-
-
Drehkippfenster
-
Stichwort Winkhaus WT 8140 Die Erfindung betrifft ein Drehkippfenster
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Um die Beschlagteile in ihrer Vielfalt sinnvoll
darstellen und beanspruchen zu können, werden die Beschreibung und die Ansprüche
auf das Drehkippfenster gerichtet. Das erfindungsgemäße Drehkippfenster und der
zugehörige Beschlag sind insbesondere für solche Fälle gedacht, in denen die Oberkante
des Fensters in ihrem Verlauf von einer horizontalen Geraden abweicht, z. B. rundbogenförmig
gestaltet ist, so daß nicht, wie verbreitet üblich, die Ausstellvorrichtung zwischen
Flügelrahmenoberschenkel und Blendrahmenoberschenkel untergebracht werden kann.
-
Drehkippfenster der eingangs bezeichneten Art sind beispielsweise
bekannt aus den deutschen Offenlegungsschriften 29 16 640, 29 22 654 und 29 45 253.
Bei diesen bekannten Konstruktionen ist der zweite Aus stellhebel mit seinem unteren
Ende an dem ersten Ausstellhe-
bel angelenkt. Bei dieser bekannten
Konstruktion ist es schwierig, die Systempunkte der Ausstellhebel so zu legen, daß
keine Zwängungen zwischen den Ausstellhebeln und in den Anlenkstellen an dem Flügelrahmen
bzw. Blendrahmen auftreten. Solche Zwängungen können dazu führen, daß entweder der
Flügelrahmen bei der Kippbewegung aus dem Ecklager angehoben wird oder daß Verformungen
in dem Hebelsystem auftreten. Es mag zwar für ganz bestimmte Situationen möglich
sein, die Systempunkte so zu legen, daß solche Zwängungen weitgehend vermieden werden.
Es ist aber zu bedenken, daß die zur Anwendung kommenden Beschläge nicht jeweils
speziell für ein Fensterformat konstruiert und hergestellt werden, sondern an verschiedene
Fensterformate, insbes. Fenster unterschiedlicher Höhe, angepaßt werden sollen.
Dabei ist es üblich, die Ausstellvorrichtung möglichst im oberen Bereich des jeweiligen
Fensters anzuordnen, so daß die absolute Ausstellweite zwischen dem Blendrahmenoberschenkel
und dem Flügelrahmenoberschenkel, bei voller Aufkippung gemessen, ein bestimmtes
Maß annimmt. Dies bedeutet andererseits, daß die zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen
um die untere horizontale Kippachse auftretenden Kippwinkel unterschiedlich sind.
Diese Unterschiedlichkeit der Kippwinkel bei verschiedenen Einbausituationen erschwert
es noch mehr, die Systempunkte der Ausstellhebel so zu legen, daß ein zwungungsfreies
Kippöffnen und Kippschließen möglich wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln ein
Drehkippfenster der eingangs bezeichneten Art so auszugestalten, daß Zwängungen
in der Ausstellvorrichtung und in den damit verbundenen Teilen des Blendrahmens
und des Flügelrahmens vermieden werden, wie auch immer die Größe des Fensters und
der Ort des Anschlags der Ausstellvorrichtung an Flügelrahmen und
Blendrahmen
sein mag.
-
Die zur Lösung dieser Aufgabe vorgesehenen Mittel sind im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegeben.
-
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Soweit die sich aus diesen Weiterbildungen ergebenden Vorteile für den Fachmann
ohne weiteres ersichtlich sind, wird auf diese nicht näher eingegangen.
-
Der Anspruch 7 stellt eine besonders einfache Möglichkeit dar, um
die zweite Drehschiebeverbindung beim Drehöffnen des Flügelrahmens zu lösen, wobei
von der beim Drehöffnen stattfindenden Bewegung des drehachsenseitigen Flügelrahmenschenkels
gegenüber dem drehachsenseitigen Blendrahmenschenkel Gebrauch gemacht wird.
-
Die Maßnahme des Anspruchs 8 stellt sicher, daß im Kippöffnungsbetrieb,
beispielsweise in der vollen Kippöffnungsstellung, ein unbeabsichtigtes oder beabsichtigtes
Einwirken auf den zweiten Ausstellhebel im Sinne der Lösung der zweiten Drehschiebeverbindung
unmöglich gemacht ist; dies ist bedeutsam, weil eine solche Lösung zu einem weitgehenden
Unwirksamwerden der Ausstellvorrichtung führen würde, mit der Folge, daß einerseits
der Flügelrahmen weiter aufgekippt werden könnte als vorgesehen und ggf. der Flügelrahmen
aus seinem Ecklager gelöst werden könnte.
-
Die Maßnahme des Anspruchs 9 stellt eine einfache Möglichkeit dar,
um unter Erfüllung der Forderung nach Unlösbarkeit der zweiten Drehschiebeverbindung
in Kippöffnungsstellung dennoch beim Drehöffnen aus der Schließstellung eine zuverlässige
Lösung der zweiten Drehschiebeverbindung zu gewährleisten.
-
Wenn der Flügelrahmen sich in Dreh stellung befindet und demgemäß
der zweite Ausstellhebel von dem Blendrahmen entkuppelt ist, so bestünde grundsätzlich
die Möglichkeit, auf den zweiten Ausstellhebel im Sinne des Ausrückens aus der Parallelstellung
oder annähernden Parallelstellung zum Flügelrahmen einzuwirken.
-
Bleibt dann der Ausstellhebel in einer Stellung außerhalb seiner Parallelstellung,
so ist beim Schließen des Flügelrahmens eine ordnungsgemäße Wiederherstellung der
zweiten Drehschiebeverbindung nicht mehr gewährleistet und es kann überdies passieren,
daß der zweite Ausstellhebel in einer Weise gegen den Blendrahmen anfährt, daß eine
Verbiegung oder sonstige Zerstörung der Ausstellvorrichtung stattfindet. Zur Verhinderung
dieser Möglichkeit dient grundsätzlich die Maßnahme nach Anspruch 10, die gemäß
Anspruch 11 oder Anspruch 12 weiter ausgestaltet werden kann. Dabei hat die Maßnahme
des Anspruchs 11 den Vorzug der konstruktiven Einfachheit, während die Maßnahme
des Anspruchs 12 den Vorzug der absoluten Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes
oder unbefugtes Verstellen des zweiten Ausstellhebels besitzt, wobei zu beachten
ist, daß der zweite Ausstellhebel bei gleichzeitiger Verwirklichung der Maßnahmen
gemäß Anspruch 9 und Anspruch 12 in beiden Richtungen gegen Ausschwenken gesichert
ist.
