DE322080C - Vorrichtung zur Bestimmung von Visierungsangaben fuer Schiffsgeschuetze - Google Patents

Vorrichtung zur Bestimmung von Visierungsangaben fuer Schiffsgeschuetze

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DE322080C
DE322080C DE1914322080D DE322080DD DE322080C DE 322080 C DE322080 C DE 322080C DE 1914322080 D DE1914322080 D DE 1914322080D DE 322080D D DE322080D D DE 322080DD DE 322080 C DE322080 C DE 322080C
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Description

  • Vorrichtung zur Bestimmung von Visierungsangaben für Schiffsgeschütze. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, mittels -welcher die Entfernung und Peilung einer Zielscheibe bei Beobachtung von einem Schiffe aus kontinuierlich auf geeigneten Zifferscheiben angegeben wird, obgleich die Beobachtungen der Scheibe, die an dem Entfernungsmesser erhalten werden, auch intermittierende Beobachtungen sein können.
  • Seit langer Zeit ist ein Apparat bekannt, welcher das augenblickliche Maß angibt, um welches sich die Entfernung verändert. Dieser Apparat besteht aus einem Gelenksystem, dessen eines Glied den Vektor der Schiffsbewegung und Schiffsgesch-,vindigkeit angibt, während ein zweites an dem äußersten Ende des genannten Vektors angelenktes Glied den Vektor der Scheibenbewegung und Scheibengeschwindigkeit angibt. Die Vektorresultante stellt alsdann die relative Scheibenbewegung und Scheibengeschwindigkeit dar. Bei diesem Apparat gibt die Projektion dieser Vektorresultante auf. die Visierlinie den augenblicklichen Änderungsbetrag der Entfernung an, und eine Projektion auf eine Linie senkrecht zu dieser Visierlinie gibt die Knotenabweichung für eine bestimmte Skala an.
  • In Verbindung mit dem obengenannten Apparat ist es üblich, einen durch ein Uhrwerk angetriebenen Mechanismus von veränderlich em Geschwindigkeitstypus anzuwenden behufs Angabe der Entfernung, wobei die Geschwindigkeit desselben von Hand aus in I@bereinstimmung mit den Angaben des Änderungsbetrages der Zielentfernung verändert werden kann, welch letztere von dem obengenannten Apparat erhalten werden, so daß der Anzeigemechanismus fortlaufend die Entfernungen angibt, welche aus diesen Maßen resultieren. Auch ist bereits vorgeschlagen worden, die Handeinstellung durch eine mechanische Vorrichtung zu ersetzen, welche den Betrag von dem genannten Apparat auf einen Anzeigemechanismus überträgt. Auch ist eine Vorrichtung bereits bekanntgeworden, welche die Funktion der genannten beiden Instrumente an einer einzigen Maschine ausführt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden mit der obengenannten @ Vorrichtung zum Anzeigen der Zielentfernung Vorrichtungen kombiniert, um die Peilung der Scheibe kontinuierlich anzuzeigen.
  • Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in den ' Fig. i und a veranschaulicht.
  • In der Fig. i bezeichnet S die Lage des Schiffes und T die - der Scheibe 'in irgendeinem Zeitpunkt. S'- und TI- sind die entsprechenden Stellungen nach einer Zeitintervalleneinheit. Alsdann bezeichnet S S1 = s die Fahrtrichtung und Geschwindigkeit des Schiffes und T T, - u die, Fahrtrichtung und Geschwindigkeit der Scheibe. ZTnter der Annahme, daß das Schiff nunmehr zum Stillstand gelangt, wird die neue Lage der Scheibe bezüglich zu dem Schiffe durch die Annahme gefunden, daß die Scheibe sich mit einer . Geschwindigkeit bewegt hat, welche sich aus ihrer eigenen Geschwindigkeit ic und der umgekehrten Gesch@vindigkeits gleich der, des Schiffes zusammensetzt. Zieht man nun T A gleich und entgegengesetzt gerichtet zu S S, und vervollständigt (las Parallelogramm A T T1 in dem Punkte B, dann ist B die neue Lage der Scheibe bezüglich zu dem in Ruhe befindlichen Schiffe.
