DE3205716A1 - Elastisch nachgiebige schwenklagerung zur gegenseitigen schwenkbaren verbindung von teilen eines kraftfahrzeuges, beispielsweise eines radtraegers mit einem radfuehrungsglied - Google Patents
Elastisch nachgiebige schwenklagerung zur gegenseitigen schwenkbaren verbindung von teilen eines kraftfahrzeuges, beispielsweise eines radtraegers mit einem radfuehrungsgliedInfo
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Description
Daiinlor-Benz Aktiengesellschaft Palm 13 966 A
Stuttgart /C/ EPT ro-gro
15.Febr.1982
Elastisch nachgiebige Schwenklagerung zur ge-. genseitigen schwenkbaren Verbindung von Teilen
eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise eines Radträgers
mit einem Radführungsglied
. *
Die Erfindung betrifft eine elastisch nachgiebige Schwenklagerung zur gegenseitigen schwenkbaren Verbindung von Teilen
eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise eines Radträgers,
mit einem Radführungsglied, mit einem auf einem am einen Teil gehaltenen und sich von diesem frei wegerstreckenden
Lagerschaft angeordneten, den anderen Teil aufnehmenden Lagerkörper, wobei der Lagerschaft einen zylindrischen
Schraubenbolzen aufweist, der mit seinem einen Endstück eine zylindrische Ausnehmung des ihn haltenden Teils durchdringt
und durch Verspannen des Schraubenbolzens mit diesem Teil eine Innenhülse des Lagerkörpers mit ihrer einen Stirnfläche unter Druck an den den Schraubenbolzen haltenden Teil
anlegbar ist.
Bei bekannten Schwenklagerungen der vorstehend beschriebenen Art sitzt die Innenhülse des Lagerkörpers unmittelbar auf
dem Schraubenbolzen und liegt mit ihrer einen Stirnfläche
roibunftsschliissiß an einer Anlagefläche des den Schraubenbolzen
tragenden Teils an (vgl. Fahrwerktechnik I, von Reimpoll,
Seite 39», Bild 3.9/2).
— 3 ·*
- 3 - Paim "11 966/h
Sofern hierbei der Schraubenbolzen zentrisch in der Innenhülse
des Lagerkörpers sowie in der zylindrischen Ausnehmung des ihn haltenden Radträgers mit radialem Spiel angeordnet ist, wird das Gesamtbiegemoment einerseits zur
Hälfte als Biegemoment über den Schraubenbolzen in das
ihn haltende Teil eingeleitet, andererseits stützt sich
das Biegemoment zur Hälfte als Längskraft im Schraubenbolzen und an der Anlagefläche des Radträgers ab. Eine Übertragung
der Querkraft erfolgt dann durch Reibschluß.
Liegt jedoch der Schraubenbolzen an der Mantelfläche von
Innenhülse und zylindrischer Ausnehmung an, unterliegt der
Schraubenbolzen einer größeren Biegebeanspruchung, indem sich die Krafteinleitung in den Schraubenbolzen nicht mehr
allein über die Stirnfläche der Innenhülse, sondern zum Teil auch über die Berührungsfläche zwischen dem Schraubenbolzenumfang
und dem Umfang der Innenhülsenbohrung vollzieht.
Bei Wechselkräften wird die Querkraft weiterhin durch Reibschluß
übertragen.
Die Querschnitte von Schraubenbolzen und innenhülse sind
dabei entsprechend groß zu dimensionieren, damit die auftretenden Spannungen nicht zu Überbeanspruchungen führen
können. Aus großen Querschnitten resultieren aber große Trägheitsmomente und entsprechend kleine Verformungen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei
Schwenklagerungen der eingangs erläuterten Art den Einfluß der auf die zur Kraftaufnahme dienenden Komponenten
wirkenden Kräfte erheblich herabzusetzen, sowie eine elastischere Aufnahme von Stößen zum Zwecke einer Verminderung von
aus der Belastung entspringenden Spannungen in der Schwenklagerung
zu bewerkstelligen.
- '·» - Daiin 13 966/k
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Schraubenbolzen eine über ihre Länge geschlitzte, mit radialer Vorspannung in die zylindrische Ausnehmung
des den Schraubenbolzen haltenden Teils hineinragende und die Innenhülse des Lagerkörpers aufnehmende zylindrische
Metallhülse mit radialem Spiel trägt.