-
Bei Drehkippfenstern besteht immer eine gewisse Gefahr, daß sich der
Flügelrahmen im Bereich des von der Drehachse fernen Kipplagers absenkt oder von
vornherein in der Weise fehlerhaft eingestellt ist, daß das flügelrahmenseitige
Kipplagerteil beim Schließen des Flügelrahmens aus der Drehstellung heraus gegen
ein blendrahmenseitiges Kipplagerteil anfährt, so daß ein vollständiges Schließen
des Flügelrahmens entweder
überhaupt nicht oder nur unter Überwindung
eines Druckpunkts möglich ist. Die Schwierigkeit, flügelrahmenseitiges Kipplagerteil
und blendrahmenseitiges Kipplagerteil in die ideale gegenseitige Position zu bringen,
wird ohne weiteres erkennbar, wenn man bedenkt, daß für den Kippöffnungsbetrieb
diese Teile in sattem Eingriff sich befinden müssen, so daß also praktisch an dieser
Stelle keine Toleranz zur Verfügung steht. Um sicherzustellen, daß einerseits beim
Schließen des Flügelrahmens aus einer Drehöffnungsstellung heraus die flügelrahmen-
und blendrahmenseitigen Kipplagerteile ohne Anschlagen aneinander vorbeigehen können,
bis zur Herstellung des für den Kippbetrieb notwendigen Eingriffs, andererseits
aber für den Kippöffnungsbetrieb die Kipplagerteile des Flügelrahmens und des Blendrahmens
in einem satten Eingriff stehen und somit die Kippachse eindeutig definiert ist,
wird die Maßnahme nach dem Anspruch 13 vorgeschlagen. Bei Verwirklichung dieser
Maßnahme können in der Drehöffnungsstellung bzw. in der Drehbereitschaftsstellung
die Kipplagerbeschlagteile von Flügelrahmen und Blendrahmen immer so weit voneinander
abgehoben sein, daß mit Sicherheit ein druckpunktfreies Schließen des Flügelrahmens
aus der Drehöffnungsstellung heraus möglich ist; andererseits ist der satte Eingriff
der flügelrahmenseitigen und blendrahmenseitigen Beschlagteile des Kipplagers spätestens
nach einem sehr kurzen Anfangskippweg gewährleistet. Eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung dieses Gedankens ist in Anspruch 14 angegeben, die für sich neu und
selbständig schutzbegründend ist. Bei Verwirklichung der Maßnahme des Anspruchs
14 kann der Flügelrahmen aus einer Kippöffnungsstellung in die SchlieBstellung überführt
werden, ohne daß die Eingriffsflächen zunächst in einen das Anheben des Flügelrahmens
bewirkenden Eingriff tre-
ten, also ohne daß ein Druckpunkt auftritt.
Es ist dann sichergestellt, daß der Flügelrahmen, ungeachtet etwaiger Verwindungsweichheit,
auf seinem ganzen Umfang vollständig zur Anlage an den Blendrahmen gebracht wird
und eine nachfolgende Umstellung des Treibstangensystems von Kippbereitschaftsstellung
auf Drehbereitschaftsstellung ordnungsgemäß und störungslos erfolgen kann. Zwar
tritt dann beim Umstellen von Kippbereitschaftsstellung auf Drehbereitschaftsstellung
ein zusätzlicher Widerstand in dem Treibstangensystem und damit in dem das Treibstangensystem
bewegenden Antriebselement auf. Diese Belastung kann aber über einen größeren Weg
des Antriebselements des Treibstangensystems verteilt werden und'ihm übrigen durch
die Ubersetzungsverhältnisse zwischen dem Antriebselement und dem Treibstangensystem
beherrscht werden.
-
Die Maßnahme des Anspruchs 15 stellt eine besonders einfache Möglichkeit
dar, um beim Überführen des Treibstangensystems in die Drehbereitschaftsstellung
eine Annäherung des Flügelrahmens an den ersten Aus stellhebel im Bereich des Drehlagers
zu erzwingen, wobei man es durch Gestaltung der Stellschräge in der Hand hat, stoßartige
Widerstände in dem Antriebselement zu vermeiden.
-
Die Maßnahme des Anspruchs 17 ist an sich bekannt und jedenfalls bei
verhältnismäßig großen Kippöffnungswinkeln notwendig, um das flügelrahmenseitige
Drehlagerteil in Flucht mit der Drehachse zu halten, sofern nicht durch entsprechende
Lager spiele ein Ausgleich möglich ist.
-
Die selbständig Schutz begründenden AlaBnahmen der Ansprüche 18 und
19 erleichtern den Zusamnenbau des Beschlags und den Einbau des
Flügelrahmens
in den Blendrahmen, jedenfalls für den Fall, daß das flügelrahmenseitige Drehgelenkteil
nicht ohnehin gegenüber dem ersten Ausstellhebel um 900 schwenkbar ist, in welchem
letzteren Falle man den Hammerkopf starr mit dem flügelrahmenseitigen Drehgelenkteil
verbinden könnte und die Einfädelbarkeit der Steckverbindung durch entsprechende
Einstellung des flügelrahmenseitigen Drehgelenkteils gegenüber dem Ausstellhebel
herbeiführen könnte. Mit diesem letzteren Fall kann freilich in der Regel nicht
gerechnet werden, da die Verbindung zwischen dem flügelrahmenseitigen Drehgelenkteil
und dem ersten Ausstellhebel durch die Notwendigkeit der Einführung in den Falzraum
in der Regel eine solche sein wird, daß das flügelrahmenseitige Drehgelenkteil nicht
gegenüber dem ersten Ausstellhebel um 900 frei drehbar ist. Die Maßnahme des Anspruchs
19 zeigt eine einfache Steckverbindung auf, die gleichwohl geeignet ist, das flügelrahmenseitige
Drehgelenkteil gegenüber dem ersten Ausstellhebel in Höhenrichtung für den Betriebszustand
eindeutig festzulegen.
-
Das erfindungsgemäße Drehkippfenster kann mit an sich bekannten Fehlbedienungssicherungen
und Schaltsperren ausgerüstet sein. Von besonderem Interesse für das erfindungsgemäße
Drehkippfenster ist die Fehlbedienungssicherung, welche ein Verstellen des Treibstangensystems
in Richtung auf die Kippbereitschaftsstellung verhindert, wenn der Flügelrahmen
sich in.Drehöffnungsstellung befindet, wie durch Anspruch 20 angedeutet.