  • Die ursprüngliche Entfernung R wird durch die Linie S T dargestellt, und die neue Entfernung R + dR wird alsdann durch die Linie S B dargestellt. Es ist zii. beachten, daß beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Entfernung kleiner wird, so daß dR negativ wird. Die ursprüngliche Peilung ist der äußere Winkel S', S T und wird durch ungefähr :9o° dargestellt. Die neue Peilung /3 - dß ist der Winkel S1, S B. Es ist zu beachten, daß der Peilungswinkel kleiner wird. Man zieht nun B N senkrecht auf S T.
  • Wenn die Einheitszeitdauer sehr klein gewählt wird, so werden die Größen S B. und S I' sehr groß ausfallen, verglichen mit den Abmessungen des Dreiecks TBN. Demzufolge wird die Entfernungsänderung dR in der Zwischenzeit durch die Linie TN dargestellt werden.
  • Damit dies klar wird, ist zu beachten, daß die ursprüngliche Entfernung ST ist. Die Entfernung nach der angenommenen Zeiteinheit ist SB und somit die Differenz ST - SB die Entfernungsänderung in der Zeiteinheit oder der Änderungsbetrag in der Zielentfernung. Wenn nute die Zeitintervalle klein sind, dann ist ST -SB -TN, so daß demzufolge TN den Änderungsbetrag in der Zielentfernung angibt.
  • Die ursprüngliche Peilung ist S, ST. Die Peilung nach der Zeiteinheit ist S, SB; so daß der Unterschied der Winkel BSN ist, welcher die Änderung der Peilung und der Zeiteinheit angibt. Wenn nun wiederum die Zeitintervalle klein sind, so ist BSN Demzufolge wird also der Änderungsbetrag in der Zielentfernung durch TN angegeben und der Änderungsbetrag der. Peilung durch BI` R .
  • Fig, 2 der Zeichnung stellt schematisch den Apparat dar, mittels dessen die oben angegebenen Resultate erhalten werden. 2 bezeichnet die Peilungsscheibe, die an dem oberen Teile des Instrumentes angeordnet und mit Peilungsgraden- versehen ist, mit denen ein feststehender Zeiger 34 zusammenwirkt. Es ist zu ersehen,. daß die angegebene Peilung ungefähr 29o° beträgt, welche der oben angegebenen Lage des Schiffes und der Scheibe der Fig. i entsprechen. Die Scheibe 2 ist im Punkte T zentriert und besitzt eine radiale' Führung 4. Letzter verläuft nach einem hadius, der mit der Nullgraduierung der Scheibe 2 zusammenfällt. Die genannte Führung 4 besitzt ein Führungsstück 3, an welchem sich eine senkrechte Achse _A befindet.
  • Die Achse A besitzt ein angelenktes Führungsstück 6, in welchem sich ein Glied 8 verschieben kann. Letzteres trägt einen Bolzen B, der seine Bewegung auf die Stangen i i und 12 überträgt.
  • Aus einem Vergleich der Fig. i und 2 geht Nerv or, daß T in der Fig. 2 die Lage der Scheibe bedeutet, während der Punkt S angibt, daß das Schiff außerhalb der Figur in der Verbindungslinie des Punktes T mit dem festen Zeiger 34. liegt. Der äußere Winkel S T A in der Fig. 2 stellt (vgl. Fig. i) den Peilungsiv inkel P Jar, und die Länge T A gibt die Geschwindigkeit des Schiffes an, so daß durch Drehung der Scheibe 2 um den Winkel ß und durch Verschiebung des Führungsstückes 3 in der Führung q um eine Entfernung, welche die Schiffsgeschwindigkeit darstellt, die Achse A nach einer Lage verschoben wird, die der der Fig. i entspricht. Somit ist TA ein Vektor, welcher die umge= kehrte Schiffsbewegung und Schiffsgeschwindigkeit angibt und dessen Lage bezüglich zu einer festen Linie S T bestimmt wird: Wenn nun die Führung 6 gedreht wird, so d'aß sie parallel zur Scheibenbewegung kommt und der den Bolzen B tragende Block längs der Führung um einen Betrag verschoben wird, der der Scheibengeschwindigkeit entspricht, so wird A B ein Vektor, welcher die Scheibenbewegung und Scheibengeschwindigkeit darstellt. Hierdurch wird der Bolzen B nach einer Lage gebracht, die der Stellung B der Fig. i entspricht. TB ist demzufolge die Resultante von TA und AB und ein Vektor, welcher die relative Bewegung und Geschwindigkeit der Scheibe darstellt.
