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EINRICHTUNG FÜR GITARREN.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung für eine Gitarre
für den Einsatz beim Barrégriff und von der im Oberbegriff des nachfolgenden Hauptanspruches
angegebener Gattung.
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Die bisher bekannten und verwendeten Kapodaster sind im allgemeinen
zum derartigen Anbringen am Griffbrett der Gitarre in der erwünschten Lage vorgesehen,
dass der Saitendruckteil mittels eines sich unter das Griffbrett erstreckenden und
am Saitendruckteil befestigten Gummiband gegen die Saiten gedrückt wird. Eine andere
Ausführung umfasst einen Bügel, welcher schwenkbar am einen Ende des Saitendruckteils
befestigt ist und sich unter das Griffbrett und weiter zum anderen Ende des Saitendruckteils
erstreckt, wobei diese Enden Kupplungsorgane zum Verbindung unter gleichzeitigem
Abwärtsdrücken der Saiten gegen einen Bund am Griffbrett aufweisen.
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Der Kapodaster wird im allgemeinen zur Anderung der Fingerlage am
Griffbrett eingesetzt, d.h. dass man die Tonart durch Verschiebung des Kapodasters
am Griffbrett bei aufrechterhaltenen Akkordgriffen wie in der ersten Tonart, aber
am Griffbrett gegenüber der Verschiebung des Kapodasters versetzt, ändern kann.
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Ein Ändern der Tonart während des Spielens auf der Gitarre ist bei
den bekannten Kapodastern nicht durchführbar, da diese während des Spielens nicht
versetzt werden können.
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Wenn ein Kapodaster am Griffbrett angebracht ist und die Saiten gegen
einen Bund hinabdrückt, bildet der Saitendruckteil ein Bare, das bei üblichem Gitarrenspiel
derart erzielt werden kann, dass man einen Finger der linken Hand über die Saiten
legt und diese gegen das Griffbrett drückt, wobei dieses Barre am Griffbrett hinauf
oder hinabverschoben werden kann. Besonders wenn die Gitarre als Rhythmusinstrument
eingesetzt wird, kann man in Verbindung mit einem derartigen Barre die übrigen Finger
für Griffe gegen die Saiten oberhalb des Barres ausnützen um derart andere Zusammenstellungen
von Tönen, Akkorde, zu erzielen. Das Einsetzen eines Fingers zum Drücken gegen die
Saiten für ein Barre und ein gleichzeitiges Einsetzen der übrigen Finger für Griffe
oberhalb des Barres wird als schwierig bezeichnet.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung
mit einem Saitendruckteil, welche leicht und einfach in unterschiedliche Lagen am
Griffbrett verschoben werden kann und die sich sogar während des Spielens versetzen
lässt, damit das erwähnte Barre erzielt und ein Finger freigemacht wird. Das bedeutet,
dass auch die Lage der Hand lockerer wird, wobei sämtliche Finger ausser des Daumens
für Griffe oberhalb des Barres eingesetzt und neue Akkorde in Verbindung mit dem
Barregriff erzielt werden können. Erfindungsgemäss wird der Saitendruckteil mittels
eines mit dem Daumen der linken Hand betätigten Betätigungsarm in und ausser Eingriff
mit den Saiten gebracht, wobei ausser Ein- und Ausschaltung des Saitendruckteiles
zur Erzielung des erwähnten Barres auch ein Dämpfen der Saiten mittels lockerem
Drücken des Saitendruckteils gegen die Saiten erzielt werden kann.
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Das Obenerwähnte wird erfindungsgemäss mittels der im kennzeichnenden
Teil des nachfolgenden Hauptanspruchs und der Unteransprüche angegebenen Merkmale
erzielt.
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Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend anhand der
in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert,
und in der Zeichnung zeigen Fig. 1 das Griffbrett und den Hals einer Gitarre in
Seitenansicht mit einer erfindungsgemässen Einrichtung am Griffbrett montiert, Fig.
2 dasselbe in einer Ansicht von der Unterseite des Halses, Fig. 3 und 4 eine alternative
Ausführungsform in Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
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Die Einrichtung besteht aus einem Bügel 11, beispielsweise in der
Form einer Metallstange mit einem Saitendruckteil 3 zur Auflage gegen die Saiten
2 am Griffbrett 1 einer Gitarre, und mit einem gegenüber dem Bügelteil 3 und parallel
mit diesem verlaufenden Bügelteil 12, wobei diese Bügelteile mittels eines Bügelabschnittes
11' verbunden sind. Der Bügelabschnitt 12 ist in Lagerungen 13 in einer Halterung
4 gelagert und die Halterung 4 ist verschiebbar in einer Führung 6 vorgesehen, welche
Letztere beispielsweise mittels Schrauben 13', wie in
Fig. 2 dargestellt,
an der Unterseite des Halses 1' befestigt ist. Die Halterung 4 kann die Form eines
Schieberbleches mit abgebogenen Rändern 4', die mit Längsrändern 6' an der Führung
6 zusammenwirken, aufweisen. An der Halterung 4 ist ein Betätigungsarm 9 in Lagerungsohren
1+ gelagert. Der Betätigungsarm hat die Form eines dobbelarmigen Hebels, dessen
eines Ende 9' auf der Oberseite des unteren Teiles vom Verbindungsteil 11' des Bügels
11 aufliegt, während sich das andere Ende 9" des Hebels entlang der Halterung, fort
von der Lagerungsachse 12 in der Lagerung 13 erstreckt. Der Bügel 11 ist mittels
einer in Verbindung mit der Lagerungsachse 12 vorgesehenen Feder 8 von den Saiten
weg vorgespannt, derart, dass die Saiten 2 normal frei liegen. Beim Eindrücken des
Endes 9" des Betätigungsarmes drückt das andere Ende 9' des Betätigungsarmes gegen
den unteren Abschnitt des Verbindungsteils 11' des Bügels 11, der Bügel wird dadurch
um die Lagerungsachse 12 nach unten verschwenkt und der Saitendruckteil 3 wird gegen
die Saiten gedrückt, wobei diese wie in Fig. 1 dargestellt, gegen den naheliegenden
Bund gedrückt werden. Wenn der Druck gegen den Betätigungsarm aufgehoben wird, schwenkt
der Bügel 11 mit dem Saitendruckteil 3 mittels der Feder 8 ausser Eingriff mit den
Saiten. Mit dem Betätigungsarm 9, dessen Endabschnitt 9" beispielsweise als Wiege
oder mit einer Reibungsfläche für Auflage des Daumens der linken Hand gestaltet
ist, lässt sich die Einrichtung auch entlang des Griffbrettes/ Halses versetzen,
indem der Daumen mit dem Betätigungsarm 9 in nicht eingedrückter Lage verschoben
wird.
