DE1630340C3 - Hinterachsaufhangung fur Kraft fahrzeuge - Google Patents
Hinterachsaufhangung fur Kraft fahrzeugeInfo
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Description
richteten unteren Führungslenkers unter sonst gleichen Bedingungen verhältnismäßig tief gelegt werden
kann. Der genannte Führungslenker behindert daher die Anordnung der rückwärtigen Sitze im Fahrzeug
nur relativ wenig.
Vorzugsweise schneiden sich die Mittellinien der nach hinten abwärts geneigten Längslenker in einem
Punkt, der mindestens um etwa einen Raddurchmesser hinter der Radmittelachse, vorteilhaft jedoch weiter
entfernt liegt und sich gegebenenfalls — bei parallel
verlaufenden Mittellinien — auch im Unendlichen befinden kann.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gelenk
des nach vorn gerichteten unteren Längslenkers am Radträger einen größeren Abstand von der Radmittelachse
als das entsprechende Gelenk des oberen Längslenkers hat und daß der zur Abstützung des
Bremsstators dienende Längslenker als Schräglenker ausgebildet ist.
Die Unteransprüche 2 bis 4 sollen als echte Unteransprüche nur Schutz in Verbindung mit dem Hauptanspruch
genießen.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht der Achsaufhängung, im Schnitt nach Linie
1-1 der Fig. 2,
F i g. 2 eine Draufsicht zu F i g. 1 und
F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1 mit konstruktiven Einzelheiten.
An dem strichpunktiert angedeuteten Fahrzeugoberbau 10, z.B. eines Personenkraftwagens, sind
die Hinterräder 11 mittels eines unteren Längslenkers 12 und eines oberen Längslenkers 13 unabhängig
voneinander aufgehängt. Die beiden Längslenker 12 und 13 sind durch einen als Koppel wirkenden
Radträger 14 miteinander gelenkig verbunden. Der untere Lenker 12 ist als gabelartiger Schräglenker
ausgebildet und mittels Gelenke 15 und 16 um die Achse x-x schwenkbar gelagert, die waagerecht oder
auch schräg zur Waagerechten liegen kann. Durch ein Gelenk 17 ist der untere Lenker 12 mit dem Radträger 14 verbunden. Hierzu dient beispielsweise ein
Gelenkzapfen 17 a, der, wie F i g. 3 zeigt, im Radträ- @ ger 14 fest verankert und auf dem der Lenker 12
mittels Wälzlager axial gesichert gelagert ist. In den Gelenken 15 und 16 sind vorzugsweise Gummibüchsen
zur elastischen Lagerung des Lenkers 12 zwischengeschaltet.
Der obere Lenker 13 ist an seinem einen Ende durch ein Gelenk 18, das von der Radmittelachse
einen kleineren Abstand als das Gelenk 17 des unteren Lenkers 12 hat und dadurch eine tiefe Bauart des
Fahrzeughecks ermöglicht, mittels Gelenkbolzens 18 α und vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines
ringförmigen Gummipuffers 19 am Radträger 14 angelenkt und an seinem anderen Ende am Fahrzeugoberbau
10 mittels eines Gelenkes 20 schwingbar gelagert. Die auf beiden Fahrzeugseiten einander gegenüberliegenden
oberen Lenker 13 können durch einen als Stabilisator dienenden, in der Achse der
Gelenke 20 liegenden Drehstab miteinander verbunden sein, der gleichzeitig auch die Lenker 13 bilden
kann.
Das Fahrzeug wird durch einen z.B. in üblicher Weise an seinem Frontende angeordneten Antriebsmotor
angetrieben, der z.B. über eine Kardanwelle und ein zwischen den Hinterrädern 11 liegendes Differentialgetriebe
die Gelenkwellen 21 sowie mittels dieser und der beliebig ausgebildeten Antriebsgelenke
22 die Radachswellen 23 antreibt. Mit dem Flansch 24 der Radachswelle 23 ist in üblicher Weise
das Rad 25 sowie eine Bremstrommel 26 fest verbunden. Auf der Radachswelle 23 ist der Radträger
14 mittels Wälzlager in der nachfolgend noch näher beschriebenen Weise drehbar gelagert.
Die Bremsbacken 27 werden von einem Bremsstator 28 getragen, dessen Nabe 28 α zwischen der Radachswelle
23 und dem Radträger 14 axial eingeschoben ist und sowohl relativ zur Radachswelle 23
als auch zum Radträger 14 drehbar gelagert ist. Zur gemeinsamen Lagerung von Bremsstator 28 und
Radträger 14 auf der Radachswelle 23 dienen beispielsweise die Kegelrollenlager 29 und 30, die Nadellager
31 und 32 und das Axialdruckkugellager 33. Auf der Rückseite des Radträgers 14 ist die Nabe
28 α des Bremsstators 28 mit einem Bremslager 28 b desselben verbunden, der, z. B. mittels Bolzen 34 od.
dgl., die Bremsbacken 27 trägt. Auf der dem Bremslager 28 b gegenüberliegenden Seite weist der Bremsstator
28 einen Abstützarm 35 auf, der mittels eines Verbindungsgliedes 36 auf dem unteren Führungslenker 12 gelenkig abgestützt ist.