  • In Fig. 2 zieht man nun B N senkrecht zur Linie S T, welche durch den feststehenden Zeiger 34. hindurchgeht. Vergleicht man nun wiederum die Darstellung mit der Fig. i, so erkennt man, daß die Entfernung T N den Änderungsbetrag in der Zielentfernung dR r darstellt, während' die Entfernung den Änderungsbetrag der Peilring darstellt, d. h. BN stellt selbst den Änderungsbetrag der Peilung, multipliziert mit R, dar oder ist gleich 1R,3. Um diese Längen in tatsächliche Bewegungen von Maschinengliedern umzuwandeln, wird ein Gleitglied ii angewendet, welches sich parallel zur Linie S T verschieben kann und welches einen Schlitz g aufweist, der rechtwinklig zur Verschiebungsrichtung verläuft. Der Bolzen B ist so angeordnet, daß er in diesen @ Schlitz eingreifen kann. Demzufolge stellt die Verschiebung des Gliedes i i nach Größe und Richtung den Änderungsbetrag der Zielentfernung. dR dar. Ebenso ist ein Glied 12 angeordnet, welches_ in einer Richtung senkrecht zur Linie S T sich verschieben kann und einen Schlitz io aufweist, der rechtwinklig zu dieser Verschiebungsrichtung verläuft. Der Bolzen B greift ebenfalls in diesen Schlitz ein, so daß die Verschiebung des Gliedes i2 stets gleich B N ist, so daß sie demzufolge nach Größe und Richtung den Betrag Rdß @ angibt und Rmal so groß ist als der Änderungsbetrag der Peilung.
  • Das Gleitglied i i steuert die Scheibe, 13, welche so gelagert ist, däß sie sich verschieben, jedoch nicht auf der Welle ig drehen kann. Eine Scheibe 15, welche au einer Welle unmittelbar unterhalb der Welle ig gelagert ist, wird mit konstanter Geschwindigkeit durch irgendeine geeignete Vorrichtung angetrieben, welche bei der Darstellung ein Motor 17 ist. Die Scheibe 15 wird in reibendem Eingriff mit der Scheibe 13 in bekannter Weise gehalten. Demzufolge ist die Umdrehungsgeschwindigkeit- der Welle ig proportional der - Verschiebung von selten der Scheibe 13 von dem Mittelpunkt der Scheibe 15 hinfort, d. h. die Welle ig rotiert mit einer Geschwindigkeit, welche dem Änderungsbetrage der Entfernung entspricht. Die Welle i9 überträgt ihre Bewegung einem Zeiger 7, und zwar durch Vermittlung der Kegelräder 2o, der Welle 21 und der Schraubenwelle 22 und 23. Wenn der Handgriff 24 nach innen gestoßen wird, werden die Wellen 21 und ig entkuppelt, so daß bei der Einwärtsführung des Handgriffes der. Zeiger nach irgendeiner gewünschten Entfernung eingestellt werden kann. Wenn darauf der Handgriff wieder freigegeben wird, so wird der Zeiger mit solcher Geschwindigkeit angetrieben werden, daß er beständig die wirkliche Entfernung in einer späteren Zeit fortlaufend anzeigt.