-
Eine Fehlbedienung bei Fehlen einer solchen Fehlbedienungssicherung
könnte dazu führen, daß der Flügelrahmen in unkontrollierbarer Weise frei wird.
Man kann solche Fehlbedienungssicherungen gemäß Anspruch 21 ausrüsten, ist aber
dann immer noch nicht sicher, daß die Treibstangenblockierungselemente in der Drehöffnungsstellung
nicht
unbeabsichtigterweise oder unbefugterweise von Hand beeinflußt werden in dem Sinne,
daß das Treibstangensystem dann doch freigegeben wird und in Richtung auf Kippbereitschaftsstellung
umgeschaltet werden kann. Zwei besonders interessante Maßnahmen, um auch diese Möglichkeit
auszuschließen, Maßnahmen, die für sich genommen neu und schutzfähig sind, ergeben
sich aus den Ansprüchen 22 und 23. Zum Verständnis dieser Maßnahmen ist zu bedenken,
daß eine Fehlbedienung wegen der Vorspannung des bzw. der Treibstangenblockierungselemente
in eine Sicherungsstellung nur dann herbeigeführt werden kann, wenn gleichzeitig
an das bzw. die Treibstangenblockierungselemente und an das Antriebselement des
Treibstangensystems Hand angelegt wird. Dies ist aber unter der Voraussetzung, daß
sich nur eine Person an dem Fenster zu schaffen macht, dann nicht möglich, wenn
im einen Fall diese Person gleichzeitig das Antriebselement und das Treibstangenblockierungselement
nicht erreichen kann, weil diese weiter auseinander sind als der Spannweite der
menschlichen Arme entspricht; im anderen Fall, d. h.
-
bei Vorhandensein von zwei Treibstangenblockierungselementen, die
unabhängig voneinander jeweils in Sicherungsstellung vorgespannt sind, genügt die
Entfernung dieser beiden Treibstangenblockierungselemente um ein solches Maß, daß
diese nicht durch eine Hand gleichzeitig beaufschlagt werden können, weil ja.die
andere Hand für die Einwirkung auf das Antriebselement benötigt wird.
-
Die Maßnahme des Anspruchs 24 ist bedeutsam im Hinblick auf den Wunsch,
die absolute lineare Kippöffnungsweite am oberen Ende des Fensters auf einem bestimmten
Maß, unabhängig von der Höhe des jeweiligen Fensters, zu halten.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Drehkippfenster wird in bekannter Weise
angestrebt, möglichst alle Beschlagteile durch entsprechende Symmetrien so auszugestalten,
daß sie für Rechts- und Linksanschlag verwendet werden können (vgl. Anspruch 25).
-
Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
Es stellen dar: Fig. 1 eine Ansicht eines rundbogenförmigen Atelierfensters erfindungsgemäßer
Bauart, vom Rauminneren her gesehen; Fig. 2 einen Ausschnitt A aus der Fig. 1, und
zwar eine Ansicht auf die Ausstellvorrichtung und die zugehörigen Teile des Flügelrahmens
und des Blendrahmens in Pfeilrichtung II der Fig. 1, wenn sich der Flügelrahmen
in Kippöffnungsstellung befindet; Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung III der Fig.
2, teilweise geschnitten, diesmal jedoch bei geschlossenem Flügelrahmen, während
sich das Treibstangensystem in Kippbereitschaftsstellung befindet; Fig. 4 eine Ansicht
in Pfeilrichtung IV der Fig. 1 auf das Schließblech am Blendrahmen; Fig. 5 einen
Ausschnitt A aus der Fig. 1 bei einer anderen Ausführungsform der Ausstellvorrichtung,
und zwar eine Ansicht auf die Ausstellvorrichtung und die zugehörigen Teile des
Flügelrahmens und des Blendrahmens senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1, wobei
die Ausstellvorrichtung sich in Kippbereitschaftsstellung befindet; Fig. 6 eine
Seitenansicht in Richtung des Pfeiles VI der
Fig. 5 in Kippöffnungsstellung
des Flügelrahmens; Fig. 7 eine Ansicht in Pfeilrichtung VII der Fig. 5 ebenfalls
in Kippöffnungsstellung des Flügelrahmens; Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII
der Fig. 7 und Fig. 9 eine Ansicht auf den drehachsenseitigen Blendrahmenschenkel
und den in 900-Drehöffnungsstellung befindlichen Flügelrahmen in einer Betrachtungsrichtung
parallel zur Kippachse entsprechend der Pfeilrichtung IV der Fig. 1.
-
In der Fig. 1 ist der Blendrahmen mit 10 und der Flügelrahmen mit
12 bezeichnet. Der Flügelrahmen 12 ist gegenüber dem Blendrahmen 10 um eine Kippachse
K-K kippbar gelagert. Die Kippachse K-K ist horizontal dargestellt. Das wird auch
die regelmäßige Stellung bei eingebautem Fenster sein. Indes soll nicht ausgeschlossen
werden, daß auch Einrichtungen des Fensters mit von der Horizontalen abweichender
Kipp-
achse K-K möglich sind. Die Kippachse K-K ist durch ein Ecklager
14 und ein Kipplager 16 definiert. Das Ecklager 14 ist ein Kreuzgelenklager bekannter
Bauart, das stets wirksam ist und zum Zwecke der Justierung des Flügelrahmens 12
gegenüber dem Blendrahmen 10 sowohl in Höhenrichtung als auch senkrecht zur Blendrahmenebene
bzw. zur Flügelrahmenebene verstellbar sein kann. Das Kipplager 16 ist nur wirksam,
wenn der Flügelrahmen 12 um die Kippachse K-K gekippt werden soll und ist für den
Drehbetrieb, auf den noch einzugehen sein wird, entkuppelbar. Zum Ein- und Auskuppeln
des Kipplagers 16 ist am Flügelrahmen 12 ein Treibstangensystem verlegt, welches
sich über den drehachsenfernen Flügelrahmenschenkel 12a, den unteren Flügelrahmenschenkel
12b und den drehachsenseitigen Flügelrahmenschenkel 12c erstreckt und ganz allgemein
mit 18 bezeichnet ist. Der Flügelrahmen 12 ist weiterhin gegenüber dem Blendrahmen
10 um eine Drehachse D-D drehbar, die einerseits durch das Ecklager 14 und andererseits
durch ein Drehgelenk bei 20 definiert ist.
