DE149609C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02P—CONTROL OR REGULATION OF ELECTRIC MOTORS, ELECTRIC GENERATORS OR DYNAMO-ELECTRIC CONVERTERS; CONTROLLING TRANSFORMERS, REACTORS OR CHOKE COILS
- H02P1/00—Arrangements for starting electric motors or dynamo-electric converters
- H02P1/02—Details of starting control
- H02P1/04—Means for controlling progress of starting sequence in dependence upon time or upon current, speed, or other motor parameter
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- Power Engineering (AREA)
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Description
sfi a itczl'icijc! ι έ'α fei ι \'α ιι i !λ.
KAISERLICHES
PATENTAMT.
M 149609 KLASSE 2Ic.
in NÜRNBERG.
Das bisher ausgeübte Verfahren, Gleichstrommotoren mittels elektromagnetischer ;
Relais selbsttätig und stoßfrei anzulassen, bestand zumeist darin, eine Reihe elektro- !
magnetischer, auf verschiedene Spannungen justierter Relais parallel zum Motoranker zu
legen und durch diese entsprechend der allmählich steigenden Gegenspannung des Ankers
die einzelnen Widerstandsstufen der Reihe
ίο nach kurz zu schließen. Derartige Relaisanlasser
sind u. a. in den deutschen Patentschriften 120873, 1SOSOQ, 138399 und 139471
beschrieben.
In der Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung
sind die bei diesem bisher üblichen Verfahren auftretenden Verhältnisse graphisch dargestellt.
Die Kurve k zeigt den Verlauf der Ankerspannung als Funktion der Zeit T. Die Relais
— im vorliegenden Falle wurden drei angenommen — sind auf die Spannungen E',
E", E'" einjustiert, d. h. wenn die Ankerspannung den Wert E' erreicht, wird der
Anker des ersten Relais angezogen und die erste Widerstandsstufe kurzgeschlossen, bei E"
wird die zweite oder erste und zweite, bei E"' die dritte oder erste, zweite und dritte
Stufe kurzgeschlossen und schließlich steigt die Ankerspannung noch bis auf den Wert E
der Netzspannung.
Das vorstehend gekennzeichnete, bisher übliche Verfahren zeigt folgende Mängel:
i. Damit die Relais richtig arbeiten können, muß die Netzspannung sehr konstant sein.
Ist dieselbe zu hoch, so erfolgt bei Einschaltung des letzten Relais ein großer Strom-
JET £111
stoß entsprechend J1'" = -——;—-—, wenn n>„
der Ankerwiderstand ist. Noch ungünstiger wird es, wenn die Netzspannung zu gering
ist. Sinkt dieselbe unter den Wert E'" oder gar E", so bleibt die letzte bezw. bleiben die
letzten beiden Widerstandsstufen eingeschaltet, der Motor läuft doppelt verlangsamt, einerseits
infolge mangelnder Netzspannung, andrerseits infolge der Stromdrosselung, und die
Anlaßwiderstände können sich übermäßig erhitzen.
2. Die Relais sind für verschiedene Spannungen zu wickeln, erfordern daher eine
genaue Berechnung und höhere Herstellung^- kosten als bei gleichartiger Wicklung; außerdem
besteht ihre Wicklung aus vielen Windungen dünnen Drahtes, daher sind sie empfindlich
gegen äußere Einflüsse. Für höhere Spannungen wird man überdies seine Zuflucht zu hohen Vorschaltwiderständcn nehmen
müssen, die wiederum kostspielig und empfindlich sind.
3. Das Verfahren ist nur anwendbar für Gleichstrommotoren, nicht aber für Ein- oder
Mehrphaseninduktionsmotoren, weil bei diesen die Ankerspannung mit steigender Umdrehung
fällt.