  • Wie oben ausgeführt wurde, erhält das Glied 21 eine Verschiebung, entsprechend dem Betrage Rdß, indem man die Geschwindigkeit und Bewegung des Schiffes und die Peilung mit der Geschwindigkeit und Bewegung der Scheibe versieht. Um somit eine dem Betrage dß proportionale Verschiebung zu erbalten, wird wie folgt verfahren. Ein geschlitzter Schwingarm 35 ist. bei 36 schwingbar angelenkt. Ein Bolzen 37 des Gliedes 12 tritt in den Schlitz des Armes 35 ein. Die Achse des feststehenden Schwingzapfens 36 soll mit 0 bezeichnet werden. Zieht man nun durch 0 die Linie 0 X parallel zur Bewegungsrichtung des Gliedes 12 und 0 Y senkrecht zu dieser Bewegung, so liegt, wenn das Glied 12 sich in seiner mittleren Lage befindet, d. h. wenn BN gleich Null ist, der Bolzen 37. in der Linie 0 Y. Bezeichnet man nun die Achse des Bolzens 35 mit P und zieht P 0 senkrecht zu 0 X, dann ist 0 O gleich B l1? und demzufolge proportional R X dß. Es muß nun auf mechanische Weise diese Größe oder diese Verschiebung durch R .dividiert werden, was dadurch geschehen kann, daß die Größe mit multipliziert wird. Eine V erschiebung von wird nun auf folgende Weise erhalten: 38 bezeichnet einen mit einer Daumenführung versehenen Zylinder, dessen Achse parallel zu 0 Y ist und dessen Führung 39 abgewickelt eine rechtwinklige Hyperbel ist. Die Daumenführung wird in Umdrehung versetzt, so daß ihre Stellung zu irgendeinem Momente die Entfernung darstellt, wobei der Antrieb von einer Welle 21 mittels der Schraubenräder 4o erfolgt. Eine Ralle 41 tritt mit der Daumenführung in Eingriff und sitzt an einem Gliede q?, welches gezwungen wird, sich parallel zu 0 Y zu verschieben, indem es an der Stange 4.3 gleitet. Das Glied 42 besitzt einen Schlitz, welcher parallel zu 0 X verläuft. Ein Bolzen 4q., dessen Achse mit V bezeichnet ist, liegt sowohl im Schlitze des Gliedes 35 als auch in dem des Gliedes q.2. Zieht man nun V U senkrecht zu -0X,. dann wird die Lage der Daumenführung 39 durch R bestimmt, und die abgewickelte Daumenführung ist eine rechteckige Hyperbel. Die Verschiebung V U ist dann proportional und demzufolge wird; da 0 O den Betrag Rdß darstellt, 0 U den Betrag angeben oder den Betrag dß, d. h. den Änderungsbetrag der Zielentfernung. Man erhält somit die Größe dß als die tatsächliche Verschiebung eines Gliedes 45, indem dieses gezwungen wird, sich parallel zu 0 X zu verschieben, und indem man dieses Glied mit einem Schlitz versieht, der parallel zu 0 Y verläuft und welcher den Bolzen 44 umgreift. Das Glied 45 mißt somit durch seine Verschiebung die Größe dß. Man erhält somit eine Geschwindigkeit dß zum Antrieb der Scheibe 2, indem man die Rolle 46 eines veränderlichen Reibungsräderwerkes in dem Gliede .45 lagert. Die Scheibe 4.7 wird dann mit konstanter Geschwindigkeit durch die Welle 48 von dem Motor 17 aus angetrieben, und die Welle 5o, an welcher die Rolle 46 sitzt, wird dann mit einer Gesch-v#Tindigkeit proportional d,8 rotieren und kann. somit mit der Scheibe 2 in irgendeiner geeigneten Weise verbunden werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH: Vorrichtung zur Bestimmung von Visierungsangaben für Schiffsgeschütze mit selbsttätiger Angabe der Lageänderung beweglicher Ziele, dadurch gekennzeichnet; daß -einerseits die Projektion des aus einem Gelenksvstem sich ergebenden Vektors der relativen Scheibenbewegung und Scheibengeschwindigkeit auf die Visierlinie einem veränderlichen Geschwindigkeitsräderwerk übertragen wird, behufs Erzielung einer dem Änderungsbetrag der Zielentfernung proportionalen Geschwindigkeit und somit einer die Änderung der Zielentfernung darstellenden Verschiebung, wobei mittels einer durch eine Daumenscheibe beeinfiußten Vorriebtung hiervon eine der reziproken Zielentfernung proportionale Verschie= büng erhalten wird, und andererseits die Projektion des genannten Vektors senkrecht auf die Visierlin.ie, welche das Produkt aus Zielentfernung und dem Änderungsbetrag der Peilung darstellt, auf ein zweites Stangensystem mit Geschwindigkeitsräderwerk übertragen wird, wobei eine Vorrichtung zur Anwendung kommt, um diese Verschiebung mit der so erhaltenen reziproken Zielentfernung zu multiplizieren, so daß eine Verschiebung des den Änderungsbetrag -der Peilung angebenden Gliedes erhalten wird.
DE1914322080D 1913-07-16 1914-07-11 Vorrichtung zur Bestimmung von Visierungsangaben fuer Schiffsgeschuetze Expired DE322080C (de)

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