-
In Fig. 1a sind die verschiedenen Stellungen eines mit dem Treibstangensystem
18 verbundenen Antriebselements (22) (Olive) dargestellt, nämlich eine Kippbereitschaftsstellung
(Kipp), eine Drehbereitschaftsstellung (Dreh) und eine Schließverriegelungsstellung
(Zu).
-
In den Fig. 2 und 3 ist eine Ausstellvorrichtung dargestellt, die
sich im Bereich "A"der Fig. 1 befindet, d. h. nahe dem Beginn der oberen Wölbung
des Rundbogenfensters. Die ganz allgemein mit 24 bezeichnete
Ausstellvorrichtung
ist im Falzraum 26 zwischen einer Blendrahmenfalzumfangsfläche 28 und einer Flügelrahmenfalzumfangsfläche
30 angeordnet, die beide senkrecht zur jeweiligen Blendrahmen- bzw. Flügelrahmenebene
stehen. Dabei ist der Falzraum 26 durch einen Flügelrahmenüberschlag 32 abgedeckt.
-
In der Flügelrahmenfalzumfangsfläche 30 ist eine gestufte Nut 34 ausgebildet.
Diese gestufte Nut ist durch eine Stulpschiene 36 abgedeckt. An der verdeckten-Seite
der Stulpschiene 36 ist eine Treibstange 18c des Treibstangensystems 18 verschiebbar
geführt, welche zusammen mit der Stulpschiene 36 eine vorgefertigte Baueinheit bildet.
-
An der Stulpschiene 36 sind ein erster Ausstellhebel 38 und ein zweiter
Ausstellhebel 40 angeordnet. Der erste Ausstellhebel 38 ist mit der Stulpschiene
36 durch eine erste Drehschiebeverbindung 42 verbunden. Diese Drehschiebeverbindung
42 ist aufgebaut mit einem Schlitz 42a in einem erhaben gekröpften Abschnitt 42b
der Stulpschiene 36 und einem Pilzkopf 42c an dem ersten Ausstellhebel 38, welcher
den Schlitz 42a durchgreift und hintergreift und ggf. eine Einführungsöffnung an
einer Stelle des Schlitzes 42a findet.
-
Am oberen Ende des ersten Ausstellhebels 38 ist ein flügelrahmenseitiges
Drehgelenkteil 20a angebracht, und zwar drehbar um eine zur Ebene des Flügelrahmens
parallele Gelenkachse 44. Das als Gabel ausgebildete Drehgelenkteil 20a steht in
Gelenkverbindung mit einem blendrahmenseitigen Drehgelenkteil 20b, welches gemäß
Fig. 1 an der Sichtseite 10a des Blendrahmens 10 angeschlagen ist. Das flügelrahmenseitige
Drehgelenkteil 20a ist mit einem an seine Gabel anschließenden Verbindungs-
element
20c verbunden, welches zwischen dem Überschlag 32 des Flügelrahmens 12 und der Sichtfläche
10a des Blendrahmens 10 in den Falzraum 26 eingeführt ist, um schließlich in der
Schwenkachse 44 durch eine Steckverbindung, auf die noch näher einzugehen sein wird,
mit dem ersten Ausstellhebel 38 verbunden zu sein. An dem oberen Ende des ersten
Ausstellhebels 38 ist ein Festlegeschlitz 46 angebracht, welcher nach oben offen
ist. Dieser Festlegeschlitz 46 arbeitet mit einem taillierten Festlegebolzen 46a
zusammen, welcher an der Treibstange 18c befestigt ist und einen Langschlitz 36a
der Stulpschiene 36 durchsetzt.
-
In der nicht eingezeichneten Drehbereitsschaftsstellung (Fig. 1a -
Dreh) ist der taillierte Festlegebolzen 46a so weit nach unten verschoben, daß er
mit seiner Taille in den Festlegeschlitz 46 eingreift, so daß der erste Ausstellhebel
38 in Parallelstellung zur Flügelrahmenebene an dem Flügelrahmen 12 festgelegt ist.
Da andererseits der erste Ausstellhebel 38 über den mit ihm verbundenen flügelrahmenseitigen
Drehgelenkteil 20a an dem blendrahmenseitigen Drehgelenkteil 20b um die Drehachse
D-D schwenkbar ist, ist damit eine eindeutige Drehbeweglichkeit des Flügelrahmens
10 um die Drehachse D-D gegenüber dem Blendrahmen 10 gewährleistet, wobei natürlich
davon auszugehen ist, daß bei Eingriff des taillierten Festlegebolzens 46a in den
Festlegeschlitz 46 in der Drehbereitschaftsstellung des Treibstangensystems gemäß
Fig. la das Kippgelenk 16 gelöst ist.
-
Der zweite Ausstellhebel 40 ist durch einen Gelenkbolzen 48 ebenfalls
an der Stulpschiene 36 angelenkt, und zwar mit seinem oberen Ende. In der in Fig.
3 gezeigten Parallelstellung des ersten Ausstellhebels 38 zur Flügelrahmenebene
befindet sich auch der zweite
Ausstellhebel 40 in annähernder Parallelstellung
zu der Stulpschiene 36 und zum ersten Ausstellhebel 38. Diese annähernde Parallelstellung
ist erzwungen einmal durch ein L-förmiges Anschlagblech 50 an dem ersten Aus stellhebel
38, welches gegen die Längskante 40a des zweiten Ausstellhebels 40 anfährt, wenn
durch Zukippen des Flügelrahmens der zweite Ausstellhebel 38 in Parallelstellung
zur Stulpschiene 36 gebracht wird. In der anderen Richtung ist der zweite Ausstellhebel
40 in einer annähernden Parallelstellung zum ersten Ausstellhebel 38 und zur Stulpschiene
36 dadurch festgelegt, daß ein an dem unteren Ende des zweiten Ausstellhebels 40
angebrachter Langlocheingriffsbolzen 52 der ausgenommenen Kante 38a des ersten Ausstellhebels
38 anliegt. Der Langlocheingriffsbolzen 52 am unteren Ende des zweiten Ausstellhebels
40 arbeitet mit einem Langloch 54 eines Schließblechs 56 zusammen.
-
welches an der Blendrahmenfalzumfangsfläche 28 angeschraubt ist. Das
Langloch 54 ist, wie insbes. aus Fig.