4. Will man das Verfahren nicht nur zum Anlassen, sondern auch zum Abbremsen des
Nachlaufens z. B. von Gleichstrommotoren
verwenden, so kommt man zu recht ver- ;
wickelten Konstruktionen und Schaltungen, i wie die angezogene Patentschrift 139471 zeigt. j
Alle diese Fehler werden bei dem neuen Anlaßverfahren vermieden, dessen Arbeitsweise
auf folgender Überlegung gegründet ist:
Wird der Motor wieder, wie oben angenommen, mit Hilfe von drei Widerstandsstufen
angelassen, so steigt beim umschalten des Motors (Fig. 1) die Stromstärke zunächst
auf den Wert J1 an; beginnt der Motor zu laufen, so steigt die Gegenspannung langsam
auf den Wert E' entsprechend einer bestimmten Umdrehungszahl an, dabei fällt gleichzeitig
die Stromstärke allmählich auf den Wert J' herab. Wird nun in diesem Augenblick T'
die erste W7iderstandsstufe kurzgeschlossen, so steigt die Stromstärke wieder auf einen
höheren Wert, z. B. J\ an. Erhöht sich hierauf die Umdrehungszahl wiederum um
ein bestimmtes Maß, so sinkt die Stromstärke auf einen geringen Wert, z. B. J" herab, um
beim Kurzschließen der zweiten Widerstandsstufe auf den Wert J1" anzusteigen. Dicselben
Erscheinungen treten beim Ausschalten jeder folgenden Widerstandsstufe, auf und j
nach dem Kurzschließen der letzten Stufe j sinkt die Stromstärke schließlich auf den der j
Belastung des Motors entsprechenden Wert J herab. Die Kurve i für den Verlauf des
Ankerstromes hat daher eine sägenartige Form.
Statt nun die Relais bei steigender Spannung wirken zu lassen, ist das neue Anlaßverfahren
darauf basiert, die Relais bei jeweiligem Abfallen des Ankerstromes selbsttätig weiterschalten zu lassen, d. h. die Relais
sind nicht mit Spannungswicklungen versehen, sondern im wesentlichen mit Hauptstromwicklungen;
ist daher nach der Zeit T' die Stromstärke auf den Wert J' gefallen, so fällt der Anker des ersten Relais ab und
schließt die erste Widerstandsstufe kurz. Dabei steigt die Stromstärke auf einen höheren
Wert J1', so daß vorläufig die übrigen gleichfalls im Hauptstrom liegenden Relais nicht
abfallen können. Erst wenn wiederum nach der Zeit T" die Stromstärke auf einen bestimmten
Wert gefallen ist, wird durch das nächste Relais eine Widerstandsstufe kurzgeschlossen
usw.
Fig. 2 stellt die Strom- und Spannungsverhältnisse beim Anlassen eines Ein- oder
Mehrphaseninduktionsmotors dar. Bei einem solchen nimmt die Spannung zwischen zwei
Klemmen des Rotors nicht zu, sondern ab. Die Spannungskurve k hat daher eine fallende
Tendenz, die Stromkurve i dagegen hat im wesentlichen die gleiche sägenartige Form
wie in Fig. 1. Es ist daher einleuchtend, daß das neue Anlaßverfahren, welches nur
auf der Stromkurve basiert, aber durchaus unabhängig von der Spannungskurvc ist, in
gleicher Weise für Ein- oder Mehrphasenmotoren, wie für Gleichstrommotoren anwendbar
ist.
Fs sind zwar bereits Ivelaisschaltungen bekannt geworden, bei denen die allmähliche
Abschaltung der Anlaßwiderstände unter Mitwirkung von Hauptstromwicklungen bewirkt
wird, z. B. in der amerikanischen Patentschrift 655335 und in der deutschen Patentschrift
142450; bei diesen Einrichtungen konnten aber Hilfsspulen mit Ncbcnschlußwicklung,
welche den Hauptstromspulen entgegenwirken und welche auch während der Abschaltung
der einzelnen Widerstände eingeschaltet sind, nicht entbehrt werden. Derartige Anordnungen
zeigen daher die oben erwähnten Fehler der Spannungsrelais: die Wirkung der Relais wird durch Spannungsschwankungen
beeinflußt, das Verfahren ist für Drehstrommotoren nicht verwendbar usw. Im Gegensatz
hierzu stehen die Relais bei dem vorliegenden Verfahren während der eigentlichen
Schaltpcriodc nur unter dem Einfluß von Hauptstromwicklungen, während etwa vorhandene
Hilfswicklungen zuvor außer Tätigkeit gesetzt werden.