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Bei Anwendung der erfindungsgemässen Einrichtung, kann diese als
üblicher Kapodaster zum Niederdrücken der Saiten 2 gegen einen erwünschten Bund
eingesetzt werden, damit man in einer anderen Position spielen und gleichzeitig
die zum Spielen in einer bestimmten Tonart benutzten Griffe ohne Einsatz eines Kapodasters
beibehalten kann. Dadurch wird das Spielen in unterschiedlichen Tonarten für ungeübte
Gitarrenspieler und Beginner erleichtert. Vorausgesetzt wird, dass der Saitendruckteil
3 in abwärts drückender Lage mittels nicht dargestellter Mittel gesperrt wird, so
dass der Daumen frei ist.
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Für fortgeschrittene Gitarrenspieler kann die erfindungsgemässe Einrichtung
zum Herbeiführen eines Barregriffes eingesetzt werden, wobei der Saitendruckteil
3 mit dem Daumen mittels des Betätigungsarmes 9 hinuntergedrückt wird, während die
übrigen vier Finger zu unterschiedlichen Griffen oberhalb des mit dem Saitendruckteil
3 gebildeten Barre ausgenützt werden können. Beim Wechseln der Griffe und ggf der
Barrelage wird der Druck des Daumens entlastet, wobei der Bügel 3 durch Einwirkung
der Feder 8 nach oben schwenkt und die Einrichtung entlang des Griffbrettes 1 in
die erwünschte Lage für ein neues Barre durch Niederdrücken des Daumens und einen
neuen Akkord mittels der übrigen Finger verschoben werden kann. Bei schwachem Niederdrücken
des Betätigungsarmes kann man eine Dämpfung der Töne in den Saiten erzielen, indem
diese schwach zwischen dem Saitendruckteil 3 und dem nächsten Querbund 5 gedrückt
werden, was u.a. in Verbindung mit Rhythmusakkompagnement erwünscht sein kann.
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Im dargestellten Zeichnungsbeispiel ist der Bügel 11 mit einem vom
Lagerungsteil 12 und parallel mit dem unteren Teil des Verbindungsteiles 11' erstreckenden
Arm 11" gebildet, wobei sich das eine Ende 9' des Betätigungsarmes 9 quer zur Unterseite
des Griffbrettes erstreckt und an zwei entgegengesetzten Seiten des Bügels 11 aufliegt.
Der Bügel 11 ist an seiner einen Seite offen, so dass der Bügel und die Halterung
4 durch Verschieben der Letzteren an einem Ende der Führung 6 vorbei seitlich vom
Griffbrett entfernt werden können.
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Die Figuren 3 und 4 zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel der
Einrichtung, welches weniger Platz einnimmt und der Innenfläche der linken Hand
nicht im Wege steht, wenn die Hand entlang des Halses 1' und Griffbrettes 1 geführt
wird und hier greift. Die Führung 6 besteht in diesem Fall aus einer U-förmigen
Profilschiene, die mit den U-Schenkeln in Auflage gegen den Hals an der Daumenseite
des Halses 1' befestigt ist. Die entgegengesetzten Seiten des Schlitzes 6" bilden
Führungsränder 6' für Zusammenwirkung mit Führungszapfen 4' an der Halterung 4.
Die Führungszapfen sind an der Rückseite der Führung 6 an einem Gleitblech 14 für
gleitbares Festhalten der Halterung befestigt. Der Saitendruckteil 3 ist
an
der Halterung 4 mittels eines Armes 3' befestigt, und der Arm 3' ist schwenkbar
um eine Achse 7 parallel mit den Bunden 5 gelagert. Der Arm 3' ist in Eingriff mit
dem einen Ende 9' des bei 1O an der Halterung 4 gelagerten Betätigungsarmes 9.
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Durch Betätigung des anderen Endes 9" des Betätigungsarmes 9 mittels
Verschieben oder Drücken mit dem Daumen wird dasselbe wie oben beschrieben erzielt.
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Figur 3 zeigt eine alternative Anbringung der Feder 8 die den Saitendruckteil
3 von den Saiten abhält, wenn er nicht mit dem Daumen hinuntergedrückt ist.
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