-
2 und 4 zu ersehen, T-förmig ausgebildet mit einem Querschenkel 54a
und einem Mittelschenkel 54b. Wenn sich der Flügelrahmen gemäß Fig. 1 in Schließstellung
befindet, so befindet sich der Langlocheingriffsbolzen 52 auf der Höhe des Mittelschenkels
54b des Langlochs 54. Der Langlochmittelschenkel 54b ist durch einen Abschlußflansch
54c abgeschlossen. Wenn sich der Langlocheingriffsbolzen 52 auf der Höhe des Langlochmittelschenkels
54b befindet, in einer Stellung, welche einerseits durch die ausgenommene Kante
38a des ersten Ausstellhebels 38 und andererseits durch das Anschlagblech 50 bestimmt
ist, so kann der Langlocheingriffsbolzen 52 senkrecht zur Zeichenebene der Fig.
2 aus dem Langloch 54 austreten. Wenn der Flügelrahmen 12 aus der Schließstellung
gemäß Fig. 1 um die Drehachse D-D in eine Drehöffnungsstellung gebracht wird, so
tritt der Langlocheingriffsbolzen in Fig. 2 senkrecht zur Zeichenebene, und zwar
nach hinten, aus dem Langloch 54
heraus. Dies bedeutet, daß das
Drehöffnen des Flügelrahmens 12 um die Drehachse D-D durch den zweiten Ausstellhebel
40 nicht behindert wird, weil sich die von dem Langloch 54 und dem Langlocheingriffsbolzen
52 gebildete zweite Drehschiebeverbindung löst.
-
Umgekehrt taucht der Langlocheingriffsbolzen 52 beim Drehschließen
des Flügelrahmens 10 in die Stellung der Fig. 1 wieder in das Langloch 54 ein, und
zwar zwangsläufig, weil in der Drehbereitschaftsstellung, in welcher der erste Ausstellhebel
38 in der Ebene des Flügelrahmens 12 festgelegt ist, der zweite Ausstellhebel 40
durch das Anschlagblech 50 einerseits und die ausgenommene Kante 38a unverrückbar
festgelegt ist.
-
Wenn der Flügelrahmen aus der Schließstellung gemäß Fig. 1 nach Umschalten
des Treibstangensystems in die Kippbereitschaftsstellung (Kipp) der Fig. 1a um die
Kippachse K-K gekippt wird, was deshalb möglich ist, weil der taillierte Festlegebolzen
46a aus dem Festlegeschlitz 46 ausgefahren ist, so bewegt sich der erste Ausstellhebel
40 in die in Fig. 2 dargestellte Stellung, wobei der Langlocheingriffsbolzen 52
in den oberen Ast des Langlochquerschenkels 54a einfährt. Nun ist aber der Langlocheingriffsbolzen
52, wie aus Fig. 3 zu ersehen, mit einem Bolzenkopf 52a an seinem freien Ende versehen.
Dieser Bolzenkopf ist in seinem Durchmesser größer als die Quererstreckung des Langlochquerschenkels
54a in seinem oberen Abschnitt, so daß in der gekippten Stellung des Flügelrahmens
gemäß Fig. 2 das Langloch 54 von dem Langlocheingriffsbolzenkopf 52a hintergriffen
wird, so daß der zweite Ausstellhebel 40. weder unabsichtlich noch unbefugtermaßen
aus der zweiten Drehschiebeverbindung 52, 54 gelöst werden kann. Dies ist wesentlich
sowohl für das ordnungsgemäße störungsfreie Arbeiten des Fensters, als auch
für
die Verhinderung unbefugter Eingriffsversuche.
-
An dem zweiten Ausstellhebel 40 ist ein zu der Stulpschiene 36 hinweisender
Rastnocken 40 c angebracht, welcher mit einer Rastvertiefung 40b der Stulpschiene
36 zusammenwirkt und eine Verrastung bewirkt, wenn der zweite Ausstellhebel 40 in
der Drehbereitschaftsstellung des Treibstangensystems und des Flügelrahmens in annähernder
Parallelstellung zu der Stulpschiene 36 sich befindet. Dann könnte grundsätzlich
auf das Anschlagblech 50 verzichtet werden, weil dann diese Rastverbindung einen
gewissen, wenn auch keinen vollständigen, Schutz gegen unbeabsichtigtes Auslenken
des zweiten Ausstellhebels 40 aus der annähernden Parallelstellung zur Stulpschiene
36 bei Drehöffnungsstellung des Flügels bringt. Im übrigen erfüllt die Rastverbindung
40c, 40b insofern noch eine weitere Funktion, als bei beginnender überführung des
Flügelrahmens in die Kippstellung der zweite Ausstellhebel 40 durch das Austreten
des Rastnockens 40c aus der Rastausnehmung 40b eine gewisse Abdrückung von der Stulpschiene
36 erfährt, mit der Folge, daß der Langlocheingriffsbolzen 52 noch tiefer in das
Langloch 54 eintaucht und demzufolge mit Sicherheit die Hinterschneidung des Langlochs
54 hinterfaßt.
-
In der Kippöffnungsstellung ist gemäß Fig. 2 die Kippöffnungsweite
des Flügelrahmens durch die Anlage des Langlocheingriffsbolzens 52 gegen das obere
Ende des Langlochquerschenkels 54a eindeutig festgelegt.
-
Zur ersten Drehschiebeverbindung 42 ist noch zu bemerken, daß sie
nicht nur die beim Kippöffnen notwendige Schiebebewegung zuläßt, sondern überdies
eine Höhenverstellung des Flügelrahmens gegenüber dem Blendrahmen
zuläßt
und Anschlagungenauigkeiten im Abstand zwischen Ecklager und Drehgelenk ausgleicht.
An der Stulpschiene 36 ist, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, eine Aufnahmefalle
58 angeordnet, welche mit einem Lagerschaft 58a ein Loch der Stulpschiene 36 durchsetzt
und in diesem in Pfeilrichtung 58b hin- und herverschiebbar geführt ist. Die Aufnahmefalle
58 hat die Gestalt eines in Fig.
-
2 nach rechts offenen U-Bügels, in welchen der erste Ausstellhebel
38 beim Überführen des Flügelrahmens 12 aus der Kippstellung in die Schließstellung
gemäß Fig. 1 und 3 eintritt. Die Aufnahmefalle 58 ist über einen Zugbolzen 58c mit
einem Stellschrägenfolger 58d verbunden. Der Zugbolzen 58c durchsetzt ein Langloch
18d der Treibstange 18c. Der Stellschrägenfolger 58d ist mit einem an seinem unteren
Ende in Fig. 3 nach links abgewinkelten Lappen in dem Langschlitz 18d unverdrehbar
geführt und liegt an einer Stellschräge 18e der Treibstange 18c an.