Die Fig. 3 und 3 a zeigen die zur Aus-Übung des Verfahrens erforderlichen Einrichtungen
in einfachster schematischcr Form. Hierbei sind abc drei Relais, welche lediglich
mit Hauptstromwicklung versehen sind und welche der Reihe nach die Widerstandsstufen
JP1 jr., ?JAj, welche in den Ankerstromkreis
des Motors d eingeschaltet sind, kurzschließen sollen. Wird der Hebelschalter e
eingeschaltet, so verläuft ein Strom vom positiven Pol über e, Nebenschluß wicklung/nach
dem negativen Pol, ein zweiter Strom vom positiven Pol über c, Anker d, die Kontakte
m 1, k I, h g durch die Serienwicklungen abc
der Relais nach dem negativen Pol zurück. Durch den hierbei auftretenden Strom werden
die drei Anker η ο ρ emporgehoben (Fig. 3 a), so daß nunmehr der Ankerstromkreis durch
die Widerstände W1 w.2 W^ fließen muß. Sinkt
die Stromstärke infolge der steigenden Umdrehungszahl des Motors auf einen Wert J',
so fällt der Anker 11 des ersten Relais a ab und schließt die Widerstandsstufe νλ mittels
der Kontakte, g h kurz. Dadurch steigt der Strom wieder auf den AVert J1', fällt dann
aber mit steigender Umdrehungszahl allmählieh wieder herab. Sinkt hierbei der Strom
z. B. auf den Wert J" (J" < J'), so läßt das zweite Relais b seinen Anker 0 los und schließt
die zweite Widerstandsstufc n>.2 kurz. Das
Spiel erneuert sich, d. h. die Stromstärke steigt zunächst wieder auf einen höheren Wert J1"
und fällt dann wieder auf einen Wert J'"
herab (J'" < J") und schließt die letzte Widerstandsstufe
W3 kurz. Bei dieser Anordnung ist es erforderlich, die Stromstärken J' J" J'",
auf welche die Relais eingestellt sind, etwas verschieden voneinander zu wählen (J'y>J"
> J'"J, damit nicht beim Sinken der Stromstärke gleich mehrere Widerstandsstufen kurzgeschlossen werden.
Fig. 3 zeigt außerdem noch, daß die beschriebenc
Rclaisschaltung ohne weiteres zum Abbremsen des Motornachlaufs benutzt werden kann. Wird nämlich der Hebelschalter
in seine Ruhelage (Fig. 3) zurückgebracht und der Kontakt q geschlossen, so arbeitet
der Motor als Generator, indem ein Stromkreis von d über ml, k i, hg, abcq zurück
nach d fließt. Ist der Motor von außen erregt, so wird die Bremswirkung' eine
Falle wird das
kräftigere;
im vorliegenden
Feld des Motors beim Bremsen nur durch Remanenz gebildet, wobei die Bremswirkung
schwächer ist. Der erste Stromstoß, welcher bei dieser Nachlaufabbremsung vom Anker
ausgeht, wird wiederum in gleicher Weise wie beim Anlassen des Motors die Anker η ο ρ der Relais α b c anheben, und beim Sinken
der Stromstärke wird der Reihe nach eine Widerstandsstufe nach der anderen kurzgeschlossen
werden, so daß der Nachlauf des Motors bei größter Stromstärke in denkbar kürzester Zeit abgebremst Avird.
Fig. 4 zeigt die Anwendung des Verfahrens auf Ein- oder Mehrphaseninduktionsmotoren.
Erhält mittels des dreipoligen Schalters abc der Stator Strom, so werden in dem Rotor
Ströme induziert, welche an den Schleifringen de/ abgenommen werden und in den Widerständen
W1 W2 W3, V1 v.2 V
I A
I A
u3 verlaufen.