Die Ausstattung der erfindungsgemäßen Schwenklagerung mit
der Metallhülse ermöglicht ein Aufteilen der in die Schwenklagerung eingeleiteten Kräfte, derart, daß sie sowohl teilweise
die Querkraft als auch anteilig das Biegemoment aufnimmt. Die Belastung des Schraubenbolzens auf Biegung verringert
sich dadurch zwangsläufig, wobei unter normalen Einsatzbedingungen die Übertragung der senkrecht zur Achse
des Lagerschaftes gerichteten Querkräfte ausschließlich durch den Reibschluß zwischen Lagerkörper-Innenhülse und
der Anlagefläche des den Schraubenbolzen tragenden Teils erfolgt. Spannhülse und Schraubenbolzen bilden hierbei
einen Lagorschaft für den Lagerkörper.
Die Metallhülse bietet des weiteren den Vorteil, daß sie den Reibschluß zwischen Lagerkörper-Innenhülse und Anlagefläche
bei Auftreten heftiger und harter Stöße relativ lange aufrechterhält. Dies beruht auf der anteiligen Aufnahme des
Biegemomentes und der damit verbundenen Entlastung des Schraubenbolzens. Dabei wird die durch die Biegung im
Schraubenbolzen wirksam werdende Längskraft und somit auch der Verlust an Anpreßkraft für den Reibschluß entsprechend
klein gehalten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß der durch die Metallhülse ermöglichte größere zulässige
Vorforinungsweg einen wirksamen Abbau von Stoßkräften bewirkt.
Für den Abbau von Stoßenergie steht somit bei der
- 5 - Daiin Π 966/U
5· erfindungsgemäßen Schwenklagerurig, im Vergleich zu den
bekannten Schwenklagerüngen, ein längerer Verformungsweg zur Verfügung. Die dabei entstehenden Relativbewegungen
zwischen Metallhülse, Lagerkörper-Innenhülse und beispielsweise
einem den Schraubenbolzen tragenden Radträger erzeugen Reibung an den Umfangswanden der die Metallhülse
aufnehmenden Ausnehmungen, weil die Metallhülse mit radialer Vorspannung an den Umfangswänden anliegt. Dies führt
zu einer Vernichtung von Stoßenergie und damit zu einem Dämpfeffekt, durch den Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt
und dadurch Schwingungen zum Abklingen gebracht werden, was zur Verbesserung des Fahrkomforts von Kraftfahrzeugen
und zu geringerer Belastung nachfolgender Bauteile beiträgt.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion
ergibt sich aus der radialen Nachgiebigkeit der vorgespannten
Metallhülse, indem sich die Metallhülse der Uinfangsform der sie aufnehmenden Ausnehmungen anpaßt und dadurch die
Kräfte großflächiger übertragen werden. Es treten dadurch an den einander benachbarten Kanten der Ausnehmungen keine
so ausgeprägten Verformungen durch Flächenpressung auf als bei einer radial starren Hülse. Dennoch wird auch eine
Schwenklagerung noch unter die Erfindung fallend betrachtet, bei der anstelle der geschlitzten Metallhülse eine am
Umfang geschlossene bzw. radial starre oder entlang einer Mantellinie lediglich teilweise geschlitzte Hülse vorgesehen ist, sofern es sich bei dieser um eine in die Innenhülse des Lagerkörpers und die Ausnehmung des den Schraubenbolzen
haltenden Teils mit entsprechender Passungsqualität eingepreßte, relativ dünnwandige Hülse handelt, die
in der Lage ist, das Biegemoment anteilig aufzunehmen.
- 6 - Daiin l'j 966Μ
Aufgrund der erfindungsgemäß zustandegebrachten Aufteilung
und Übertragung von Querkräften und Biegemomenten ergibt sich für die einzelnen Komponenten der Schwenklagerung
eine wesentliche Erhöhung der Zeit- bzw. Dauerfestigkeit. Es bietet sich somit die Möglichkeit, diese
Bauteile aus weniger hochfesten Materialien herzustellen.
Ein weiterer gravierender Vorteil der Erfindung besteht schließlich darin, daß durch sie eine Sicherung des
Schraubenbolzens gegen selbsttätiges Losdrehen, bzw. die Erhaltung der Schraubenbolzenvorspannung erzielt wird. Dies
wird erreicht durch weitgehendste Verhinderung von Relativbewegungen zwischen Schraubenkopf und Innenhülse bzw.
Schraubenmutter und dem den Schraubenbolzen haltenden Teil. Die Metallhülse begrenzt dabei den Verformungsweg durch anteilige
Aufnahme des Biegetnoments bzw. der Querkraft an der Anlagefläche der Innenhülse?beispielsweise an einem Radträger, sofern einmal der Reibschluß überschritten werden
sollte.