-
Fig. 3 zeigt das Zusammenwirken der Stellschräge 18e und des Stellschrägenfolgers
58d in der Schließstellung des Flügels gemäß Fig. 1 bei Einstellung des Treibstangenbeschlags
auf die Kippbereitschaftsstellung. Wenn von diesem Zustand aus in die Drehbereitschaftsstellung
(Fig. 1a - Dreh) umgeschaltet wird, so wird der Stellschrägenfolger 58d durch die
nach unten gleitende Stellschräge 18e der Treibstange 18c nach rechts verschoben
gegenüber der Stulpschiene 36. Dies bedeutet, daß sich der Flügelrahmen 12 in der
Ebene des Blendrahmens an den ersten Ausstellhebel 38 heranzieht mit der Folge,
daß die Taille des taillierten Festlegebolzens 46a in Einlaufflucht zu dem Festlegeschlitz
46 gelangt und andererseits der Flügelrahmen im Bereich des Drehgelenks 20 an den
Blendrahmen angenähert wird im Sinne einer Kippung um eine zur Blendrahmenebene
senk-
rechte Achse im Bereich des Ecklagers 14 und im Sinne einer
Anhebung der- in Fig. 1 linken Flügelrahmenecke gegenüber der linken Blendrahmenecke.
Dies bedeutet, daß für den nachfolgenden Drehöffnungsbetrieb das flügelrahmenseitige
Kipplagerteil des Kipplagers 16 von dem blendrahmenseitigen Kipplagerteil des Kipplagers
16 abgehoben wird und der Flügelrahmen ohne fühlbaren Anschlag im Bereich des Kipplagers
drehgeöffnet und drehgeschlossen werden kann.
-
Die Stulpschiene 36 ist am Grund der gestuften Nut 34 durch Füßchen
60 abgestützt, welche den Langschlitz 18d und weitere Langschlitze der Treibstange
18c durchsetzen und ihrerseits von Befestigungsschrauben durchsetzt werden, die
in den Grund der Treibstangennut 34 eingreifen.
-
Wie bereits weiter oben ausgeführt, ist das flügelrahmenseitige Drehgelenkteil
20a an dem ersten Aus stellhebel 38 um die Schwenkachse 44 schwenkbar, um eine Ausgleichsbewegung
zwischen dem Drehgelenkteil 20a und dem ersten Ausstellhebel 38 beim übergang des
Flügelrahmens 12 aus der Schließstellung in die Kippstellung zuzulassen. Die Verbindung
zwischen dem Drehgelenkteil 20a und dem ersten Ausstellhebel 38 ist durch einen
Hammerkopf 44a hergestellt, der einen Hammerkopfschlitz 44b des Ausstellarms 38
durchdringen kann. Dieser Hammerkopf 44a sitzt am freien Ende eines Hammerkopfschafts
44c, der an dem ersten Ausstellhebel 38 schwergängig gelagert ist, beispielsweise
durch Vernieten oder Verstemmen. Der Hammerkopfschaft 44c durchdringt eine kreisförmige
Erweiterung des Hammerkopfschlitzes 44b, so daß der Hammerkopfschaft 44c den Hammerkopfschlitz
44b durchdringend in diesem unverschiebbar festgelegt ist. In der Darstellung gemäß
Fig. 2 befindet
sich der Hammerkopf 44a in der Stellung, in der
er die bereits hergestellte Steckverbindung sichert. Wenn der Hammerkopf 44a um
90" gedreht wird, so kann er durch den Hammerkopfschlitz 44b aus- und eingeführt
werden.
-
Diese Art der Verbindung ist notwendig, weil der Drehgelenkteil 20a
wegen der Ausformung des Verbindungslappens 20c nicht als ganzer gegenüber dem ersten
Aus stellhebel 38 verdreht werden kann.
-
Es ist zu beachten, daß alle-Teile des in den Fig. 2 und 3 dargestellten
Beschlags für Linksanschlag und Rechtsanschlag verwendbar sind. Soweit dies nicht
aufgrund der Symmetrie der Teile um ihre jeweils flügelrahmen- bzw.
-
blendrahmenparallele Längsachse ohne weiteres einzusehen ist, ergibt
sich die Rechts/Links-Verwendbarkeit aus der Umstellmöglichkeit der Teile 50, 55
und 20a.
-
An dem Flügelrahmen ist bei 62 eine Fehlbedienungssicherung angebracht.
Man kann sich diese Fehlbedienungssicherung 62 beispielsweise als einen an einer
Stulpschiene gelenkig gelagerten Kipphebel vorstellen, der in Richtung auf eine
Blockierungsstellung vorgespannt ist, in welcher er das Treibstangensystem gegen
Verschiebung blockiert. Wenn dieser Kipphebel bei Schließen des Flügelrahmens in
die Stellung gemäß Fig. 1 in irgendeiner Weise gegen den Blendrahmen oder ein mit
dem Blendrahmen verbundenes Teil anstößt, so wird er entgegen der Vorspannung aus
der Blockierungsstellung ausgerückt, so daß grundsätzlich nur bei geschlossenem
Flügelrahmen eine Umstellung beispielsweise von Drehbereitschaft (Fig. 1a - Dreh)
in Kippbereitschaft (Fig. 1a - Kipp) möglich ist. Eine Fehlbedienung ist dann nur
möglich, wenn gleichzeitig an dem Antriebselement 22 und an der Fehlbedienungssicherung
62 Hand angelegt wird, was bei geöffnetem Flügelrahmen 12 etwa
durch
die Putzfrau unbeabsichtigt oder durch einen Böswilligen erfolgen kann. Um auch
diese Möglichkeiten auszuschalten, ist, wie aus Fig. 1 zu ersehen, die Fehlbedienungssicherung
62 in Richtung des Doppelpfeils 64 so weit von dem Antriebselement 22 weggelegt,
daß die Spannweite der Arme einer Person nicht ausreicht, um gleichzeitig mit den
beiden Händen das Antriebselement 22 und die Fehlbedienungssicherung 62 zu erreichen.
-
Als andere oder zusätzliche Möglichkeit erkennt man in Fig.
-
1 eine weitere Fehlbedienungssicherung 62a, die grundsätzlich genauso
aufgebaut sein kann und genauso wirkt wie oben für die Fehlbedienungssicherung 62
angegeben.
