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Umsteuerung für elektrische Hebezeuge, insbesondere Aufzüge. Es sind
bereits Umsteuervorrichtungen für Hebezeuge bekannt, bei welchen die Umsteuerung
der Bewegungsrichtung des Motors mittels einer durch Solenoid betätigten Kontaktbrücke
bewirkt wird, die den Stromkreis im Motoranker in der einen oder anderen Richtung
schließt. Es ist ferner bekannt, ein Umsteuersolenoid mit zwei Wicklungen zu verwenden
und das Schließen des Motorstromkreises von dem Schließen des Stromkreises der Umsteuervorrichtung
abhängig zu machen.
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Bei Motoren mit Nebenschlußfeld ist es notwendig, bei Abwärtsbewegung
für die elektrische Bremsung den -Stromkreis im Nebenschlußfeld zu erhalten, wenn
der Anker vom Leitungsnetz abgeschaltet ist. Dies geschieht gewöhnlich durch einen
besonderen Schalthebel, welcher- verschiedene Nachteile mit sich bringt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird -der Stromkreis im Nebenschluß
quer zum Anker selbsttätig durch den Strom geschlossen gehalten, der durch den als
Generator wirkenden Motor erzeugt wird, während der Anker nach dem Unterbrechen
des Hauptstromkreises vermöge der lebendigen Kraft der bewegten Teile ausläuft.
Dieser Ström wird durch eine Hilfswicklung des Solenoids zur Bewegung des Brückenkontaktes
der Umsteuerungsvorrichtung hindurchgeschickt und hält den Brückenkontakt in solcher
Lage, daß der gewünschte Stromkreis aufrechterhalten bleibt. Dadurch wird die Anwendung
des erwähnten Schalthebels unnötig. Der Umsteuerschalter wechselt lediglich die
Pole, während der Hauptschalter den Stromkreis unterbrochen hat.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Die in ihrer Gesamtheit durch das Zeichen i i dargestellte Umsteuerungsvorrichtung
weist ein Solenoid io- auf, welches auf den Kern 12 wirkt und zwei Wicklungen 13
und 14 besitzt. Der Kern 12 trägt einen Brückenkontakt mit zwei isolierten Kontaktstücken
15 und 16, welche durch biegsame Leitungen 17, 18 oder Schleifkontakte mit Polen
ig, zo verbunden sind. An die Pole 1g, 2o sind die Kontaktbürsten des Motorankers
21 angeschlossen.
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Der Brückenkontakt spielt zwischen vier Kontakten 22, 23, 24., 25,
die in bekannter Weise über Kreuz miteinander verbunden sind, derart, daß beim Heben
und Senken des Brückenkontaktes ein Umkehren des Stromlaufes im Motoranker eintritt.
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Die Kontakte 23, 25 und indirekt die Kontakte 2q., 22 sind mit einem
zweiten Schalter 26 verbunden, welcher durch ein Solenoid 27 bekannter Art betätigt
wird. Wenn kein Strom dieses Solenoid durchfließt, so hat der Schalter die gezeichnete
Stellung, in welcher
er zwei Kontaktstücke 28', 29' miteinander
'verbindet. Das Kontaktstück 29' ist mit dem Kontaktstück 25 verbunden, ferner das
Kontaktstück 28' durch einen Widerstand 30 mit dem unteren Kontaktstück 28
und dieses sowohl mit dem Kontaktstück 23 als auch mit der an die negative Hauptleitung
angeschlossenen Feldwicklung.46.
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Das zweite untere Kontaktstück 29 ist durch eine Funkenlöschvorrichtung
31 mit der positiven Hauptleitung und andererseits mit dem- Schalthebel des
Fahrzellenschalters 32 verbunden. Der eine Pol des Solenoids 27 ist mit der negativen
Hauptleitung und durch eine zweite Leitung mit dem einen Pol der Wicklung 13 des
Solenoids io verbunden. Der andere Pol des Solenoids 27 ist mit einem beweglichen
Schalthebel 36 verbunden, der zwischen zwei Kontakten 34, 35 beweglich ist und von
dem Kern 12 des Solenoids durch einen Drücker 1511 umgestellt werden kann. Der untere
Kontakt 34, der der Aufwärtsfahrt des Hebezeuges entspricht, ist durch eine Leitung
mit dem Kontakt 40 des Fahrzellenschalters verbunden. Der der Abwärtsbewegung entsprechende
Kontakt 35 ist mit dem für die Abwärtsfahrt bestimmten Kontakt 40' des Fahrzellenschalters
und andererseits mit dem zweiten Pol der Wicklung i3 verbunden. Der Kontakt 22 ist
noch über einen Rheostaten an die negative Hauptleitung angeschlossen.