1 2 3 1 2 3 1 1 3
In eine der drei Ankerleitungen sind die mit Hauptstromwicklung versehenen Relais g h i eingeschaltet. Durch den ersten Stromstoß werden nun wieder die drei Anker k I m emporgehoben. Sinkt darauf die Stromstärke in dem von d ausgehenden Zweige auf den Wert J', so fällt zunächst der Anker k ab und schließt mittels der Kontakte Ti1 jz., die Widerstandsstufen Zi1 V1 W1 kurz. Hierbei ist angenommen, daß die Stromzuleitung von dem Widerstand V1 zu der Kontaktplattc des Ankers k mittels eines elastischen Kabels bewirkt wird. In gleicher Weise, wie oben für den Gleichstrommotor beschrieben, schalten die übrigen Relais die nächsten Widerstandsgruppen U2V2Wo bezw. u.A V3 W3 kurz, wenn die Rotorstromstärke auf den Wert J" bezw. J"' gefallen ist.
In eine der drei Ankerleitungen sind die mit Hauptstromwicklung versehenen Relais g h i eingeschaltet. Durch den ersten Stromstoß werden nun wieder die drei Anker k I m emporgehoben. Sinkt darauf die Stromstärke in dem von d ausgehenden Zweige auf den Wert J', so fällt zunächst der Anker k ab und schließt mittels der Kontakte Ti1 jz., die Widerstandsstufen Zi1 V1 W1 kurz. Hierbei ist angenommen, daß die Stromzuleitung von dem Widerstand V1 zu der Kontaktplattc des Ankers k mittels eines elastischen Kabels bewirkt wird. In gleicher Weise, wie oben für den Gleichstrommotor beschrieben, schalten die übrigen Relais die nächsten Widerstandsgruppen U2V2Wo bezw. u.A V3 W3 kurz, wenn die Rotorstromstärke auf den Wert J" bezw. J"' gefallen ist.
Auch bei Drehstrommotoren würde eine selbsttätige Nachlaufabbremsung möglich sein.
wenn man z. B. unter Verwendung einer besonderen Gleichstromquelle q in ausgeschalteter
Stellung des Hebelschalters a b Gleichstrom in die Statorwicklung des Drehstrommotors
hineinschickt. Es wird jedoch von dieser Möglichkeit weniger Gebrauch gemacht werden
können, da eine besondere Gleichstromquelle nicht immer zur Verfügung sein wird.
In der Schaltung gemäß Fig. 4 sind die Relais als Einphasenmagnete dargestellt und
nur in den einen Rotorstromkreis eingeschaltet. Man kann jedoch die Magnete ebensowohl
als zwei- oder dreipolige Mehrphasenmaguetc ausführen und ihre Wicklung in
mehrere oder sämtliche von den Schleifbürstcn ausgehende Leitungen hineinlegen.
Es sei noch erwähnt, daß es, besonders wenn große Stromstärken in Frage kommen,
sowohl für Gleichstrom wie für Wechselstrom genügt, wenn man nur einen Teil des Ankerstromes durch die Relaiswicklung sendet.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Schaltungen können noch in einigen Punkten verbessert
werden. Zunächst ist der große, wenn auch nur einen Moment dauernde Stromstoß, welcher sofort beim Einschalten infolge des
Kurzschlusses der sämtlichen Widerstandsgruppen auftritt, unangenehm, und weiterhin
kann es erwünscht sein, die Werte J'J" J'" des Ankerstromes, bei welchem die Relais die
Widerstandsstufen der Reihe nach kurzschließen sollen, gleich zu machen, ohne dabei
ein gleichzeitiges Abfallen mehrerer Relais befürchten zu müssen. Diese Forderungen
sind in den Schaltungen der Fig. 5 bis 8 erfüllt.
Sollen beim Einschalten des Stromes durch den Hebelschalter e die Widerstände durch
die Relais nicht kurzgeschlossen sein, so läßt sich dies in einfachster Weise (Fig. 5) dadurch
erreichen, daß die Anker der Relais in der Offenstellung des Hebelschalters e z. B. durch
die mit entsprechenden Erhöhungen r, r.2 r.,
versehene Schiene r mechanisch emporgehoben sind und daß der Kontakt e des Hebelschalters
bereits Strom erhält, bevor die Relais herabfallen können. Auf diese Weise wird sicher
vermieden, daß beim Einschalten die Widerstände kurzgeschlossen sind.
