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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen des Prägegoldbelages auf
die Prägestelle. Bleistifte werden bisher mit dem ihre eingeprägte Goldaufschrift
ergebenden Goldbelag versehen, indem man echtes Blattgold mit der Zange - aus dem
Büchlein herausnimmt, auf einem Kissen von Hand in Streifen schneidet und es durch
Darüberrollen oder Aufdrücken des Bleistiftes an diesem zum Anhaften bringt. Ist
z. B. die Buchstabenhöhe der Bleistiftstempel etwa 3 mm, so genügt ein -Goldstreifen
von 4 mm Breite. Bei der außerordentlichen Dünne des echten Blattgoldes ist es jedoch
unmöglich, dasselbe gleichmäßig in Streifen von solch geringer Breite zu. schneiden.
Da diese bei der weiteren Handhabung auch - leicht verkrüppeln oder zerreißen würden,
so schneidet die Arbeiterin, welche hierin nur schwer kontrolliert werden kann,
schon des leichteren Arbeitens wegen möglichst breite Streifen ab, so däß allgemein
mit einer Streifenbreite von 6 bis 8 mm gerechnet wird, also mit etwa ioo Prozent
Materialvergeudung. Neben der umständlichen Vorbereitungsarbeit entstehen daher
auch erhebliche Abfälle, die durch das neue Verfahren vermieden werden sollen.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß nicht, wie bisher,
vom Blattgoldblatt Prägestreifen abgeschnitten werden, sondern daß von einer Blattgoldrolle
das Papierblattgoldband gespannt über einen gepolsterten Übertragungstisch gezogen
und beim an sich bekannten Abrollen oder Aufdrücken des Bleistiftes auf dem Bandgöldbelag
dieser vorzugsweise durch Unterlagskanten der Stempellänge entsprechend abgetrennt
wird: Die Breite des Blattgoldbandes, das von vornherein beiderseits genau gerade
und parallel beschnitten ist und sich unter dem Abrollzug auch gestreckt auf den
Übertragungstisch legt, braucht dabei nur etwa i mm größer zu sein als die Stempel-
bzw. Schrifthöhe, und bei richtigem Abstand der Durchdrückkanten wird von dem Papierbandbelag
nur die Länge der Prägezeile abgetrennt, so daß überhaupt kein Abfall entsteht und
als einzige Vorbereitungsarbeit vor dem Abnehmen des Belages lediglich ein Vorziehen
der hinten abgetrennten Belagquerkante auf die vordere Abtrennkante erforderlich
ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens
beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. i zeigt dieselbe von der Seite, und Fig.z von oben.
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Fig.3 läßt einen kürzeren übertragungstisch erkennen, und die Fig.
4 und 5 stellen von der Seite und von oben gesehen die Ausrüstung des Tischbockes
dar.
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Fig. 6- zeigt einen Bleistift mit dem Prägeblattgoldbelag.
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Hinten an einem Kasten a, der zur Aufnahme
verschieden
langer übertragungstische b, b' und sonstiger Hilfsmittel dienen kann, ist ein Lagerarm
c für die Blattgoldbandrolle d befestigt. Das Lager besteht aus einer Widerlagerplatte
f, einem in dieser festsitzenden Lagerungsdorn g und aus einer Anpreßplatte h, die
auf dem Dorn und auf einem Stift i geführt ist und mittels einer Feder h
ständig gegen die auf den Dorn g gesteckte Rolle d gedrückt wird. Der auf dem Kasten
a befestigte Bock a'- trägt vorn eine Spange L,
unter die eine bei m unten
am Übertragungstisch befestigte, etwas schräg nach hinten ansteigende Federzunge
n geschoben werden kann. Hinten ragt aus dem Bock ein schräg aufwärts gerichteter
Riegelstift o heraus, über den der hintere, der Bockform angepaßte Teil n' der Federzunge
n mit einem Loch o' greift. Der Tisch b ist oben mit Filz p oder mit einem sonstigen
weichen, elastischen Belag bezogen, an seinen Enden mit senkrechten, die Durchdrückkanten
q, q' bildenden Leisten r, r' beschlagen und samt diesen mit einem Bezug
s, s' aus weichem Leder umspannt. Vor dem Tisch b befindet sich eine zur Seitenführung
des Streifens bestimmte Gabel t, t', deren einer Arm t' der Breite
Ales jeweils verwendeten Bandes entsprechend eingestellt werden kann. Das durch
die Gabel geführte Band wird durch eine mittels Fe- -dern z4 ständig abwärts gedrückte
Stange v oder eine Walze auf eine Unterlage w leicht aufgepreßt. Das Rollenband
besteht bekanntlich aus einem Papierband x als Unterlage für das Goldband y.
