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Attsrückvorrichtung für Papierspinnmaschinen mit Befeuchtungseinrichtung.
Die Erfindung betrifft eine Ausrückvorrichtung für Papierspinnmaschinen mit Befeuchtungseinrichtung
und hat insbesondere zum Zweck, die Anfeuchtung des zu verspinnenden Papierstreifens
in der Weise zu regeln, daß eine Schwächung des Streifens durch übermäßige Befeuchtung
vermieden wird. Dies wird dadurch erreicht, daß gleichzeitig mit der Spindelausrückung
und Abhebung der von einer Reibrolle angetriebenen Lieferwalze auch die Anfeuchterolle
aus der Flüssigkeit gehoben wird. Ferner ist eine besondere Vorrichtung angebracht,
die es ermöglicht, eine Truppe fron Artfeuchterollen aus der Flüssigkeit zu heben
oder ihre Tauchtiefe einzustellen, ohne daß dadurch das vollständige Herausheben
einer einzelnen Anfeuchterolle beim Ausrücken ihrer Spindel verhindert wird.
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Bei bekannten Ausrückvorrichtungen dieser Art sind sämtliche Antriebs-
und Anfeuchtevorrichtungen einer. Reihe von Spindeln auf einem Schlitten angebracht
und werden daher beim Ausrücken einer einzelnen Spindel gleichzeitig angehalten.
Außerdem bleiben die Anfeuchterollen in der Flüssigkeit, so daß beim Wiedereinrücken
der Spindeln übermäßige Befeuchtung und häufige Brüche der Papierstreifen die Folge
sind.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt.
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Der von einer Rolle -abgezogene Papierstreifen wird wie üblich angefeuchtet,
gezwirnt und auf eine Spule gewickelt, wozu bei dem Ausführungsbeispiel eine Ringspindel
i verwendet wird, die auf einem Spindelträger 2 angebracht ist. Der Antrieb der
Spindel i erfolgt von einer Trommel 3 durch eine Treibschnur q..
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Auf der Spindel sitzt eine Spule 5, auf welche das gezwirnte Garn
6 mittels eines Ringes und eines Fadenleiters 7 aufgewickelt wird, die in gewöhnlicher
Weise bewegt werden. An dem Maschinengestell ist eine obere Schiene 8 oberhalb und
hinter der Spindel i angebracht. Auf dieser Schiene wird eine Reibrolle g angeordnet,
die in bekannter Weise und bestimmter Geschwindigkeitsbeziehung zu der Spindel i
angetrieben wird. Über der Reibrolle g ist eine Lieferwalze 1o angeordnet, die durch
Reibung von der Rolle g angetrieben wird. Die Lieferwalze 1o hat eine Nut 1o1, in
welche ein Ring aus Kautschuk oder einem anderen weichen Stoff eingelegt ist, der
den Papierstreifen 61 in dem Maße, wie er gezwirnt wird, festhält und weiterführt.
Die Lieferwalze 1o ist auf einem Zapfen i1 gelagert, der am oberen Ende eines Winkelhebels
12 sitzt; dieser ist auf einer vor der Reibrolle g und parallel zu dieser angeordneten
Achse 13 gelagert. Der Winkelhebel i2 hat einen wagerechten Arm 121, der unterhalb
der Reibrolle g nach innen reicht. Am inneren Ende 122 des Winkelhebels 12 wird
ein Gewicht 123 aufgehängt,
welches die Lieferwalze io gegen die
Reibrolle g preßt, so daß sie von dieser angetrieben wird. Der wagerechte Arm 121
des Winkelhebels 12 wird an seinem inneren Ende 122 in der nachher zu beschreibenden
Weise gehoben, wenn die Lieferwalze angehalten werden soll.
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An dem Spindelträger 2 hinter der Spindel i ist ein Lagerarm 14 für
den Spannhebel angebracht, der mit einem wagerechten Drehzapfen 141 für den Schnurspannhebel
15 versehen ist, der sich nach innen gegen die Trommel 3 hin erstreckt und an seinem
inneren Ende eine Spannrolle 16 trägt. Die Antriebsschnur 4 läuft um die Spindelantriebsscheibe
il über die Spannrolle 16 unterhalb der Trommel 3 und um diese herum zurück zur
Spindel i. - Wenn die Spannrolle i6 in ihrer höchsten Stellung gehalten wird, ist
die Antriebsschnur 4 gespannt und treibt die Spindel i. Wenn die Rolle 16 gesenkt
wird, wird die Antriebsschnur 4 schlaff und hört auf, die Spindel zu treiben. Mittels
eines Schnürgreifers bekannter Bauart wird die Schnur festgehalten, wenn sie schlaff
wird, so daß das Anhalten der Spindel gesichert ist. Der Schnurspannhebel 15 reicht
um ein kleines Stück nach vorn über seinen Drehpunkt 141 hinaus und trägt eine Stellschraube
17. Eine senkrechte Stange 18 geht hinter der Spindel nach oben bis etwas oberhalb
der Schiene 8, über der ein wagerechter Arm 181 der senkrechten Stange sich nach
innen erstreckt. Auf der oberen Schiene 8 liegt eine Sperrplatte ig, die mit dem
Anschlag i82 an der senkrechten Stange in Eingriff steht, wenn letztere in ihrer
Eingriffsstellung ist. Die senkrechte Stange 18 wird durch eine Spiralfeder 2o gegen
die Sperrplatte ig gedrückt. Wenn die senkrechte Stange 18 sich in ihrer Eingriffsstellung
befindet und mit der Sperrplatte ig in Eingriff steht, ist der Spannhebel
