustellen, daß das erzeugte elektromagnetische Feld an allen Stellen des Kegels der
Ladungsemission wirksam ist. Der Abstand der Feldelektrode 12 von der Korona-Elektrode 10 soll so
groß sein, daß ein dielektrischer Überschlag vermieden wird. Er hängt von den verwendeten Spannungen ab.
Typische Abstandswerte liegen in der Größenordnung von 12,7 mm.
Ein geeignetes elektromagnetisches Feld kann erzeugt werden, indem eine negative Spannung der
Spannungsquelle 16 an die Metallplatte 12 angelegt wird. Der absolute Wert dieser Spannung soll gleich
oder größer sein als die Spannung des Koronadrahtes
10. Liefert die Spannungsquelle 14 beispielsweise eine negative Spannung von 6000 Volt gegenüber der zu
ladenden Fläche 4, so soll die Spannungsqueile 16 vorzugsweise eine negative Spannung zwischen ca. 7000
und 8000 Volt für die Metallplatte 12 liefern, um ein ausreichend abstoßend wirkendes Feld zu erzeugen,
welches ein kontinuierliches Leuchtmuster an der zu ladenden Fläche 4 bewirkt, es können jedoch auch
höhere Spannungen bis zu ca. 11 000 Volt verwendet
werden, die jedoch unter demjenigen Wert liegen müssen, bei dem dielektrische Überschläge auftreten.
Geringere Spannungen bis zu ca. 4000 Volt sind gleichfalls möglich. Es sind Änderungen der von der
Spannungsquelle 16 an die Platte 12 gelieferten Spannung erforderlich, um, abhängig von Änderungen
der Spannung 14 des Koronadrahtes 10 sowie anderen veränderlichen Parametern, eine optimale Einstellung
zu erreichen.
Wird im Betrieb der Anordnung eine ausreichend hohe negative Spannung 14 an die Koronadrähte 10
angelegt, so ergibt sich eine Korona-Entladung in Form unregelmäßiger, diskreter, fast periodischer Leuchtpunkte
21 rings um den Koronadraht 10. Ohne die Erfindung auf irgendeine spezielle theoretische Erklä- |5
rung dieser Vorgänge einschränken zu wollen, wird angenommen, daß der Grund für diese periodische
Struktur der negativen Koronapunkte darin liegt, daß die Emission jeweils an einem erhöhten Punkt auf dem
Draht beginnt, an dem die stärksten Felder auftreten. Die resultierenden negativen Ladungen und entsprechenden
Felder verzögern die Emission von benachbarten Punkten längs der Korona-Elektrode 10 aus, die
innerhalb eines Bereiches starker Wechselwirkung mit den ersteren Punkten liegen. Der nächste Emissionspunkt
muß daher derjenige Punkt hoher Feldstärke sein, der gerade außerhalb dieses Bereiches starker Wechselwirkung
liegt. Dieser Bereich wird durch Streuung und Defokussierung von Elektronen und negativen Ionen im
Gas scheinbar vergrößert. Er wird verringert durch ein abstoßendes Feld in der Nähe des Koronadrahtes 10,
das durch Anlegen einer negativen Spannung gleich oder größer als diejenige des Koronadrahr.es 10 an die
Metallplatte 12 erzeugt wird. Die Verringerung dieses Bereiches starker Wechselwirkung tritt scheinbar
zumindest teilweise deswegen auf, weil das abstoßende Feld der Platte 12 die radiale Streuung der emittierten
Elektronen verringert, wie dies durch die gestrichelten Linien in F i g. 1 angedeutet ist. Dieses Feld verringert
daher die Auswirkung der emittierten Elektronen und negativen Ladungen auf benachbarte erhöhte Punkte,
und daher wird der Bereich der Wechselwirkung zwischen den Leuchtpunkten 22 auf dem Koronadraht
10 eingeengt. Die Leuchtpunkte 22 rücken näher zusammen und gehen eventuell ineinander auf, wodurch
die Gleichmäßigkeit der Ladung verbessert wird, indem ein kontinuierliches Leuchtmuster bei allen Abständen
entsteht, die gleich oder größer als der Abstand der zu ladenden Fläche 4 von der Korona-Elektrode 10 sind.
Die vorstehend beschriebene Wirkung ist in F i g. 3 dargestellt. Fig.3a zeigt das Ladungsmuster einer
Reihe unregelmäßiger, diskreter, fast periodischer Ladungspunkte 18 auf einer zu ladenden Fläche 4, wenn
die Korona-Elektrode 10 bei ca. 6000 Volt ohne abstoßendes Feld betrieben wird. Bei Erzeugung eines
solchen Feldes durch Anlegen einer Spannung von ca. 7500 Volt an die Platte 12 entsteht eine kontinuierliche
Linienladung 20, wie sie in F i g. 3b dargestellt wird.