Wie F i g. 1 zeigt, sind die die Lenkermittellinie des unteren Lenkers 12 bildende Verbindungsgerade
a-a zwischen den Gelenken 15 und 17 sowie die die Lenkermittellinie des oberen Lenkers 13 bildende
Verbindungsgerade b-b zwischen den Gelenken 18 und 20 nach hinten abwärts geneigt, und zwar derart,
daß der Schnittpunkt der beiden Geraden hinter der Hinterachse und tiefer als die Radmitte liegt. Hierdurch
wird folgendes erreicht:
Wird das Fahrzeug gebremst, so sucht infolge der Massenträgheit des Fahrzeuges das Rad 11 sich weiter
in Pfeilrichtung y zu drehen und den Bremsstator 28 weiter in dieser Richtung mitzunehmen. Der Abstützarm 35 drückt infolgedessen über das Lenkerglied
36 auf den unteren Lenker 12, der sich bei 17 abstützt und dadurch in den Gelenken 15 und 16 den
Fahrzeugoberbau 10 nach unten zu ziehen sucht, was dem Anheben des Fahrzeughecks und damit dem
Bremsnicken entgegenwirkt.
Wird das Fahrzeug durch plötzliches Anfahren beschleunigt, so tritt im Zusammenwirken mit der Massenträgheit
des Fahrzeuges im Hinterachsantrieb ein Reaktionsdrehmoment auf, welches bei den üblichen
Konstruktionen mit nach vorn abgestützten Längslenkern Rad und Fahrzeugoberbau zu nähern sucht.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung des unteren und oberen Führungslenkers 12 und 13 mit hinter
der Hinterachse liegendem Schnittpunkt der Geraden a-a und b-b wird jedoch erreicht, daß schon in der
mittleren Ausgangslage des Fahrzeugoberbaus 10 relativ zum Rade ein bei 100 0Zo liegender Anfahrausgleich
erzielt wird.
Die Fahrzeugfederung kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Beispielsweise können hierzu
Schraubenfedern, Gummifedern, pneumatische Federn od. dgl. vorgesehen sein, die zwischen dem unteren
Schräglenker 12 und dem Fahrzeugoberbau 10 zwischengeschaltet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Hinterachsaufhängung für Kraftfahrzeuge, Richtungsgeraden der resultierenden Bremskraft
bei der der Radträger als Koppel von zwei 5 liegt. Anfahrausgleich und Bremsausgleich werden
Längslenkern getragen wird, von denen der un- demgemäß dann erzielt, wenn der Momentandrehpol
tere nach vorn und der obere nach hinten gerich- mit dem Schnittpunkt der Anfahrresultierenden und
tet ist, gekennzeichnet durch die Korn- der Bremskraftresultierenden zusammenfällt,
bination folgender an sich bekannter Merkmale: In der Praxis ergeben sich jedoch dadurch Schwie-
bination folgender an sich bekannter Merkmale: In der Praxis ergeben sich jedoch dadurch Schwie-
a) Zum Ausgleich des Anfahrnickens sind die io rigkeiten, daß die Anfahrresultierende, vom Radmitbeiden
Längslenker (12 und 13) derart telpunkt ausgehend, nach oben ansteigt und somit schräg nach hinten abwärts gerichtet, daß einen relativ hoch liegenden Momentandrehpol ersieh,
in Seitenansicht des Fahrzeugs gesehen, fordert, wenn gleichzeitig Anfahrausgleich und
die durch ihre Gelenke hindurch verlaufen- . Bremsausgleich erreicht werden sollen. Ein nach
den Mittellinien (a-a, b-b) der beiden Längs- 15 vorn gerichteter unterer Führungslenker muß demgelenker
in Federungsmittellage des Fahrzeu- maß relativ hoch gelagert sein, was jedoch mit Rückges
in einem Punkte hinter der Achse sieht auf möglichst tief liegende rückwärtige Sitze
schneiden, und konstruktiv ungünstig ist.