Eine andere Ausführungsform, welche dem gleichen Zweck dient, ist in den Fig. 6 bis 8
dargestellt. Hier wird ein besonderes Hilfsrelais α (Fig. 6) dazu benutzt, durch die Kontakte
b c in Ruhestellung den Ankerstromkreis zu unterbrechen. Außerdem erhalten die
Anlaßrelais je eine Hilfswicklung d ef, welche
vorteilhaft parallel zu den Kontakten be geschaltet
wird. Diese Hilfswicklungen def dienen lediglich dazu, die Anker g h i der
Anlaßrelais emporzuheben, und werden sofort nach erfolgtem Einschalten des Hilfsrelais a,
wenn dasselbe seinen Anker A- anzieht, kurzgeschlossen. Der Stromverlauf ist hierbei
folgender: Vom positiven Pol geht der Strom
über den Hellelschalter /, Leitung; n, die ;
Hilfsspulen def, den Anker m, die Kon- :
takte t s r qp ο nach dem negativen Pol. So- ■
bald die Anker ghi angezogen sind, wird
der Strom an den Stellen op, q r, st unterbrochen.
Es bietet sich jedoch ein zweiter Weg" über w:1 x, w., r, W1 ii nach dem negaih'cn
Pol. Da die Anlaßwiderstände W1 »'., W3, wie auch die Hauptstromwicklungen
ίο u ν χ verhältnismäßig; wenig Widerstand besitzen,
so wird der durch die Spulen def fließende Strom nur unwesentlich geschwächt.
Sobald die Anker g h i angezogen sind, werden die Abhängigkeitskontakte ^1 bis ,,. geschlossen
und dadurch die Spule des Hilfsrelais α eingeschaltet. Erst jetzt zieht das
letztere seinen Anker an und schließt an den Kontakten b c den Hauptstrom für den Anker
m, nachdem sämtliche Anlaßwiderstände vorgeschaltet sind. Die Anordnung der Abhängigkeitskoutakte
^1 bis ^0 ist zwar nicht
unbedingt erforderlich, aber immerhin erwünscht, um beim Versagen einer der Hilfswicklungen
d ef eine Einschaltung- des Motors bei ganz oder teilweise kurzgeschlossenem
Vorschaltwidcrstand zu verhüten.
Ist der Anker /.· des Hilfsrelais α angezogen,
so erhält die. Spule α noch auf einem zweiten Wege Strom, nämlich vom positiven
Pol über /, Kontakt b, das elastische Kabel y, Spule α nach dem negativen Pol. Der
Relaisanker k wird daher angezogen bleiben, auch wenn nachträglich die Abhängigkeitskontakte ^1 bis ^0 wieder unterbrochen werden.
Die oben weiterhin aufgestellte Forderung, daß sämtliche Relais bei gleicher Stromstärke
ihre Anker loslassen und trotzdem in bestimmter Reihenfolge die Widerstandsstufen
kurzschließen sollen, ist in der Schaltung gemäß Fig. 6 durch eine Unterteilung der
Hauptstromwicklungen außer der ersten u in je zwei Teile V1 r.,, X1 x,, erreicht. Wenn das
erste Relais u zur Wirkung gekommen ist, el. h. seinen Anker fallen gelassen hat, so
schließt es nicht nur den Widerstand w,, sondern außerdem noch die Hauptstromwicklung
des eigenen Relais u und einen Teil der Hauptstromwicklung des nächstfolgenden Relais
T1 kurz und verringert dadurch die Amperewindungszahl
des nächstfolgenden Relais um einen bestimmten Betrag, während die Amperewindungszahl aller weiteren Relais χ
usw. voll zur Geltung kommt. Fällt der Anker des nächsten Relais ν ab, so schließt
er wieder den Rest v., der eigenen Hauptstromwicklung, den Widerstand w., und einen
Teil der Hauptstromwicklung des nächsten Relais X1 kurz usw.