Es zeigte sich ferner, daß die Erzeugung eines relativ positiven Feldes (durch Anlegen einer gegenüber der
Spannung der Elektrode 10 geringeren negativen Spannung an die Platte 12) eine Wirkung ähnlich der
beschriebenen zeigt. Liegen beispielsweise an der Korona-Elektrode 10 ca. 6000 Volt, so wird durch eine
negative Spannung von ca. 4000 Volt an aufwärts ein kontinuierliches Ladungsmuster erzeugt. Man nimmt an,
daß negative Ladungen am Umfang des Kegels emittierter Ladungen eines jeden Leuchtpunktes zurückgebogen
und von der Platte 12 angezogen werden, wie in F i g. 4 dargestellt. Ferner wird angenommen, daß
die relativ höheren Geschwindigkeiten der geladenen Teilchen nahe der Achse des Emissionskegels in
Richtung senkrecht zur Platte jegliche bedeutende Streuung dieser Teilchen verhindert, auch wenn die
Ladungen am Umfang des Kegels durch das Feld abgelenkt werden. Durch diesen Vorgang wird die
radiale Streuung des Emissionskegels gleichfalls eingeengt und die Wirkung auf benachbarte erhöhte
Punkte verringert. Damit verringert sich der Bereich der Wechselwirkung zwischen benachbarten Leuchtpunkten,
wodurch sie näher zusammenrücken und eine gleichmäßigere Ladung erzeugen. Der Vorgang des
Umlenkens unerwünschter Ladungen am Umfang des Emissionskegels durch die Platte 12 hängt von deren
Abstand von der Elektrode 10 sowie den relativen Abmessungen dieser Elemente ab. Die Breite der Platte
12 ist um einige Größenordnungen größer als der Durchmesser der Elektrode 10, um ein wirksames Feld
im Bereich der Elektrode 10 zu sichern. In dem speziellen Fall, daß die Spannungen der Platte 12 und
der Elektrode 10 übereinstimmen, wird durch das Feld eine Tangentialkomponente der Feldstärke erzeugt, die
eine fokussierende Wirkung auf den Ladungsemissionskegel ausübt.
Aus der vorstehenden Beschreibung geht hervor, daß anstelle der Platte 12 gemäß der Erfindung auch jede
andere ebene Anordnung zur Erzeugung eines Feldes in der Nähe der negativen Korona-Elektrode 10 verwendet
werden kann.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Einrichtung wird ein elektromagnetisches Feld in der Nähe des
negativen Koronadrahtes 10 zur Minimalisierung der Wechselwirkung zwischen benachbarten Leuchtpunkten
der negativen Korona erzeugt, wodurch diese Punkte näher aneinanderrücken und ineinander übergehen.
Damit wird die Gleichmäßigkeit des Koronamusters auf der zu ladenden Fläche verbessert. Der Bereich
der Wechselwirkung zwischen benachbarten Emissionspunkten der negativen Korona-Emission wird verringert,
da die Divergenz des Kegels emittierter Ladungen bei jedem Emissionspunkt entweder durch ein abstoßendes
Feld, eine Tangentialkraftwirkung auf die Ladungen oder durch Umlenkung der Ladungen des
Kegelumfanges durch ein anziehendes Feld, welches etwas positiver gegenüber der Koronaspannung ist,
verringert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 709 682/21
Claims (9)
1. Verfahren zum gleichförmigen negativen Aufladen einer Fläche mittels einer Koronaentladung,
dadurch gekennzeichnet, daß dem durch eine oder mehrere Koronaentladungselektroden
erzeugten elektrostatischen Feld in bezug auf die aufzuladende Fläche mittels einer auf der der
aufzuladenden Fläche abgewendeten Seite der Koronaentladungselektrode bzw. -elektroden angeordneten
Feldelektrode ein homogenes, senkrecht zur aufzuladenden Fläche verlaufendes elektrostatisches
Feld gleicher Richtung überlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der absolute Wert der an die
Feldelektrode angelegten Spannung gleich oder größer als der Spannungswert der an die Koronaentladungselektrode
bzw. -elektroden angelegten Spannung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an die Koronaelektrode eine
negative Spannung von 6 Kilo-Volt angelegt wird, und daß an die Feldelektrode eine negative
Spannung von 7 bis 8 Kilo-Volt angelegt wird.
4. Koronaentladungsvorrichtung zum gleichmäßigen negativen Aufladen einer Fläche, mit einer
Koronaentladungselektrode und mit einer Spannungsquelle zum Anlegen eines gegenüber der
aufzuladenden Fläche negativen Potentials an die Koronaentladungselektrode, gekennzeichnet durch
eine auf der der aufzuladenden Fläche (4, 6) abgewandten Seite der Koronaentladungselektrode
(10) angeordnete, ein homogenes, senkrecht zur aufzuladenden Fläche (4, S) verlaufendes elektrostatisches
Feld gleicher Richtung wie das zwischen Koronaentladungselektrode (107) und aufzuladender
Fläche erzeugte Feld erzeugende Feldelektrode (12).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feldelektrode (12) auf einem negativen Potential liegt, dessen Absolutwert gleich
oder größer als der Absolutwert des Potentials ist, auf dem die Koronaentladungselektrode (10) liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Koronaentladungselektrode
(10) annähernd · in der Mitte zwischen der Feldelektrode (12) und der aufzuladenden Fläche (4,
6) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldelektrode (12)
aus einer elektrisch leitenden Metallplatte besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Breite
der Feldelektrode (12) jeweils wesentlich größer als die geringste Breite der Koronaentladungselektrode
(10) ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Koronaentladungselektrode
(10) an einer negativen Spannung 6°. von 6 Kilo-Volt und die Feldelektrode (12) an einer
negativen Spannung von 7 bis 8 Kilo-Volt liegt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US59827766 | 1966-12-01 | ||
DER0047489 | 1967-12-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1597897C3 true DE1597897C3 (de) | 1978-01-12 |
Family
ID=
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