Durch die entlastende Wirkung der Metallhülse kann der
Schraubenbolzen im Durchmesser entsprechend klein gehalten werden (kleines Trägheitsmoment), d.h. der Schraubenbolzen
ist in der Lage, auftretende Verformungen mitzumachen, wobei die Haftreibung bestehen bleibt, weil der
Schraubenkopf bzw. die Schraubenmutter stets an den Verbindungstoilen
anliegen.
Als Metallhülse eignet sich besonders vorteilhaft eine entlang einer Mantellinie geschlitzte Spannhülse aus Stahl, >
die in nicht eingebautem Zustand einen Außendurchmesser besitzt, der größer ist als der Innendurchmesser der sie aufnehmenden
Ausnehmungen, so daß sie in diesen mit Preßsitz gehalten ist. Dabei können Spannhülsen nach DIN 73^ό
(leichte Ausführung) sowie nach DIN ΙΊ8Ι (schwere Ausfüh-
'lO rung) Verwendung finden.
- 7 - " **"* Daiiii 11 966/h
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung schetnatisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Bei der in der Zeichnung als Ausführungsbexspiel der Erfindung
dargestellten elastisch nachgiebigen Schwenklagerung handelt es sich beispielsweise um eine solche zur
schwenkbaren Verbindung eines Radführungsgliedes mit einem Radträger.
Bei der im Längsschnitt dargestellten Schwenklagerung bezeichnet 10 als Ganzes einen Lagerkörper derselben, der in
einer zylindrischen Ausnehmung 12 des mit Xh bezeichneten Radführungsgliedes mit Preßsitz angeordnet ist.
Der Lagerkörper 10 ist mit Hilfe eines Schraubenbolzens 16 seitlich an einem Radträger 18 festgelegt.
Der Lagerkörper 10 besitzt eine in Achsrichtung von einer
zylindrischen Bohrung 20 durchdrungene Innenhülse 22, auf deren Außenumfang z.B. ein Gummikörper 2h aufgebracht,
vorzugsweise aufvulkanisiert^ist. Auf den Außenumfang dieses
Gummikörpers ist vorzugsweise eine zur Innenhülse koaxiale Außenhülse 26 aufvulkanisiert, die mit Preßsitz in
der Ausnehmung 12 des Radführungsgliedes Xh gehalten ist.
Der Gummikörper könnte auf die Innenhülse 22 auch lose aufgebracht
und diese mit Spannmitteln versehen sein, um den Gummikörper zum gegenseitigen elastischen Verbinden des
Radführungsgliedes Xh mit der Innenhülse 22 in radialer
Richtung zwischen diesen Teilen zu verspannen. Ebenso könnte dieser mit entsprechendem Übermaß zwischen Innenhülse
und Außenhülse eingepreßt werden.
- 8 - Daiin 13 966/4
Die Innenhülse 22 besitzt zwei planparallele Stirnflächen
28 und 30. Mit Hilfe des Schraubenbolzens 16, der vorzugsweise eine zylindrische Sechskant-Schaftschraube bildet,
ist der Lagerkörper 10 mit der Stirnfläche 28 seiner Innenhülse 22 an einer Anlagefläche 32 des Radträgers 18
reibungsschlüssig festgelegt. Hierzu ist der Radträger 18 mit einer diesen im Bereich der Anlagefläche 32 durchdringenden
zylindrischen Bohrung 3^ ausgestattet, durch welche der Schraubenschaft 16' mit seinem ein Außengewinde aufweisenden
Schaftendstück hindurchgeführt ist.
Zwischen der Stirnfläche 30 der Lagerkörper-Innenhülse 22
und dem Schraubenkopf 16" ist eine auf den Schraubenschaft
aufgebrachte Zwischenscheibe 36 angeordnet.