Die Fig. 6, 6 a und 6 b zeigen den Zustand der Relais in den verschiedenen Phasen der
Einschaltung. In Fig. 6 a sind die Anker der Relais angezogen, die Widerstände W1W2W..
vorgeschaltet und die Abhängigkeitskontakte ^1
bis ^0 kurzgeschlossen. In Fig. 6b ist auch
der Anker k des Hilfsrelais α angezogen, nachdem durch Kurzschließen der Abhängigkeitskontakte
^1 bis ^(i die Spule α Strom erhalten
hat. Bei Ausschaltung des Hebelschalters / kehren alle Relais in ihren Anfangszustand
(Fig. 6) zurück.
Fig. 7 zeigt dieselben Verbesserungen in ihrer Anwendung auf einen Drehstrommotor.
Es sei nur erwähnt, daß das Hilfsrelais a doppelte Unterbrechungskontakte bt C1, b.2 c,
für die Ankerströme, sowie einen Hilfskontakt b:i c3 für die Spule α erhalten muß, und
daß die Anker der Anlaßrelais u ν χ vorteilhaft
aus je zwei Teilen bestehen, damit nicht die Spulen def, wenn sie durch die Kontakte
bi C1 kurz geschlossen werden, drosselnd
auf die Wicklungen 11 ν χ einwirken können.
Statt eines einfachen Hebelschalters ist im vorliegenden Fall ein doppclpoliger Umschalter
/, /., gewählt, so daß die ganze Einrichtung einen Umkehrrelaisanlasser für einen
Drehstrominduktionsmotor darstellt.
Es scheint verwickelt, daß zur Verhinderung eines großen Stromstoßes beim Einschalten
ein besonderes Hilfsrelais α erforderlich ist. Wie Fig. 8 zeigt, ist jedoch in vielen
Fällen ein besonderes Hilfsrelais gar nicht erforderlich, wenn die Unterbrechungskontakte
b c der Fig. 6 und 7 mit anderen ohnehin erforderlichen Einrichtungen verbunden werden
können. Fig. 8 stellt z. B. in einfachster schematischer Form unter Fortlassung aller
Nebenapparate eine selbsttätige Druckknopfsteuerung für Aufzüge dar, für welche ein
elektromagnetischer Umschalter α b, der die Drehrichtung des Motors bestimmt, ohnehin
erforderlich ist. Dieser Umschalter wird im vorliegenden Fall derart angeordnet, daß eierst
zur Wirkung kommt, d. h. daß er erst dann den Hauptstrom einschaltet, wenn sämtliche
Anlaßrclais mittels ihrer Hilfsspulen die Anlaßwiderstände vorgeschaltet haben. Dies
wird am besten durch eine Verfolgung" der Stromläufe erläutert: Es sei der Druckknopf c
gedrückt; dann fließt vom positiven Pol aus über c ein Strom über die Spule α und die
Hilfsspulen gfe der Anlaßrelais nach dem negativen Pol. Die Widerstände der Hilfsspulen
sind nun derart gewählt, daß der die Spulen α g f e durchfließende Strom noch nicht
imstande ist, mittels der Spule α den Umschalter zu bewegen, wohl aber mittels der
Spulen gfe die Relaisankcr anzuheben. Erst wenn durch Anziehen der Anlaßrelais die Abhängigkeitskontakte
^1 bis JjT1J geschlossen sind,
wird der Strom, welcher die Spule α durchfließt, derartig verstärkt, daß die Spule a des
Umschalters zur Wirkung kommen kann. Die
Hilfsspulen efg dürfen durch die Abhängigkeitskontakte
^1 bis \% nicht vollständig kurzgeschlossen werden, da sonst die Anker der
Anlaßrelais sofort wieder abfallen würden: es ist daher in den über die Kontakte ^1
bis ^n führenden Nebenstromkreis ein entsprechender
Widerstand h hineingelegt, welcher ein gänzliches Verschwinden des Stromes
in den Hilfsspulen gfe verhütet. Ist nun !