b) zum Ausgleich des Bremsnickens ist ein Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Füh-Bremsstator
(28) auf dem Radträger (14) 20 rungslenker eine besondere Anordnung erfordern, so
schwenkbar gelagert und mittels eines Ver- daß über ihre Lage nicht mehr frei genug verfügt
bindungsgliedes (36) auf dem einen der bei- werden kann, wie dieses aus konstruktiven Gründen ^-
den Längslenker (12) abgeschützt. erwünscht wäre. \(
2. Hinterachsaufhängung nach Anspruch 1, da- Bei einer anderen bekannten Achsaufhängung mit
durch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der 25 um Fahrzeuglängsachsen schwingenden Pendelhalb-Mittellinien
(a-a, b-b) der Längslenker (12 und achsen ist zum Ausgleich des Bremsnickens jeweils
13) mindestens um etwa einen Räddurchmesser ein Bremsstator vorgesehen, der sich gelenkig über
hinter der Radmittelachse, gegebenenfalls auch ein Verbindungsglied auf dem zur Abstützung einer
im Unendlichen liegt. Pendelhalbachse in Schubrichtung jeweils allein vor-
3. Hinterachsaufhängung nach den Ansprü- 30 gesehenen unteren Längslenker abstützt. Hierdurch
chen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kann zwar das Bremsnicken vermindert oder ausge-Gelenk
(17) des nach vorn gerichteten unteren schaltet werden, doch ist ein Anfahrausgleich, d. h.
Längslenkers (12) am Radträger (14) einen grö- eine Beseitigung des beim plötzlichen Anfahren des
ßeren Abstand von der Radmittelachse als das Fahrzeuges auftretenden Anfahrtauchens des Fahrentsprechende
Gelenk (18) des oberen Längs- 35 zeuges nicht möglich.
lenkers (13) hat. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter
4. Hinterachsaufhängung nach den Ansprü- Berücksichtigung günstiger Einbauverhältnisse bei
chen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der einer Hinterachsaufhängung der eingangs genannten
zur Abstützung des Bremsstators (28) dienende Art sowohl das Anfahrnicken als auch das Bremsnik-Längslenker
(12) als Schräglenker ausgebildet ist. 40 ken des Fahrzeuges soweit wie möglich zu unterbinden.
Die Erfindung besteht darin, daß zum Ausgleich des Anfahrnickens die beiden Längslenker derart
nach hinten abwärts gerichtet sind, daß sich, in Sei- ({_
45 tenansicht des Fahrzeuges gesehen, die durch ihre
Die Erfindung bezieht sich auf eine Hinterachsauf- Gelenke hindurch verlaufenden Mittellinien der beihängung
für Kraftfahrzeuge, bei der der Radträger den Längslenker in Federungsmittellage des Fahrais
Koppel von zwei Längslenkern getragen wird, zeuges in einem Punkt hinter der Achse schneiden
von denen der untere nach vorn und der obere nach und zum Ausgleich des Bremsnickens ein Bremsstahinten
gerichtet ist. . 5° tor auf dem Radträger schwenkbar gelagert und mit-
Es ist bekannt, bei Achsaufhängungen dieser oder tels eines Verbindungsgliedes auf dem einen der beiähnlicher
Art durch eine bestimmte Anordnung der den Längslenker abgestützt ist.
am Fahrzeugoberbau bzw. am Radträger angelenk- Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Erzieten Führungslenker das Anfahrnicken oder das lung eines angestrebten Bremsausgleichs von der Bremsnicken zu vermeiden. 55 Lenkeranordnung als solcher gelöst, so daß man
am Fahrzeugoberbau bzw. am Radträger angelenk- Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Erzieten Führungslenker das Anfahrnicken oder das lung eines angestrebten Bremsausgleichs von der Bremsnicken zu vermeiden. 55 Lenkeranordnung als solcher gelöst, so daß man
Es ist auch möglich, Anfahrnicken und Bremsnik- nicht an eine bestimmte Lage der Führungslenker geken
gleichzeitig durch eine solche Anordnung der bunden ist, sofern gleichzeitig durch entsprechende
Führungslenker zu beseitigen, daß die resultierende Anordnung derselben das Anfahrnicken ebenfalls
Anfahrkraft, in Seitenansicht gesehen, im Mittel- · ausgeglichen werden soll. Die Führungslenker des
punkt des Rades angreift und leicht ansteigend nach 60 Rades können infolgedessen so angeordnet werden,
vorn gerichtet ist. Ein Anfahrausgleich wird dann er- daß sie — lediglich unter Berücksichtigung des angezielt,
wenn das Momentanzentrüm des Radträgers, strebten Anfahrausgleiches, nicht aber des Bremsausdas
durch den Schnittpunkt der Längsachsen der bei- gleiches — die konstruktiven Anforderungen an das
den den Radträger führenden Führungslenker be- Fahrzeug am günstigsten Rechnung tragen. Dieses ist
stimmt wird, in der Kraftrichtung der resultierenden 65 aber der Fall, wenn sich erfindungsgemäß die Längs-Anfahrkraft
liegt. achsen der Führungslenker des Rades in der norma-
Des weiteren greift die Bremskraft am Radauflage- len Mittelstellung hinter dem Rade schneiden und
punkt, d. h. im Berührungspunkt des Rades mit der deshalb das vordere Lagergelenk des nach vorn ge-
Priority Applications (2)
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