Zum Verspannen des Lagerkörpers 10 am Radträger 18 dient eine auf das aus dem Radträger 18 herausragende Schaftendstück
aufgeschraubte Gewindemutter 38, die sich vorzugsweise
an einer am Radträger anliegenden Zwischenscheibe kO abstützt
.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, sind die Innendurchmesser der zylindrischen Bohrungen 20, 3^ von Innenhülse
und Radträger 18 größer als der Außendurchmesser des zylindrischen Schraubenschaftes I61. Es ist dadurch möglich, zwisehen
der Innenhülse 22 des Lagerkörpers 10 bzw. den Innenumfang der zylindrischen Bohrung 3^ des Radträgers 18 und
dem. Schraubenschaft l6· des Schraubenbolzens l6 ein zylindrisches
Zwischenglied in Form einer auf den Schraubenschaft l6' aufgesteckten zylindrischen Stahlhülse k2 derart vorzusehen,
daß sie in den zylindrischen Bohrungen 20, 3*» mit
radialer Vorspannung und in dieser der Schraubenschaft I61
- 9 - Palm 1*3'966 A
mit geringem radialen Spiel gehalten ist. Zu diesem Zweck ist die Stahlhülse vorzugsweise durch eine entsprechend
dimensionierte, über ihre gesamte Länge einen Schlitz hU
aufweisende Spannhülse gebildet, die sich durch die gesamte Innenhülse 22 hindurch- und in die Bohrung "}k des
Radträgers 18 hineinerstreckt, und dabei im Abstand von der Zwischenscheibe '+0 in der Bohrung 3k endet. Die geschlitzte
Spannhülse kZ besitzt in nicht eingebautem Zustand einen größeren Außendurchmesser als die Bohrungen 2o,
3k, so daß sie in der Innenhülse 22 des Lagerkörpers 10 und im Radträger 18 mit Preßsitz gehalten ist. In verspanntem
Zustand des Schraubenbolzens erfolgt die Übertragung von am Radführungsglied wirksam werdenden Querkräften
auf den Radträger durch Reibschluß zwischen den Flächen 28, 32 der Lagerkörper-Innenhülse 22 und des Radträgers
18. Dabei ist die Spannhülse k2, aufgrund ihrer Elastizität, in der Lage, Querkräfte teilweise mit aufzunehmen,
so daß beispielsweise bei kräftigen harten Stoßen der Reibschluß entsprechend lange bestehen bleibt. Ebenso
werden durch die Spannhülse wirksam werdende Biegemomente anteilig aufgenommen, so daß der Schraubenbolzen mit einem
entsprechend kleineren Biegemoment belastet wird. Die Verringerung
des Biegemoments am Schraubenbolzen bewirkt, daß die dabei entstehenden Längskräfte im Schraubenbolzen entsprechend
reduziert und dadurch die durch seine Vorspannung erzeugte Anpreßkraft lediglich in verhältnismäßig
geringem Maße beeinträchtigt wird.
Bei der Aufnahme von Biegemomenten vollziehen sich zwischen dem Radträger, der Spannhülse und der Lagerkörper-Innönhülse
Reibung erzeugende Relativbewegungon, wodurch Stoßenergie
vernichtet und ein Dämpfeffekt erzielt wird.
- 10 -
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I 1*0* - Dairn 13 966/4
Die Anordnung der längsgeschlitzten Spannhülse ^2 schafft
überdies einen problemlosen Korrosionsschutz für den Schraubenschaft
l6· des Schraubenbolzens 16 und erlaubt gröbere Toleranzen bei der Herstellung der Bohrungen 20, 3^· Anstelle
einer aus Stahl bestehenden Spannhülse könnte diese auch aus anderem Metall, insbesondere Aluminium, bestehen.
Der Lagerkörper könnte radial auch starr ausgelegt sein und beispielsweise ein Kugelgelenk bilden.
Claims (2)
1. !Elastisch nachgiebige Schwenkte rung zur gegenseitigen
wenkbaren Verbindung von Teilen eines Kraftfahrzeuges,
beispielsweise eines Radträgers, mit einem Radführungsglied,
mit einem auf einem am einen Teil gehaltenen und sich von diesem frei wegerstreckenden Lagerschaft angeordneten, den
anderen Teil aufnehmenden Lagerkörper, wobei der Lagerschaft einen zylindrischen Schraubenbolzen aufweist, der mit seinem
einen Endstück eine zylindrische Ausnehmung des ihn haltenden Teils durchdringt und durch Verspannen des Schraubenbolzens
mit diesem Teil eine Innenhülse des Lagerkörpers mit ihrer einen Stirnfläche unter Druck an den den Schraubenbolzen
haltenden Teil anlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schraubenbolzen (l6) eine über ihre gesamte Länge
geschlitzte, mit radialer Vorspannung in die zylindrische Ausnehmung (3'+) des den Schraubenbolzen (l6) haltenden Teils
*jO (l8) hineinragende und die Innenhülse (22) des Lagerkörpers
(lO) aufnehmende zylindrische Metallhülse ('(2) mit radialem
Spiel trägt.
2. Schwenklagerung nach Anspruch 1,
d a d u r c h gekennzeichnet,
daß die Metallhülso (^2) durch eine an sich bekannte Spannhülse
gebildet- ist.
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D2 | Grant after examination | ||
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