-
Diese beiden Fehlbedienungssicherungen 62 und 62a sind so weit voneinander
entfernt, daß sie von einer einzigen Hand nicht gleichzeitig beaufschlagt werden
können. Eine Person kann dann jeweils mit einer Hand das Antriebselement 22 und
mit der zweiten Hand eines der Fehlbedienungssicherungselemente 62a oder 62 erreichen,
während das jeweils andere Fehlbedienungssicherungselement ünmer noch das Treibstangensystem
blockiert. Nicht dargestellt sind die durch das Treibstangensystem 18 ebenfalls
gesteuerten Schließverriegelungsbaugruppen, die in der Stellung "Zu" der Fig.
-
1A wirksam werden, wobei dann- der Festlegebolzen 46a noch tiefer
in den Festlegeschlitz 46 eingreift.
-
In der Ausführungsform nach Fig. 5 bis 9 sind analoge Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen wie in der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 4, jeweils vermehrt
um die Zahl 100. An der Stulpschiene 136 ist in einem Gelenk 111 ein Ausstellhebel
113 angelenkt. Dieser Ausstellhebel 113 trägt an seinem anderen Ende einen Langlocheingriffsbolzen
115. Dieser Langlocheingriffsbolzen 115 ist dazu bestimmt, in der Schließstellung
des Flügelrahmens 112 und bei Kippöffnung in einen Langschlitz 117 eines Beschlagblechs
119 einzugreifen, welches an einer Blendrahmenfalzumfangsfläche 121 des
drehachsenseitigen
Blendrahmenschenkels angebracht ist.
-
Man erkennt den Langschlitz 117 am besten in Fig. 9, wo allerdings
der Langlocheingriffsbolzen 115, da der Flügelrahmen sich in Drehöffnungsstellung
befindet, nicht in den Langschlitz 117 eingreift. Wenn der Flügelrahmen 112 in Schließstellung
gebracht wird, so taucht der Langlocheingriffsbolzen 115 in den Langschlitz 117
ein, wie deutlich aus Fig. 5 zu ersehen.
-
Wenn der Flügelrahmen in die Kippstellung gemäß Fig.
-
6 und 7 übergeht, so gleitet der Langlocheingriffsbolzen 115 in dem
Langschlitz 117 hoch und untergreift dabei einen eingeengten oberen Abschnitt 117a
des Langlochs 117. Das obere Ende des Langschlitzes 117 wirkt mit dem Langlocheingriffsbolzen
115 im Sinne einer Begrenzung der Kippöffnungsweite zusammen, wie aus den Fig. 6
und 7 zu ersehen.
-
Für den Kippöffnungsbetrieb ist das Drehgelenk 120 von dem Flügelrahmen
112 gelöst, wie aus den Fig. 6 und 7 zu ersehen. Der Flügelrahmen 112 kippt dann
um die Kippachse K-K der Fig. 1, wobei das Kipplager 16 der Fig. 1 eingekuppelt
ist und der Ausstellhebel 113 die Kippöffnungsweite bestimmt. Für den übergang zum
Drehöffnungsbetrieb wird der Flügelrahmen 112 zunächst in Schließstellung gebracht,
wie in Fig. 5 dargestellt ist. Dabei taucht ein an der Stulpschiene 136 befestigter
Schwalbenschwanzteil 123 formschlüssig in eine Schwalbenschwanzaufnahme 125 ein,welche
an dem flügelrahmenseitigen Drehgelenkteil 120a im Bereich des Z-förmigen Verbindungslappens
120c angebracht ist. Hierzu wird insbesondere auf Fig. 8 verwiesen. In Fig. 8 erkennt
man, daß der Schwalbenschwanz 123 und die Schwalbenschwanzaufnahme 125 derart keilig
sind, daß beim Zukippen des Flügelrahmens 112 in Pfeilrichtung 127 dieser Flügelrahmen
112 durch das Zusammenwirken der Keilflächen
an dem Schwalbenschwanz
123 und der Schwalbenschwanzaufnahme 125 in Pfeilrichtung 129 an den drehachsenseitigen
vertikalen Blendrahmenschenkel herangezogen wird mit der Folge, daß der Flügelrahmen
112 im Bereich der Kipplagerecke bei 16 der Fig. 1 gegenüber dem Blendrahmen leicht
angehoben wird.
-
Wenn die Schließstellung des Flügelrahmens aus der Kippstellung heraus
erreicht ist und der Schwalbenschwanz 123 in die Schwalbenschwanzaufnahme 125 eingegriffen
hat, so kann der Flügelrahmen nunmehr mit dem ihm zugeordneten flügelrahmenseitigen
Gelenkteil 120a zusätzlich zu dem Eingriff zwischen Schwalbenschwanz 123 und Schwalbenschwanzaufnahme
125 dadurch verbunden werden, daß ein Festlegebolzen 131 der Treibstange 118c in
einen Langschlitz 133 eines mit dem Verbindungslappen 120c starr verbundenen, nach
oben gerichteten Fortsatzes 135 eingefahren wird. Der Festlegebolzen 131 geht dabei
mit der Treibstange 118c aus der in Fig. 6 mit Kipp bezeichneten Kippbereitschaftsstellung
in die mit Dreh bezeichnete Drehbereitschaftsstellung über. Der Einlauf des Festlegebolzens
131 in den Langschlitz 133 wird durch eine Anzugsschräge 137 sichergestellt. An
dieser Stelle sei vermerkt, daß an dem Langschlitz 133 auch eine Abdrückschräge
139 angebracht ist, gegen welche der Festlegebolzen 131 beim Übergang von der Drehbereitschaftsstellung
Dreh der Fig. 6 in die Kippbereitschaftsstellung Kipp der Fig. 6 anfährt, so daß
der Flügelrahmen 112 beim Umschalten des Treibstangenbeschlags von der Drehbereitschaftsstellung
auf die Kippbereitschaftsstellung zwangsläufig von der Schließstellung in Richtung
auf die Kippöffnungsstellung abgedrückt wird.
-
Sobald durch Umstellen des Treibstangensystems 118 auf die
Drehbereitschaftsstellung
der Flügelrahmen 112 einerseits durch den Eingriff des Schwalbenschwanzes 123 in
die Schwalbenschwanzaufnahme 125 und andererseits durch den Eingriff des Festlegebolzens
131 in den Langschlitz 133 starr mit dem flügelrahmenseitigen Gelenkteil 120a verbunden
ist, kann der Flügelrahmen 112 drehgeöffnet werden, wobei dann selbstverständlich
gemäß Fig. 1 das Kipplager 16 entkuppelt ist.
