DE3221003A1 - Verfahren zur herstellung von estern der cyanoessigsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von estern der cyanoessigsaeureInfo
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Description
HOFFMANN · EITLE & PARTNER
PAT E N TAN WALTE
DIPL..ING. K. FOCHSLE · DR. RE R. N AT. B. H AN S E N
ARABELLASTRASSE 4 · D-8000 M0 NCHEN 81 . TELEFON (OOT) 911087 · TELEX 05-29419 (PATHE)
36 994 o/wa - 3 -
ÜBE INDUSTRIES, LTD., UBE-SHI4. YAMAGUCHI-KEN/JAPAN
Verfahren zur Herstellung von Estern der Cyanoessigsäure
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
eines Esters der Cyanoessigsäure.
Ester von Cyanoessigsäure werden als Ausgangsmaterialien für pharmazeutische und landwirtschaftliche Chemikalien
oder auch für Parfüme verwendet.
üblicherweise stellt man Ester der Cyanoessigsäure herr indem man Monochloressigsäure mit Natriumcyanid
umsetzt und anschliessend die Veresterung der so erhaltenen Cyanoessigsäure durchführt.
Bei der technischen Durchführung der bekannten Verfahren besteht jedoch das Problem, dass man während der
Umsetzung sehr sorgfältig arbeiten muss und dass die Behandlung des Abwassers besondere Apparaturen notwendig
macht und zwar insbesondere aufgrund der Verwendung des giftigen Natriumcyanids.
Untersuchungen haben nun ergeben, dass man ein anderes vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines Esters
der Cyanoessigsäure durchführen kann. Es wurde nämlich gefunden, dass man die Schwierigkeiten bei den üblichen
Verfahren vermeiden kann und dass man einen Ester der Cyanoessigsäure erhalten kann, und zwar in grosstechnischem
Masse, wenn man Cyanoacetaldehydacetal, Hydroxylamin und einen Alkohol miteinander umsetzt.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines Esters der Cyanoessigsäure gemäss einer
neuen Umsetzung und sie hat zahlreiche Vorteile, weil man die Umsetzung und die Behandlung des Abwassers
sehr vereinfachen kann und weil man auch keine besonderen Reaktionsvorrichtungen benötigt, weil die Ausgangsmaterialien
im Vergleich zu den in den bisherigen Verfahren verwendeten, sehr viel sicherer sind.
Cyanoacetaldehydacetal, das bei der vorliegenden Erfindung als Ausgangsmaterial verwendet wird, hat die
folgende allgemeine Formel
R
NCCHCH
OR'
Darin bedeutet R ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe,
eine Cycloalkylgruppe, eine Phenylgruppe, eine Aralkylgruppe,
und R1 bedeutet eine Alkylgruppe, eine Cycloalkylgruppe,
eine Phenylgruppe, eine Aralkylgruppe oder beide R-1 bedeuten eine Alkylengruppe unter Ausbildung
eines Ringes miteinander.
Das oder die Wasserstoffatom(e) der Alkylgruppe, der
Cycloalkylgruppe, der Phenylgruppe oder der Aralkylgruppe, die für R und R1 stehen kann, kann durch einen
Substituenten, wie ein Halogenatom, eine Nitrogruppe und dergleichen, ersetzt werden.
Geeignete Alkylgruppe, die für R und R1 stehen können,
sind beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, etc..
Geeignete Cycloalkylgruppen für die Bedeutung von R
und R1 sind beispielsweise Cyclopentyl, Cyclohexyl,
2-Chlorocyclohexyl, 4-Nitrocyclohexylf Cycloheptyl,
etc.. Eine Aralkylgruppe, die für R und R1 stehen kann,
kann beispielsweise eine Benzylgruppe, eine o-Chlorobenzylgruppe, m-Chlorobenzylgruppe, p-Nitrobenzylgruppe
oder ß-Phenylethylgruppe sein.
Die vorerwähnten Cyanoäcetaldehydacetale sind bekannte
Verbindungen und können in einfacher Weise hergestellt werden, indem man beispielsweise Acrylnitril und
einen Alkohol einer katalytischen Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators aus der Platingruppe unterwirft.
Hydroxylamin kann in Form eines Salzes, z.B. als Sulfat,
Chloridf Phosphat oder Acetat, verwendet werden, jedoch
kann es auch als solches eingesetzt werden. Ebenso kann man auch eine wässrige Lösung von Hydroxylaminsulfat,
wie sie bei einem Verfahren zur Herstellung von Laktam anfällt, verwenden, d.h. eine wässrige
Lösung von Hydroxylaminsulft, die erhalten wurde, indem man Schwefeldioxid in einer wässrigen Lösung von Ammoniumnitrit
und Ammoniak absorbierte und das so erhaltene Hydroxylaminammoniumdisulfat, welches Schwefelsäureammoniumsulfat
und dergleichen enthält, hydrolysiert.