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Zwecks Benutzung der Vorrichtung wird auf den Dorn g eine Rolle d
aufgesteckt, deren Breite der gewünschten Schrifthöhe entspricht und auf den Bock
a' ein übertragungstisch b aufgeschoben, der zwischen seinen Durchdrückkanten
q, q' so lang ist wie die erforderliche Länge der Prägezeile. Das Auf-' stecken
des Tisches kann sehr rasch durch Einschieben der Zungen unter die Spange l geschehen,
wobei der hintere Zungenteil n' mit'seinem Loch o' von selbst auf -den Riegelstift
o trifft und beim weiteren Einschieben durch diesen abwärts gedrückt wird, wodurch
sich der untere Lappen s' des Lederbezuges s fest auf die Spange.l aufzieht, so
daß der Tisch b vollständig festsitzt. Nun wird das Band x, y durch Durchziehen
durch die Gabel t, t' und unter der Stange v auf den Lederbezug s
des Tisches gespannt.
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Rollt man nun einen runden Bleistift z quer über den Tisch oder drückt
man einen eckigen Bleistift auf das gespannte Band, so nimmt der Bleistift eine
durch die Kanten q, q' bestimmte, der Prägezeilenlänge entsprechende Goldbelagstreckey'
(Fig.6) von dem Papierband x ab, weil der Goldbelag auf diesen Kanten unter dem
Bleistiftdruck abgequetscht wird. Da die Länge und Breite des Goldbelages y' hier
genau nach dem Prägestempel bemessen werden kann, ergibt sich außerhalb des Prägestempels
überhaupt kein Abfall. Im Hinblick auf die Massenherstellung der Bleistifte summieren
sich die kleinen Einzelersparnisse bald zu namhaften Beträgen.
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Zwecks Belegens eines weiteren Bleistiftes mit Blattgold wird das
Band weiter vorgezogen, bis die hinten abgequetschte Goldkante auf die vordere Tischkante
q' zu liegen kommt, und die frisch vorgezogene Belagstrecke wieder auf den Bleistift
übertragen. Der Goldstreifen y' kommt, wenn der Bleistift einer entsprechend eingestellten
Anschlagleiste entlang gerollt wird, ganz genau auf die spätere Prägestelle zu sitzen.
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Der Einbau besonderer Durchdrückleisten q, q' ist nicht unbedingt
erforderlich, weil das hauchdünne Blattgold, das steil zu der hinteren Tischkante
aufsteigt, sich unter dem Bleistiftdruck auch auf einer weicheren Tischkante abquetschen
würde, wenn auch nicht so scharfkantig wie auf den besonders eingesetzten Metalleisten.
Ebensowenig ist die Verwendung verschieden langer Übertragüngstische unbedingt erforderlich,
da auf einem dem längsten Stempel entsprechenden Übertragungstische sämtliche kürzeren
Streifenlängen- ohne weiteres hergestellt werden können,- j e nachdem man das Goldband
weiter oder weniger weit vorzieht. Die Erfindung erstreckt sich - natürlich auch
auf die entsprechende Auftragung anderen Metalles als des meist verwendeten und
daher beispielsweise erwähnten echten Goldes, und auf das Aufbringen des Belages
auf beliebige mit Prägegoldschrift zu versehende Gegenstände.