DE3223626C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gymnastikgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bedingt durch die Bewegungsarmut kommt es bei vielen Menschen zu einer Verkrampfung der Rückenmuskulatur und damit zu Durch­ blutungsstörungen sowie zu Schmerzzuständen. Letztere dürften auch dadurch bedingt sein, daß es durch Verkrampfungen der Muskulatur zu einer zusätzlichen Belastung der Bandscheiben kommt, wodurch auf die Nervenbahnen ein erhöhter Druck aus­ geübt wird.

Es wurde zwar schon ein Gymnastikgerät mit einer gekrümmten Abstützstange, die mit einer Führungsstange verbunden ist, vorgeschlagen und einer auf dieser gegen die Kraft einer Feder verschiebbaren Druckstange. Bei diesem Gerät ist der Abstand der beiden Stangen und deren Hub relativ klein. Zweck dieses aus der EP-00 30 512 A2 bekannten Gerätes ist eine Stärkung der Oberschenkel-, Bauch- und Armmuskulatur zu erreichen, wobei die gekrümmte Abstützstange im Bereich der Knie der in Rücken­ lage angehockten Beine abgestützt wird und die Griffstange mit den Händen gegen die Abstützstange gedrückt wird.

Eine Streckung und Stärkung der Rückenmuskulatur ist mit diesem bekannten Gerät dagegen nicht möglich.

Weiters wurde durch das DE-GM 71 31 556 ein Gymnastikgerät be­ kannt, bei dem auf einer mit einem T-Stück versehenen Stange ein Gleitkörper verschiebbar gehalten ist, der mittels eines Gummibandes wahlweise an einem der Enden der Stange gehalten ist. Der Gleitkörper weist zwei Handgriffe und eine Stell­ schraube auf, mit deren Hilfe eine Bremsvorrichtung mehr oder weniger stark gegen die Stange gepreßt werden kann, um den Verschiebewiderstand des Gleitkörpers zu variieren.

Dieses bekannte Gerät ist lediglich als Kompander oder Zugap­ parat konzipiert und eignet sich daher kaum zur Stärkung der Rückenmuskulatur.

Durch die FR-PS 21 42 111 wurde ein Gymnastikgerät bekannt, bei dem an den freien Enden zweier teleskopartig ineinander gesteckter und gegeneinander federbelasteter Rohre gegeneinan­ der konvex gekrümmte Griffstangen gehalten sind.

Für die Stärkung der Rückenmuskulatur ist es wesentlich die gesamte Rückenmuskulatur oder Teile derselben strecken zu kön­ nen. Gerade dies ist aber mit den bekannten Gymnastikgeräten nicht möglich. Außerdem können mit den bekannten Geräten keine Übungen durchgeführt werden, bei denen die Abstützstange z. B. in der Rumpfbeuge angesetzt wird und das Gerät um diese ge­ schwenkt wird, ohne daß es dabei zu scherzhaften Verspannungen der entsprechenden Hautpartien kommt.

Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Gymnastikgerät der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, daß sich für Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur, insbe­ sondere zu deren Streckung eignet und bei dessen Gebrauch eine Verspannung von Hautpartien des Benutzers sicher vermieden ist.

Erfindungsgemäß wird dies durch die im Kennzeichen des An­ spruches 1 angeführten Merkmale erreicht.

Bei dem erfindungsgemäßen Gymnastikgerät kann die Abstütz­ stange in die Rumpfbeuge eingesetzt und die Griffstange mit nach oben gestreckten Armen erfaßt werden. Durch Vorbeugen des Rumpfs im Langsitz kommt es zu einer Dehnung der Rückenmusku­ latur und einer Entlastung der Bandscheiben, insbesondere im Bereich des 5. und 6. Lendenwirbels. Dies ist durch den Um­ stand bedingt, daß der Drehpunkt des Rumpfes einerseits und des Gymnastikgerätes andererseits unterschiedlich sind und da­ her die Feder des Gerätes beim Vorbeugen komprimiert wird. Aufgrund der auf die Abstützstange aufgesetzten und drehbar gehaltenen Auflager wird dabei ein Verspannen von Hautpartien bei der durch das Vorbeugen des Rumpfes bedingten Verschwenkung des Gerätes um dessen Abstützstange sicher vermieden.

Außerdem können durch entsprechende Verschwenkung der Griff­ stange einzelne Partien der Rückenmuskulatur beim Vorbeugen des Rumpfes mehr oder weniger gestreckt werden, wodurch eine Anpassung des Gerätes an die individuellen Erfordernisse des Übenden möglich ist.

Im Falle der Verbindung der Führungsstange mit der Abstütz­ stange über ein Kugelgelenk ergibt sich auch die Möglichkeit, sich mit dem Gerät schräg nach vorne zu beugen, wodurch sich einseitige Verspannungen der Rückenmuskulatur sehr leicht lösen lassen.

Durch die Merkmale des Anspruches 2 wird trotz einer Verstel­ lung des Abstandes zwischen der Abstütz- und der Griffstange zur Anpassung an die Größe des Übenden eine Beibehaltung einer gewünschten Federvorspannung oder einer gewünschten Federcha­ rakteristik ermöglicht, da diese mittels des Widerlagers ein­ gestellt werden kann.

In diesem Zusammenhang sind die Merkmale des Anspruches 3 be­ sonders zweckmäßig.

Durch die Merkmale des Anspruches 5 wird eine besonders gute Verteilung der Kräfte im Bereich der Abstützung des Gerätes in der Rumpfbeuge sichergestellt.

Um die Auflagerkörper in einer bestimmten Lage in bezug auf die Führungsstange zu halten ist die Einhaltung der Merkmale des Anspruches 6 vorteilhaft.

Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines er­ findungsgemäßen Gymnastikgerätes,

Fig. 2 schematisch die Anwendung desselben.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist die Führungsstange 1 als Teleskopstange ausgebildet, wobei deren Stange 2 in das Rohr 3 einschiebbar ist, das eine Druckfeder 4 umschließt. Die Führungsstange 1 ist über ein an ihrem einen Ende ange­ ordnetes Kugelgelenk 19 mit der als Walze ausgebildeten Ab­ stützstange 5 verbunden und trägt an ihrem anderen Ende eine gekröpfte Griffstange 6. Dabei ist der Kugelzapfen 20 mit der Abstützstange 5 verbunden und dessen Aufnahme 21 in der Füh­ rungsstange 1 gehalten.

Diese Griffstange 6 ist mittels einer laschenartigen Halterung 7 befestigt, die über eine senkrecht zur Achse der Führungs­ stange 1 und senkrecht zur Achse der Griffstange 6 stehende Achse 8 schwenkbar und feststellbar mit der Stange 1 verbunden ist. So kann die Achse 8 z. B. durch einen Schraubenbolzen gebildet sein, wobei die Fixierung der Halterung 7 durch An­ ziehen einer nicht dargestellten, vom Schraubenbolzen durch­ setzten Mutter erfolgen.

Die Griffstange 6 ist auch in der Halterung 7 verdreh- und feststellbar gehalten, wobei zur Fixierung eine Schraube 9 vorgesehen ist, die eine Gewindebohrung der Halterung 7 durchsetzt.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird beim Üben mit dem Gymnastik­ gerät gemäß Fig. 1 die Abstützung 5 in der Rumpfbeuge bzw. den Oberschenkeln abgestützt und die Griffstange 6 bei ge­ streckten Armen mit beiden Händen in aufrecht sitzender Stellung erfaßt.

Der Rumpf und die Stange 1 können um voneinander beabstandete Drehpunkte verschwenkt werden. Wird jedoch der Rumpf gemein­ sam mit der Stange 1 vorgebeugt, so muß die Stange 1 ver­ kürzt werden, was nur unter Komprimierung der Feder 4 mög­ lich ist. Dabei wird aber über die Arme ein stärker werdender Zug auf die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur ausgeübt, durch den die Bandscheiben entlastet werden und sich die Rückenmuskulatur entkrampft.

Die Anpassung an die Größe des Benutzers kann bei der Aus­ führungsform nach Fig. 1 einerseits durch Verdrehen der Griff­ stange 6, wodurch sich der Abstand zwischen den Griffen 6′ und der Abstützstange 5 ändert, oder durch Verstellung des Widerlagers 10 der Feder 4 erfolgen. Dazu genügt es, den Schraubenbolzen 11, der eine Bohrung eines an der Außenseite des Rohres 3 gleitenden Ringes 12 und einen Schlitz 13 im Rohr 3 durchsetzt und in eine Gewindebohrung 14 des Wider­ lagers 10 eingreift, zu lösen. Danach kann das Widerlager 10 verschoben und durch Anziehen des Schraubenbolzens 11 wieder fixiert werden.

Um ein Trennen der Stange 2 vom übrigen Gerät zu vermeiden, sind an den Stirnseiten des Widerlagers 10 und der Stange 3 mit Nuten 15 versehene Ansätze 16 vorgesehen, wobei die End­ windungen der Feder 4 in die Nuten 15 eingreifen.

In Fig. 1 ist auch die Möglichkeit angedeutet, an der Abstütz­ stange 5 Auflagerkörper 17 drehbar anzuordnen. Solche Auf­ lagerkörper 17 weisen zweckmäßiger Weise, wie strichliert an­ gedeutet, einen stromlinienförmigen Querschnitt auf. Außerdem können sie durch eine in Umfangsrichtung der Abstützstange 5 spannbare Feder 18, die mit ihren Enden in die Abstützstange 5 und den Auflagerkörper 17 eingreift, in einer bestimmten Lage relativ zur Führungsstange 1 gehalten werden.

Grundsätzlich kann die Verbindung der Führungsstange 1 mit der Abstützstange auch starr ausgebildet sein, wobei die Führungsstange 1 senkrecht von der Abstützstange absteht.

Claims (6)

1. Gymnastikgerät, insbesondere geeignet für die Rücken­ muskulatur, bei dem eine Abstütz- und eine Griffstange über eine zwischen ihnen angeordnete Führungsstange entgegen der Kraft einer Feder teleskopartig bewegbar sind, wobei die Ab­ stützstange mit der Führungsstange T-förmig betriebsmäßig un­ lösbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffstange (6) um die Achse (8) und in der Halte­ rung (7) schwenk- und feststellbar gehalten ist und an den freien Enden der Abstützstange (5) Auflagerkörper (17) aufge­ steckt und drehbar gehalten sind.

2. Gymnastikgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (4) an einem in einem mit der Abstützstange (5) verbundenen Rohr (4) der Führungsstange (1) verschieb- und feststellbaren Widerlager (10) abgestützt ist.

3. Gymnastikgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager (10) mittels eines in eine radial verlau­ fende Gewindebohrung (14) desselben einsetzbaren, die Wand des Rohres (3) durchsetzenden Gewindebolzens (11) feststellbar ist.

4. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützstange (5) mit der Führungsstange (1) über ein Kugelgelenk (20) verbunden ist.

5. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagerkörper (17) im Querschnitt Tropfenform auf­ weisen.

6. Gymnastikgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Auflagerkörper (17) über mindestens eine vorzugs­ weise zwei in Umfangsrichtung spannbare Feder(n) (18) mit der Abstützstange (5) verbunden sind, wobei im Falle von zwei Fe­ dern diese in einander entgegengesetzten Richtungen vorge­ spannt sind.