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Die Wirkung dieser Einrichtung ist folgende: Bei der gezeichneten
Stellung verbindet der Schalter 26 die Kontaktstücke 2-8',-:29' und schließt dadurch
die Wicklung 14 der Umsteuervorrichtung i i und den '.Motor - durch den Widerstand
3o kurz.
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Wird der Schalthebel des Fahrzellenschalters 32 auf den Aufwärtskontakt
40 gelegt, so tritt der Strom aus der pofitiven Hauptleitung in Richtung der ungefiederten
Pfeile über den Kontakt 29 und den Kontakt 40 zu dem Kontakt 34, von da in die Wicklung
des Solenoids 27 und von dort zur negativen Leitung. Das Solenoid 117 zieht seinen
Kern 116 an. Nunmehr ist ein Stromkreis von der positiven Hauptleitung über die
Kontakte 29 und 28 zum Nebenschlußfeld 46 gebildet. Andererseits geht der positive
Strom über Kontakte 28 und 23 zum Pol 20 des Ankers 2i, dann über i 9 zum Kontakt
22 und von dort durch den Rheostaten zur negativen Hauptleitung. Somit ist die Schaltung
für die eine Laufrichtung des Motors gegeben. Für diese Laufrichtung ist die Wicklung
14 kurzgeschlossen, so daß das Hauptsolenoid 27 allein erregt wird. Denn wenn die
Brücke 15, 16 die in der Zeichnung dargestellte Lage hat, so liegt die Wicldung
14 in einem Stromkreis, der von einem Ende der Wicklung über Kontakt 24, Kontakt
23, Brücke 16, biegsame Leitung i8 und Pol 2,o zu dein anderen Ende der Wicklung
verläuft; in anderen Worten, wenn. das Br ückenstück die erwähnte Lage hat, sind
leide Pole der Wicklung 14 mit demselben Pol des Ankers verbunden und somit kurzgeschlossen.
Der Zweck besteht darin, zu verhindern, daß Strom durch die Wicklung 14 fließt,
wenn das Solenoid to nicht erregt werden soll, d. h. für die Aufwärtsfahrt, bei
welcher das Hauptsolenoid 27 allein erregt werden soll. Wenn die Wicklung 14 im
Nebenschluß zum Anker läge, so würde ein Strom durch die Wicklung hindurchfließen
und die Brücke anheben.
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Wird der Fahrzellenschalter 32 für die Abwärtsfahrt auf den Kontakt
40' gelegt, so geht der positive Strom in Richtung der Kugelpfeile von dem Kontakt
40' zu dem Kontakt 35 und von da durch die Wicklung 13 und zur negativen Hauptleitung.
Infolgedessen wird der Kern 12 angehoben und legt den Schalthebel 36 auf den Kontakt
35 um und gibt dem Strom einen Weg zum Solenoid 27, Somit wird dessen Kern 26 wieder
angehoben und schließt wie vorhin den Strom im Nebenschlußfeld 46 in derselben Richtung.
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Der vom Kern 12 gehobene Brückenkontakt 15, 16 schaltet den Motoranker
zwischen die Kontakte 24, 25, so daß die Stromrichtung im Motoranker umgekehrt ist.
Jetzt ist ein Ende der ZVicklung 14 mit einer Bürste des Ankers über den Kontakt
24 und die Leitung 17 verbunden, während das andere Ende dieser Wicklung
mit der anderen Bürste des Ankers über den Pol 2o verbunden ist. Wenn nun der Strom
mittels des Fahrzellenschalters 32 im Hauptsolenoid wieder unterbrochen wird und
der Kern 26 wieder in die alte Lage zurückfällt, so fließt noch immer Strom durch
die Wicklung 14, welcher von dem Anker erzeugt wird, während dieser durch die lebendige
Kraft noch weiterläuft, so daß die Kontaktbrücke 15, 16 in Berührung mit den Kontakten
24 und 25 bleibt, bis der Anker zum Stillstand gekommen ist. Das Nebenschlußfeld
ist stets im Nebenschluß zum Anker geschaltet, ausgenommen, wenn das Brückenstück
15, 16 keine von seinen beiden Endlagen einnimmt, sondern sich in einer Zwischenstellung
zwischen den Kontakten 24, 25 bzw. 22, 23 befindet.