Hydroxylamin (oder ein Salz davon) kann in einer Menge von 0,1 bis 10 Molen, vorzugsweise 1 bis 5 Molen, pro
1 Mol Cyanoacetaldehydacetal verwendet werden.
Geeignete aliphatische Alkohole sind beispielsweise Methanol, Ethanol, η(oder i)-Propanol, n(i, sek., tert)-Butanol,
Amylalkohol, Hexanol und Octanol. Geeignete alizyklische Alkohole sind beispielsweise Cyclohexanol
und Methylcyclohexanol. Diese Alkohole können einen Substituenten enthalten, z.B. eine Nitrogruppe oder
ein Halogenatom, soweit es die Umsetzung nicht inhibiert.
Da diese Alkohole auch gleichzeitig als Lösungsmittel dienen, werden sie im allgemeinen in einem grossen Überschuss
gegenüber den anderen Ausgangsmaterialien verwendet .
Anstelle der vorerwähnten Alkohole kann man aber bei der Umsetzung auch Lösungsmittel, wie einen Ester, einen
Ether, Nitrobenzol, Dimethylsulfon oder Ν,Ν-Dimethylformamid
verwenden.
Man kann bei der vorliegenden Erfindung die Umsetzungsgeschwindigkeit
beschleunigen und die Ausbeute an dem gewünschten Produkt erhöhen, wenn man eine geeignete
Menge einer Säure, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Phosphorsäure, einer Sulfonsäure, usw., zu dem Reaktionssystem gibt. Die Säure wird dabei vorzugsweise in einer
Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, insbesondere 2 bis 10 Gew.%,
zugegeben.
Die Umsetzung wird vorzugsweise in einem Temperaturbereich
von 50 bis 1500C durchgeführt, wobei man in der
Praxis am besten beim Siedepunkt des Alkohols oder des Lösungsmittels arbeitet und das Reaktionsgemisch unter
Rückfluss hält. Zwar wird die Umsetzung gewöhnlich . unter Normaldruck durchgeführt, jedoch kann man sie auch
unter Drücken bis zu etwa 20 bar durchführen.
Die nachfolgenden Beispiele beschreiben die Erfindung» Dabei wird in den Beispielen ein Reaktionsgefäss verwendet,
das aus einem 50 ml-Kolben, der mit einem
Thermometer,und einem Rückflusskühler versehen ist, besteht.
Die Ausbeute des gebildeten Esters der Cyanoessigsäure bei den jeweiligen Beispielen wurde immer auf
das eingesetzte Ausgangsmaterial, Cyanoacetaldehydacetal, bezogen.
In einem Kolben wurden 10,3 mmol Cyanoacetaldehyd-din-butylacetal,
20 mmol Hydroxylaminhydrochlorid und 20 ml Ethanol vorgelegt und die Mischung wurde 7
Stunden unter Rückfluss erwärmt.
Die gaschromatografische Analyse des Umsetzungsgemisches
ergab, dass 6,2 mmol Ethylcyanoacetat gebildet worden
waren (Ausbeute: 60 %).
Beispiel 2
15
15
In einem Kolben wurden 5,1 mmol Cyanoacetaldehyd-di-
n-butylacetal, 10 mmol Hydroxylaminhydrochlorid, 20 ml
. Ethanol und 1,25 ml konzentrierte Salzsäure vorgelegt und die Mischung wurde 1,5 Stunden unter Rückfluss erwärmt.
Die gaschromatografische Analyse des Reaktionsgemisches
ergab dass 3,8 mmol Ethylcyanoacetat gebildet wurden (Ausbeute 75 %):
25
25
In einem Kolben wurden 5,1 mmol Cyanoacetaldehyd-din-buty!acetal,
5,0 mmol Hydroxylaminsulfat, 20 ml
Ethanol und eine vorbestimmte Menge einer 98 Gew.%-igen
Schwefelsäure vorgelegt und die Mischung wurde während einer vorbestimmten Zeit unter Rückfluss erwärmt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1 | verwendete Menge an 98 Gew.%-iger Schwefel säure (ml) |
Erhitzungs zeit unter Rückfluss (Std.) |
gebildetes ] acetat Menge (mmol) |
Bthylcyano- Ausbeute (%) |
|
0,5 0,5 1,0 |
4,5 15 3 |
3,1 4,4 4,1 |
61 86 80 |
||
Bei spiel Nr. |
|||||
3 4 5 |
In einem Kolben wurden 5,1 mmol Cyanoacetaldehyd-di-nbutylacetal,
5,5 g einer wässrigen Lösung von Hydroxylaminsulfat der in Tabelle 2 gezeigten Zusammensetzung,
die bei einem Verfahren zur Herstellung eines Laktams erhalten worden war, und eine vorbestimmte Menge eines
der verschiedenen Alkohole vorgelegt und die Mischung wurde während einer bestimmten Zeit unter Rückfluss erwärmt.