-
Beim Drehöffnen des Flügelrahmens taucht, wie aus Fig.
-
9 zu ersehen, der Langlocheingriffsbolzen 115 aus dem Langschlitz
117 heraus, so daß er seinerFührung durch den Langschlitz 117 verlustig geht. Es
könnte deshalb bei Drehöffnungsstellung die Gefahr auftreten, daß der Ausstellhebel
113 unbeabsichtigt durch die Putzfrau oder beabsichtigt durch einen Böswilligen
aus seiner Parallelstellung zum Flügelrahmen ausgeschwenkt wird und der Flügelrahmen
nachfolgend aus der Drehöffnungsstellung heraus wieder in die Schließstellung gebracht
wird, so daß der Ausstellhebel 113 gegen den drehachsenseitigen Blendrahmenschenkel
anfahren würde und dabei selbst beschädigt würde oder den Blendrahmen beschädigen
könnte. Um dies zu verhindern, ist mit dem flügelrahmenseitigen Gelenkteil 120a,und
zwar mit dessen Verbindungselement 120c, eine nach unten weisende Sicherungsstange
141 starr verbunden. Diese Sicherungsstange 141 besitzt im Bereich ihres unteren
Endes ein Langloch 143, welches den Langlocheingriffsbolzen 115 ständig aufnimmt,
also auch dann, wenn der Langlocheingriffsbolzen 115 aus dem Eingriff mit dem Langschlitz
117 gelöst ist; damit ist der Ausstellhebel 113 in der Drehöffnungsstellung etwa
gemäß Fig. 9 in seiner Parallelstellung zum drehachsenseitigen Flügelrahmenschenkel
gesichert. Das Langloch 143 ist an seinem unteren Ende mit einer im Betrieb von
dem Langlocheingriffsbolzen 115 nicht erreichten Einführungserweiterung für die
Einführung
des Bolzenkopfes bei der MOntage versehen.
-
Der Festlegebolzen 131 übernimmt zusätzlich noch die Funktion einer
Fehlbedienungssicherung, und zwar einer Fehlbedienungssicherung, die inDrehöffnungsstellung
des Flügelrahmens das Umschalten des Treibstangensystems auf Kippbereitschaft und
in Kippöffnungsstellung das Umschalten des Treibstangensystems auf Drehbereitschaft
verhindert. Der Festlegebolzen 131 ist zu diesem Zweck als eine Kappe ausgebildet,
welche auf einem mit der Treibstange 118c vernieteten Führungsschaft 131a verschiebbar
geführt und durch eine Schraubendruckfeder 131b in Fig. 5 nach rechts vorgespannt
ist.
-
Wenn der Flügelrahmen 112 sich in Schließstellung befindet, liegt
der Festlegebolzen 131 mit seinem in Fig. 5 rechten Ende gegen eine Steuerfläche
145 des Beschlagblechs 119 an. Die Schraubendruckfeder 131b ist dann zusammengedrückt
und ein an dem Festlegebolzen 131 angebrachtes Blockierglied 131c ist von der Stulpschiene
136 in Fig. 5 nach links abgehoben. Wenn der Flügelrahmen geöffnet wird, beispielsweise
gemäß Fig. 5 bei Kippbereitschaftsstellung des Treibstangensystems in Kippöffnungsstellung
gebracht wird, so gelangt der Festlegebolzen 131 außer Eingriff mit der Steuerfläche
145 und kann dann sich unter der Wirkung der Schraubendruckfeder 131b in Fig. 5
nach rechts bewegen, so daß das Blockierglied 131c in eine Blockiergliedaufnahmefalle
147k an der Innenseite der Stulpschiene 136 einfällt. Damit ist die Treibstange
118c und somit das gesamte Treibstangensystem blockiert und kann nicht auf Drehbereitschaftsstellung
umgeschaltet werden. Analoges gilt, wenn der Flügelrahmen 112 bei in Drehbereitschaftsstellung
befindlichem Treibstangensystem entsprechend Fig. 9 drehgeöffnet ist.
-
Das Blockierglied 131c befindet sich dann in Flucht mit
der
Blockiergliedaufnahmefalle 147d und fällt in diese bei beginnender Drehöffnung hinein,
so daß das Treibstangen system dann nicht mehr auf Kippbereitschaftsstellung umgeschaltet
werden kann.
-
An der Treibstange 118c ist noch ein weiterer Sicherungsbolzen 149
angeordnet, der genauso aufgebaut ist wie der Festlegebolzen 131, jedoch nur eine
Fehlbedienungssicherungsfunktion und keine Festlegefunktion übernimmt. Die Bolzen
131 und 149 sind so weit voneinander entfernt, daß sie nicht von einer Hand gleichzeitig
beeinflußt werden können.
-
Die Bolzen 131 und 149 durchgreifen Schlitze in der Stulpschiene 136,
die, wie schon bei der ersten Ausführungsform, durch Füßchen 160 am Grund einer
die Stulpschienen-Treibstangeneinheit aufnehmenden Nut 134 aufsitzen und von Befestigungsschrauben
durchsetzt sind.
-
Wesentliche gemeinsame Merkmale der Ausführungsform nach Fig. 1 bis
4 einerseits und 5 bis 9 andererseits sind im Anspruch 26 zusammengefaßt. Wenn im
Anspruch 26 von einer Sicherung des Ausstellhebels gegen Aus lenkung aus der Parallelstellung
zum Flügelrahmen bzw. Blendrahmen im Drehöffnungsbetrieb die Rede ist, so kann diese
Sicherung, wie sich aus beiden Ausführungsbeispielen ergibt, auf die verschiedenste
Weise verwirklicht werden. Es wäre auch denkbar, diese Sicherung etwa dadurch zu
verwirklichen, daß der Ausstellhebel 113. in dem Gelenk 111 schwergängig drehbar
gelagert oder in anderer Weise reibschlüssig gesichert ist; ggf. kann man sich bei
der Ausführungsform nach Fig. 5 bis 9 auch auf die Schwerkraft verlassen, die als
eine solche Sicherung wirkt. Die Maßnahme des Anspruchs 41 hat kein Vorbild im Stand
der Technik und sollte unabhängig von der Rückbeziehung dieses Anspruchs selbständigen
Schutz genießen.
-
Die Steuerflächen 145 sind abgeschrägt, um das Einlaufen des Bolzens
131 bzw. 149 zu erleichtern.
-
Leerseite