ίο der die Drehrichtung des Motors bestimmende
Umschalter i k in eine seiner Endlagen gekommen , so werden durch einen Kontakt / j
die Hilfsspulen efg des Relaisanlassers voll- ■ ständig kurzgeschlossen, während der vom j
positiven Pol über /λ,, den Anker m, Kon- j takt i.3, die Feldwicklung n, Widerstand w>3,
Relaiswicklung q jp.2 ρ n\ ο nach dem negativen
Pol laufende Hauptstrom durch die Wicklungen opq der Anlaßrelais die Anker
in angezogenem Zustand erhalten kann, um sie dann nach entsprechender Steigerung der
Umdrehungszahl bezw. Abnahme der Stromstärke der Reihe nach, abfallen zu lassen.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:I. Verfahren zum selbsttätigen Anlassen oder Bremsen von Elektromotoren mittels Relaisanlassern, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Beginn des Anlassens oder Bremsens angehobenen Relaisanker während der Abschaltung der Anlaßwiderstände lediglich unter der Wirkung von Hauptstromwicklungen stehen und der Reihe nach jedesmal, wenn die Stromstärke auf einen bestimmten Betrag gesunken ist, abfallen und die einzelnen Widerstandsstufen oder Widerstandsgruppen kurzschließen.
- 2. Schaltung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker der Relais in der Offenstellung des Hauptschalters mechanisch angehoben sind und erst nach Einschaltung des Hauptstromes ihre Unter-Stützung verlieren, zum Zweck, Stromstöße beim Einschalten zu verhüten.
- 3. Schaltung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Hilfsrelais, welches den Hauptstrom in der Ruhestellung unterbricht und erst nach Vorschaltung der Anlaßwiderstände schließt, sowie durch die Anordnung von Hilfsspulen auf den Anlaßrelais, welche beim Beginn des Anlassens die Anker der Anlaßrelais anheben und nach Einschaltung des Hilfsrelais ausgeschaltet oder kurzgeschlossen werden.
- 4. Ausführungsform der Relaisschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Hilfsrelais die die Steuerung des Motors bewirkenden Vorrichtungen benutzt werden, welche die Funktionen des Hilfsrelais, nämlich Offenhaltung des Hauptstromkreises, bis alle Anlaßwiderstände vorgeschaltet sind, mit übernehmen.
- 5. Ausführungsform der Relaishauptstromwicklungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in je zwei Teile unterteilt sind, deren einer beim Abfallen des vorhergehenden Relaisankers kurzgeschlossen wird, zum Zweck, während der Schaltperiode jedesmal die Amperewindungszahl nur des nächstfolgenden Relais zu schwächen, um ein vorzeitiges Abfallen aller übrigen Relais zu verhüten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE149609C true DE149609C (de) |
Family
ID=416603
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT149609D Active DE149609C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE149609C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE969584C (de) * | 1952-01-31 | 1958-06-19 | Sachsenwerk Licht & Kraft Ag | Elektromotorischer Antrieb mit einer mechanisch gekuppelten, als Regelorgan dienenden Bremsmaschine |
DE1108393B (de) * | 1955-09-20 | 1961-06-08 | Siemens Ag | Einrichtung fuer einen Drehstromschlefring-laeufermotor fuer Foerdermaschinenantriebe zur Einleitung des Laeuferkurzschlusses bei Erreichen einer vorgegebenen Drehzahl |
-
0
- DE DENDAT149609D patent/DE149609C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE969584C (de) * | 1952-01-31 | 1958-06-19 | Sachsenwerk Licht & Kraft Ag | Elektromotorischer Antrieb mit einer mechanisch gekuppelten, als Regelorgan dienenden Bremsmaschine |
DE1108393B (de) * | 1955-09-20 | 1961-06-08 | Siemens Ag | Einrichtung fuer einen Drehstromschlefring-laeufermotor fuer Foerdermaschinenantriebe zur Einleitung des Laeuferkurzschlusses bei Erreichen einer vorgegebenen Drehzahl |
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