Die Ergebnisse werden in Tabelle 3 gezeigt.
- 10 -
Zusammensetzung der wässrigen Lösung von Hydroxylamin*
sulfat
Verbindung | Konzentration (Gew.%) |
(NH2OH)2-H2SO4 (NH4J2SO4 H2SO4 NH4NO3 NH2SO3H H2O |
15 30 12 1 1 41 |
Bei spiel Nr. |
verwendeter Alkohol (Menge, ml) |
Erhitzungs zeit unter Rückfluss (Std.) |
gebildeter Ester der Cyanoessigsäure (Ausbeute %) |
6 | Methanol (4) |
13 | Methylcyanoacetat (67) |
7 | Ethanol (4) |
7 | Ethylcyanoacetat (55) |
8 | n-Butanol (4) |
13 | n-Butylcyanoacetat (59) |
9 | n-Butanol (4) |
13 | n-Butylcyanoacetat (69) |
- 11 -
Die Umsetzung wurde wie in Beispiel 2 durchgeführt, jedoch
wurden anstelle von Cyanoacetaldehyd-di-n-butylacetal
5,5 mmol 2-Cyanomethyl-1,3-dioxoran verwendet.
Es wurden 4,4 nunol Ethylcyanoacetat gebildet (Ausbeute:
80 %) .
.
Die Umsetzung wurde wie in Beispiel 4 durchgeführt, jedoch wurden anstelle von Cyanoacetaldehyd-di-n-butylacetal
5,5 mmol o£/-Ethyl- d-cyanoacetaldehyddiethylacetal
verwendet.
Es wurde festgestellt, dass sich 4,5 mmol Ethyl-oO-ethyl-oü-cyanoacetat
gebildet hatten (Ausbeute: 82 %) .
In einem Kolben wurden 5,2 mmol ot-Cyano-oO-phenylacetaldehyddimethylacetal,
10,4 mmol Hydroxylaminhydrochlorid, 20 ml Ethanol und O1-5 ml konzentrierte Sajss«
saäure vorgelegt und die Mischung wurde 15 Stunden unter Rückfluss erhitzt.
Die gaschromatografische Analyse ergab, dass sich in
dem Reaktionsgemisch 4,1 mmol Ethyl-cL-phenyl- φ-cyanoacetat
gebildet hatten (Ausbeute: 79 %).
Claims (7)
- HOFFMANN · EITLE & PARTNER fPAT E N TAN WALTEDR. ING. E. HOFFMANN (1930-Wi) · DIPL.-ING. W. EITLE · DR. RER. NAT. K.HOFFMANN · DIPU-ING. W. LEHNDIPL.-ING. K. FDCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABELLASTRASSE 4 . D-BOOO MÖNCHEN 81 . TELEFON (089) 911087 · TELEX 05-29619 (PATHE)36 994 o/waUBE INDUSTRIES, LTD., UBE-SHI, YAMAGUCHI-KEN/JAPANVerfahren zur Herstellung von Estern der CyanoessigsäurePATENTANSPRÜCHEVerfahren zur Herstellung eines Esters der Cyanoessigsäure, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Cyanoäcetaldehydacetal, Hydroxylamin und einen Alkohol miteinander umsetzt. 5
- 2. Verfahren gemäss Anspruch 1f dadurch gekennzeichnet, dass die Menge von Hydroxylamin im Bereich von 0,1 bis 10 Molen pro 1 Mol Cyanoäcetaldehydacetal liegt,
- 3. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Hydroxylamin im Bereich von 1 bis 5,Molen pro 1 Mol Cyanoäcetaldehydacetal liegt.
- 4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Alkohol in einem grossen überschuss, bezogen auf das Cyanoacetaldehydacetal und das Hydroxylamin, anwendet.
- 5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei einer Temperatur von 50 bis 1500C durchführt.
- 6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zu dem Reaktionssystem eine Säure in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, bezogen auf das Reaktionsgemisch, zugibt.
- 7. Verfahren gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der zugegebenen Säure im Bereich von 2 bis 10 Gew.%r bezogen auf das Reaktionsgemisch, liegt.
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