15 mit seinem inneren Ende in seiner höchsten Stellung. Am inneren Ende i83
des wagerechten Armes x81 der senkrechten Sperrstange 18 wird ein Querstift 21 angebracht,
der unterhalb des wagerechten Armes 121 des Winkelhebels 12 hindurchgeht und letzteren
hebt, wenn die senkrechte Stange 18 ausgelöst und angehoben wird. Am wagerechten
Arm 181 der senkrechten S Lange 18 ist ein nach oben gerichteter Handhebel 22 angebracht,
mittels dessen der Arbeiter die senkrechte- Stange 18 von der Sperrplatte ig freimachen
und so die Spindel i anhalten und die Lieferwalze io außer Berührung mit ihrer Reibrolle
g bringen kann. Hinter der Reibrolle g ist ein Trog 23 angeordnet, in welchem sich
eine Flüssigkeit zum Anfeuchten des Papierstreifens 61 befindet. '$ Hinter und über
dem Trog 23 liegt eine wagerechte Achse 24 in nicht dargestellten Lagern,. die von
der oberen Schiene 8 getragen werden. Am Ende dieser Achse 24 wird ein Sperrhebel
25 angebracht, mittels dessen die Achse gedreht und zu dem nachstehend erörterten
Zweck in irgendeiner bestimmten Stellung festgehalten wird. Auf dieser Achse 24
sind die Tauchhebel 26 mit einem über den Rand des Troges nach vorn hineinragenden
Arm lose angebracht. Jeder Tauchhebel 26 trägt mittels eines Zapfens eine Rolle
27, die in die Flüssigkeit im Trog 23 eintaucht. Auf der Achse 24 der Tauchhebel
26 sind Exzenter 28 angebracht, die mit Querstiften 29 unter die Tauchhebel 26 greifen
und sie tragen, so daß bei einer Drehung der Achse mittels des Sperrhebels 25 in
der einen oder anderen Richtung die Anfeuchterollen ganz oder teilweise in die Flüssigkeit
eirege= taucht oder aus ihr herausgehoben werden. Auf diese Weise kann die Tiefe,
bis zu der die Anfeuchterollen 27 iri die Flüssigkeit hineinreichen, eingestellt
werden. Die erwähnte Achse trägt entsprechende Tauchhebel für eine Gruppe von Spindeln.
Mittels des Sperrhebels 25 können alle auf der Achse angebrachten Tauchhebel 2.6
mit den Anfeuchterollen 27 aus der Flüssigkeit herausgehoben werden, wenn die Maschine
angehalten wird, so daß eine Schwächung des Papierstreifens durch übermäßige Anfeuchtung
vermieden wird.
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Es ist auch von Wichtigkeit; daß beim An- . halten einer einzelnen
Spindel und Abheben der zugehörigen Lieferwalze io von ihrer Antriebsrolle g auch
der Tauchhebel 26 und seine Rolle 27 aus der Flüssigkeit herausgehoben werden, um
übermäßige Befeuchtung und Schwächung des Papierstreifens zu verhindern, wenn die
Spindel zeitweise angehalten wird. Zu diesem Zweck ist ein Querbolzen 3o an dem
vorher erwähnten Handhebel 22 befestigt, der an dem wagerechten Arm 181 der Sperrstange
18 sitzt. Der Bolzen 30 liegt unterhalb des Tauchhebels 26 und frei von diesem.
Wenn die senkrechte Stange 18 in ihre höchste Stellung geht und dabei die Lieferwalze
io von ihrer Antriebsrolle g abhebt, so hebt sie gleichzeitig mittels des Bolzens
3o den Tauchhebel 26 und die Rolle 27 aus dem Wasser im Trog heraus.
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Auf der Sperrplatte ig ist in einem Paar senkrechter Lappen igl ein
zum Einrücken bestimmter wagerechter Handhebel 31 drehbar gelagert, der die senkrechte
Stange mitnimmt, wenn er mit seinem vorderen Ende nach unten gedrückt wird, bis
diese mit der Sperrplatte ig in Eingriff kommt. Die Abwärtsbewegung der senkrechten
Stange 18 spannt die Schnur 4, so daß die Spindel i angetrieben wird; gleichzeitig
wird die Lieferwalze io mit der Reibrolle g in Berührung gebracht und _der Tauchhebel
26 mit der Anfeuchterolle 27 in die Flüssigkeit getaucht.
Hinter
der Lieferwalze io und oberhalb davon ist eine Papierrolle 32 auf einem Querdraht
33 'in geeigneten Auslegern 34 gelagert. Wenn die Spindel x und die Lieferwalze
io stillstehen und die Anfeuchterolle 27 aus der Flüssigkeit herausgehoben. ist,
wird der Papierstreifen 61, welchem Drehung gegeben werden soll, von der erwähnten
Rolle 32 abgezogen, unterhalb der Anfeuchterolle 27 herumgeführt, dann über die
obere Rolle io nach unten zur Spindel i und zur Spule 5 geleitet. Der Einrückhebel
31: wird dann mit seinem vorderen Ende nach unten gedrückt, wodurch die Spindel
i und die Lieferwalze io in Bewegung gesetzt werden und die Anfeuchterolle 27 in
die Flüssigkeit getaucht wird.
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Hieraus ergibt sich, daß, wenn die sämtlichen Spindeln der Maschine
angehalten werden, die Anfeuchterollen 27 mittels der Achse 2,4 aus dem Trog herausgehoben
werden und die Papierstreifen 61 aus der Flüssigkeit entfernen, und außerdem, daß
beim Anhalten der Spindel i und der Zuführungsrolle io gleichzeitig der zugehörige
Tauchhebel 26 aus der Flüssigkeit gehoben wird, wodurch verhindert wird, daß der
Papierstreifen zu stark angefeuchtet und geschwächt wird.